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Bundesaufnahmeprogramm: Essenzieller Schutz für Afghanen

Menschenrechtsinstitut: Weiterführung des Bundesaufnahmeprogramms Afghanistan ...

Berlin (ots) – Anlässlich des dritten Jahrestages der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan am 15. August 2021 appelliert das Deutsche Institut für Menschenrechte an die Bundesregierung, die Finanzierung des Bundesaufnahmeprogramms für Afghanistan (BAP) fortzusetzen. Die Institutsleiterin Nele Allenberg macht auf die sich verschärfende humanitäre Krise und die systematischen Menschenrechtsverletzungen vor Ort aufmerksam. Besonders Frauen und Mädchen leiden unter der strikten Unterdrückung durch die Taliban. Das BAP sei von essenzieller Bedeutung, um gefährdeten Afghaninnen und Afghanen Schutz zu bieten, da viele von ihnen sich bereits auf Deutschlands Unterstützung verlassen haben. Eine Fortsetzung des Programms im Jahr 2025 wäre laut dem Institut ein klares Signal für das deutsche Schutzversprechen und rechtlich geboten.

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Bremen (VBR). Am 15. August jährt sich zum dritten Mal die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan. Anlässlich dieses traurigen Jahrestages drängt das Deutsche Institut für Menschenrechte auf eine Fortsetzung des Bundesaufnahmeprogramms für Afghanistan (BAP). Die Lage im Land hat sich seit der Rückkehr der Taliban dramatisch verschlechtert.

„Die Situation in Afghanistan ist alarmierend“, warnt Nele Allenberg, Leiterin der Abteilung Menschenrechtspolitik Inland/Europa beim Deutschen Institut für Menschenrechte. „Neben der katastrophalen humanitären Lage werden schwere und systematische Menschenrechtsverletzungen begangen.“ Besonders betroffen seien Frauen und Mädchen, deren Rechte institutionell missachtet und die aus dem öffentlichen Leben verdrängt würden. Diese systematische Unterdrückung sei weltweit beispiellos.

Auch andere gefährdete Gruppen wie Menschenrechtsverteidiger, Journalisten, Richter und Kulturschaffende leben weiterhin unter größter Bedrohung. „Viele von ihnen mussten aufgrund ihrer früheren Tätigkeiten und politischen Überzeugungen untertauchen“, erklärt Allenberg weiter. In dieser düsteren Realität wird das Bundesaufnahmeprogramm zu einem entscheidenden Rettungsanker. Es bietet Schutz für jene, die sich mutig für Demokratie und Menschenrechte eingesetzt haben.

Allenberg betont: „Das Schutzversprechen Deutschlands darf nicht abrupt enden. Zahlreiche gefährdete Afghaninnen und Afghanen haben auf die Zusicherungen gebaut und sind teils schon über Pakistan nach Deutschland geflüchtet.“ Ein Stopp des Programms wäre daher unverständlich und unbegründet.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte appelliert an die Bundesregierung, auch 2025 Mittel für das Programm bereitzustellen. “Es ist nicht nur rechtlich erforderlich, dieses Schutzversprechen weiterhin einzulösen. Vielmehr würde es auch ein klares Zeichen für Deutschlands Einsatz für den Schutz der Menschenrechte setzen”, so Allenberg abschließend.

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Die Notwendigkeit, das Engagement fortzusetzen, ist nicht nur juristischer Natur, sondern spiegelt auch die moralischen Verpflichtungen wider, denen sich Deutschland 2021 verschrieben hat. Die weltweite Gemeinschaft, besonders die Länder, die sich einst im Rahmen internationaler Koalitionen engagierten, trägt eine fortdauernde Verantwortung für das Schicksal der afghanischen Bevölkerung.

Menschliche Tragödie in Afghanistan: Ein globales Versagen?

