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Demo für psychotherapeutischen Nachwuchs: Finanzierung jetzt!

BDP-Pressemitteilung: Wenn jemand eine Psychotherapie braucht und keine Hilfe findet - ...

Psychische Gesundheit steht auf dem Spiel: Während die Wartezeiten für psychotherapeutische Behandlungen bereits bis zu mehreren Monaten betragen, sieht die Bundesregierung keinen Handlungsbedarf bei der Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung. Am 16. Oktober 2024 vereinen sich deshalb Psychotherapeutinnen, Studierende und Interessenvertreterinnen vor dem Bundestag in Berlin, um unter dem Motto „Weiterbildung finanzieren jetzt!“ gegen diese Misere zu demonstrieren. Unterstützt von prominenten Vertreter*innen aus der Psychologiebranche fordern sie eine längst überfällige gesetzliche Regelung, um die Versorgungssicherheit im psychotherapeutischen Bereich auch langfristig zu gewährleisten.

Bremen (VBR). Am 16. Oktober versammeln sich in Berlin zahlreiche Psychotherapeuten, Studierende und Vertreter von Fachverbänden zu einer Demonstration vor dem Deutschen . Ihr eindringlicher Appell: Die dringend nötige Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung muss gesetzlich geregelt werden.

Hintergrund dieses Protests ist die Reform der -Ausbildung, die bereits 2019 abgeschlossen wurde. Zwar wird im Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) die Notwendigkeit dieser Finanzierung anerkannt, doch konkrete Schritte stehen aus. „Ohne Finanzierung der Weiterbildung zum/zur Fachpsychotherapeut*in wird es keinen psychotherapeutischen Nachwuchs mehr geben“, mahnt Dr. Johanna Thünker, stellvertretende Vorsitzende im . (Zitat-Quelle: )

Die aktuelle Versorgungslage sorgt für große Besorgnis. Schon jetzt warten Betroffene wochenlang bis Monate auf einen Therapieplatz – ein Zustand, der durch fehlenden Nachwuchs weiter eskalieren könnte. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, riefen die Psychologie-Fachschaften-Konferenz (PsyFaKo) und das PtW Forum Berlin zur Demo auf.

Erwartet werden auch Auftritte prominenter Persönlichkeiten und politischer Vertreter: Die Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer, Dr. Andrea Benecke, und ihre Kollegin von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier, zählen zu den Rednern. Mit Spannung werden außerdem Statements von Abgeordneten wie Dirk Heidenblut (SPD), Katrin Vogler (Die Linke) und Alexander Föhr (CDU) erwartet.

Der wird inzwischen Passivität vorgeworfen. Eine Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestags im Sommer brachte zwar Bewegung ins Thema, doch die Bundesregierung bleibt untätig. Das GVSG befindet sich derzeit im parlamentarischen Prozess – eine letzte Chance für Befürworter, weiteren Druck aufzubauen.

Für die Teilnehmer der Kundgebung geht es um weit mehr als Satzungen und Gesetzestexte. Es geht um Menschen, die auf psychologische Unterstützung angewiesen sind, aber im falschen Moment ohne klarkommen müssen. Die Demonstranten kämpfen für eine Zukunft, in der solche Szenarien nicht zur Norm werden. Sie fordern Gerechtigkeit und Entschlossenheit von der politischen Führung, ehe der Schaden irreparabel wird.


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BDP-Pressemitteilung: Wenn jemand eine Psychotherapie braucht und keine Hilfe findet – …

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Die Dringlichkeit einer nachhaltigen Lösung zur Sicherstellung der psychotherapeutischen Versorgung

Die aktuelle Situation der psychotherapeutischen Weiterbildung in Deutschland spiegelt wider, wie politische Untätigkeit in entscheidenden Bereichen zu ernsthaften Versorgungsengpässen führen kann. Die Reform der Psychotherapieweiterbildung von 2019 zielte darauf ab, die Qualität und Attraktivität des Berufsfeldes zu steigern und langfristig sicherzustellen. Dennoch bleibt die Finanzierung dieser Weiterbildung nach wie vor ungelöst, was den Zustrom neuer Fachkräfte behindert und bestehende Engpässe deutlich verschärft.

