cep-Studie: Deutschland braucht gezielte Investitionen, mehr Leasing und strukturelle Reformen für Wirtschaftswachstum

Deutschland nimmt für eine große Investitionsoffensive so viele Schulden auf wie nie zuvor, doch ohne klare Strategie, schnellere Verfahren und mutige Strukturreformen drohen die Milliarden zu verpuffen. Entscheidend für den Erfolg seien Zielgenauigkeit, effiziente Umsetzung und die Mobilisierung privater Gelder über Instrumente wie Leasing oder Public-Private-Partnerships, heißt es in der cep-Studie. Die Autoren fordern eine nachhaltige Investitionsagenda mit priorisierten Zukunftsinvestitionen in Infrastruktur, Energie, Digitalisierung, Sicherheit und Bildung sowie eine abgestimmte europäische Investitionspolitik für gemeinsame Großprojekte.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Deutschland hat Investitionsrückstand durch ineffiziente Mittelverwendung und fehlende strategische Ausrichtung
– Investitionsagenda 2030 beruht auf drei Säulen: Priorisierung, Strukturreformen und marktwirtschaftliche Anreize
– Leasing fördert private Kapitalmobilisierung und Innovationskraft durch nutzungsorientierte Finanzierungsinstrumente

Deutschland braucht eine nachhaltige Investitionsagenda für neues Wachstum

Deutschland geht einen beispiellosen Weg: Für eine große Investitionsoffensive nimmt der Staat neue Schulden auf wie nie zuvor. Ziel ist es, Wachstum zu forcieren und die Zukunft zu sichern. Doch ohne klare Strategie, schnellere Verfahren und den Mut zu strukturellen Reformen drohen die Milliarden zu verpuffen. Die aktuelle Studie des Centrums für Europäische Politik (cep), herausgegeben vom Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL), macht diese Gefahr deutlich und zeigt auf, wie Investitionen erfolgreich gestaltet werden können.

„Nicht die Höhe der Investitionssumme entscheidet über ihren Erfolg, sondern ihre Zielgenauigkeit, ihre effiziente Umsetzung und die Fähigkeit des Staates, private Mittel wirkungsvoll zu mobilisieren“, so die klare Botschaft der Studienautoren. Die Untersuchung analysiert den Investitionsrückstand Deutschlands, der teilweise hausgemacht ist: „verursacht durch zähe Verfahren, Planungsstau und fehlende strategische Ausrichtung“. Es reicht nicht, einfach nur auf mehr Geld zu setzen. „Wir brauchen eine realistische, strukturell durchdachte Investitionsagenda, die privatwirtschaftliches Engagement ausdrücklich einbezieht.“

Die vorgeschlagene Investitionsagenda baut auf drei Säulen auf: Zunächst gilt es, wachstumswirksame Investitionen zu priorisieren. Das betrifft zentrale Zukunftsfelder wie Infrastruktur, Energie, Digitalisierung, Sicherheit und Bildung. Parallel dazu sind mutige Strukturreformen notwendig, die Bürokratie abbauen und Verfahren beschleunigen. Drittens müssen marktwirtschaftliche Anreize deutlich gestärkt werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf steuerlichen Anreizen und innovativen Finanzierungsinstrumenten wie Leasing oder Public-Private-Partnerships, die privates Kapital mobilisieren und Innovationen vorantreiben.

Leasing hebt die Studie als besonders effizientes Instrument hervor. „Seit mehr als sechs Jahrzehnten ist Leasing ein praxisbewährtes Instrument, um Transformationen wirtschaftlich tragfähig umzusetzen“, sagt Kai Ostermann, Präsident des BDL. Es fördert die schnelle Einführung neuer Technologien – etwa in Elektromobilität, Medizintechnik oder IT-Infrastruktur – durch kurze Laufzeiten, die die Liquidität nicht belasten. Zudem entsteht so ein funktionierender Zweitmarkt, der die Innovationskraft der Unternehmen stärkt.

Der Schlüssel liegt im Zusammenspiel zwischen Staat und Privatwirtschaft: „Transformation gelingt nur im Schulterschluss von Politik mit Privatwirtschaft. Leasing kann diesen Schulterschluss effizient, flexibel und wachstumsorientiert unterstützen“, erläutert Dr. Claudia Conen, Hauptgeschäftsführerin des BDL. Dafür müssten allerdings haushalts- und fördertechnische Hürden abgebaut sowie Leasing in Ausschreibungsverfahren zugelassen werden.

