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Chemie- und Pharmaindustrie verliert an Schwung

VCI-Quartalsbericht 2. Quartal 2024 / Chemie und Pharma mit Gegenwind

Frankfurt/Main (ots) - Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland steht weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. Trotz eines leichten Produktionsanstiegs von 0,8 Prozent im zweiten Quartal und einer ähnlichen Erhöhung der Erzeugerpreise bleibt die Lage angespannt, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) berichtet. Der Branchenumsatz sank um 0,7 Prozent, und viele Unternehmen kämpfen mit gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten sowie rückläufiger Nachfrage aus dem In- und Ausland. VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup warnt vor den ungelösten strukturellen Problemen am Standort Deutschland und fordert entschlossene Maßnahmen. Während der Verband für das Gesamtjahr 2024 dennoch optimistische Wachstumsprognosen von 3,5 Prozent für die Produktion und 1,5 Prozent für den Umsatz aufstellt, bleibt die Stimmung insgesamt verhalten.


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Bremen (VBR). Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Im zweiten Quartal 2024 zeigte sich eine leichte Produktionssteigerung von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Doch trotz dieses minimalen Wachstums bleibt die Lage angespannt. Die Umsätze gingen um 0,7 Prozent zurück und auch die Auslastung der Kapazitäten erreicht mit nur 75,1 Prozent weiterhin keine rentablen Werte.

Was steckt hinter diesen Zahlen? Laut dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) ist die Erholung im Sektor ins Stocken geraten. Ein entscheidender Faktor: Die deutsche Industrie hat in den letzten Monaten ihre Produktion gedrosselt und auch die Nachfrage nach Chemikalien stark reduziert. Gleichzeitig schwächelt der Export; insbesondere die Verkäufe pharmazeutischer Produkte ins Ausland sind rückläufig. Hinzu kommen steigende Energie- und Rohstoffkosten, die zusätzlichen Druck ausüben.

Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI, äußerte sich zu der schwierigen Wirtschaftslage: “Die Stimmung in unserer Branche hat sich wieder spürbar abgekühlt. Denn die Weltwirtschaft hat nicht wie erhofft Fahrt aufgenommen. Eine nachhaltige Belebung der Nachfrage zeichnet sich daher nicht ab. Gleichzeitig nimmt der Wettbewerbsdruck zu.”

Er fügt hinzu, dass strukturelle Probleme in Deutschland immer noch ungelöst seien. Trotz einer angekündigten Wachstumsinitiative gebe es keine signifikanten Veränderungen. “Inzwischen erwägen vier von zehn Industrieunternehmen, die Produktion weiter zu drosseln oder gar ins Ausland abzuwandern. Es ist höchste Zeit, die strukturellen Probleme am Standort endlich konsequent anzugehen,” so Große Entrup weiter.

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Für das Gesamtjahr 2024 rechnet der VCI immerhin mit einem Produktionsanstieg von 3,5 Prozent. Der Branchenumsatz soll nach dieser Prognose um 1,5 Prozent zunehmen, trotz der insgesamt rückläufigen Preise. Interessanterweise bleiben die Erzeugerpreise auf einem höheren Niveau, was durch gestiegene Kosten erklärt wird. Ein Jahr zuvor waren chemische und pharmazeutische Produkte jedoch noch 2,4 Prozent günstiger.

Die Beschäftigungslage in der Branche zeigt ein gemischtes Bild. Während die Zahl der Arbeitsplätze dank eines Zuwachses im Pharmabereich stabil bei etwa 479.500 Beschäftigten blieb, zeigt der Rest der Branche Anzeichen von Unsicherheit und Stagnation.

Ein zentraler Punkt, den Entrup betont, ist, dass neben wirtschaftlichen Faktoren auch politische Entscheidungen dringend notwendig sind, um die Zukunft der Branche zu sichern. “Auch bei der Pharmastrategie sehen wir noch Luft nach oben,” merkt er kritisch an.

