Datenschutzausschuss bedroht Finanzierung freier Presse

Europäischer Datenschutzausschuss erwägt Frontalangriff auf Geschäftsmodelle freier ...
Berlin (ots) – Inmitten wachsender Bedenken seitens führender Presseverlegerverbände beobachten der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und der Medienverband der freien Presse (MVFP) die Pläne des Europäischen Datenschutzausschusses (EDSA) mit Besorgnis. Im Fokus stehen neue Leitlinien für "Pay-Or-Consent"-Angebote, welche die Finanzierung freier Presse im Netz gefährden könnten. Anlässlich eines Stakeholder-Events in Brüssel betonen BDZV und MVFP, dass die Einführung einer verpflichtenden dritten Angebotsvariante ohne finanzielle oder werbebasierte Beiträge gegen die bestehende Rechtsprechung verstoßen und erheblichen Schaden für die digitale Pressefreiheit sowie die Informationsvielfalt bedeuten würde.

Bremen (VBR). Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger e.V. (BDZV) und der Medienverband der freien Presse (MVFP) äußern tiefe Besorgnis über die derzeitigen Überlegungen des Europäischen Datenschutzausschusses (EDSA), neue Leitlinien für Pay-Or-Consent-Angebote zu etablieren. Diese Modelle, bei denen Leser entscheiden können, ob sie durch Zustimmung zu interessenbasierter Werbung oder durch eine Zahlung die redaktionellen Inhalte finanzieren möchten, stehen im Fokus kontroverser Diskussionen.

Die möglichen neuen Richtlinien könnten Verlage dazu zwingen, ihre Inhalte ohne Werbung und ohne Bezahlung zur Verfügung zu stellen – eine Vorstellung, die sowohl BDZV als auch MVFP entschieden ablehnen. „Die datenschutzrechtliche Zulässigkeit der von Pressepublikationen in ganz Europa praktizierten Pay-or-Consent-Modelle steht außer Frage“, erklären die beiden Verbände. Eine solche verpflichtende Einführung eines dritten Angebotswegs sei nicht nur unbegründet, sondern gefährde massiv die Finanzierung einer freien Presse im Netz. (Zitat-Quelle: )

Dieses Thema erregt nicht nur in Fachkreisen Aufmerksamkeit, sondern hat das Potenzial, die gesamte Medienlandschaft nachhaltig zu beeinflussen. Das bislang funktionierende Finanzierungsmodell, welches gleichermaßen auf Leserlös und Werbeerlöse setzt, könnte durch die neuen EDSA-Leitlinien ins Wanken geraten. Millionen Menschen, die auf diese Weise Informationen beziehen, müssten auf ihre digitalen Presseangebote verzichten, wenn sich die Bereitstellung solcher Angebote wirtschaftlich nicht mehr rentiert. Darüber hinaus könnten sogar bestehende digitale Abonnementmodelle geschädigt werden.

Diese Entwicklungen schüren Besorgnis hinsichtlich der Informationsfreiheit der Bürger und der ökonomischen Lage freier Pressehäuser. Die Notwendigkeit, verlässliche journalistische zu finanzieren, bildet das Rückgrat demokratischer Gesellschaften. Besonders in Zeiten der digitalen Transformation sind innovative Finanzierungswege essenziell, um qualitativ hochwertige Inhalte zugänglich zu machen.

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Die Presseverleger appellieren an die Verantwortlichen, bei den Überlegungen zur Gestaltung der Zukunft des Journalismus unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen. Der Erhalt einer pluralen Medienlandschaft, die sowohl auf zahlungswillige Abonnenten als auch auf Werbeeinnahmen angewiesen ist, bleibt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Es Bedarf kluger gesetzgeberischer Rahmensetzungen, um eine Balance zwischen und Meinungsvielfalt zu sichern und gleichzeitig das ökonomische Fundament der freien Presse zu schützen.


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Herausforderungen in der digitalen Presselandschaft: Die Debatte um Pay-Or-Consent-Modelle

Die Diskussion um die finanzielle Zukunft der digitalen Presse nimmt europaweit an Schärfe zu, insbesondere im Zuge der Überlegungen des Europäischen Datenschutzausschusses (EDSA) zu den sogenannten Pay-Or-Consent-Angeboten. Diese Modelle sind für viele Verlage von entscheidender Bedeutung, da sie eine Möglichkeit bieten, hochwertigen Journalismus zu finanzieren, ohne sich ausschließlich auf Bezahlschranken oder traditionelle Werbeformate zu stützen.

Seitdem das Internet die Art und Weise, wie Informationen konsumiert werden, revolutioniert hat, stehen Verlage vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle an die digitalen Gegebenheiten anzupassen. Der Rückgang von Printabonnements und klassische Anzeigenverkäufe zwang Medienhäuser weltweit dazu, neue Einnahmequellen zu erschließen. Eine wegweisende Entwicklung war hierbei das Aufkommen von Paywalls und, parallel dazu, Modellen, die den Nutzern eine Wahl zwischen Werbung und einer direkten finanziellen Unterstützung geben.

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Die Bedeutung dieser Modelle zeigt sich daran, dass sie eine Balance zwischen Nutzererwartungen und unternehmerischen Interessen schaffen. Sie gestatten es, redaktionelle Inhalte entweder durch interessenbasierte Werbung oder durch Zahlungen zu monetarisieren. Jüngste Berichte deuten darauf hin, dass ein Drittmodell, welches weder Werbung noch Bezahlung vorsieht, nicht nur die finanzielle Grundlage vieler digitaler Redaktionen gefährden, sondern auch die Vielfalt und Unabhängigkeit der Berichterstattung einschränken könnte.

Vergleichbare Herausforderungen haben sich in anderen Medienbereichen gezeigt, wie etwa bei Streaming-Diensten, die stets die Gratwanderung zwischen Abonnentenmodellen und werbegestütztem Zugang bewältigen müssen. In der Medienlandschaft kristallisiert sich zunehmend heraus, dass hybride Modelle, die sowohl Abonnement- als auch werbebasierte Ansätze kombinieren, stark an Bedeutung gewinnen. Sie versprechen Flexibilität und ermöglichen es den Konsumenten, je nach ihren Präferenzen auszuwählen—ein Ansatz, der auch in der Pressebranche richtungsweisend sein könnte.

Es ist zu erwarten, dass zukünftige Entwicklungen in der digitalen Medienlandschaft stark von technologischen Innovationen beeinflusst werden. Zielgerichtete und angepasste Inhalte könnten künftig zu noch individuelleren Nutzererfahrungen führen, was wiederum neue Potenziale zur Monetarisierung eröffnen kann. Doch dies erfordert einen klaren und rechtlich gesicherten Rahmen, um weiterhin qualitativ hochwertige journalistische Angebote sicherzustellen.

Innerhalb der nächsten Jahre könnte sich die digitale Presse weitreichend wandeln, nicht zuletzt aufgrund regulatorischer Anpassungen. Daher bleibt es spannend zu beobachten, wie sich die Situation weiter entwickelt und welche Rolle freiwillige Marktprozesse im Vergleich zu reglementierenden Eingriffen spielen werden.


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