– Workshop „ZukunftsWerkstatt“ am 16. Juni 2025 in Berlin vereinte Sozial-, Gesundheits- und Immobilienbranche.
– Ziel: Flexible Wohn-, Pflege- und Betreuungsformen mit digitaler Technologie und Robotik entwickeln.
– Aktivierung privaten institutionellen Kapitals erfordert verlässliche Rahmenbedingungen und marktübliche Verzinsung.
Sozial- und Immobilienwirtschaft vereinbaren Allianz für zukunftsfähige Pflegeinfrastruktur
Unter dem Titel „ZukunftsWerkstatt“ hat der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) erstmals führende Akteure aus Sozialwirtschaft, Gesundheitsbranche, Immobilienwirtschaft und institutionellen Investoren zusammengebracht, um gemeinsam die Zukunft der pflegerischen Versorgung in Deutschland zu gestalten. Dieses branchenübergreifende Treffen markiert einen neuen strategischen Schulterschluss, der angesichts der demografischen Entwicklung dringender denn je ist. ZIA-Präsidentin Iris Schöberl betont: „Das wollen wir mit Blick auf die demografische Herausforderung ändern, und zwar sowohl in Bezug auf die Entwicklung konkreter Lösungen und Infrastruktur als auch auf eine gemeinsame Interessenvertretung gegenüber der Politik.“
Die pflegerische und medizinische Versorgung älterer Menschen stellt gesellschaftliche Systeme und Gemeinwesen vor weitreichende Herausforderungen. Carsten Brinkmann, Vorsitzender des ZIA-Ausschusses für Gesundheitsimmobilien, fasst den Kern zusammen: „Immobilien- und Sozialwirtschaft haben die Kompetenzen und die Ressourcen, hier langfristig entscheidende Impulse zu setzen – wenn sie ihre Kräfte bündeln.“ Der große Wert dieser Allianz liegt darin, dass zwei wirtschaftlich starke Branchen ihre Erfahrung und Ressourcen zusammenführen, um flexibel auf die Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft zu reagieren und neue Wohn-, Pflege- und Betreuungsformen zu entwickeln.
Ein wesentliches Ergebnis der „ZukunftsWerkstatt“ ist die Erkenntnis, dass die Aktivierung privaten institutionellen Kapitals unverzichtbar ist. „Kapital und die Bereitschaft, in soziale Infrastruktur zu investieren, sind vorhanden“, erläutert Carsten Brinkmann. Insbesondere langfristig orientierte Investoren wie Pensionskassen und berufsständische Versorgungswerke engagieren sich zunehmend verantwortungsvoll im Bereich Sozialimmobilien. Dennoch betont Schöberl: „Damit aus diesen Geldern auch neue Wohn- und Pflegekonzepte entstehen können, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, Finanzierungssicherheit und die Aussicht auf eine marktübliche Verzinsung.“ Nur so können Investitionen nachhaltig und attraktiv gestaltet werden.
Die Initiatoren wollen den begonnenen Dialog fortführen und ausbauen. Geplant sind Folgeveranstaltungen, gemeinsame Positionierungspapiere und intensive Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern. Ziel ist es, eine starke, gemeinsame Stimme für sozial gerechte, ökonomisch tragfähige und demografiefeste Lösungen in der Pflege- und Wohninfrastruktur zu etablieren. Dieses Bündnis setzt damit einen wichtigen Impuls für die Weiterentwicklung sozialer Infrastruktur in Deutschland – eine Aufgabe, die weit über die Einzelbranchen hinausreicht und gesellschaftliche Relevanz besitzt.
Warum die gemeinsame Kraftanstrengung von Sozial- und Immobilienwirtschaft die Pflege zukunftsfähig macht
Der demografische Wandel verändert Deutschland grundlegend: Die Gesellschaft altert, die Bedürfnisse steigen, doch das bestehende Angebot an Pflege- und Wohninfrastruktur gerät an seine Grenzen. In diesem Kontext gewinnt die Verbindung zwischen Sozial- und Immobilienwirtschaft an Bedeutung. Die neu gegründete Demografie-Allianz, initiiert vom Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA), bündelt erstmals die Kompetenzen beider Branchen, um den Herausforderungen der pflegerischen Versorgung gemeinsam zu begegnen. Ein branchenübergreifender Schulterschluss, der beachtliche Chancen für die soziale Infrastruktur eröffnet und zugleich notwendige Impulse für Politik und Praxis setzt.
