DAAD fördert 21 HAW-Projekte: 10 Millionen Euro für Internationalisierung bis 2028

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert ab 1. Januar 2026 erneut 21 Projekte zur Internationalisierung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Bis 2028 stehen dafür insgesamt mehr als zehn Millionen Euro aus Mitteln des Bundesforschungsministeriums bereit. Zusätzlich wurden 13 Kurzmaßnahmen mit maximal sechsmonatiger Laufzeit ausgewählt, um internationale Partnerschaften gezielt auszubauen.
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Inhaltsübersicht

– DAAD fördert 21 Projekte zur Internationalisierung an Hochschulen bis 2028.
– Über zehn Millionen Euro stammen vom Bundesministerium für Forschung.
– Ziel ist der strategische Aufbau internationaler Partnerschaften und Netzwerke.

DAAD fördert 21 Hochschulen mit mehr als zehn Millionen Euro

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützt 21 Projekte zur Internationalisierung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in ganz Deutschland. In der aktuellen Förderrunde des DAAD-Programms „HAW.International“ erhielten die ausgewählten Projekte bis 2028 insgesamt mehr als zehn Millionen Euro – so die offizielle Mitteilung vom 16.10.2025.

Zu den geförderten Hochschulen gehören:

  • Hochschule Anhalt
  • Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
  • Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
  • Hochschule Bremen
  • Hochschule Düsseldorf
  • Fachhochschule Erfurt
  • Hochschule Hamm-Lippstadt
  • Hochschule Harz
  • SRH Hochschule Heidelberg
  • Hochschule Heilbronn
  • Karlshochschule
  • Hochschule Konstanz
  • Fachhochschule Münster
  • Fachhochschule Potsdam
  • Hochschule Osnabrück
  • Hochschule Rhein-Waal
  • Duale Hochschule Sachsen
  • Hochschule für Technik Stuttgart
  • Hochschule Trier
  • Technische Hochschule Ulm
  • Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Ergänzend zur Hauptförderlinie wurden in der Programmlinie „HAW.International – Kurzmaßnahmen“ 13 Projekte mit einer Laufzeit von maximal sechs Monaten ausgewählt. Diese zielen darauf ab, Partnerschaften – etwa durch gemeinsame Summer Schools oder Konferenzen – gezielt auszubauen.

Journalistische Einordnung & Hintergründe

Das Programm HAW.International hat seit seinem Start 2019 eine Entwicklung durchlaufen. Die aktuelle Förderrunde mit ausgewählten Projekten steht in einer Reihe von Maßnahmen, die die Internationalisierung der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften systematisch vorantreiben sollen.

Entwicklung seit Programmbeginn

Die Internationalisierungsbemühungen der HAW bauen auf einem soliden Fundament auf. Bereits vor Programmbeginn verfügten viele deutsche HAW über internationale Partnerschaften. Diese bestehenden Netzwerke bildeten die Basis für die gezielte Erweiterung durch HAW.International.

Ein wichtiger Meilenstein in der Programmentwicklung war die erstmalige Bewilligung direkter Programmmittel durch das BMFTR für den Förderzeitraum 2024/2025. Das Ministerium unterstützte damit praxisorientierte internationale Kooperationsprojekte an HAW. Diese Förderung markierte eine strategische Weiterentwicklung des Programms hin zu stärker praxisorientierten Ansätzen.

Herausforderungen in der Praxis

Trotz der sichtbaren Erfolge bleiben Herausforderungen bestehen. Eine Wirksamkeitsstudie des Wissenschaftsrates vom April 2023 identifizierte Umsetzungs- und Qualitätsmanagement-Probleme in der Internationalisierungsarbeit der HAW (Quelle: Wissenschaftsrat, Stand: April 2023). Die Studie verweist auf die besonderen Anforderungen, die sich aus der praxisnahen Ausrichtung der HAW ergeben – insbesondere bei der Verknüpfung von internationaler Zusammenarbeit mit anwendungsorientierter Forschung und Lehre.

Die aktuelle Förderrunde ab 2026 setzt genau an diesen kritischen Punkten an. Die geförderten Projekte wie jene der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Hochschule Rhein-Waal zeigen, wie bestehende Kooperationen um Transferkomponenten erweitert und interdisziplinäre Themen in Reallaboren bearbeitet werden können. Diese Ansätze zielen darauf ab, die identifizierten Umsetzungsprobleme zu überwinden und die Internationalisierung nachhaltig in der Hochschulstruktur zu verankern.

