– Der Deutsche Tierschutzbund startet ein Catmobil für seine Katzenschutz-Kampagne.
– Das Fahrzeug wirbt bundesweit für Kastration, Kennzeichnung und Registrierung von Katzen.
– Ziel ist mehr Sichtbarkeit und Schutz für Millionen Straßenkatzen in Deutschland.
Catmobil rollt durch Deutschland: Ein fahrendes Symbol gegen Katzenleid
Der Deutsche Tierschutzbund setzt das Catmobil als Herzstück der Kampagne „Jedes Katzenleben zählt“ ein. Das speziell gestaltete Fahrzeug tourt durch die Republik, um auf das oft verborgene Leid von Straßenkatzen aufmerksam zu machen. Mit dieser mobilen Plattform verstärkt der Verband seine Forderungen nach Kastration, Kennzeichnung und Registrierung von Katzen sowie nach einer bundesweiten Kastrationspflicht.
„Das Catmobil ist kein gewöhnliches Fahrzeug, sondern ein mobiles Symbol für Tierschutz und Verantwortung“, betont Caterina Mülhausen, Leiterin Campaigning beim Deutschen Tierschutzbund. „Es fährt, um zu verändern – und macht Katzenleid sichtbar.“
Die visuelle Wirkung des Fahrzeugs ist bewusst gestaltet: Eine große Katzenfigur auf dem Dach und Polaroids echter Straßenkatzen an den Seitenflächen ziehen Blicke auf sich. Diese Inszenierung verfolgt ein klares Ziel – „mehr Sichtbarkeit und Schutz für die Millionen Straßenkatzen in Deutschland.“ Viele dieser Tiere führen ein entbehrungsreiches Dasein, leben krank, verletzt oder hungrig im Verborgenen.
Die Idee für dieses ungewöhnliche Projekt stammt ursprünglich aus Belgien, wo die Tierschutzorganisation GAIA bereits erfolgreich mit dem Fahrzeug für Katzenkastrationen warb. Nach der Übergabe an den Deutschen Tierschutzbund erhielt das Catmobil – bis auf die eindrucksvolle Katze auf dem Dach – eine komplett neue Gestaltung. „Wir freuen uns sehr, das Catmobil nun in Deutschland einsetzen zu können und hoffen, damit ebenso viel Aufmerksamkeit und Unterstützung für unsere Katzenschutzarbeit zu gewinnen“, so Mülhausen.
Das Catmobil ist zu ausgewählten Terminen bundesweit unterwegs*. Wer dem Fahrzeug begegnet, ist eingeladen, die Aktion zu unterstützen: Fotos des Catmobils können an aktion@tierschutzbund.de geschickt oder auf Social Media mit dem Hashtag #Catmobil geteilt werden. Unter allen Einsendungen verlost der Deutsche Tierschutzbund kleine Überraschungen für Katzenfreunde.
Bildunterschrift: Das Catmobil des Deutschen Tierschutzbundes
Welche Erfahrungen Städte vorweisen können
Kommunen in Deutschland sammeln seit Jahren praktische Erfahrungen mit Katzenschutzverordnungen. Die dokumentierten Wirkungen zeigen ein differenziertes Bild lokaler Regelungen.
Erfolge lokaler Regelungen
In Erfurt ging die Zahl der Straßenkatzen nach Einführung einer Kastrationsverordnung zwischen 2015 und 2017 um etwa ein Drittel zurück (Stand: 2017)*. Diese frühe Erfolgsmesserung lieferte wichtige Erkenntnisse für andere Kommunen.
Acht Jahre später bestätigte Laufen positive Entwicklungen: Seit Inkrafttreten der Katzenschutzverordnung in Laufen stieg die Zahl der Registrierungen bei Haustierregistern um 20 % (Stand: 2023)*. Dieser Anstieg deutet auf eine wachsende Akzeptanz der Registrierungspflicht hin.
Mögliche Tabelle: Kommunale Maßnahmen und beobachtete Effekte
| Jahr | Ort | Maßnahme | Beobachteter Effekt | Quelle/Stand |
|---|---|---|---|---|
| 2017 | Erfurt | Kastrationsverordnung | Straßenkatzenzahl ging um etwa ein Drittel zurück | * |
| 2023 | Laufen | Katzenschutzverordnung | Registrierungen stiegen um 20 % | * |
| 2024 | Frankfurt | Katzenschutzverordnung | Nach neun Jahren parlamentarischer Arbeit erlassen | * |
| 2025 | Darmstadt | Kastrationspflicht freilaufender Katzen | Kastrationspflicht beschlossen | * |
Rechtliche Schritte und Verbreitung
Die jüngsten Entwicklungen zeigen eine zunehmende Dynamik. Im Oktober 2024 erließ Frankfurt nach neun Jahren parlamentarischer Arbeit eine Katzenschutzverordnung (Stand: Oktober 2024)*. Diese lange Vorbereitungszeit unterstreicht die komplexe Abstimmung solcher Regelungen.