Der VCI setzt sich als Interessenvertretung für rund 2.300 Unternehmen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie sowie nahe verwandten Wirtschaftszweigen ein. Diese Unternehmen erzielten 2023 einen Umsatz von rund 245 Milliarden Euro und beschäftigen mehr als 560.000 Menschen. Angesichts dieser Zahlen wird deutlich, wie bedeutend die Branche für die deutsche Wirtschaft insgesamt ist.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass trotz kleinerer positiver Trends die Herausforderungen erheblich sind. Steigende Kosten, geringere Nachfrage und grundlegende strukturelle Probleme müssen rasch und nachhaltig angegangen werden, um die langfristige Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu gewährleisten.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
VCI-Quartalsbericht 2. Quartal 2024 / Chemie und Pharma mit Gegenwind

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Branchenperspektive und Zukunftsaussichten der chemisch-pharmazeutischen Industrie

Der aktuelle Quartalsbericht des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) bringt ernüchternde, jedoch nicht unerwartete Befunde zutage. Doch um die derzeitige Lage besser zu verstehen und in einen größeren Kontext zu setzen, lohnt sich ein Blick auf vergangene Entwicklungen und zukünftige Trends.

Die chemisch-pharmazeutische Industrie befindet sich vergleichbar mit früheren herausfordernden Perioden erneut an einem Scheideweg. Bisherige Aufschwünge nach wirtschaftlichen Einbrüchen – wie etwa nach der Finanzkrise 2008 – zeigte eine langwierige, aber letztlich erfolgreiche Erholung. Damals spielte der Export eine entscheidende Rolle. Heute sieht sich die Branche jedoch mit neuen, komplexeren Herausforderungen konfrontiert: Globale Lieferkettenprobleme, geopolitische Unsicherheiten sowie steigende Energie- und Rohstoffkosten belasten dauerhaft die Unternehmen.

In den kommenden Monaten richtet sich die Aufmerksamkeit auch auf politische Maßnahmen und Reformen, die einen erheblichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit haben können. Die angekündigte Wachstumsinitiative der Bundesregierung wird hierbei von vielen als erforderlich, wenngleich allein nicht hinreichend, betrachtet. Bleiben strukturelle Probleme ungelöst, könnte dies weitere Produktionsverlagerungen ins Ausland nach sich ziehen, was langfristig die Innovationskraft und das Know-how am Standort Deutschland gefährden würde. Auch konkrete Umsetzungsschritte zur Pharmastrategie könnten kurzfristig positive Impulse für dieses Teilsegment der Branche liefern.

Analysten und Branchenexperten warnen außerdem vor einer möglichen anhaltenden Stagnation, falls keine signifikante Nachfragesteigerung sowohl im In- als auch im Ausland erfolgt. Solche Entwicklungen bedürfen jedoch längerfristiger Strategien, darunter auch verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Digitalisierung. Ein Beispiel aus der Praxis könnte die vermehrte Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Prozessoptimierung und Produktentwicklung sein, um Effizienzgewinne und neue Marktchancen zu ermöglichen.

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Positiv bleibt hervorzuheben, dass es trotz aller Widrigkeiten erste Anzeichen einer Stabilisierung gibt. So konnte die Produktion leicht gesteigert werden, und auch die Erzeugerpreise haben sich angepasst. Mit einer prognostizierten Zunahme der Produktion um 3,5 Prozent und des Branchenumsatzes um 1,5 Prozent bleiben die Erwartungen für das Gesamtjahr 2024 weiterhin verhalten optimistisch.

Ein zentraler Punkt für die Zukunft bleibt die Flexibilität der Unternehmen, sich rasch an wechselnde Marktbedingungen anzupassen. Durch strategische Kooperationen und diversifizierte Geschäftsmodelle kann ein stabileres Wachstum gefördert werden. Auch ein fokusierter Blick auf Nachhaltigkeit und die Entwicklung klimafreundlicher Technologien könnte zusätzlich dazu beitragen, bestehende Marktpotenziale auszuschöpfen und gleichzeitig langfristige ökologische Ziele zu erreichen.

Besonders wichtig wird es sein, ein gesamtstrategisches Umfeld zu schaffen, das Innovationen fördert und gleichzeitig auf die Schaffung widerstandsfähiger Wertschöpfungsketten abzielt. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der chemisch-pharmazeutischen Industrie in den kommenden Jahren sicherzustellen.

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5 Antworten

  1. Es ist sehr wichtig dass die politik endlich handelt! Die arbeitsplätze müssen sicher sein sonst gehen viele leute arbeitslos!

  2. Was bedeutet das alles für uns normale leute? Werden medikamente teurer oder billiger? Ich versteh diese ganzen zahlen nich

  3. Die probleme sind doch immer da. Immer diese hohen kosten und keine lösungen in sicht. Wann wird endlich was getan?

  4. Ich verstehe nicht warum die produktion nur 0.8 prozent gestiegen ist wenn die nachfrage doch so gering ist?? Wieso wird dann nich mehr produziert wenn die preise auch hoch bleiben?

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