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Bundesliga-Vereine schwächeln beim Klimaschutz: DUH-Umfrage

Fußball-Bundesliga nicht fit fürs Klima: Umfrage der Deutschen Umwelthilfe offenbart ...

Nachhaltigkeit in der Bundesliga: Deutsche Umwelthilfe fordert intensivere Klimaschutzmaßnahmen

Berlin (ots) - Viele Vereine der Ersten Fußball-Bundesliga der Herren weisen erhebliche Defizite im Bereich Umwelt- und Klimaschutz auf. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Von unzureichender Eigenstromproduktion bis hin zu häufigen Inlandsflügen und fehlenden Mehrweglösungen bei Speisen sehen sich die Bundesligisten vielfältiger Kritik ausgesetzt. Die DUH startet daher die Petition "Grüne Bundesliga: Anstoß fürs Klima" und ruft Fans und Sportbegeisterte auf, die Vereine zu mehr Nachhaltigkeit zu bewegen.

Bremen (VBR). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine besorgniserregende Bilanz zum – und vieler Vereine der Ersten Fußball-Bundesliga gezogen. Eine für die Saison 2022/23 durchgeführte Umfrage offenbarte erhebliche Defizite in den Bereichen Abfall, Energie und . Trotz der steigenden Bedeutung von Umweltfragen im Profi-Fußball bleiben die Maßnahmen vieler Clubs hinter den Erwartungen zurück.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betont die Vorbildfunktion der Mannschaften: „Fußball ist der populärste in Deutschland und die Mannschaften sind Vorbild für Millionen von Fans. Doch bei wichtigen Themen agieren viele Vereine nicht zeitgemäß. Zum modernen Fußball gehört auch eine zeitgemäße Strategie zur Verringerung der eigenen Klima- und Umweltauswirkungen.“

Ein besonders gravierendes Problem ist die geringe Eigenstromproduktion aus erneuerbaren Energien. Während der FC Freiburg mit 79 Prozent durch eigene Photovoltaikanlagen glänzt, enttäuschen andere Vereine massiv. So produziert Borussia Dortmund lediglich 0,1 Prozent und RB Leipzig nur 1,32 Prozent ihres Stroms selbst. Die DUH fordert hier einen Mindestanteil von 20 Prozent.

Die Befragung offenbarte auch, dass einige Vereine immer noch auf Inlandsflüge setzen, anstatt umweltfreundlichere Transportmittel wie Busse und Bahnen zu nutzen. Beispielsweise reiste TSG Hoffenheim in der vergangenen Saison zu 12 ihrer 17 Auswärtsspiele per Flugzeug. Im Vergleich dazu zeigte sich der VfL Bochum vorbildlich und flog nur zu drei Spielen. Metz kritisiert: „Inlandsflüge zu Auswärtsspielen gehören in der Bundesliga leider noch immer zum Alltag.“

Auch bei der Infrastruktur zeigt sich ein gemischtes Bild. Während viele Vereine bei Getränken auf Mehrwegbecher setzen und somit Millionen Einweg-Plastikbecher einsparen, gibt es bei Speisen noch Nachholbedarf. Thomas Fischer von der DUH fordert: „Mehrweg muss konsequent zum Einsatz kommen und Einweg nicht mehr angeboten werden. Hier liegt ein sehr großes Potential, unnötige Abfälle zu vermeiden.“

Ein Lichtblick ist jedoch das Kombiticket-Angebot für öffentlichen Nahverkehr, das 16 von 18 Vereinen eingeführt haben. Nur Union Berlin und Bayern München bieten diese Möglichkeit nicht.

Abschließend ruft die DUH alle Fußballfans und Sportbegeisterte auf, ihre Vereine durch die Petition „Grüne Bundesliga: Anstoß fürs Klima“ zu mehr Umweltschutz zu bewegen. Mit vereinten Kräften könnte dies der Beginn eines nachhaltigen Wandels im deutschen Profi-Fußball sein.

