Bremen (VBR). Berlin – Unter dem Motto “Der Wandel sind wir” eröffnete Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), die 79. Bankwirtschaftliche Tagung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Berlin. Vor rund 900 Vorständen der genossenschaftlichen FinanzGruppe betonte Kolak die dringende Notwendigkeit einer umfassenden Strategie zur Bewältigung der wirtschaftlichen Herausforderungen Deutschlands. Die Veranstaltung erfuhr besondere Aufmerksamkeit durch die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz.
Kolak mahnte eine langfristige Planung an, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Ihrer Meinung nach halten überbordende Vorschriften das Land zurück. Um dieser Schwäche entgegenzuwirken, präsentierte sie eine ambitionierte Wachstumsagenda: Haushaltsdisziplin durch Einhaltung der Schuldenbremse, Senkung von Steuern und Abgaben, Stärkung der Fachkräfte-Einwanderung, Förderung der Kapitalmarktunion ohne Mittelstandsbenachteiligung und konsequente Bildungspolitik für alle.
Ein besonderer Fokus Kolaks liegt auf der Erhaltung der dezentralen Bankenstruktur. Diese Struktur sei unerlässlich für die regionale Wirtschaft. Sie äußerte scharfe Kritik am Vorschlag zur Überarbeitung des Krisenmanagements für Banken (CMDI), das aus ihrer Sicht die jahrzehntelange private Solvenzabsicherung der genossenschaftlichen Institute gefährde. Ihr Appell richtet sich hier insbesondere an den Rat der Europäischen Union, die geplanten Änderungen zu überdenken und die bewährte Bankenstruktur nicht zu gefährden.
Neben wirtschaftlichen Themen fordert Kolak auch eine strategische Neuausrichtung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Sie solle nicht nur Risikoabbau im Blick haben, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Banken fördern. Hohe Kapitalanforderungen und umfangreiche Berichtspflichten könnten sonst die Kreditvergabe und somit wichtige Transformationsprozesse innerhalb der deutschen Wirtschaft hemmen.
In seiner Ansprache würdigte Bundeskanzler Olaf Scholz die Rolle der Genossenschaftsbanken als tragende Säulen des deutschen Wohlstandsmodells. Mit einem historischen Rückblick ließ Scholz die Erfolgsgeschichte der Genossenschaften Revue passieren und betonte deren fortwährende Bedeutung für die Selbsthilfe und Armutsbekämpfung weltweit. “Gemeinsam sind wir stärker” – mit diesem Leitsatz unterstrich Scholz den internationalen Erfolg und die Anerkennung der Genossenschaftsidee als immaterielles Kulturerbe der Menschheit durch die UNESCO.
Um diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben und insbesondere junge Menschen zu erreichen, hat der BVR den ThinkTank “Neonblau” ins Leben gerufen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Generation Z aktiv in Entscheidungsprozesse einzubinden und frische Perspektiven zu gewinnen. “Die Zeit mit den jungen Menschen zeigt uns, dass der Wandel jeden Einzelnen fordert. Auch wir müssen uns verändern, neu und anders denken,” so Kolak beschließend.
Die Redner und Anwesenden machten deutlich: Veränderung ist unausweichlich und die Genossenschaftsbanken sind bereit, diesen Weg anzuführen. Die Bankwirtschaftliche Tagung 2024 setzt ein starkes Zeichen für den Innovationswillen und die notwendige Anpassung an eine sich wandelnde Welt. Die Botschaft lautet klar: Nur gemeinsam kann der Standort Deutschland gestärkt und fit für die Zukunft gemacht werden.
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79. Bankwirtschaftliche Tagung der Volksbanken und Raiffeisenbanken: BVR-Präsidentin …
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Meldung einfach erklärt
Der Beitrag erklärt, was bei einer wichtigen Veranstaltung der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken besprochen wurde. Hier ist die Information in leichter Sprache:
– Wann fand die Veranstaltung statt? Am 5. Juni 2024 um 10:15 Uhr.
– Wer hat die Veranstaltung eröffnet? Marija Kolak, die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).
– Wie viele Menschen waren da? Rund 900 Vorstände aus der FinanzGruppe der Genossenschaftsbanken.
– Wer war der Hauptredner? Bundeskanzler Olaf Scholz.
Was sagte Marija Kolak in ihrer Rede?
– Deutschland braucht eine langfristige Strategie für wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen.
– Zu viele Vorschriften bremsen die Wirtschaft.
Sie nannte fünf Punkte für mehr Wachstum:
1. Die Schuldenbremse einhalten und Ausgaben priorisieren.
2. Steuern und Abgaben senken.
3. Fachkräfte-Einwanderung stärken.
4. Die Kapitalmarktunion vorantreiben, aber den Mittelstand nicht benachteiligen.
5. Gute Bildung für alle.
Warum ist die dezentrale Bankenstruktur wichtig?
– Sie ist essenziell für die Finanzierung der regionalen Wirtschaft.
Was bedroht diese Struktur?
– Ein Vorschlag zur Überarbeitung des Krisenmanagements für Banken (CMDI).
Was fordert Kolak von der europäischen Politik?
– Fehler im neuen Vorschlag zu korrigieren und das Vertrauen in die genossenschaftlichen Institute zu bewahren.
Welche andere Forderung hat Kolak?
– Die Wettbewerbsfähigkeit der Banken soll als Aufgabe der BaFin verankert werden.
Warum ist das wichtig?
– Die BaFin fokussiert sich derzeit nur auf Risikominderung, das hemmt aber international die Wettbewerbsfähigkeit und die Kreditvergabe, welche wichtig für Veränderungen in Deutschland ist.
Was sagte Bundeskanzler Olaf Scholz?
– Die Genossenschaftsbanken sind zentral für Deutschlands Wohlstand und helfen weltweit gegen Armut.
– Die Genossenschaftsidee wurde 2016 als immaterielles Kulturerbe der Menschheit von der UNESCO anerkannt.
– Gemeinsames Arbeiten macht uns stärker.
Was macht der BVR für die Zukunft?
– Sie haben den ThinkTank “Neonblau” gegründet, eine Beratungsgruppe der jungen Generation.
– Junge Menschen sollen in Entscheidungsprozesse eingebunden werden.
Wozu dient dies?
– Es soll zeigen, dass jeder Einzelne sich verändern und neu denken muss.
Wie kann man weitere Informationen bekommen?
– Durch Melanie Schmergal vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).
– Kontakt: Telefon (030) 20 21-13 00, E-Mail: presse@bvr.de, Webseite: www.bvr.de
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