Internationalisierung der HAW in Zahlen

Die Internationalisierung deutscher Hochschulen für Angewandte Wissenschaften lässt sich anhand konkreter Kennzahlen nachvollziehen. Die Entwicklung zeigt eine kontinuierliche Steigerung der Aktivitäten und Fördermittel.

Im Zeitraum 2019 bis 2022 haben mehr als 6.600 Studierende, Lehrende und Forschende an deutschen HAW einen Auslandsaufenthalt absolviert (Stand: November 2024, Quelle: DAAD). Die Mobilitätszahlen setzen sich fort: 2023 waren 7.410 Studierende für mindestens drei Monate im Ausland, während 5.890 ausländische Studierende an deutschen HAW studierten (Stand: Juli 2024, Quelle: Statistisches Bundesamt).

Netzwerke und Finanzierung

Die institutionelle Verankerung internationaler Beziehungen wird durch Partnerschaften deutlich. Bereits 2023 verfügten 79 % aller deutschen HAW über mindestens eine strategische internationale Hochschulpartnerschaft, mit durchschnittlich 16,2 aktiven Vereinbarungen je Hochschule (Stand: 2023, Quelle: CHE Hochschulranking).

Die finanzielle Unterstützung für diese Aktivitäten erreichte 2024 einen neuen Höhepunkt. Die Mittelzuweisungen für Internationalisierungsprojekte an deutschen HAW beliefen sich auf insgesamt 18,2 Mio. Euro (Stand: 2024, Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung). Für den Förderzeitraum 2024/2025 hat das BMFTR erstmals direkte Programmmittel für 17 praxisorientierte internationale Kooperationsprojekte an HAW bewilligt (Stand: November 2024, Quelle: Bundesministerium). Im Jahrgang 2024/2025 werden zudem zehn neue Projekte an HAW gefördert, die bis 2027 weiter ausgebaut werden sollen (Stand: 2024/2025, Quelle: DAAD).

Herausforderungen und Qualitätsentwicklung

Trotz der positiven Entwicklung bleiben Herausforderungen bestehen. Studierendenvertreter monieren die Anerkennung von Leistungen als anhaltendes Problem (Stand: April 2024, Quelle: Studierendenvertretung). Eine Wirksamkeitsstudie des Wissenschaftsrats identifizierte bereits 2023 Umsetzung und Qualitätsmanagement als zentrale Herausforderung (Stand: April 2023, Quelle: Wissenschaftsrat).

Indikatoren im Überblick

Jahr Indikator Wert Quelle / Stand
2019-2022 Teilnehmende an Auslandsaufenthalten >6.600 DAAD (Nov 2024)
2023 Strategische Hochschulpartnerschaften 79% der HAW CHE (2023)
2023 Aktive Vereinbarungen je Hochschule 16,2 CHE (2023)
2023 Auslandsmobile Studierende (≥3 Monate) 7.410 Destatis (Juli 2024)
2023 Internationale Studierende an HAW 5.890 Destatis (Juli 2024)
2024 Fördermittel Internationalisierung 18,2 Mio. € BMBF (2024)
2024/2025 Neue Förderprojekte 10 DAAD (2024/2025)
2024/2025 Praxisorientierte Kooperationsprojekte 17 BMFTR (Nov 2024)

Die chronologische Betrachtung von 2019 bis 2025 zeigt eine systematische Intensivierung der Internationalisierungsbemühungen an HAW, die sich sowohl in wachsenden Teilnehmerzahlen als auch in erhöhten Fördervolumina niederschlägt.

Internationalisierung mit Folgen: Was die Förderung wirklich bewirkt

  • Chancen: Stärkung der Praxisrelevanz, verbesserte Arbeitsmarktfähigkeit, globale Vernetzung von Forschung und Lehre
  • Herausforderungen: Anerkennungsproblematik, Qualitätssicherung, nachhaltige Verankerung der Kooperationen

Die Förderprogramme zielen darauf ab, wissenschaftliche Zusammenarbeit und Praxis enger zu verbinden – wie das Beispiel der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zeigt, die strategische Kooperationen mit internationalen Partnerhochschulen und Praxisakteuren ausbaut.

