Bremen (VBR). Die Chemieindustrie in Deutschland erlebt ein spannendes Jahr 2024. Trotz herausfordernder Umstände meldet der Verband der Chemischen Industrie (VCI) ein positives Produktionswachstum im ersten Halbjahr von drei Prozent. Der Branchenumsatz hingegen ist leicht rückläufig und fiel um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Erzeugerpreise um vier Prozent gesunken sind. Diese gemischten Nachrichten führen zu einer insgesamt verhaltenen Stimmung innerhalb der Branche.
Markus Steilemann, Präsident des VCI, fasst die Lage zusammen: “Es gibt einen Silberstreif, aber von einem stabilen Aufwärtstrend kann keine Rede sein. Die leichten Anzeichen der Erholung sind kein Grund zum Jubeln.” Während mehr Bestellungen, sowohl national als auch international, das Produktionswachstum angetrieben haben, bleiben viele Anlagen unter ihrer Rentabilitätsgrenze. Besonders beunruhigend sind die hohen Energiepreise und die zunehmende Bürokratie.
Ein detaillierter Blick auf die verschiedenen Sektoren zeigt Differenzen im Wachstum. Die Grundstoffchemie erholte sich signifikant, mit einem Produktionsanstieg organischer Grundstoffe um 8,5 Prozent und anorganischer Grundstoffe sogar um zwölf Prozent. Dagegen waren die Ergebnisse in anderen Bereichen wie der Spezialchemie (-2 Prozent) enttäuschend. Auch wenn das Pharmageschäft seit Jahresbeginn wieder auf Wachstumskurs ist, bleibt das Inlandsgeschäft insgesamt hinter den Erwartungen zurück.
Im Ausland zeigt sich dagegen ein leichter Anstieg des Umsatzes um 1,5 Prozent, was Hoffnung auf eine konjunkturelle Besserung im späteren Jahresverlauf gibt. Trotz dieser optimistischen Prognose bleibt die Stimmung gedämpft. Nur 30 Prozent der Unternehmen spüren eine wirtschaftliche Erholung, und etwa 20 Prozent sehen noch keine Verbesserung am Horizont.
Besonders belastend bleiben die Standortbedingungen in Deutschland. Über 70 Prozent der Unternehmen beklagen sich über die bürokratischen Hürden, die nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern auch immer komplexere Regelungen mit sich bringen. Hohe Energiepreise drücken ebenfalls stark auf die Bilanzen, sodass nahezu die Hälfte der Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit als erheblich beeinträchtigt ansieht. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass Investitionen im Inland zurückgehen und sich das Umfeld für ausländische Investoren verschlechtert.
Der VCI sieht jedoch auch Potenzial für nachhaltige Verbesserungen. Notwendig seien Entlastungen bei Stromsteuern und Netzentgelten sowie Reformen bei Unternehmens- und Körperschaftssteuern. Außerdem fordert der Verband dringend Investitionen in Bildung, Sicherheit und Infrastruktur, ebenso wie eine merkliche Reduktion bürokratischer Hürden.
Dabei betont Markus Steilemann, dass es nicht allein um sachliche Reformen geht, sondern auch um einen mentalen Wandel. “Wir brauchen nicht nur Reformen auf der Sachebene. Wir brauchen auch einen mentalen Wandel. Die Nation muss offensiver und dynamischer werden,” so Steilemann. Ein kollektiver Kraftakt sei notwendig, um langfristige Fortschritte zu erzielen.
Deutschland hat das Potenzial, eine führende Nation in Zukunftstechnologien zu sein, doch dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Nur durch entschlossenes Handeln und Zusammenarbeit aller politischen Akteure könne das Vertrauen der Unternehmen und Investoren zurückgewonnen werden.
Der VCI vertritt dabei die Interessen von rund 2.300 Unternehmen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie und verwandten Wirtschaftsbereichen. Im Jahr 2023 setzten diese Unternehmen rund 245 Milliarden Euro um und beschäftigten über 560.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bleibt zu hoffen, dass die nötigen Schritte zur Verbesserung der Standortbedingungen bald umgesetzt werden, damit die deutsche Chemieindustrie ihr volles Potenzial ausschöpfen kann.
