Childhood-Häuser: Warum die Bundesförderung für missbrauchte Kinder jetzt in den Haushaltsverhandlungen umgesetzt werden muss

Die World Childhood Foundation Deutschland fordert in den aktuellen Haushaltsverhandlungen die zügige Umsetzung der angekündigten Bundesförderung für Childhood-Häuser. Diese interdisziplinären Anlaufstellen bieten Kindern, die Gewalt oder Missbrauch erlebt haben, Schutz, Hilfen und Verfahrensbegleitung. *„Wir dürfen nicht zulassen, dass Kinderrechte in schwierigen Haushaltszeiten nachrangig behandelt werden“,* betont Geschäftsführerin Dr. Astrid Helling-Bakki.
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Inhaltsübersicht

– Childhood-Häuser bieten Gewaltopfern interdisziplinäre und kinderfreundliche Hilfe.
– Die Bundesregierung plant eine Förderung, die jetzt im Haushalt umgesetzt werden muss.
– Ziel ist der Schutz von Kinderrechten und Vermeidung langfristiger gesellschaftlicher Kosten.

Haushaltsverhandlungen: Childhood-Häuser jetzt umsetzen

Die World Childhood Foundation Deutschland drängt in den aktuellen Haushaltsgesprächen auf eine zügige Umsetzung von Fördermöglichkeiten für Childhood-Häuser. Die interdisziplinären, kinderfreundlichen Anlaufstellen bieten Kindern, die Gewalt oder Missbrauch erfahren haben, Schutz, Hilfen und eine Klärung in Gerichtsverfahren. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Kinderrechte in schwierigen Haushaltszeiten nachrangig behandelt werden. Das Childhood-Haus Konzept zeigt, dass Kinderschutz und Kinderrechte in Verantwortungsgemeinschaft verwirklicht werden können, wenn Systeme zusammenarbeiten. Es ist eine Investition in unsere Kinder Hier und Heute und gleichzeitig in die Zukunft unserer Gesellschaft“, betont Dr. Astrid Helling-Bakki, Geschäftsführung und Vorstand der Stiftung.

Haushaltsentscheidungen und ihre Wirkung auf den Kinderschutz

Die Bundesregierung hat eine Bundesförderung für Childhood-Häuser angekündigt – interdisziplinäre Anlaufstellen für Kinder, die Gewalt oder Missbrauch erfahren haben. Die Ankündigung markiert einen wichtigen Schritt, doch erst die konkreten Haushaltsbeschlüsse bestimmen, ob aus politischen Absichten auch praktische Verbesserungen werden.

Wie Haushaltsentscheidungen praktische Projekte beeinflussen

Der Bundeshaushalt folgt einem klar strukturierten Prozess: Nach Kabinettsbeschlüssen durchläuft der Entwurf das parlamentarische Verfahren, wird in den Fachausschüssen beraten und schließlich im Plenum verabschiedet. Jede Etappe bietet Möglichkeiten zur Nachjustierung – aber auch zur Streichung von Positionen. Für konkrete Vorhaben wie die Childhood-Häuser bedeutet dies: Entscheidend wird erst die endgültige Haushaltsverabschiedung über ihre tatsächliche Umsetzbarkeit. Fehlen die Mittel im fertigen Haushalt, bleiben Konzepte auf dem Papier stehen, während die betroffenen Kinder weiterhin auf flächendeckende Unterstützung warten müssen.

Offene Fragestellungen zur Umsetzung der Förderung

Mit der grundsätzlichen Förderzusage sind noch längst nicht alle Weichen gestellt. Welches Ministerium übernimmt die fachliche Steuerung? Werden die Mittel direkt an die Träger fließen oder über die Länder verteilt? Entscheidend wird auch sein, ob bundeseinheitliche Qualitätsstandards entwickelt werden, die sicherstellen, dass jedes Childhood-Haus denselben hohen Ansprüchen an Trauma-Sensibilität und Interdisziplinarität genügt. Zudem stellt sich die Frage der Nachhaltigkeit: Handelt es sich um eine einmalige Investition oder um eine dauerhafte institutionelle Förderung?

