45 Organisationen verlassen X: Starkes Signal gegen Hate Speech in sozialen Netzwerken von Vereinen und Verbänden

45 Organisationen aus Umwelt-, Gesundheits-, Landwirtschafts-, Menschenrechts- und Sozialverbänden haben am Internationalen Tag gegen Hate Speech die Plattform X verlassen, um gegen den nach der Übernahme durch Elon Musk stark angestiegenen Hass, Hetze und Desinformation zu protestieren. Mit insgesamt über 180 000 Followern machen sie unter dem Hashtag #ByeByeElon während einer einwöchigen Aktion auf die zunehmende Verrohung der Debattenkultur aufmerksam. Eine Umfrage aus Februar 2024 zeigt, dass fast jede zweite Person online beleidigt und rund ein Viertel mit körperlicher Gewalt bedroht wurde, weshalb die Organisationen ihre Aktivitäten erst nach einer demokratischen Moderationsreform auf X wieder aufnehmen wollen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– 45 Organisationen verlassen X am Internationalen Tag gegen Hate Speech, setzen klares Zeichen.
– Aktion unter Hashtag #ByeByeElon mit über 180.000 Followern während „eXit-Woche“.
– Kritik an Musk: Hass, Hetze und Desinformation haben auf X stark zugenommen.

Gemeinsamer Ausstieg von 45 Organisationen aus X am Internationalen Tag gegen Hate Speech

Am Internationalen Tag gegen Hate Speech haben sich 45 Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Landwirtschaft, Menschenrechte und Soziales gemeinschaftlich von der Social-Media-Plattform X – vormals bekannt als Twitter – verabschiedet. Diese eindrucksvolle Aktion stellt ein klares Zeichen gegen die zunehmende Flut von Hass, Hetze und Desinformation auf der Plattform dar. Mit einer Gesamtreichweite von über 180.000 Followern nutzen die beteiligten Organisationen in einer eigens ausgerufenen „eXit-Woche“ den Hashtag #ByeByeElon, um auf das Problem der Hassrede im Netz aufmerksam zu machen.

Die Situation auf X hat sich seit der Übernahme durch Elon Musk im Oktober 2022 maßgeblich verschärft. Die Zahl gewaltvoller, diskriminierender und desinformierender Inhalte ist stark angestiegen, weil Musk Moderation mit Zensur gleichsetzte und diese drastisch zurückfuhr. Konten, die zuvor wegen extremistischer Inhalte gesperrt wurden, sind vielfach wieder freigeschaltet worden. In ihrem gemeinsamen Statement erklären die 45 eXit-Organisationen: „Hass, Hetze, Aufrufe zu Gewalt, Desinformation: Das alles gehört seit der Übernahme durch Elon Musk in immer größerem Umfang zu den alltäglichen Umgangsformen auf X. Zunehmend bestimmen Extremismus und Demokratiefeindlichkeit die dortigen Debatten. Viele dieser Inhalte werden vom Betreiber ignoriert. Dieser Verrohung der Debattenkultur wollen wir uns entgegenstellen. Wir stehen für einen respektvollen, demokratischen Austausch und wertschätzende Kommunikation. Daher sagen wir #ByeByeElon und stellen unsere Aktivitäten auf der Plattform ein.“

Die Dringlichkeit ihres Handelns wird auch durch eine repräsentative Umfrage aus dem Februar 2024 untermauert: Fast jede zweite Person wurde online beleidigt, rund einem Viertel wurde sogar körperliche Gewalt angedroht. Katja Diehl, Bestseller-Autorin und Mobilitätsexpertin, bringt die Lage auf den Punkt: „Schon zuvor hat diese Plattform es nicht geschafft, Betroffene von Hate Speech adäquat zu schützen […] Leider bleibt nur der Exit, denn Twitter, jetzt X, ist zu einer Desinformations- und Hassschleuder geworden.“

Viele Organisationen hatten bereits vor dem finalen Abschied ihre Aktivitäten auf X stark reduziert oder komplett eingestellt. Die Profile bleiben jedoch aus Sicherheitsgründen erhalten – ein Wiedereinstieg ist für die Zukunft nur denkbar, wenn sich Moderation und Debattenkultur demokratisch verbessern. Während der eXit-Woche und darüber hinaus informieren die Organisationen auf anderen Kanälen über Hate Speech und setzen sich weiter für eine respektvolle digitale Debattenkultur ein.

