CO2-Bepreisung im Wärmesektor: Warum jetzt klare Maßnahmen für Erneuerbare Energien und Klimaschutz nötig sind

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) fordert in seinem neuen Positionspapier einen CO₂-Preis im Wärmesektor als zentrales Instrument, um die Defossilisierung voranzutreiben. Dieser müsse aber zwingend durch verbindliche Gesetze wie das Gebäudeenergiegesetz sowie durch Marktanreize und Förderprogramme ergänzt werden, um Planungssicherheit für Investitionen in Wärmepumpen, Solar- und Geothermie zu schaffen. Nur so lasse sich das Ziel der Klimaneutralität im Wärmesektor bis 2045 realisieren.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– BEE veröffentlicht Positionspapier für CO2-Preis im Wärmesektor zur Klimaneutralität bis 2045
– CO2-Bepreisung allein reicht nicht, ergänzt durch Marktanreize, Förderprogramme und Ordnungsrecht
– Verbindliche Gesetze (GEG, Wärmeplanung) sowie beschleunigte Geothermie- und Bioenergie-Perspektiven gefordert

CO2-Bepreisung im Wärmesektor: BEE fordert umfassenden Instrumentenmix

Die CO2-Bepreisung gilt als zentrales Element für die Energiewende und den Klimaschutz. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat nun ein neues Positionspapier vorgelegt, das sich explizit mit der Ausgestaltung eines CO2-Preises im Wärmesektor beschäftigt.* Die Defossilisierung dieses Bereichs läuft bisher nur langsam voran, weswegen der BEE klarstellt: Der CO2-Preis allein reicht nicht aus, um die notwendigen Investitionen in Erneuerbare Energien zu aktivieren und das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.*

Das Positionspapier betont den Dreiklang aus Marktanreizen, Förderprogrammen und Ordnungsrecht als Schlüsselfaktor für den Erfolg. Diese Kombination sichert Investitionen und fördert den technologischen Fortschritt in der Wärmewende.* Dabei steht der vielfältige Erneuerbare Energien-Mix im Vordergrund – von Wärmepumpen über Solar- und Geothermie bis hin zu Bioenergie und Power-to-Heat. Diese Bandbreite deckt die unterschiedlichen regionalen und individuellen Anforderungen ab und benötigt eine verlässliche politische Rückendeckung, um einen stabilen Markthochlauf zu ermöglichen.*

Zugleich warnt der BEE vor einer Überlastung der Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette durch den CO2-Preis. Von der Anlagenproduktion über die Planung bis hin zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern solle die Belastung nicht zu hoch sein, um Investitionshemmnisse zu vermeiden. Zudem sei die Entwicklung des CO2-Preises nur begrenzt vorhersehbar – “ohne weitere Leitplanken [könnten] erhebliche Unsicherheiten bei Planung und Investition entstehen.”

Daher plädiert der BEE für eine flankierende politische Rahmensetzung: Neben dem CO2-Preis sind verbindliche gesetzliche Regelungen wie das Gebäudeenergiegesetz und das Wärmeplanungsgesetz notwendig, um die ganze Technologiebreite der Erneuerbaren Energien im Wärmesektor zu stärken.* Auch weitere Gesetze, etwa das Geothermiebeschleunigungsgesetz, sollen umgesetzt werden. Entsprechende Perspektiven für die Bioenergie sind ebenfalls Teil der Forderungen.*

Um Investitionen zu erleichtern, fordert der BEE darüber hinaus finanzielle Anreize wie Investitionszuschüsse und befristete steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten. Die Förderpolitik müsse allgemein verlässlich, ausreichend finanziert und technologieoffen gestaltet sein. In diesem Zusammenhang könnte ein zusätzliches Klimageld helfen, die durch den CO2-Preis verursachten Preissteigerungen abzufedern und gleichzeitig die gesellschaftliche Akzeptanz der Wärmewende zu erhöhen.*

BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter bringt es auf den Punkt: “Die CO2-Bepreisung wird zweifelsohne ein wichtiger Mechanismus für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Wärmesektor sein. Doch das alleine wird zunächst nicht ausreichen, um die erforderlichen Investitionen in Erneuerbare Technologien zu mobilisieren und das Ziel der Klimaneutralität im Wärmesektor ab 2045 zu erreichen.”

Die klare Botschaft lautet, dass der CO2-Preis als marktliches Steuerungsinstrument zwar unverzichtbar ist, jedoch nur in einem abgestimmten Mix mit weiteren politischen Maßnahmen seine Wirksamkeit voll entfalten kann. Verzögerungen bei der Technologieentwicklung, Brüche in Industrie und Wirtschaft sowie Planungsunsicherheiten müssten vermieden werden, um den dringend notwendigen Transformationsprozess im Wärmesektor zügig voranzutreiben.*

Warum die Wärmewende jetzt ganzheitlich angepackt werden muss

Die Wärmewende gilt als einer der Schlüsselbereiche auf dem Weg zur Klimaneutralität. In Deutschland machen Heizen und Warmwasserbereitung fast 40 Prozent des Endenergieverbrauchs aus, entsprechend hohe Treibhausgasemissionen entstehen im Wärmesektor. Gleichzeitig zeigt sich beim Umstieg auf klimafreundliche Technologien wie Wärmepumpen oder Solarthermie ein langsamer Fortschritt. Die Forderung des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), den CO2-Preis im Wärmesektor nicht isoliert einzusetzen, sondern mit Förderprogrammen und Ordnungsrecht zu verbinden, verweist auf eine komplexe Gemengelage.