Soziale Infrastruktur – also Einrichtungen und Angebote, die das gesellschaftliche Miteinander und die Versorgung sicherstellen – spielt eine Schlüsselrolle für eine alternde Gesellschaft. Es geht dabei nicht nur um genügend Pflegeheimplätze oder ambulante Angebote, sondern auch um flexible Wohnformen, Quartierskonzepte und Technologien, die Pflegekräfte entlasten und den Alltag der Betroffenen erleichtern. Aktuell bestehen jedoch erhebliche Defizite: Zu wenige angepasste Wohnangebote, unzureichende digitale Ausstattung in Einrichtungen und eine fragmentierte Zusammenarbeit zwischen Sozialträgern und Immobilienentwicklern bremsen notwendige Innovationen.
Warum ist die Kooperation zwischen Sozial- und Immobilienwirtschaft jetzt so wichtig?
Die beiden Branchen verfügen zwar über ein hohes Maß an komplementären Kompetenzen, agieren aber meist getrennt und sprechen unterschiedliche Sprachen. Während die Sozialwirtschaft die fachliche Expertise und den Zugang zu Pflegebedürftigen bereitstellt, bringt die Immobilienwirtschaft Bau- und Planungserfahrung sowie Kapital mit. Die Bündelung dieser Stärken ist entscheidend, um passgenaue Lösungen für die alternde Bevölkerung zu entwickeln.
Internationale Beispiele zeigen, wie solche Allianzen wirken können: In den Niederlanden etwa fördern öffentliche und private Partner gemeinsam Quartiersstrukturen, die selbstbestimmtes Wohnen mit Pflegeangeboten verknüpfen. Skandinavische Länder setzen auf innovative Technologien in der Pflege, verbunden mit anpassungsfähigen Wohnräumen, die gemeinschaftliche Strukturen unterstützen. Diese integrierten Ansätze steigern die Lebensqualität älterer Menschen und reduzieren die Belastung der Pflegebranche.
Die Demografie-Allianz in Deutschland nimmt diese internationalen Impulse auf. Indem sie gemeinsame Laborsituationen für neue Wohn- und Pflegekonzepte schafft, zielt sie auf einen spürbaren Wandel ab. Carsten Brinkmann, Vorsitzender des ZIA-Ausschusses für Gesundheitsimmobilien, bringt es auf den Punkt: „Immobilien- und Sozialwirtschaft haben die Kompetenzen und die Ressourcen, hier langfristig entscheidende Impulse zu setzen – wenn sie ihre Kräfte bündeln.“
Welche Auswirkungen hat die Initiative auf Bevölkerung und Politik?
Für die Betroffenen, also Pflegebedürftige und ihre Familien, könnte sich die Zusammenarbeit in vielfältiger Weise positiv bemerkbar machen: mehr bedarfsgerechte Einrichtungen, integrierte Quartiersangebote und der Einsatz digitaler Hilfsmittel. Kommunen können von der Allianz profitieren, indem sie gezielte Investitionen in soziale Infrastruktur besser koordinieren und neue Finanzierungsmodelle nutzen. So werden zahllose Modellprojekte angesichts der demografischen Herausforderung praktisch umsetzbar. Für die Pflegebranche bedeutet die Allianz eine Entlastung durch innovative Wohn- und Versorgungskonzepte sowie eine stärkere Interessenvertretung.
Auch die Politik ist gefordert. Der Schulterschluss signalisiert, dass Verantwortliche aus unterschiedlichen Bereichen gemeinsam Lösungen suchen und wichtige Impulse geben. Um die verfügbaren Mittel effektiv einzusetzen und Investitionen anzukurbeln, müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Sicherheit und Planungsperspektiven bieten. Iris Schöberl, Präsidentin des ZIA, erläutert: „Damit aus diesen Geldern auch neue Wohn- und Pflegekonzepte entstehen können, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, Finanzierungssicherheit und die Aussicht auf eine marktübliche Verzinsung.“
Daraus ergeben sich drei zentrale Handlungsfelder, die künftig im Fokus stehen dürften:
- Aktivierung von privatem und institutionellem Kapital für sozial verträgliche und wirtschaftlich tragfähige Bauvorhaben.