Auch auf europäischer Ebene sieht die Studie Handlungsbedarf. Investitionen in Cloud-Infrastrukturen, Energieprojekte oder Verteidigung lassen sich meist nur gemeinsam mit Partnern realisieren. Deshalb plädiert die cep-Studie für eine abgestimmte und strategische europäische Investitionspolitik, die koordinierte Vorgaben mit dezentraler Umsetzung verbindet.

Die detaillierte Analyse und die Empfehlungen der cep-Studie zur deutschen Investitionspolitik stehen auf der Website des BDL zum Download bereit. Sie zeigen, dass mehr Geld allein nicht genügt, sondern eine systematische, strukturierte und partnerschaftliche Herangehensweise erforderlich ist, um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands nachhaltig zu sichern.

Deutschland im Investitionsdilemma: Zwischen Stillstand und Aufbruch

Deutschland steht vor einem komplexen Investitionsdilemma, das sich nicht allein durch die Bereitstellung zusätzlicher Mittel lösen lässt. Die Ursachen für den anhaltenden Investitionsstau liegen tiefgreifend und vielfältig: lange Planungs- und Genehmigungsverfahren, fehlende strategische Priorisierung und eine ineffiziente Nutzung der verfügbaren Ressourcen bremsen die Modernisierung des Landes. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Infrastruktur, die Digitalisierung und die Wettbewerbsfähigkeit aus – Bereiche, die entscheidend für die Zukunftsfähigkeit sind. Zugleich wächst der Druck durch technologische Umbrüche, Klimawandel und geopolitische Herausforderungen. Diese Entwicklungen erhöhen die Dringlichkeit, neue Formen des Investierens und der Zusammenarbeit zwischen Staat und Privatwirtschaft zu etablieren.

Die gesellschaftspolitische Relevanz dieser Lage erstreckt sich weit über einzelne Wirtschaftssektoren hinaus. Eine zukunftsfähige Investitionspolitik kann die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessern, indem sie beispielsweise den öffentlichen Nahverkehr ausbaut, die Energieversorgung sicherer macht oder Bildungseinrichtungen modernisiert. Für Unternehmen bedeutet eine klar ausgerichtete Investitionsagenda mehr Planungssicherheit und die Chance, Innovationen schneller umzusetzen. Auf staatlicher Ebene kann eine effizient eingesetzte Investitionsstrategie eine nachhaltige Wachstumsdynamik fördern und zugleich die Verschuldungsrisiken besser kontrollieren.

Warum braucht Deutschland eine Investitionsagenda?

Die Frage nach der Notwendigkeit einer Investitionsagenda ist eng mit dem Ziel verbunden, die begrenzten Mittel gezielt dort einzusetzen, wo sie am meisten bewirken. Eine bloße Erhöhung der Investitionssumme könnte verpuffen, wenn Prozesse und Strukturen nicht angepasst werden. Deutschland braucht eine Investitionsagenda, die Prioritäten setzt, Reformen vorantreibt und private Kapitalströme wirksam integriert. Nur so lassen sich Investitionen in Schlüsselbereiche wie Infrastruktur, Digitalisierung, Energiewende und Sicherheit bündeln und wirksam machen.

Die Cep-Studie verdeutlicht, dass die Kombination aus wachstumswirksamen Investitionen, mutigen Strukturreformen und marktwirtschaftlichen Anreizen ein tragfähiges Fundament bildet. Dabei sind innovative Finanzierungsformen wie Leasing ein unverzichtbares Element, um technologische Erneuerung zu beschleunigen und liquide Mittel zu entlasten. Gleichzeitig muss der Staat nicht nur investieren, sondern vor allem klug involvieren, indem er private Investitionen stimuliert und koordiniert.

Wie kann eine nachhaltige Modernisierung gelingen?

Der Weg zu einer nachhaltigen Modernisierung führt über eine systematische Verzahnung von öffentlichem und privatem Kapital sowie über die konsequente Umsetzung von Reformen. Die Modernisierung erfordert nicht nur Geld, sondern insbesondere Effizienz, Zielgenauigkeit und beschleunigte Abläufe in der Umsetzung. Bürokratische Hürden müssen abgebaut, Planungsverfahren vereinfacht und transparente Regeln für Investitionsprozesse geschaffen werden.