Was die aktuelle Debatte besonders drängt, ist die Frage, wie der CO2-Preis wirksam und sozialverträglich gestaltet werden kann. Die Bepreisung von Kohlendioxid soll Anreize für klimafreundliche Maßnahmen setzen – sie birgt zugleich aber das Risiko, soziale Härten zu verursachen und Investitionsunsicherheiten zu steigern. Das betrifft Privathaushalte, die sich neue Heizungssysteme oft nicht ohne Unterstützung leisten können, ebenso wie die Industrie, für die verlässliche Rahmenbedingungen für technologische Umstellungen essenziell sind. Eine reine Preiserhöhung ist deshalb kein Allheilmittel, sondern muss Teil eines abgestimmten Instrumentenmix sein.

Nicht nur Preissache: Wärmewende im Alltag

Die Wärmewende umfasst weit mehr als das Thema Kosten. Für die breite Bevölkerung ist der Wechsel zu klimafreundlichen Heizsystemen mit technischen, finanziellen und informativen Hürden verbunden. Nicht alle Gebäude eignen sich gleichermaßen für Wärmepumpen oder Solarthermie, und die notwendigen Umbauten sind mit Aufwand verbunden. Darüber hinaus führt die Bepreisung von CO2 zu spürbaren Mehrkosten bei fossilen Brennstoffen. Ohne gezielte Entlastungen könnte dies soziale Konflikte verschärfen.

  • Unterschiedliche regionale und individuelle Anforderungen an Technologien erfordern flexible Lösungen
  • Hohe Anfangsinvestitionen für modernere Heizungen stellen Haushalte vor finanzielle Herausforderungen
  • Klimageld und Förderprogramme sind wichtige Werkzeuge, um Preissteigerungen sozial abzufedern

Diese Punkte zeigen: Es braucht neben dem CO2-Preis auch verlässliche Fördermaßnahmen und verbindliche gesetzliche Vorgaben, die den Technologiewechsel erleichtern. So können Nutzerinnen und Nutzer motiviert und unterstützt werden, ohne dass sie durch Preisrisiken verunsichert werden.

Klimaziele, Industrie und Bürger – wer profitiert wirklich?

Die Erreichung der Klimaziele im Wärmesektor ist ein vielschichtiges Unterfangen, das nicht nur den privaten Gebrauch, sondern auch Industrie und Gewerbe betrifft. Ein stabiler Markthochlauf von Erneuerbaren Energien wie Geothermie, Bioenergie oder Power-to-Heat hängt von Investitionsbereitschaft und verlässlich kalkulierbaren Rahmenbedingungen ab.

  • Ein marktlicher CO2-Preis stärkt die Nachfrage nach emissionsarmen Lösungen
  • Förderung und Ordnungsrecht schaffen Sicherheit für Unternehmen und Innovationen
  • Eine klare Perspektive für die Industrie schützt vor Strukturbrüchen und Planungsunsicherheit

Die Politik steht vor der Herausforderung, einen Ausgleich zwischen Anreizen und Schutzmechanismen zu finden. Nur so können die erforderlichen Technologien flächendeckend zum Einsatz kommen und gleichzeitig Akzeptanz in der Gesellschaft gewahrt bleiben. Dabei geht es auch um die Zukunftsfähigkeit ganzer Wirtschaftsbereiche, die sich an die ambitionierten Klimaziele anpassen müssen.

Die Forderung nach einem in sich stimmigen Dreiklang aus Marktanreizen, Förderprogrammen und Ordnungsrecht reflektiert diese komplexen Anforderungen. Die Wärmewende erfordert koordinierte Maßnahmen, die neben Effizienz vor allem Verlässlichkeit und Gerechtigkeit gewährleisten. Hier zeigt sich die enorme Bedeutung eines durchdachten CO2-Preismodells, das nicht isoliert, sondern eingebettet in einen breiten politischen und gesellschaftlichen Rahmen wirkt.

Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE) zur CO₂-Bepreisung im Wärmesektor.

8 Antworten

  1. ‚Ich bin neugierig auf die Bioenergie-Perspektiven! Wie genau soll das denn funktionieren? Gibt es dafür schon Pläne oder Konzepte? Wäre toll mehr Infos zu bekommen.‘

  2. ‚Die Wärmewende‘ klingt gut, aber ist das nicht zu viel auf einmal? Ich denke viele Leute wissen gar nicht was sie tun sollen bei neuen Heizungen. Wie soll man das alles erklären? Was denkt ihr?

    1. ‚Auf jeden Fall braucht es mehr Aufklärung! Vielleicht sollten Schulen da einbezogen werden? Die jüngere Generation kann helfen, ihre Eltern zu informieren und zu motivieren!‘

  3. Das Thema CO2-Bepreisung ist kompliziert! Ich habe gelesen, dass es ohne richtige Gesetze nicht funktioniert. Was haltet ihr von den Vorschlägen im Artikel? Sind sie wirklich umsetzbar oder bleibt das alles nur Theorie?

    1. Ich finde es gut, dass sie klare Gesetze wollen! Aber ich mache mir Sorgen um die kleinen Betriebe. Die müssen ja auch planen können und haben oft nicht die Mittel für große Umstellungen.

    2. Es braucht auf jeden Fall mehr Unterstützung für alle! Ich hoffe wirklich, dass das Klimageld kommt und den Menschen hilft! Jeder muss mitmachen können!

  4. Ich finde es super, dass der BEE jetzt ein Positionspapier veröffentlich hat. Aber wo bleibt die Umsetzung? Man muss auch an die Menschen denken, die nicht so viel Geld haben für neue Heizungen. Was denkt ihr darüber?

    1. Ja, das ist echt wichtig! Es kann nicht sein, dass nur Reiche sich das leisten können. Vielleicht sollten mehr Förderprogramme kommen? Ich hab auch mal was gelesen über staatliche Zuschüsse für Heizungen.

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