- Förderung innovativer Wohn- und Pflegeformen, die auf die vielfältigen Bedürfnisse der älter werdenden Gesellschaft eingehen.
- Nutzung digitaler Technologien und Robotik zur Entlastung von Pflegekräften und zur Verbesserung der Versorgungsqualität.
Insgesamt markiert der Schulterschluss eine systematische und strategische Neuausrichtung der Pflege- und Sozialinfrastruktur. Die Demografie-Allianz könnte so zum Vorbild für eine nachhaltige und sozial gerechte Gestaltung des Lebensumfelds im Alter werden. Für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bedeutet das einen klaren Aufruf zum gemeinsamen Handeln—mit dem Ziel, den demografischen Wandel aktiv und innovativ zu gestalten.
Auf dem Weg zu einer zukunftsfesten Pflegeinfrastruktur
Die neue Allianz zwischen Sozial- und Immobilienwirtschaft eröffnet vielversprechende Chancen für die Pflegeinfrastruktur der Zukunft. Sie steht am Anfang eines längeren Prozesses, in dem die Bündelung von Fachwissen, Kapital und innovativen Ideen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen soll. Dabei geht es nicht nur um den Bau neuer Pflege- und Wohnformen, sondern auch um den gezielten Einsatz digitaler Technologien und gemeinschaftlicher Planungsansätze, die Pflegekräfte und Betroffene entlasten können.
Die kommenden Jahre bringen dabei neben den Chancen auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Eine alternde Gesellschaft verlangt nach flexiblen und zugleich wirtschaftlich tragfähigen Lösungen. Um diese umzusetzen, sind stabile Rahmenbedingungen sowie eine verlässliche Finanzierung unabdingbar. Die Allianz will hier eine klare Position entwickeln und gemeinsam mit politischen Entscheidungsträgern passende Maßnahmen vorantreiben.
Die Initiative ist mehr als ein einmaliges Treffen: Sie setzt auf kontinuierlichen Dialog und Kooperation zwischen den Branchen. So sollen nicht nur kurzfristige Antworten gefunden werden, sondern langfristig eine sozial gerechte und demografiefeste Infrastruktur entstehen. Dies ist ein ambitioniertes Ziel, das Zeit und Engagement erfordert – aber die Weichen für eine bessere Pflegeinfrastruktur in Deutschland stellt.
Dieser Ausblick basiert auf der aktuellen Pressemitteilung des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), in der die Grundlage für diese neue Demografie-Allianz gelegt wurde. Die kommenden Entwicklungen versprechen, die Pflegeversorgung aktiv und nachhaltig zu gestalten.
8 Antworten
…das Zusammenspiel zwischen sozialen Einrichtungen und Wohnungsbau ist entscheidend! Ich freue mich darauf zu sehen, was aus dieser Allianz wird.
…ich finde auch wichtig zu fragen: Wie können wir sicherstellen, dass diese neuen Wohnkonzepte tatsächlich den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden?
Ich finde den Ansatz sehr spannend! Gerade der demografische Wandel erfordert neue Lösungen. Aber wird es genug Fachkräfte geben für diese neuen Konzepte? Das ist ja auch ein großes Thema!
…und wie steht es um die Schulung der bestehenden Pflegekräfte? Die müssen ja auch mit den neuen Technologien umgehen können.
Die Allianz klingt vielversprechend, aber ich mache mir Sorgen über die Finanzierung. Wie sollen all diese Projekte finanziert werden? Gibt es dazu schon Pläne oder Modelle?
Das Thema ist wirklich wichtig! Ich finde es großartig, dass die Immobilien- und Sozialwirtschaft zusammenarbeiten. Aber wie genau sollen diese neuen Wohnformen aussehen? Gibt es schon konkrete Beispiele?
Ja, ich frage mich auch, wie die digitale Technologie dabei helfen kann. Vielleicht können wir von anderen Ländern lernen, die schon weiter sind!
Ich hoffe, dass die Politik auch wirklich hinter diesen Initiativen steht und nicht nur redet. Es wäre schade, wenn alles nur ein Konzept bleibt.