Bundesweiter Jugenddialog startet: Neue SDW-Plattform stärkt Jugendbeteiligung in der Waldpolitik und im Naturschutz

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat starten im April 2025 den bundesweiten „Jugenddialog Wald“, der 16- bis 29-Jährigen erstmals eine dauerhafte Mitsprache in der deutschen Wald- und Forstpolitik ermöglicht. In halbjährlichen Präsenzveranstaltungen, Onlineformaten und Ringvorlesungen werden junge Teilnehmende gemeinsam mit Expert:innen Handlungsempfehlungen erarbeiten. Bis 2028 soll daraus ein tragfähiger „Jugendrat Wald“ entstehen, der junge Stimmen langfristig in politische Entscheidungsprozesse einbindet.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Bundesweite Dialog- und Beteiligungsplattform „Jugendrat Wald“ für 16–29-Jährige startet April 2025.
– Biannuelle Dialoge, Onlineformate, Newsletter und Ringvorlesungen etablieren ab 2026 dauerhafte Jugendbeteiligung.
– Ziel: junge Erwachsene aktiv in forstpolitische Diskurse und Entscheidungen einbeziehen.

Jugenddialog Wald: Neue Plattform für junge Stimmen in der Forstpolitik

Mit dem Jugenddialog Wald startet im April 2025 erstmals eine bundesweite Austausch- und Beteiligungsplattform, die jungen Menschen zwischen 16 und 29 Jahren eine direkte Beteiligung an der Wald- und Forstpolitik Deutschlands ermöglicht. Initiiert von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und gefördert bis 2028 vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH), schafft dieses langfristige Projekt einen Raum, in dem junge Erwachsene mit beruflichem, akademischem oder ehrenamtlichem Bezug zum Wald aktiv mitreden können. Die SDW-Jugendreferentin Noemi Loi betont: „Dieses Netzwerk soll nun genutzt werden, um eine kontinuierliche bundesweite Austausch- und Partizipationsplattform für junge Menschen […] zu schaffen“.

Der Jugenddialog nimmt die Wünsche junger Menschen auf, stärker in politische Entscheidungsprozesse eingebunden zu werden. Loi führt aus: „Damit kommen wir dem Wunsch der jungen Erwachsenen nach, in forstpolitische Diskurse und Entscheidungen einbezogen zu werden und bieten ihnen wirksame Beteiligungsmöglichkeiten“. Als Herzstück des neuen Formats kombiniert die Plattform analoge und digitale Elemente – von halbjährlichen Dialogveranstaltungen zu zentralen Themen der Waldstrategie 2050 und aktuellen forstpolitischen Herausforderungen bis hin zu Online-Diskussionen mit Vertretern politischer und fachlicher Institutionen. Begleitend informieren regelmäßige Newsletter über Fortschritte, Jugendprojekte und Hintergründe zum Wald.

Darüber hinaus bringen Ringvorlesungen an drei Hochschulen ohne Forstfakultät den Studierenden Einblicke in die vielfältigen Facetten der Wald- und Forstpolitik, begleitet von Workshops, die das erlernte Wissen vertiefen. Ab Mitte 2025 beginnt der Aufbau dieser Formate, ab 2026 soll sich die Dialogplattform als stabile Struktur etablieren und ihre Wirkung entfalten. Die begleitende Evaluation ab 2027 sichert die nachhaltige Verankerung, damit die Plattform „über die Projektlaufzeit hinaus Bestand haben kann“, so Loi weiter.

Der Jugenddialog Wald baut auf den Erfolgen und Erfahrungen vorangegangener SDW-Initiativen auf, wie dem Generationendialog Wald und der Spring School, und schließt eine erkennbare Lücke in der Beteiligungslandschaft. Er richtet sich explizit an junge Menschen, die sich in den politischen Diskurs rund um Forst- und Umweltpolitik einbringen wollen – ein Angebot, das bisher im Bundesgebiet so nicht existierte. Gemeinsam mit Institutionen aus Politik, Wissenschaft und Jugendverbänden entsteht so ein Thinktank, der jungen Erwachsenen eine wirkungsvolle Stimme verleiht und den Dialog zwischen Generationen sowie Fachrichtungen stärkt.

Wie die junge Generation den Wald neu gestaltet

Die wachsende Beteiligung junger Menschen an Naturschutz und Umweltpolitik steht für eine tiefgreifende gesellschaftliche Veränderung. Mit dem geplanten „Jugenddialog Wald“ der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) entsteht eine bundesweite Plattform, die junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren systematisch in die Waldpolitik einbindet. Dieses Modell steht exemplarisch für eine Generation, die sich nicht länger auf traditionelle Formen politischer Teilhabe beschränkt, sondern neue Wege sucht, nachhaltige Zukunftsthemen aktiv mitzugestalten.

Warum ist diese breite und dauerhafte Beteiligung heute so wichtig? Viele ökologische Herausforderungen, wie der Klimawandel, Artensterben und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, betreffen vor allem die Zukunft junger Menschen. Sie erwarten, dass ihre Perspektiven nicht nur gehört, sondern ernsthaft in politische Entscheidungen integriert werden. Das entsteht vor dem Hintergrund, dass frühere Beteiligungsformate oft punktuell und von unklarer Nachhaltigkeit geprägt waren. Der Jugenddialog der SDW will diese Lücke schließen und junge Menschen als vollwertige Partner in den politischen Diskurs zur Waldstrategie 2050 einbinden.