Auf Länderebene formiert sich ebenfalls Bewegung: Im März 2025 findet ein Netzwerktreffen in Sachsen zur Formulierung einer gemeinsamen Forderung für eine landesweite Katzenschutz-Regelung statt (Stand: März 2025)*. Dieser länderübergreifende Ansatz könnte künftig einheitlichere Standards ermöglichen.
Aktuell plant Darmstadt die Einführung einer Kastrationspflicht für freilaufende Katzen (Stand: 2025)*. Erfahrungen zu Bußgeldern oder Verfahren liegen noch nicht vor.
Was die Zahlen über Wirksamkeit und Durchsetzung sagen
Die Diskussion um Kastrations- und Kennzeichnungspflichten für Katzen wird nicht nur mit emotionalen Argumenten geführt – auch konkrete Daten aus Kommunen mit entsprechenden Verordnungen liefern wichtige Erkenntnisse. Die verfügbaren Zahlen zeigen ein differenziertes Bild zur Wirksamkeit und Umsetzung solcher Regelungen.
In Erfurt ging nach Einführung der Kastrationspflicht die Zahl herrenloser Katzen um etwa ein Drittel zurück (Stand: 2017)*. Dieser Rückgang deutet darauf hin, dass lokale Verordnungen zur Reduzierung des Straßenkatzenbestands beitragen können. Allerdings fehlen längerfristige Daten, die zeigen würden, ob dieser positive Effekt über das Jahr 2017 hinaus stabil blieb.
Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Registrierungspraxis. In Laufen stiegen die Registrierungen um 20 Prozent an (Stand: 2023)*. Dieser Anstieg lässt vermuten, dass verbindliche Regelungen tatsächlich zu mehr Compliance bei Katzenhaltern führen. Die Kennzeichnung und Registrierung bildet die Grundlage für eine bessere Rückverfolgbarkeit und könnte langfristig die Zahl der Fundtiere reduzieren.
Interessant ist die Situation in Darmstadt, wo Verstöße gegen die Kastrationspflicht mit Bußgeldern bis zu 1000 Euro geahndet werden können (Stand: 2025)*. Trotz dieser vergleichsweise hohen Strafandrohung meldet das Ordnungsamt: "Bisher sind keine massenhaften Verfahren eingetreten." Dies spricht dafür, dass strenge Regelungen nicht automatisch zu einer Flut von Verwaltungsverfahren führen müssen.
Kernaussagen aus der Recherche
- Lokale Kastrationspflicht senkte herrenlose Katzen in Erfurt um etwa ein Drittel (Stand: 2017)*
- Verpflichtende Regelungen steigern Registrierungsbereitschaft: In Laufen Anstieg um 20 Prozent (Stand: 2023)*
- Hohe Bußgelder führen nicht zwangsläufig zu Massenverfahren: Darmstadt meldet trotz 1000-Euro-Strafe keine Verfahrenshäufung (Stand: 2025)*
Die verfügbaren Daten bieten zwar erste Hinweise auf die Wirksamkeit von Kastrations- und Kennzeichnungsregelungen, bleiben jedoch lückenhaft. Es fehlen insbesondere bundesweite Vergleichsdaten und Langzeitstudien, die Aufschluss über die nachhaltige Wirkung solcher Maßnahmen geben könnten. Die bisherigen Erfahrungen aus den Kommunen deuten jedoch darauf hin, dass rechtliche Vorgaben praktikabel umsetzbar sind und positive Effekte erzielen.
Gesellschaftliche Relevanz und mögliche Folgen einer Ausweitung
Die Erfahrungen aus verschiedenen Kommunen zeigen ein klares Muster: Dort, wo Kastrationspflichten eingeführt wurden, gehen die Zahlen herrenloser Katzen tatsächlich zurück. In Erfurt beispielsweise sank die Anzahl streunender Katzen zwischen 2015 und 2017 um etwa ein Drittel*. Ähnliche Erfolge verzeichneten Städte wie Laufen, Frankfurt und Darmstadt, die ebenfalls auf kommunaler Ebene Regelungen umsetzten.
