BuMF-Umfrage 2024: Kinderrechte in Gefahr – Gewalt, Rassismus und Hürden für geflüchtete Jugendliche nehmen zu

Am World Refugee Day am 20. Juni stellt der Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht (BuMF) die Ergebnisse einer Onlineumfrage von rund 700 Fachkräften zur Lage junger Geflüchteter in Deutschland vor. Demnach nehmen Gewalt und Rassismus zu, während der Zugang zu Schutz, Bildung und Teilhabe weiter eingeschränkt wird und die psychische Stabilität junger Menschen leidet. Politische Entscheidungen wie die GEAS-Reform, Zurückweisungen an Binnengrenzen und Einschränkungen beim Familiennachzug verschärfen die Situation zusätzlich. Die digitalen Ergebnisse werden am 20. Juni 2025 von 14:00 bis 15:30 Uhr präsentiert.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– BuMF-Umfrage (2024) zeigt zunehmende Gewalt und Rassismus gegen junge Geflüchtete in Deutschland
– Eingeschränkter Zugang zu Schutz, Bildung und Teilhabe belastet psychische Stabilität junger Menschen
– Politische Maßnahmen (GEAS-Reform, Grenzzurückweisungen, Familiennachzug-Beschränkungen) verschärfen die Lage weiter

Alarmierende Ergebnisse zur Situation junger Geflüchteter in Deutschland

Der Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht (BuMF) hat zum World Refugee Day am 20. Juni die aktuellen Ergebnisse seiner Onlineumfrage 2024 vorgestellt. Rund 700 Fachkräfte aus ganz Deutschland beteiligten sich an der Befragung, die ein klares Bild der Lage junger Geflüchteter zeichnet. Die Zahlen offenbaren eine steigende Tendenz von Gewalt und Rassismus, während der Zugang zu Schutz, Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe weiterhin erschwert wird. Fachkräfte berichten, dass Asyl- und Versorgungssysteme zunehmend restriktiv wirken, was die psychische Stabilität der jungen Menschen sowie die ihrer Begleiterinnen und Begleiter deutlich belastet.

„Gute Teilhabe ist kein Zufall – sie entsteht dort, wo junge Geflüchtete beteiligt werden und Fachkräfte unter guten Bedingungen arbeiten können. Wenn strukturelle Hindernisse Teilhabe blockieren kann dies nicht durch Engagement ausgeglichen werden“, betont Johanna Karpenstein, Referentin beim BuMF. Aus kinderrechtlicher Sicht warnt BuMF-Referentin und Volljuristin Livia Giuliani: „Kinderrechte gelten für alle – auch für geflüchtete Jugendliche. Wenn rechtliche Ansprüche systematisch ins Leere laufen, ist das kein Vollzugsproblem, sondern eine kinderrechtliche Krise.“

Die Verschärfungen durch politische Maßnahmen wie die GEAS-Reform, Zurückweisungen an Binnengrenzen oder Einschränkungen beim Familiennachzug verschlechtern die Situation zusätzlich und haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Praxis der Jugendhilfe. Trotz dieser Herausforderungen engagieren sich viele Fachkräfte aktiv gegen die Entrechtung junger Geflüchteter und verfügen über wichtige Erfahrungen, was Teilhabe ermöglicht und die Betroffenen stärkt.

Die ausführliche Ergebnispräsentation der Umfrage findet digital am 20. Juni 2025 von 14:00 bis 15:30 Uhr statt. Interessierte sind dazu herzlich eingeladen.

Wachsende Herausforderungen für junge Geflüchtete in Deutschland 2024

Die Situation junger Geflüchteter in Deutschland spitzt sich aktuell in mehreren Bereichen deutlich zu. Verstärkt durch neue gesetzliche Regelungen wie die GEAS-Reform, strengere Zurückweisungen an den sogenannten Binnengrenzen sowie restrictive Bestimmungen beim Familiennachzug, verschlechtert sich der Zugang zu Schutz und Teilhabe spürbar. Diese politischen Rahmenbedingungen wirken sich unmittelbar auf das Leben betroffener Jugendlicher aus und erschweren ihre Integration in die Gesellschaft. Die jüngsten Umfrageergebnisse des Bundesfachverbands Minderjährigkeit und Flucht (BuMF) verdeutlichen diesen Trend eindrücklich: Fachkräfte berichten zunehmend von restriktiven Asyl- und Versorgungssystemen, die nicht nur die psychische Stabilität junger Menschen gefährden, sondern auch ihre Rechte massiv einschränken.

