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DEKV fordert stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse der Krankenhäuser im …
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Kontext und Auswirkungen des geplanten Pflegekompetenzgesetzes
Die derzeitige Diskussion um das Pflegekompetenzgesetz reiht sich in eine Reihe von Reformen und Gesetzesänderungen ein, die die Pflegeberufe in Deutschland grundlegend verändern sollen. Diese Entwicklungen sind Teil einer globalen Bewegung hin zu einer Professionalisierung der Pflege und einer Entlastung der ärztlichen Berufe durch die Übertragung spezifischer Aufgaben an qualifizierte Pflegekräfte. Ähnliche Maßnahmen wurden bereits erfolgreich in Ländern wie den USA, Großbritannien und Australien implementiert, wo erweiterte Pflegekompetenzen zu effizienteren Gesundheitsdiensten geführt haben.
Mit dem Pflegekompetenzgesetz könnte auch in Deutschland eine erhebliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflegefachkräfte erreicht werden. Eine Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP) zeigt, dass eine erweiterte Kompetenz dazu beitragen kann, die berufliche Zufriedenheit unter den Pflegekräften zu erhöhen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Gleichzeitig stellt dies jedoch hohe Anforderungen an die Anpassung der bestehenden Ausbildungsstrukturen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat bereits darauf hingewiesen, dass entsprechende Schulungsprogramme entwickelt und finanziert werden müssen, um sicherzustellen, dass Pflegefachkräfte die neuen Kompetenzen sicher und effektiv ausüben können.
Ein weiterer Aspekt ist die Finanzierung und Personalbemessung. Das aktuelle System der Pflegepersonalregelung (PPR 2.0) berücksichtigt noch nicht die erweiterten Tätigkeiten, was auf lange Sicht zu einer Mehrbelastung für das vorhandene Personal führen könnte. Der DEKV hat daher zu Recht die Anpassung der wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Pflegebedarfsbemessung gefordert. Ein ausgewogener Qualifikationsmix und eine veränderte Personalstruktur könnten dabei helfen, die neuen Herausforderungen besser zu bewältigen.
Es bleibt abzuwarten, ob das Bundeskabinett am 6. November 2024 die notwendigen Schritte einleitet, um diese umfassenden Veränderungen in der Pflegepraxis gesetzlich festzuschreiben. Dabei wird entscheidend sein, dass alle relevanten Akteure aus dem Gesundheitswesen, einschließlich der Pflegekräfte in Krankenhäusern, in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Dies würde sicherstellen, dass das Pflegekompetenzgesetz nicht nur Papierform bleibt, sondern tatsächlich zur Verbesserung der pflegerischen Versorgung in Deutschland beiträgt.
Sollte das Gesetz erfolgreich umgesetzt werden, könnten ähnliche Maßnahmen auch in anderen europäischen Ländern als Vorbild dienen und die länderübergreifende Zusammenarbeit im Bereich der Gesundheitsversorgung stärken. Langfristig betrachtet, zeigt dieser Prozess die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes bei der Gestaltung von Gesundheitssystemen, die sowohl die Fähigkeiten als auch die Bedürfnisse aller beteiligten Berufsgruppen berücksichtigen.
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6 Antworten
„Herr Radbruch spricht wichtige Themen an! Aber wie sieht es mit der Finanzierung dieser Maßnahmen aus? Ohne ausreichend Mittel könnte alles ins Stocken geraten.“
@Werner Genau meine Gedanken! Die Finanzierung ist ein kritischer Punkt. Vielleicht sollte mehr Geld in Schulungsprogramme investiert werden?
Warum reden die Politiker nicht mit den Pflegekräfte? Die wissen doch am besten, was sie brauchen. Wenn das Gesetz durchkommt ohne ihre Meinung zu hören, wird es vielleicht gar nicht so hilfreich sein.
@Liesel99 Ich stimme dir voll zu! Ohne die Stimmen derer, die direkt betroffen sind, ist jede Reform im Grunde genommen nur halbfertig.
Ich finde, das geplante Pflegekompetenzgesetz ist eine wichtige Veränderung, aber ohne die Beteiligung der Krankenhauspflege könnte es zu Problemen kommen. Herr Radbruch hat recht mit der Notwendigkeit einer besseren Personalbemessung. Was denken Sie, wie können wir sicherstellen, dass die neuen Kompetenzen effizient genutzt werden?
Josefine, du hast einen guten Punkt angesprochen! Vielleicht wäre es sinnvoller, wenn auch Pflegekräfte selbst an den Verhandlungen teilnehmen könnten? So könnten sie ihre Erfahrungen direkt einbringen.