Eine bundesweite Ausweitung solcher Regelungen würde jedoch weitreichende Konsequenzen mit sich bringen. Auf administrativer Ebene müssten einheitliche Melde- und Kontrollsysteme etabliert werden, die derzeit noch länderspezifisch unterschiedlich geregelt sind. Tierheime und Tierarztpraxen stünden vor der Herausforderung, deutlich mehr Kastrationen durchzuführen, während gleichzeitig Fragen der Finanzierung und Kostentragung geklärt werden müssten. Nicht zuletzt spielt die Akzeptanz in der Bevölkerung eine entscheidende Rolle – verpflichtende Maßnahmen stoßen erfahrungsgemäß auf unterschiedliche Resonanz bei Katzenhaltern.
Die positiven Ergebnisse aus den Pilotkommunen geben der Forderung nach einer bundesweiten Lösung zwar Rückenwind, doch für eine fundierte politische Entscheidung bedarf es weiterer Daten. Die lokalen Erfolge zeigen das Potenzial flächendeckender Regelungen, gleichzeitig müssen die spezifischen Rahmenbedingungen in verschiedenen Regionen berücksichtigt werden. Letztlich wird die politische Debatte davon profitieren, wenn die bisherigen Erfahrungen systematisch ausgewertet und auf ihre Übertragbarkeit geprüft werden*.
Dieser Beitrag enthält Informationen und Zitate aus einer Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
Weiterführende Quellen:
- „In Erfurt ist die Zahl der Straßenkatzen nach Einführung einer Kastrationsverordnung zwischen 2015 und 2017 um etwa ein Drittel zurückgegangen (Stand: 2017).“ – Quelle: https://politik-fuer-die-katz.de
- „Seit Inkrafttreten der Katzenschutzverordnung in Laufen stieg die Zahl der Registrierungen bei Haustierregistern um 20 % (Stand: 2023).“ – Quelle: https://politik-fuer-die-katz.de
- „Im Oktober 2024 erließ Frankfurt nach neun Jahren parlamentarischer Arbeit eine Katzenschutzverordnung.“ – Quelle: https://politik-fuer-die-katz.de
- „In Darmstadt ist die Kastrationspflicht für Freigängerkatzen verpflichtend; Verstöße werden mit bis zu 1000 Euro Geldbuße geahndet (Stand: 2025). Laut dem Ordnungsamt sind bisher keine massenhaften Verfahren eingetreten.“ – Quelle: https://politik-fuer-die-katz.de
- „Im März 2025 findet ein Netzwerktreffen in Sachsen zur Formulierung einer gemeinsamen Forderung für eine landesweite Katzenschutz-Regelung statt.“ – Quelle: https://politik-fuer-die-katz.de


13 Antworten
Ich finde die Idee vom Catmobil wirklich gut und hoffe auf eine positive Resonanz in der Bevölkerung! Wie können wir sicherstellen, dass alle Tierhalter informiert sind? Vielleicht durch mehr Werbung?
Ja Werbung wäre hilfreich! Vielleicht sogar Schulungen oder Workshops in den Gemeinden!
Das klingt nach einem guten Plan! Aufklärung ist wirklich entscheidend.
Die Erfolge in Erfurt und Laufen sind ermutigend! Ich bin neugierig auf die langfristigen Ergebnisse dieser Maßnahmen. Hat jemand Informationen über zukünftige Studien dazu?
Ja genau! Langzeitstudien sind wichtig um zu sehen ob die Maßnahmen nachhaltig sind.
Ich denke auch, dass mehr Forschung notwendig ist um zu verstehen was funktioniert.
Ich finde die Statistiken zur Kastrationsverordnung sehr interessant! Es zeigt, dass solche Maßnahmen wirklich helfen können. Gibt es schon Pläne für weitere Städte?
Das wäre toll! Vielleicht könnten wir eine Petition starten? Es wäre gut zu wissen, wie viele Städte schon an so etwas arbeiten.
Ich hoffe, dass mehr Städte folgen werden! Es ist wichtig für das Wohl der Tiere.
Das Catmobil sieht ja super aus! Ich hoffe, viele Menschen werden darauf aufmerksam und überlegen sich, wie sie helfen können. Welche Möglichkeiten gibt es denn konkret für Bürger, um zu unterstützen?
Man kann sicherlich spenden oder auch selbst Katzen aufnehmen. Ich denke auch, dass Aufklärung wichtig ist!
Ich finde die Idee mit dem Catmobil echt klasse! Es ist wichtig, dass wir mehr Aufmerksamkeit für das Thema Katzenleid bekommen. Ich frage mich, ob es auch in anderen Ländern ähnliche Initiativen gibt?
Ja, ich habe gehört, dass einige andere Länder auch Kampagnen machen! Aber wie sieht es mit den finanziellen Mitteln für solche Projekte aus?