– Bundeskabinett beschließt Bundeshaushalt 2025, ver.di lobt Verzicht auf Spar-Orgie, mahnt Nachbesserungen an.
– Fehlende Reform der Schuldenbremse sowie Kürzung des Rentenzuschusses belasten Kommunen und Beschäftigte.
– Investitionsstau von 160 Mrd. Euro blockiert ÖPNV-Ausbau und Erreichung der Verkehrsklimaziele.
ver.di zur Haushaltsplanung 2025: Zwischen Anerkennung und dringendem Nachbesserungsbedarf
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bewertet die vom Bundeskabinett verabschiedeten Eckpunkte zum Bundeshaushalt 2025 mit gemischten Gefühlen. Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke hebt hervor: „Offenbar hat die Ampelkoalition erste Kritik aufgegriffen – eine Spar-Orgie ist der Haushaltsentwurf nicht. Das ist gut so“, doch gleichzeitig macht er deutlich, dass der Haushalt viel Raum für Verbesserung lasse. Ein zentrales Manko sei, dass keine Haushaltsnotlage festgestellt und keine Reform der Schuldenbremse angegangen wurde. Nach Ansicht Wernkes ist dies „dringend erforderlich, um den finanziellen Spielraum für aktuelle Herausforderungen zu erweitern.“ Besonders kritisch betrachtet ver.di die geplanten Steuerentlastungen: „Die geplanten Steuerentlastungen schwächen die Einnahmebasis der Kommunen erheblich und ziehen negative Folgen für die Bürgerinnen und Bürger nach sich.“ Ebenfalls scharf kritisiert die Gewerkschaft die Kürzung des Bundeszuschusses für die gesetzliche Rentenversicherung: „Die Haushaltseckpunkte haben eine Schlagseite zuungunsten vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Im weiteren parlamentarischen Verfahren sind Nachbesserungen daher unbedingt erforderlich.“
Trotz dieser kritischen Punkte erkennt ver.di auch positive Ansätze im Haushaltsentwurf. So werden die Erhöhung von Kindergeld und Kindersofortzuschlag um jeweils fünf Euro sowie das Startchancen-Programm für Schulen gewürdigt. Auch die Fortsetzung des Kita-Qualitätsgesetzes und steigende Mittel für soziale Wohnraumförderung gelten als Fortschritte, die Schritte in die richtige Richtung markieren.
Dennoch zeigt sich ver.di besorgt, dass zentrale Zukunftsaufgaben weiterhin ungelöst bleiben. Der Investitionsstau in den Kommunen belaufe sich auf 160 Mrd. Euro, was weder den Ausbau des ÖPNV noch das Erreichen der Klimaziele im Verkehr ermögliche. Zusätzlich warnen die Gewerkschaft vor Risiken durch verschobene Mittel für den ÖPNV sowie für die gesetzlichen Krankenversicherungen, Krankenhäuser und Pflegekassen. Wernke bringt es auf den Punkt: „Die Daseinsvorsorge spielt in den Haushaltseckpunkten keine Rolle. Dieser Haushalt bleibt weit hinter den Erfordernissen zurück. Das Dogma der Schuldenbremse erweist sich als Zukunftsbremse.“
Wenn der Bundeshaushalt den Alltag bestimmt: Gesellschaftliche Dimensionen und Konfliktlinien
Die Debatten um die Haushaltsplanung 2025 zeigen, dass es bei den Zahlen nicht nur um Buchhaltung geht – es sind grundsätzliche Entscheidungen über die Zukunft Deutschlands, die hier auf dem Spiel stehen. Die finanzielle Ausgestaltung des Bundeshaushalts berührt zentrale Lebensbereiche und löst tiefe gesellschaftliche Konfliktlinien aus. Es geht um Fragen der sozialen Gerechtigkeit, der Daseinsvorsorge und nicht zuletzt darum, ob Deutschland nachhaltig und zukunftsfähig aufgestellt wird.