Die Kombination von analogen Treffen, Onlineformaten und begleitender Kommunikation wie Newslettern zeichnet moderne Beteiligungsformen aus. Solche hybriden Strukturen ermöglichen nicht nur geografische Unabhängigkeit, sondern bieten auch Raum für vielfältige Formate – von Workshops über Ringvorlesungen bis hin zum informellen Austausch. Dennoch müssen junge Teilnehmende oft Hürden überwinden: politische Prozesse wirken komplex, etabliert und schwer zugänglich; Ressourcen wie Zeit, Wissen und Netzwerke sind nicht immer verfügbar; und die Ernsthaftigkeit ihrer Meinung wird nicht immer anerkannt.

Junge Stimmen in der Politik – Bedeutungszuwachs und Barrieren

Junge Menschen gewinnen in der politischen Landschaft zunehmend an Einfluss – das zeigt sich neben Initiativen wie dem Jugenddialog Wald auch in Bereichen wie der Klima- und Umweltpolitik. Beispiele wie Fridays for Future oder verschiedene Jugendräte verdeutlichen, wie junge Akteur:innen Politik aufmischen und eigene Forderungen formulieren.

Gleichzeitig bleiben Barrieren bestehen:

  • Institutionelle Zugangsbarrieren: Komplexe Entscheidungswege und mangelnde Transparenz erschweren den Zugang.
  • Ressourcenmangel: Zeitliche und finanzielle Einschränkungen behindern oft die umfassende Beteiligung.
  • Repräsentationslücken: Jugendliche müssen häufig gegen Vorurteile ankämpfen, dass ihre Beiträge weniger relevant seien.

Die bewusste Schaffung dauerhaft angelegter Beteiligungsformate wie dem Jugenddialog Wald bietet die Chance, diese Hürden zu überwinden, indem sie Verbindlichkeit herstellen und Jugendlichen eine eigenständige Stimme geben.

Vom Fachdiskurs zur gesellschaftlichen Bewegung

Die Entwicklung hin zu mehr Jugendbeteiligung im Naturschutz ist Teil eines größeren Trends, bei dem Themen wie Klimaschutz, Biodiversität und nachhaltige Entwicklung ganz selbstverständlich in jugendlichen Diskursen und Bewegungen verankert sind. Dabei verbinden sich wissenschaftliche Erkenntnisse mit gesellschaftlichem Engagement – aus Fachdiskursen werden breite Bewegungen. Das „Jugenddialog Wald“-Projekt basiert auf vorhergehenden Initiativen wie der „Spring School“ und dem „Generationendialog Wald“, in denen junge Menschen bereits kreative Vorschläge für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung entwickelten.

Weitere Beispiele aus verwandten Bereichen illustrieren den Fortschritt:

  • Klimajugendräte, die lokale und nationale Klimaentscheidungen kritisch begleiten.
  • Nachhaltigkeitsforen an Hochschulen, in denen Studierende Fachwissen mit Politikimpulsen verknüpfen.
  • Digitale Plattformen für Umweltengagement, die niedrigschwelligen Zugang und Vernetzung ermöglichen.

Diese Initiativen zeigen, wie digitale und hybride Beteiligungsformate das politische Mitwirken junger Menschen erleichtern und gleichzeitig deren gesellschaftliche Sichtbarkeit erhöhen. Durch das Verschmelzen von Fach-, Politik- und Jugendkultur entstehen so neue Impulse für die Umwelt- und Naturschutzpolitik.

Wer den „Jugenddialog Wald“ betrachtet, sieht ein Projekt, das junge Menschen nicht nur als Interessierte, sondern als aktive Gestalter anerkennt. Diese Formate können in Zukunft erheblichen Einfluss auf Waldpolitik und öffentliches Bewusstsein haben – und damit die Schnittstelle zwischen Generationen und Sektoren stärken.

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zum neuen Dialogformat ‚Jugendrat Wald‘.

8 Antworten

  1. „Die Einbeziehung junger Stimmen ist entscheidend für eine nachhaltige Zukunft! Aber was passiert nach 2028? Wie sieht die langfristige Perspektive aus?“

  2. Die Idee mit dem Jugenddialog ist echt cool! Aber ich frage mich, ob das genug Aufmerksamkeit bekommt und ob es wirklich nachhaltig sein kann.

  3. Ich denke, es ist super, dass junge Leute jetzt mehr Einfluss in der Forstpolitik bekommen. Aber sind wir bereit für so viel Verantwortung? Welche Themen sollten unbedingt diskutiert werden?

    1. Das ist ein guter Punkt! Ich denke Themen wie Klimawandel und Biodiversität sind wichtig. Was denkt ihr über die Rolle von sozialen Medien in diesem Dialog?

    2. Ich finde es auch wichtig, darüber nachzudenken, wie wir älteren Generationen begegnen können. Welche Ansätze wären sinnvoll?

  4. Ich finde die Idee des Jugenddialog Wald sehr spannend! Es ist wichtig, dass junge Menschen eine Stimme in der Forstpolitik haben. Wie denkt ihr über die Möglichkeiten, die diese Plattform bieten könnte? Gibt es ähnliche Initiativen in anderen Bereichen?

    1. Das klingt wirklich vielversprechend! Ich frage mich, wie die Beteiligung konkret aussehen wird. Wer wird an den Dialogen teilnehmen? Das könnte echt interessant sein!

    2. Ich stimme zu, dass junge Stimmen gehört werden sollten! Was haltet ihr von den geplanten Workshops? Werden sie auch online angeboten?

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