Die kommenden Monate werden zeigen, welche Akteure die konkrete Ausgestaltung vorantreiben. Bundesministerien müssen Ressortzuständigkeiten klären, Länder ihre Umsetzungskapazitäten prüfen und Träger sich auf mögliche Förderverfahren vorbereiten. Diese Phase der politischen und administrativen Konkretisierung entscheidet maßgeblich darüber, ob die Childhood-Häuser ihr volles Potenzial entfalten können – als Orte, die Schutz, Hilfen und gerichtliche Klärung kindgerecht koordinieren und damit Kinderrechte praktisch verwirklichen.

Politische Verankerung und finanzielle Rahmenbedingungen

Die politische Unterstützung für Childhood-Häuser hat 2025 eine neue Qualität erreicht. Eine Bundesförderung für interdisziplinäre Anlaufstellen zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt haben, wurde etabliert (Stand: April 2025). Diese politische Weichenstellung bildet die Grundlage für die konkrete Umsetzung der angekündigten Förderung.

Koalitionsvertrag: Aufnahme des Childhood-Haus-Konzepts

Die Aufnahme des Childhood-Haus-Konzepts in den Koalitionsvertrag markiert einen bedeutenden Schritt für den Kinderschutz in Deutschland. Die World Childhood Foundation Deutschland betont in ihrer aktuellen Stellungnahme: "Die Bundesregierung hat eine Förderung von Childhood-Häusern angekündigt – jetzt braucht es in den Haushaltsverhandlungen eine konstruktive Umsetzung." Die politische Verankerung schafft die Voraussetzung dafür, bundesweit Standards zu sichern und Kinder langfristig zu stärken.

Etat des Bundesfamilienministeriums 2025

Für die konkrete Umsetzung der Förderzusagen steht dem Bundesfamilienministerium im Jahr 2025 ein Etat von 14,44 Milliarden Euro zur Verfügung (Stand: 2025). Dieser Haushaltsposten bildet den finanziellen Rahmen, innerhalb dessen die angekündigte Bundesförderung für Childhood-Häuser realisiert werden muss. Gegenüber dem Vorjahr zeigt der Etat einen leichten Anstieg.

Punkt Wert/Status Einheit/Anmerkung Quelle/Stand
Koalitionsvertrag Aufnahme des Childhood-Haus-Konzepts politischer Beschluss Quelle: Bundesregierung, Stand: April 2025
Bundesfamilienministerium-Etat 14,44 Milliarden Euro Euro Quelle: Bundesfamilienministerium, Stand: 2025

Mehr als Kinderschutz: Warum Childhood-Häuser unsere Gesellschaft stärken

Childhood-Häuser sind interdisziplinäre Anlaufstellen für Kinder, die Gewalt oder Missbrauch erfahren haben. Sie bieten koordinierte Abläufe, die sowohl den betroffenen Kindern als auch den beteiligten Institutionen zugutekommen.

Wer profitiert — wer trägt Verantwortung?

Die Einrichtung von Childhood-Häusern betrifft mehrere Ebenen:

  • Betroffene Kinder und Familien erhalten Schutz und Unterstützung durch koordinierte Abläufe
  • Institutionen wie Justiz, Polizei und Jugendhilfe verfügen über klarere Schnittstellen und effizientere Verfahren
  • Die gesamte Gesellschaft kann von einer verbesserten Frühintervention profitieren

Die Verantwortung für diese Transformation tragen nicht nur Politik und Verwaltung. Es handelt sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der verschiedene Akteure zusammenwirken müssen. Die World Childhood Foundation betont in diesem Zusammenhang: "Das Childhood-Haus Konzept zeigt, dass Kinderschutz und Kinderrechte in Verantwortungsgemeinschaft verwirklicht werden können, wenn Systeme zusammenarbeiten."

Herausforderungen bei Umsetzung und Standardisierung

Die Sicherstellung qualifizierten Personals stellt eine zentrale Herausforderung dar. Fachkräfte müssen in traumapädagogischen Ansätzen geschult sein und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe, Justiz und Medizin beherrschen.

Die Entwicklung bundesweit einheitlicher Standards ist ein wichtiger Punkt. Die Koordination zwischen verschiedenen Ressorts und Ebenen – von der kommunalen Jugendhilfe über die Landesjustiz bis zur Bundesförderung – erfordert klare Kompetenzzuweisungen und verbindliche Kooperationsvereinbarungen.

Die nachhaltige Finanzierung bleibt eine große Herausforderung. Eine dauerhafte institutionelle Förderung sollte gewährleisten, dass Childhood-Häuser nicht nur projektartig bestehen, sondern feste Bestandteile der Hilfestrukturen werden. In Haushaltsdebatten darf diese langfristige Perspektive nicht zugunsten kurzfristiger Einsparungen in den Hintergrund treten, da Investitionen in frühe Hilfen nachweislich Folgekosten reduzieren.