Ob Klimawende, Gesundheitsversorgung, soziale Sicherung oder Mobilität – all diese Zukunftsaufgaben sind untrennbar mit den Prioritäten im Bundeshaushalt verbunden. Entscheidungen, welche Ausgaben steigen, welche Investitionen möglich sind und wo gespart wird, beeinflussen den Alltag von Millionen Menschen direkt. Die Verteilung der finanziellen Mittel ist mehr als ein ökonomisches Tauziehen: Sie legt fest, wie öffentliches Leben gestaltet wird und wer davon profitiert.
Kommunale Herausforderungen
Die Kommunen stehen unter enormem Druck, weil viele Ausgaben und Verpflichtungen von ihnen getragen werden müssen. Ihre Haushalte sind häufig bereits strapaziert, während das Bedürfnis nach besseren Infrastrukturen und sozialer Betreuung wächst. Steigende Anforderungen an Schulen, Kitas, öffentlichen Nahverkehr und soziale Dienste verlangen nach verlässlicher finanzieller Unterstützung durch den Bund. Ohne diese bleibt der Spielraum für dringend notwendige Innovationen und die Bewältigung der demografischen Veränderungen eingeschränkt. Der Streit um den Bundeshaushalt beeinflusst damit direkt, wie lebenswert Städte und Gemeinden bleiben.
Der Druck auf die Sozialinfrastruktur
Die soziale Sicherung und Gesundheitsversorgung bilden das Rückgrat der gesellschaftlichen Stabilität. Gleichzeitig sind sie von enormen finanziellen Herausforderungen geprägt. Die Ausgestaltung des Haushalts entscheidet darüber, ob ausreichend Gelder für Pflege, medizinische Versorgung und soziale Leistungen bereitstehen – gerade vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft eine zentrale Aufgabe. Wird hier gespart oder investiert, wirkt sich das unmittelbar auf die Lebensqualität und soziale Teilhabe aus. Die Haushaltsdebatte ist also auch eine Debatte darüber, wie solidarisch und leistungsfähig das soziale Netz in Deutschland bleibt.
Gesellschaftliche Auswirkungen auf einen Blick:
- Gestaltung der Klimawende durch finanzielle Prioritäten
- Sicherstellung einer flächendeckenden und bezahlbaren Gesundheitsversorgung
- Stärkung der sozialen Sicherungssysteme für alle Bevölkerungsschichten
- Erhalt und Ausbau einer modernen, nachhaltigen Mobilität
- Unterstützung der Kommunen bei Infrastruktur und Daseinsvorsorge
Diese Aspekte zeigen, dass der Bundeshaushalt weit über Zahlen hinaus eine Grundsatzentscheidung für die Zukunftsfähigkeit und soziale Gerechtigkeit in Deutschland ist. Wer hier spart oder investiert, legt fest, wie das Zusammenleben morgen gestaltet wird – und hierbei sind alle Bürgerinnen und Bürger unmittelbar betroffen.
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Medien-Info: Bundeshaushalt 2025: Keine Spar-Orgie, aber viele Probleme ungelöst – …
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7 Antworten
Warum die immer so viel diskutieren? Da muss einfach mehr Geld für Rentner und Krankenhäuser rein. Das ist doch das Wichtigste.
Warum immer so viel gemeckert wird? Die erhöhen ja das Kindergeld. Das ist doch gut, oder?
Ja, aber 5 Euro sind doch nix! Das reicht doch nicht mal für eine Packung Windeln.
Sehe ich auch so. Man kann nicht groß davon profitieren. Muss mehr gemacht werden.
Finde die Politik macht das alles falsch. Immer nur reden und nix machen. Wo bleibt das Geld für die wichtigen Sachen?
Also ich finde das alles viel zu kompliziert. Warum machen die das nicht einfacher? Ich versteh das alles nicht.
Ich versteh die Schuldenbremse nicht. Warum machen die da nix? Das hört sich schlecht an für unsere Zukunft.