Fußball und Nachhaltigkeit: Die Bundesliga steht am Scheideweg

Die Erkenntnisse der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bezüglich der unzureichenden Umwelt- und Klimaschutzbemühungen in der Ersten Fußball-Bundesliga werfen ein grelles Licht auf die Defizite der Vereine. Trotz gestiegener Sensibilisierung für Umweltfragen bleiben viele Maßnahmen hinter den Erwartungen zurück.

Ein Schlaglicht auf Europa: Umweltbewusstsein im Profisport

Ein Blick über die Landesgrenzen zeigt, dass Deutschland nicht allein dasteht. Auch in anderen großen Ligen Europas zeigt sich ein gemischtes Bild. Während einige Vereine vorbildliche Maßnahmen zum Umweltschutz umsetzen, hinken andere deutlich hinterher. Die englische Premier League hat kürzlich einen Nachhaltigkeitskodex eingeführt, der von allen Vereinen schnellere Fortschritte fordert, und ähnliche Initiativen finden sich in der spanischen La Liga und der italienischen Serie A.

Aber reicht das? Die Erfahrung zeigt, dass es mehr als nur Selbstverpflichtungen braucht. Strengere Regulierungen und konkrete Zielvorgaben könnten notwendig sein, um echte Veränderungen herbeizuführen.

Wachsender Druck von Fans und Öffentlichkeit

Der Druck von Fans und der Öffentlichkeit auf die Bundesliga-Vereine wächst. Bewegungen wie Fridays for Future und Extinction Rebellion haben das Bewusstsein für die Klimakrise geschärft, und viele Fans verlangen von ihren Vereinen mehr Engagement beim Umweltschutz. Die Petition „Grüne Bundesliga: Anstoß fürs Klima“ ist ein klares Signal, dass die Fans bereit sind, aktiv zu werden.

Langfristig könnte es für die Vereine auch wirtschaftliche Vorteile haben, nachhaltig zu handeln. Sponsoren und Partner achten zunehmend auf das Umweltprofil der Clubs, und eine nachhaltige Strategie könnte neue Marktsegmente erschließen und die Bindung zu umweltbewussten Fans stärken.

Was die Zukunft bringen könnte

Trotz der gegenwärtigen Defizite gibt es Anzeichen für Optimismus. Einige Vereine investieren bereits in fortschrittliche Technologien und erneuerbare Energien, wie der FC Freiburg mit seinen Photovoltaikanlagen zeigt. Wenn andere Vereine diesem Beispiel folgen und ambitionierte Ziele setzen, könnte dies eine Welle des Wandels auslösen.

Die Einführung von Mindestanforderungen für Umweltmaßnahmen durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) könnte ebenfalls ein entscheidender Schritt sein. Ein verbindlicher Anteil von eigenproduziertem Strom aus erneuerbaren Energien könnte eine wirkliche Transformation bewirken und die Liga in ein Vorbild für Nachhaltigkeit verwandeln.

Eine Verantwortung, die weit über den Fußball hinausgeht

Die Diskussion um Umweltschutz im Profi-Fußball geht weit über die Liga hinaus. Es geht darum, wie populäre Sportarten ihre Reichweite und ihren Einfluss nutzen können, um gesellschaftliche Veränderungen zu fördern. Als kulturelles Phänomen, das Millionen Menschen weltweit erreicht, hat der Fußball die einzigartige Chance, als Katalysator für nachhaltiges Verhalten zu dienen.

Der Weg zu einer „grünen Bundesliga“ ist steinig, aber machbar. Mit vereinten Kräften von Vereinen, Fans und Regulierungsbehörden könnte die Bundesliga nicht nur sportlich, sondern auch ökologisch zu einer der führenden Ligen weltweit werden. Es ist an der Zeit, dass die Vereine der Ersten Bundesliga diese Herausforderung annehmen und ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. Nur so kann der Wandel gelingen, den unsere Gesellschaft dringend benötigt.


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12 Antworten

  1. Es ist wirklich schlimm, dass so viele Vereine keine erneuerbaren Energien nutzen. Das sollte Pflicht sein!

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