Praktisch gelingt eine nachhaltige Modernisierung unter anderem durch:

  • Integration von innovativen Finanzierungsinstrumenten: Leasing und Public-Private-Partnerships ermöglichen flexiblere Zugänge zu Kapital und unterstützen schnelle Technologieadaptionen.
  • Priorisierung von Investitionsfeldern: Fokus auf Zukunftstechnologien, Digitalisierung, erneuerbare Energien und Bildung stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftliche Resilienz.

Internationale Perspektiven und Lösungsansätze

Der Blick über die deutschen Grenzen zeigt, dass zahlreiche vergleichbare Industriestaaten ähnliche Herausforderungen angehen – oft mit viel stärkerer strategischer Ausrichtung und koordinierter Finanzierung. Zwei Beispiele verdeutlichen das Potential:

  • Niederlande: Setzt auf koordinierte Investitionsprogramme in digitale Infrastruktur und nachhaltige Energie, begleitet von klaren Zielvorgaben und staatlich gefördertem Co-Investment.
  • Skandinavien: Verbindet hohe staatliche Investitionsbereitschaft mit einem flexiblen öffentlichen-private Partnerschaftsmodell, um Innovationen insbesondere in Bildung und Umwelttechnologien zu fördern.

Solche Modelle zeigen, wie durch abgestimmte Strategien und effiziente Instrumente Investitionen gebündelt und Wirkungen vervielfacht werden können.

Ausblick

Eine zukunftsorientierte Investitionspolitik für Deutschland wird daran gemessen, wie effektiv sie die vorhandenen Potenziale ausschöpft und den Strukturwandel begleitet. Dazu gehören klar priorisierte Maßnahmen, eine stärkere Einbindung privater Mittel und mutige Reformen, um die Investitionsprozesse zu beschleunigen. Die Herausforderung besteht darin, den Investitionsrückstand aufzuholen und zugleich zukunftsfähige wirtschaftliche und gesellschaftliche Strukturen zu schaffen. Nur so kann sich Deutschland im globalen Wettbewerb behaupten und Verbesserungen für alle Bürgerinnen und Bürger gestalten.

Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung von Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e.V.

11 Antworten

  1. Wachstumswirksame Investitionen sind wichtig, aber wie sieht es mit der sozialen Gerechtigkeit aus? Können wir sicherstellen dass alle davon profitieren? Ich freue mich auf eure Meinungen.

    1. Das ist ein guter Punkt Tilo! Wir sollten darauf achten dass nicht nur große Firmen profitieren sondern auch kleine und mittlere Unternehmen.

  2. Ich finde den Ansatz mit marktwirtschaftlichen Anreizen sehr gut! Es könnte neue Wege öffnen und mehr Mittel mobilisieren. Aber werden diese Anreize auch wirklich umgesetzt?

  3. Warum hat Deutschland solche Schwierigkeiten mit Investitionen? Ist es nur die Bürokratie oder gibt es noch andere Faktoren? Ich glaube wir müssen darüber mehr diskutieren!

    1. Es ist sicher eine Kombination aus vielen Dingen. Vielleicht fehlt auch der Mut zur Veränderung in der Politik? Wir sollten mehr junge Stimmen hören!

  4. Die drei Säulen der Agenda klingen vielversprechend! Besonders spannend finde ich das Thema Leasing und wie es Innovationen fördert. Könnte das eine Lösung für unsere Probleme sein? Was meint ihr?

    1. Ich denke auch Leasing könnte helfen! Aber gibt es genug Unternehmen die bereit sind zu investieren? Das ist ja oft ein Risiko.

  5. Ich finde die Idee einer Investitionsagenda super, aber was genau wird gemacht um die Bürokratie abzubauen? Ich hoffe, dass nicht nur geredet wird, sondern auch wirklich gehandelt. Was denkt ihr darüber?

    1. Ich stimme zu, Hannes. Es gibt viele tolle Pläne, aber ich habe oft das Gefühl, dass die Umsetzung nicht gut ist. Wie können wir sicherstellen, dass das Geld effektiv eingesetzt wird?

    2. Ja, Bürokratie ist ein großes Problem! Manchmal scheint es so als ob alles langsamer wird durch zu viele Regeln. Gibt es Beispiele aus anderen Ländern die besser sind?

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