Internationalisierung messbar machen: Woran sich Erfolg zeigt

Die Förderung internationaler Hochschulpartnerschaften erfordert klare Kriterien, um ihre Wirkung zu bewerten. Internationalisierung muss mehr sein als eine rein quantitative Ausweitung von Kooperationen. Entscheidend ist die nachhaltige Verankerung in Studium, Lehre und Transfer.

Messkriterien für Erfolg

Drei qualitative Indikatoren eignen sich besonders, um die Wirkung der Internationalisierungsbemühungen zu bewerten:

  • Verlässlichkeit von Anerkennungsverfahren: Wie transparent und praktikabel gestalten sich die Prozesse zur Anerkennung von Studienleistungen im internationalen Kontext?
  • Nachhaltigkeit von Partnerschaften: Entwickeln sich die Kooperationen über die Projektlaufzeit hinaus weiter oder bleiben sie Einzelinitiativen?
  • Einbindung von Praxisakteuren: Gelingt es, Unternehmen und andere außeruniversitäre Partner konsequent in die internationalen Aktivitäten einzubeziehen?

Diese Kriterien helfen, die strategische Tiefe der Internationalisierung zu erfassen – jenseits reiner Teilnehmerzahlen oder Kooperationsabschlüsse.

Empfehlungen für Praktiker

Um diese Qualitätsdimensionen systematisch zu erfassen, bietet sich ein mehrstufiges Monitoring an. Berichte der geförderten Hochschulen sollten nicht nur Aktivitäten dokumentieren, sondern auch die Entwicklung entlang der genannten Indikatoren reflektieren. Besonders wichtig ist dabei die Einbeziehung aller beteiligten Gruppen.

Die konsequente Anwendung dieser Bewertungsmechanismen ermöglicht es, die Internationalisierungsstrategien kontinuierlich weiterzuentwickeln und sicherzustellen, dass die Fördermittel tatsächlich dort Wirkung entfalten, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Die nachfolgenden Informationen und Zitate beruhen auf einer Pressemitteilung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).

Weiterführende Quellen:

10 Antworten

  1. Die Informationen über geförderte Projekte sind ermutigend und zeigen Fortschritte im Bereich der Internationalisierung. Gibt es Pläne zur Verbesserung der Anerkennung von Studienleistungen für Austauschstudierende? Das wäre echt hilfreich.

  2. „HAW.International“ scheint wirklich ein Schritt in die richtige Richtung zu sein! Es ist wichtig für Deutschland im globalen Wettbewerb. Was denkt ihr über die Rolle von Unternehmen in diesen Projekten? Sollten sie aktiver eingebunden werden?

  3. Ich finde die Zahlen zur Internationalisierung sehr beeindruckend! Es zeigt, dass es einen Trend gibt. Aber wie steht es um die Nachhaltigkeit dieser Partnerschaften? Können wir erwarten, dass sie über das Projekt hinaus bestehen bleiben?

    1. Das wäre wirklich wichtig! Wenn die Kooperationen nicht nachhaltig sind, verpufft der Nutzen schnell. Gibt es dafür schon konkrete Ansätze oder Modelle?

    2. Ich denke auch, dass die Qualitätssicherung eine große Rolle spielt. Wenn wir nur auf Quantität setzen und nicht auf Qualität, könnten wir langfristig Probleme bekommen.

  4. Die Förderung von internationalen Partnerschaften klingt vielversprechend! Ich hoffe, dass dies auch den Studierenden zugutekommt und ihre Perspektiven erweitert. Wie können wir sicherstellen, dass alle Hochschulen davon profitieren?

  5. Ich finde die Initiative des DAAD wirklich spannend, aber ich frage mich, wie die Qualität der Programme sichergestellt wird. Gibt es dazu schon Evaluierungen? Die internationale Zusammenarbeit könnte viele Vorteile bringen.

    1. Das ist ein guter Punkt! Ich hoffe, dass auch an der Anerkennung der Leistungen gearbeitet wird, denn das ist oft ein Problem. Die Zahlen zeigen ja, dass viele HAW aktiv international sind.

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