Diese Entwicklungen spielen sich vor dem Hintergrund einer gesamtgesellschaftlichen Debatte über Integration, soziale Gerechtigkeit und Kinderrechte ab. Die Umfrage zeigt, dass sich junge Geflüchtete immer häufiger mit Gewalt, Rassismus und strukturellen Hürden konfrontiert sehen. Zugleich fehlt es oft an ausreichendem Schutz und Unterstützung in der Jugendhilfe. Die systematische Vernachlässigung der rechtlichen Ansprüche, wie sie BuMF-Expertin Livia Giuliani als "kinderrechtliche Krise" beschreibt, ist kein Einzelfall, sondern ein Spiegelbild politischer Entscheidungen mit weitreichenden Folgen.

Verschärfte politische Rahmenbedingungen

Die GEAS-Reform, die Änderungen bei der Grenzpolizei sowie die Einschränkungen beim Familiennachzug sind dabei keine isolierten Maßnahmen, sondern Teil eines umfassenderen politischen Klimas, das den Zugang für junge Geflüchtete zu gesellschaftlichen Ressourcen und Rechten bewusst erschwert. Das bedeutet: Es gibt nicht nur weniger Möglichkeiten für Schutzsuchende, sondern auch eine wachsende Unsicherheit im Alltag. Dies betrifft beispielsweise den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und psychosozialer Betreuung – lebenswichtige Bereiche, die für eine gelingende Integration grundlegend sind. Fachkräfte erleben das Asylsystem zunehmend als restriktiv und bürokratisch überlastet, was die Arbeit in Jugendhilfe und Betreuungsangeboten erschwert.

Auswirkungen auf die Jugendhilfe und Integration

Die verschärften Anforderungen und der eingeschränkte Schutz wirken sich unmittelbar auf die Praxis der Jugendhilfe aus. Fachkräfte berichten von steigenden Belastungen und der Notwendigkeit, gegen Entrechtung von jungen Geflüchteten zu kämpfen. Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass engagierte Fachkräfte trotz dieser Rahmenbedingungen Wege finden, um Teilhabe zu ermöglichen und die persönliche Resilienz der Jugendlichen zu stärken. Dennoch bleiben Herausforderungen bestehen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden können.

Typische Folgen der restriktiven Politik für junge Geflüchtete sind unter anderem:

  • Erhöhter Stress und psychische Belastungen durch unsichere Aufenthaltsstatus und mangelhafte Versorgung
  • Erschwerter Zugang zu Bildung und sozialen Angeboten, was langfristig Chancen mindert
  • Einschränkung familiärer Bindungen durch strenge Nachzugsregelungen
  • Vermehrte Diskriminierung und Rassismuserfahrungen im Alltag

Diese Faktoren behindern nicht nur individuelle Entwicklungschancen, sondern auch eine inklusive Gesellschaft, in der Vielfalt und gegenseitige Unterstützung gelebt werden.

Der Umgang mit den Herausforderungen 2024 stellt daher nicht nur die betroffenen Jugendlichen und ihre Unterstützer:innen vor große Aufgaben, sondern fordert auch die Gesellschaft als Ganzes heraus. Bessere Schutzmechanismen, verbesserte Teilhabechancen und eine konsequente Berücksichtigung der Kinderrechte sind zentral, um die Situation junger Geflüchteter nachhaltig zu verbessern. Nur so kann Integration gelingen und ein gesellschaftlicher Zusammenhalt gefestigt werden, der junge Menschen in den Mittelpunkt stellt und ihre Rechte achtet.

Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung des Bundesfachverbands Minderjährigkeit und Flucht e.V.

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