Ausblick: Was jetzt passieren muss

Die konkrete Umsetzung des Childhood-Haus-Konzepts stellt eine wichtige Aufgabe dar. Damit aus den politischen Absichten wirksame Praxis wird, müssen in den kommenden Monaten entscheidende Weichenstellungen erfolgen.

Konkrete nächste Schritte für Politik und Träger

Zunächst gilt es, die Förderrichtlinien zu präzisieren. Dazu gehören klare Vorgaben zur Förderdauer, um Planungssicherheit für die Standorte zu schaffen, sowie transparente Kriterien für die Mittelvergabe. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Zuweisungsmodus zwischen Bund und Ländern, damit die Finanzströme reibungslos fließen und die Childhood-Häuser bundesweit vergleichbare Standards gewährleisten können.

Parallel sollte die Einrichtung eines begleitenden Evaluationsmechanismus vorangetrieben werden. Ein solches Monitoring-System ermöglicht es, die Wirksamkeit der Arbeit kontinuierlich zu überprüfen und bei Bedarf nachzusteuern. Entscheidend ist dabei die frühe Einbindung von Praxisträgern und Fachstellen, die ihr Wissen über die tägliche Arbeit in den Childhood-Häusern einbringen können.

Fragestellungen für die Medienberichterstattung

Für Journalisten ergeben sich in dieser Phase zentrale Fragen, die zur öffentlichen Transparenz beitragen: Wie wird der Erfolg der Childhood-Häuser konkret gemessen? Welche Indikatoren dienen als Grundlage für die Evaluation? Wer berichtet regelmäßig über die Umsetzung der Förderung und ihre Auswirkungen vor Ort?

Als relevante Interviewpartner bieten sich Vertreter des Bundesfamilienministeriums an, das die Förderung verantwortet, sowie die Landesjugendämter, die für die Umsetzung in den Bundesländern zuständig sind. Etablierte Träger von Childhood-Häusern können zudem praxisnahe Einblicke in die konkrete Arbeit und die Herausforderungen der Implementierung geben.

Die nachfolgenden Informationen und Zitate beruhen auf einer Pressemitteilung der World Childhood Foundation Deutschland.

Weiterführende Quellen:

9 Antworten

  1. Es gibt viel zu tun aber ich glaube an diese Initiative! Wenn jeder mithelfen würde um Kinder zu schützen , könnten wir viel erreichen!

  2. ‚Das Childhood-Haus Konzept‘ klingt nach einer echten Chance für viele Kinder in Not! Aber wie sieht es mit den langfristigen Plänen aus? Was passiert nach der Förderung? Bleiben sie dauerhaft bestehen?

  3. Kinderschutz ist so wichtig und sollte immer an erster Stelle stehen! Ich bin neugierig auf die Standards für diese Häuser. Wie kann man sicherstellen, dass alle gleich gut arbeiten? Gibt es da Prüfungen oder sowas?

    1. Gute Frage! Ich hoffe auch, dass sie ein System zur Kontrolle haben werden. Das wäre echt wichtig für den Schutz der Kinder.

    2. @Nadja: Ja genau! Es wäre gut zu wissen, ob solche Standards auch regelmäßig überprüft werden können oder ob das nur einmalig ist.

  4. Ich finde es toll, dass die Regierung jetzt etwas macht! Aber ich mache mir Sorgen über die Umsetzung. Werden die Gelder wirklich da ankommen, wo sie gebraucht werden? Gibt es da schon genaue Pläne?

    1. Das ist eine berechtigte Frage! Wenn wir nicht wissen, wie das Geld verteilt wird, wird es schwierig sein, Vertrauen aufzubauen. Ich hoffe wirklich, dass alles klar geregelt wird.

  5. Ich finde das Konzept von Childhood-Häusern super wichtig! Es ist echt traurig, wie viele Kinder leiden müssen. Habt ihr schon mal von den verschiedenen Methoden gehört, die dort angewendet werden? Wäre spannend mehr zu erfahren!

    1. Ja, ich stimme zu! Ich denke auch, dass die Kinder mehr Unterstützung brauchen. Wie sieht es mit der Ausbildung der Mitarbeiter aus? Sind sie gut geschult für die Herausforderungen?

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