Die Machtübernahme der Taliban am 15. August 2021 markierte einen Wendepunkt für Afghanistan. Drei Jahre später zeigt sich das Land in einem Zustand tiefster Krise. Während die internationalen Schlagzeilen zumeist verflogen sind, bleibt die humanitäre und menschenrechtliche Katastrophe allgegenwärtig. Das Deutsche Institut für Menschenrechte hebt die Dringlichkeit hervor, das Bundesaufnahmeprogramm für Afghanistan (BAP) fortzusetzen und appelliert an die Bundesregierung, die notwendigen Mittel für das Jahr 2025 bereitzustellen.

Historische Vergleiche: Andere Konfliktregionen und deren Folgen

Blicken wir über Afghanistan hinaus, so stellt man fest, dass die internationale Gemeinschaft schon oft vor ähnlichen Herausforderungen stand. Im Jahr 2015 stand Europa vor einer massiven Flüchtlingswelle aus Syrien, die durch den Bürgerkrieg und die Gräueltaten des Islamischen Staates ausgelöst worden war. Auch hier sah sich Deutschland in der Pflicht und nahm Tausende von Geflüchteten auf. Die humanitären Krisen in Syrien und Afghanistan zeigen dabei deutliche Parallelen: Beide Konflikte führten zu großem Leid, Menschenrechtsverletzungen und einem massiven Bedarf an internationalem Schutz.

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Die Situation in Afghanistan ist jedoch in vielerlei Hinsicht beispiellos. Die systematische Unterdrückung von Frauen und Mädchen, die Nichtanerkennung elementarer Menschenrechte und die ernsthafte Bedrohung von Menschenrechtsverteidigern, Journalisten und Kulturschaffenden sind erschreckend und verlangen eine kohärente und entschlossene Antwort der internationalen Gemeinschaft.

Die Dringlichkeit der Fortsetzung – Ein moralischer und rechtlicher Imperativ

Die Fortsetzung des Bundesaufnahmeprogramms hat nicht nur rechtliche, sondern auch moralische Dimensionen. Deutschland hat 2021, nach dem Abzug der internationalen Koalitionstruppen, bestimmte Schutzverpflichtungen übernommen. Diese Verpflichtungen einfach zu beenden, wäre nicht nur rechtlich fragwürdig, sondern ein Verrat an den Werten der Menschenrechte und der Solidarität, die Deutschland immer wieder betont.

Nele Allenberg vom Deutschen Institut für Menschenrechte betont die Notwendigkeit, diese Versprechen einzuhalten. Insbesondere gefährdete Afghaninnen und Afghanen, die ihre früheren Tätigkeiten und politischen Überzeugungen nicht aufgeben konnten, zählen auf dieses Schutzprogramm. Eine abruptes Ende des Bundesaufnahmeprogramms wäre daher nicht nur unverständlich, sondern auch unverantwortlich.

Zukunftsszenarien: Was kommt als Nächstes?

Wie geht es weiter? Die Prognosen für Afghanistan sind düster. Ohne internationale Unterstützung und gezielte Programme könnte sich die Lage weiter verschlechtern. In den kommenden Jahren könnten weitere Wellen von Flüchtlingen versuchen, der Gewalt und Unterdrückung zu entkommen. Deutschland und die globale Gemeinschaft müssen dies berücksichtigen und langfristige Lösungen finden.

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Die Welt steht an einem Scheideweg. Wie wir uns jetzt entscheiden, wird das Leben von Millionen beeinflussen. Die Fortsetzung des Bundesaufnahmeprogramms wäre ein Zeichen dafür, dass wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und ein klares Bekenntnis zu Menschenrechten und humanitärer Hilfe abzugeben.

In diesen schwierigen Zeiten müssen wir den Mut und die Entschlossenheit zeigen, die Schutzbedürftigen nicht im Stich zu lassen. Die moralischen und rechtlichen Verpflichtungen, die wir eingegangen sind, dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Nur so können wir sicherstellen, dass die Versprechen, die wir gegeben haben, auch eingehalten werden.


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