Das gesellschaftliche Signal: Konsequenter Ausstieg aus der digitalen Debatte

Der massenhafte Rückzug verantwortungsvoller Organisationen von Plattformen wie X markiert einen wichtigen Wendepunkt in der Entwicklung der digitalen Debattenkultur. Hate Speech und toxische Auseinandersetzungen haben sich in den vergangenen Jahren auf sozialen Netzwerken zunehmend verstärkt, wodurch eine Diskussionsumgebung entstanden ist, die für viele Gruppen nicht länger tragbar ist. Dieses gesellschaftliche Signal richtet sich nicht nur gegen die Verbreitung destruktiver Inhalte, sondern auch an die Betreiber der Plattformen, die in der Verantwortung stehen, Regeln zur Wahrung eines respektvollen Umgangs konsequent durchzusetzen.

Warum der Bruch mit X überfällig schien

Der Schritt zum Ausstieg ist das Ergebnis einer langwierigen Entwicklung. Netzwerke wie X, die früher als Orte des offenen Austauschs galten, sind in vielen Fällen zu Schauplätzen für Hass und gezielte Desinformation geworden. Umsichtige Organisationen verlassen diese Plattformen, weil sie dort keine Aussicht auf eine verbesserte Debattenkultur oder wirksamen Schutz vor Angriffen sehen. Das Fehlen ausreichender Maßnahmen gegen Hate Speech führt dazu, dass Engagement und konstruktiver Dialog zunehmend erschwert werden. Der Bruch ist somit ein aktives Zeichen gegen die Normalisierung von Hass und Ausgrenzung im digitalen Raum.

Welche Wirkung entfaltet das Netzwerk der Aussteiger?

Der Zusammenschluss der Aussteigenden wirkt weit über den einzelnen Rückzug hinaus. Er stärkt den gesellschaftlichen Druck auf Netzbetreiber und trägt dazu bei, den Fokus auf die Verantwortung der digitalen Plattformen zu lenken. Gleichzeitig bildet dieses Netzwerk eine solidarische Gemeinschaft, die zeigt, dass ein Nein zu Hassrede und toxischem Verhalten möglich und notwendig ist.

Die wesentlichen Auswirkungen lassen sich so zusammenfassen:

  • Erhöhung des gesellschaftlichen Bewusstseins für die Problematik von Hate Speech und destruktiver Debattenkultur
  • Förderung von Alternativen zu den bestehenden Netzwerken, die auf respektvollen Austausch und Schutz vor Angriffen setzen
  • Ermutigung weiterer Akteure zum Mitziehen und zur Entwicklung verbindlicher Standards im Netz

Dieser Ausstieg ist mehr als eine Abmeldung von einer Plattform – er ist ein Akt der Verantwortung gegenüber der eigenen Arbeit und der Gesellschaft.

Der Blick richtet sich nun auf die zukünftige Debattenkultur im digitalen Raum. Der konsequente Ausstieg kann Impulse setzen, um Plattformen zu mehr Rechenschaft und Transparenz zu bewegen. Zugleich eröffnet er Raum, sinnvolle und inklusive Kommunikationsformen zu etablieren, die die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln, ohne Hass und Ausgrenzung zu dulden. Die künftigen Diskussionen um digitale Öffentlichkeit werden davon geprägt sein, wie ernst solche gesellschaftlichen Forderungen genommen und umgesetzt werden.


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eXit Hate Speech: 45 Organisationen stellen Aktivitäten auf X ein

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