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Bürokratiearm: Medizinforschungsgesetz fördert Innovationen

Medizinforschungsgesetz: Kooperationsnachweis mit öffentlichen Einrichtungen sinnvoll ...
Berlin (ots) - Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) sieht im neuen Medizinforschungsgesetz eine große Chance für den Innovations- und Studienstandort Deutschland. "Das Gesetz könnte Wissenschaft, Industrie und Patienten durch beschleunigte Genehmigungsverfahren und weniger Bürokratie enorme Vorteile bieten", sagt BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen vor der morgigen Bundesratsdebatte. Doch trotz dieser positiven Aussichten warnt Joachimsen vor möglichen Risiken in der Umsetzung und fordert eine praxisnahe Ausgestaltung, um die Innovationskraft der Branche nicht unnötig zu bremsen.

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Bremen (VBR). Am morgigen Tag befasst sich der Bundesrat mit einem bedeutenden Gesetzesvorhaben, das die Welt der medizinischen Forschung und damit die gesamte Pharmaindustrie in Deutschland verändern könnte. Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), sieht das Medizinforschungsgesetz als vielversprechenden Schritt zur Förderung von Innovationen und zur Stärkung Deutschlands als Studienstandort.

„Das Medizinforschungsgesetz ist mit Blick auf den Innovations- und Studienstandort Deutschland vielversprechend“, betont Joachimsen. Er weist darauf hin, dass Wissenschaft, Industrie und Patienten von beschleunigten Genehmigungsverfahren und dem Abbau bürokratischer Hürden, wie es die Pharmastrategie vorsieht, profitieren würden. Diese Forderungen habe der BPI bereits seit Langem erhoben.

Eine zentrale Herausforderung des Gesetzes sind jedoch die sogenannten AMNOG-Leitplanken. Arzneimittel, deren klinische Prüfungen zu mindestens fünf Prozent in Deutschland durchgeführt wurden, sollen von diesen Leitplanken ausgenommen werden – was höhere Erstattungspreise durch Preisverhandlungen ermöglichen würde. Dieses System bringt jedoch zusätzliche bürokratische Hürden mit sich. „Aus dem Anreiz, in Deutschland klinische Studien durchzuführen, wird dadurch wieder ein mögliches Abschreckungsinstrument“, warnt Joachimsen.

Die Regelung ist zunächst auf drei Jahre begrenzt. Eine kürzere Laufzeit für klinische Studien führt dazu, dass viele Medikamente nicht rechtzeitig von der neuen Regelung profitieren können. Problematisch sind auch die Bedingungen für eine dauerhafte Befreiung von den AMNOG-Leitplanken. Pharmaunternehmen müssen umfassende Nachweise über ihre Forschungsaktivitäten in Deutschland erbringen, darunter Kooperationen mit öffentlichen Einrichtungen. Joachimsen fordert daher: „Der Nachweis dieser Kooperationen muss so bürokratiearm wie möglich ausgestaltet werden, um Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse zu wahren.“

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Diese Debatte wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen und Chancen der medizinischen Forschung in Deutschland. Die Zukunft innovativer Therapien hängt davon ab, ob es gelingt, die Balance zwischen notwendigen Regulierungen und förderlichen Anreizen zu finden. Der Ausgang der Diskussion im Bundesrat wird weitreichende Auswirkungen auf die Pharmaindustrie und die Gesundheitsversorgung in Deutschland haben.

Für weitere Informationen stehen Andreas Aumann und Laura Perotti vom BPI als Ansprechpartner zur Verfügung.


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Tiefergehende Einblicke in das Medizinforschungsgesetz: Chancen, Herausforderungen und Perspektiven

Mit der geplanten Einführung des Medizinforschungsgesetzes (MFG) steht Deutschland an einem potenziellen Wendepunkt für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Pharmasektors. Der Fokus des Gesetzes auf die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren sowie den Abbau bürokratischer Hürden könnte nicht nur die Attraktivität Deutschlands als Standort für klinische Forschung erhöhen, sondern auch substantielle Einsparungen und Effizienzgewinne mit sich bringen.

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Ein wesentlicher Aspekt, den viele Akteure hervorheben, ist die angestrebte Befreiung innovativer Arzneimittel von den sogenannten AMNOG-Leitplanken, sofern klinische Prüfungen zu einem Anteil von mindestens fünf Prozent in Deutschland durchgeführt werden. Diese Regelung ermöglicht durch Preisverhandlungen höhere Erstattungsbeträge und könnte so eine wirtschaftlich tragfähige Basis für die forschenden Pharmaunternehmen schaffen. Jedoch besteht die Sorge, dass die erforderliche Nachweiserbringung zur Forschungstätigkeit und die Kontrolle durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zusätzliche bürokratische Lasten verursacht und so die ursprüngliche Anreizstruktur untergräbt.

Der Blick auf ähnliche internationale Entwicklungen zeigt gemischte Ergebnisse. Länder wie die Schweiz und Dänemark haben durch gezielte regulatorische Anpassungen signifikante Fortschritte in ihrer Wettbewerbsfähigkeit erzielt. Hierbei wurden Compliance-Vorgaben und Anreize sorgfältig ausbalanciert, was zu einem deutlichen Anstieg der durchgeführten klinischen Studien geführt hat.

Eine weitere Herausforderung, die von Experten betont wird, ist die zeitliche Befristung der Maßnahmen auf drei Jahre. In der Praxis läuft die Mehrheit der klinischen Studien über längere Zeiträume, was bedeutet, dass viele aktuelle Projekte möglicherweise nicht vollständig von den neuen Regelungen profitieren können. Forward-thinking Prognosen deuten darauf hin, dass eine Verlängerung oder Verstetigung dieser Maßnahmen notwendig sein wird, um nachhaltige Effekte zu erzielen und die pharmazeutische Forschungslandschaft in Deutschland langfristig zu stärken.

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Interessant bleibt auch die Bedingung für die dauerhafte Ausnahme von den AMNOG-Leitplanken, die den Nachweis relevanter Forschungsprojekte und Kooperationen voraussetzt. Hier fährt die Branche zweigleisig: Einerseits eröffnen solche Regelungen Raum für strategische Allianzen zwischen Industrie und öffentlichen Forschungseinrichtungen, die das Innovationsklima verbessern könnten. Andererseits birgt die bürokratische Ausgestaltung dieser Nachweise erhebliche Risiken, was die Wahrnehmung von Investitionssicherheit angeht.

Die kommenden Monate und Jahre werden entscheidend sein, um festzustellen, ob die nun gesetzten Rahmenbedingungen des MFG tatsächlich den gewünschten positiven Effekt haben und welche Anpassungen gegebenenfalls notwendig sein werden. Bleibt zu hoffen, dass durch fortlaufende Dialoge zwischen Gesetzgebern, Industrievertretern und wissenschaftlichen Institutionen ein tragfähiger Kompromiss gefunden wird, der Deutschland als Innovations- und Forschungsstandort weiter nach vorne bringt.


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