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Halbjahresbilanz der chemisch-pharmazeutischen Industrie 2024 / Erstes Halbjahr: Sonne …
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Zitierte Personen und Organisationen
- Verband der Chemischen Industrie (VCI)
- VCI-Präsident Markus Steilemann
- Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland
- Branchenumsatz von Chemie und Pharma
- Inländische Kunden
- Industrielle Kunden
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- Außenhandelskunden (Exportprodukte)
- VCI-Mitglieder
- Ampel-Regierung (Regierungskoalition)
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- Mitgliedsunternehmen des VCI
- VCI-Pressestelle
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Meldung einfach erklärt
Dieser Beitrag berichtet über die Entwicklungen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland im ersten Halbjahr 2024. Hier sind die wichtigsten Punkte in leichter Sprache zusammengefasst:
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Wer ist der Verband?
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) vertritt Unternehmen aus der Chemie- und Pharmaindustrie in Deutschland. -
Was ist im ersten Halbjahr 2024 passiert?
- Produktion: Die Produktion stieg um 3 Prozent.
- Umsatz: Der Umsatz sank um 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
- Preise: Die Erzeugerpreise fielen um 4 Prozent.
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Wie sieht die Stimmung in der Branche aus?
Trotz der positiven Zeichen bleibt die Stimmung in der Branche verhalten. Besonders das Inlandsgeschäft enttäuscht. -
Welche Probleme gibt es?
- Hohe Energiepreise
- Viel Bürokratie
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Was sagt der Präsident des VCI, Markus Steilemann?
Er meint, dass es zwar ein paar gute Nachrichten gibt, aber die Lage ist insgesamt schwierig. Energiepreise und Bürokratie belasten die Unternehmen stark. -
Wie war die Produktion in verschiedenen Bereichen?
- Grundstoffchemie: Die Produktion stieg bei anorganischen Grundstoffen um 12 Prozent und bei organischen Grundstoffen um 8,5 Prozent.
- Konsumnahe Chemikalien: Leichter Anstieg um 2 Prozent.
- Polymerproduktion: Anstieg um 1,5 Prozent.
- Spezialchemie: Rückgang um 2 Prozent.
- Pharmaproduktion: Stieg um 1,5 Prozent, mit einem Umsatzwachstum von 6 Prozent.
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Wie war der Umsatz insgesamt?
Der Gesamtumsatz lag bei etwa 112 Milliarden Euro und war damit 1 Prozent niedriger als im Vorjahr. Dies lag vor allem an den niedrigeren Erzeugerpreisen. -
Wie lief das Auslandsgeschäft?
Es gab einen leichten Anstieg von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. -
Prognose für das gesamte Jahr?
- Produktion wird voraussichtlich um 3,5 Prozent steigen.
- Umsatz wird voraussichtlich um 1,5 Prozent steigen.
Haupttreiber bleibt das Auslandsgeschäft.
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Hauptprobleme für die Zukunft?
- Hohe Energiepreise
- Zunehmende Bürokratie
- Rückgang der Investitionen in Deutschland
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Was fordert der VCI?
- Senkung von Gebühren und Steuern
- Investitionen in Bildung, Sicherheit und Infrastruktur
- Weniger Bürokratie, um mehr Investitionen zu fördern
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Warum ist die Transformation wichtig?
Deutschland soll ein Vorreiter für Zukunftstechnologien werden und dafür sind bessere Standortbedingungen nötig. - Wie kann man das Vertrauen wiederherstellen?
Durch entschlossenes Handeln der Regierung und langfristige Reformen, die über eine Legislaturperiode hinaus Bestand haben.
Das sind die wichtigsten Punkte des Beitrags in kurzer und leicht verständlicher Form.
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10 Antworten
Viele Probleme mit Burokratie und Energiepreise. Die Firmen können nicht gut arbeiten so. Man muss das ändern.
Da hast du recht, Marlis. Das ist echt schlimm fur die Unternehmen. Die Regierung mussen handeln.
Das ist alles komplizert. Die Chemieindustrie wächste aber die Preise sinken. Warum sinkt die Preise wenn die Produktion steigt? Das verstehe ich nicht.
Interessant das Pharmageschäft wachst. Das ist gut, weil wir immer mehr Medikamente brauchen. Hoffentlich bleibt das so.
Die Energipreise sind zu hoch! Das ist nicht gut fur die Firmen. Warum macht die Regierung nichst dagegen?
Regieren tut nix! Alles wird teuer und schwer fur die Unternehmen.
Die hohe Energiepreise machen viele Dinger teuer. Die Regierung sollte wirklich was tun.
Die industrie muss sich mehr anstregen. Die viele Burokratie macht es schwer fur die Firmen. Weniger burokratie ware besser.
Stimmt, ich denk auch das die Politker solten mehr tun um die Burokratie zu reduktieren.
Ja, die Burokratie ist das grosse Problem. Das Kostet zu viel Geld und Zeit.