Internationale Vergleiche zeigen, dass Länder mit klaren Regelungen für die Finanzierung von Weiterbildungen im Gesundheitssektor, wie Norwegen oder Schweden, erfolgreich eine Balance zwischen Angebot und Nachfrage geschaffen haben. Diese Beispiele könnten der Bundesregierung als Vorbild dienen, um ähnliche Initiativen zu ergreifen.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, warum trotz der alarmierenden Anzeichen keine adäquate gesetzliche Regelung getroffen wird. Eine mögliche Ursache könnte in der bürokratischen Trägheit liegen, die auch in anderen Sektoren der Gesundheitsversorgung zu beobachten ist. Doch angesichts der wachsenden Nachfrage nach psychotherapeutischer Hilfe, verstärkt durch Stressfaktoren der modernen Gesellschaft und globale Krisen, ist ein Umdenken dringend erforderlich.

Prognosen deuten darauf hin, dass ohne eine zeitnahe Intervention in Form einer gesetzlichen Unterstützung die Wartezeiten weiter steigen werden, und viele Menschen ohne notwendigen Zugang zur Therapie bleiben. Dies könnte langfristig nicht nur individuelle Schicksale negativ beeinflussen, sondern auch gesamtgesellschaftliche Auswirkungen haben, beispielsweise in Hinblick auf die Arbeitsfähigkeit und das generelle Wohlbefinden der Bevölkerung.

Es ist an der Zeit, dass Entscheidungsträger die Stimmen aus der Praxis ernst nehmen und erkennen, dass Investitionen in die psychotherapeutische Aus- und Weiterbildung Investitionen in die gesundheitliche Grundversorgung sind. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Berufsstand der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sich nachhaltig entwickelt und den Anforderungen unserer Zeit gerecht wird. Ein rechtzeitig angepasstes Unterstützungssystem könnte als Signal des Aufbruchs verstanden werden, um den Fortbestand und die Weiterentwicklung eines essenziellen Teils unseres Gesundheitssystems zu sichern.


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9 Antworten

  1. Dringend erforderliche Maßnahmen scheinen in der Bürokratie stecken zu bleiben – warum ändert sich nichts? Die Konsequenzen sind doch klar sichtbar: Menschen bleiben ohne notwendige Therapie.

  2. Ich frage mich wirklich, warum trotz aller Anzeichen und Warnungen noch keine klare Regelung getroffen wurde. Es wirkt fast so, als ob die bürokratische Trägheit das Hauptproblem ist. Wer übernimmt hier endlich Verantwortung?

    1. Vielleicht liegt es daran, dass das Thema psychische Gesundheit nicht denselben Stellenwert erhält wie andere Gesundheitsbereiche? Es scheint oft vergessen zu werden.

    2. Man könnte meinen, es gäbe keinen politischen Willen zur Veränderung. Dabei sind Investitionen in psychische Gesundheit so wichtig für unsere Gesellschaft!

  3. Die Frage bleibt: Warum scheitert die Finanzierung der Weiterbildung immer noch? Die Politik muss endlich Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass es genügend Fachkräfte gibt, um den Bedarf zu decken.

  4. Das Problem der langen Wartezeiten für Therapieplätze ist schon seit Jahren bekannt. Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen handeln! Vielleicht könnten wir von Ländern wie Schweden lernen, die bereits erfolgreiche Systeme implementiert haben.

  5. Es ist wirklich bedenklich, wie die Politik weiterhin untätig bleibt, obwohl der Bedarf an psychotherapeutischer Unterstützung ständig wächst. Dr. Johanna Thünker hat absolut recht mit ihrer Einschätzung! Warum dauert die Umsetzung so lange? Wir brauchen dringend Lösungen und keine weiteren Verzögerungen!

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