– Öffentliche Anhörung am 29. Januar 2024 betonte Energiespeicher als Schlüssel zur Energiewende.
– Experten fordern verlässliche Rahmenbedingungen und regulatorische Anpassungen für Speicherbetrieb und Investitionen.
– Ausbau netzgekoppelter Großbatteriespeicher könnte bis 2050 rund zwölf Milliarden Euro einsparen.
Öffentliche Anhörung: Energiespeicher als Schlüssel für die Energiewende
Am 29. Januar 2024 fand im Ausschuss für Klimaschutz und Energie eine öffentliche Anhörung zur Bedeutung von Energiespeichern für die Energiewende statt. Dabei wurde deutlich, wie zentral Speichertechnologien für den Erfolg der Energiewende sind – sowohl auf der Erzeugungsseite, im Netz als auch beim Verbrauch. Die Sachverständigen unterstrichen die Notwendigkeit verlässlicher Rahmenbedingungen, um Investitionen in Speicher zu sichern und die Energieversorgung stabil zu gestalten.
Die Experten forderten, die aktuellen Marktmechanismen und gesetzlichen Vorgaben anzupassen. Ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion, das Energiemarktdesign an die Herausforderungen der Energiewende anzupassen, erhielt breite Zustimmung. So betonte Urban Windelen: „Es brauche Speicher auf Seiten der Erzeugung, im Netz und beim Verbrauch.“ Dies zeigt, dass Energiespeicher in den verschiedenen Sektoren integraler Bestandteil einer zukunftsfähigen Energieinfrastruktur sind.
Ein zentrales Thema der Debatte war die Rolle der Netzentgelte. Constanze Adolf forderte beispielsweise, „Netzentgelte abzuschaffen und einen umlagebefreiten Wärmestromtarif einzuführen, um Investitionssicherheit zu schaffen.“ Hubertus Altmann ergänzte dies mit dem Appell zur „dauerhaften Befreiung aller Speichertechnologien von Netzentgelten“ und kritisierte außerdem deren Einordnung als Stromverbraucher. Dies verdeutlicht den Wunsch nach klareren, wirtschaftlich förderlichen Rahmenbedingungen für Speicher, um deren Ausbau zu beschleunigen.
Die wirtschaftlichen Potenziale von Speichern wurden ebenfalls hervorgehoben: Benedikt Deuchert machte darauf aufmerksam, dass „der Zubau netzgekoppelter Großbatteriespeicher bis 2050 rund zwölf Milliarden Euro einsparen und konventionelle Kraftwerkskapazitäten reduzieren könne.“ Damit unterstreicht er die direkten Kostenvorteile, die durch verstärkten Einsatz von Speichertechnologien möglich werden.
Für die Netzstabilität sind Batteriespeicher unverzichtbar. Michael Ritzau prognostizierte einen Anstieg der Batteriespeicherkapazitäten auf über 40 Gigawatt bis 2030 und bezeichnete sie als „zentrales Element für die zukünftige Netzstabilität“. Gleichzeitig wurden auch längerfristige Förderungen als notwendig angesehen: Christian Heine forderte, das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz mindestens bis 2030 zu verlängern, um Planungssicherheit zu gewährleisten.
Die rechtliche Gleichstellung von Speichertechnologien mit Erneuerbare-Energien-Anlagen forderte Thomas Seltmann, um eine faire und zukunftsorientierte Behandlung dieser wichtigen Technologien sicherzustellen.
Abschließend appellierten die Fachleute an die Politik, neben den technischen Entwicklungen auch legislative Maßnahmen zu ergreifen, um die Integration effizienter Speichertechnologien in das Energiesystem zu ermöglichen. Nur so kann die Energiewende erfolgreich und stabil gestaltet werden.
Warum Energiespeicher für die Energiewende jetzt unverzichtbar sind
Energiespeicher nehmen eine zentrale Rolle beim Gelingen der Energiewende ein. Sie sind der Schlüssel, um Schwankungen bei der Produktion erneuerbarer Energien wie Sonne und Wind auszugleichen und damit eine verlässliche Stromversorgung zu gewährleisten. Angesichts des steigenden Anteils erneuerbarer Energien ist es dringend notwendig, Investitionen und Entwicklungen in diesem Segment zu priorisieren. Die aktuelle regulatorische Unsicherheit und lange Genehmigungsverfahren bremsen sowohl die Wirtschaft als auch Verbraucher. Eine schnellere und faire Markteinordnung von Speichersystemen ist deshalb entscheidend, um in Deutschland mit international wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen Schritt zu halten.
Im internationalen Vergleich zeigen sich deutliche Unterschiede: Länder mit dynamischeren Regelwerken fördern Innovationen im Bereich Speichertechnologie stärker. Dort entstehen schneller neue Speicherlösungen, die im Zusammenspiel mit dem Stromnetz zu sinkenden Strompreisen, mehr Versorgungssicherheit und einem besseren Klimaschutz beitragen. Verbesserte Speichersysteme sind nicht nur ein Impulsgeber für die Wirtschaft, sondern stärken auch die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche.
Internationale Dynamik bei Speichertechnologien
Während andere Länder bereits von flexibleren und beschleunigten Prozessen profitieren, bleibt Deutschland mit seinem regulatorischen Flickenteppich zurückhaltend. Diese Zurückhaltung erschwert nicht nur die Realisierung neuer Speicherprojekte, sondern verhindert auch die nötige Skalierung. Dabei sind Speichersysteme essenziell, um eine kontinuierliche Versorgung auch bei schwankender Erzeugung sicherzustellen und dadurch die Akzeptanz der Energiewende in der Gesellschaft zu steigern.
Chancen und Risiken für Verbraucher und Wirtschaft
Energiespeicher bieten vielfältige Chancen, bergen aber auch Herausforderungen:
- Chancen: Sinkende Strompreise durch besseres Lastmanagement, gesteigerte Versorgungssicherheit, Förderung des Klimaschutzes, Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen.
- Risiken: Regulatorische Unsicherheiten, Verzögerungen bei Genehmigungsverfahren und damit verbundene Investitionshindernisse, die das Tempo der Energiewende bremsen können.
Die richtige politische und regulatorische Weichenstellung kann diese Risiken minimieren und das enorme Potenzial von Energiespeichern für die Energiewende und die gesamte Gesellschaft freisetzen.
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Deutscher Bundestag – Abgesetzt: Antrag zum Ausbau von Energiespeichern





