– BEE veröffentlicht Vorschlagspapier für Bürokratieabbau und schnellere Genehmigungen
– Ziel ist beschleunigte Energiewende durch vereinfachte Planungsverfahren
– Vorschläge umfassen Standardisierung, digitale Anträge und rechtliche Klarstellungen
Bürokratieabbau als Schlüssel für die Energiewende
Berlin, 23. Oktober 2025: Der Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. (BEE) hat heute ein Vorschlagspapier zur Modernisierungsagenda der Bundesregierung veröffentlicht, das konkrete Maßnahmen für weniger Bürokratie und schnellere Genehmigungsverfahren vorschlägt. Das Papier zeigt praxisorientierte Wege auf, wie bestehende Regelwerke so ausgelegt werden können, dass sie Verfahren vereinfachen, Kosten senken und die Integration erneuerbarer Energien beschleunigen.
Die Präsidentin des BEE, Ursula Heinen-Esser, unterstreicht die Dringlichkeit: „Ein deutlicher Bürokratieabbau ist eine Grundvoraussetzung für das Gelingen der Energiewende“. Sie verweist auf die aktuellen Hindernisse: „Aktuell wird kostbares Potenzial verschenkt, weil erneuerbare Projekte in unnötig langen Genehmigungsverfahren festhängen und Netzbetreiber überfordert werden. Beim Windkraftausbau warten aktuell Projekte mit einer Leistung von 8,7 GW auf grünes Licht“.*
Das BEE-Vorschlagspapier empfiehlt baurechtliche Privilegierungen für Batteriespeicher, Agri-PV und Solarthermie im Außenbereich, um den Ausbau von Flexibilitäts- und Wärmetechnologien zu beschleunigen. Zudem schlägt der Verband Klarstellungen im Bundes-Immissionsschutzgesetz und Bundesnaturschutzgesetz vor, um Planungs- und Investitionssicherheit zu gewährleisten. Weitere zentrale Elemente sind die Einführung verbindlicher Fristen und digitaler Verfahren für Netzanschlüsse sowie eine Duldungspflicht für Leitungsverlegungen.
„Ein verschlanktes Regelwerk schafft Verlässlichkeit und Nachvollziehbarkeit für alle beteiligten Akteure“, so Heinen-Esser weiter. „Ein umfassender Bürokratieabbau entlastet nicht nur Verwaltungen und Netzbetreiber, sondern stärkt durch mehr Transparenz auch das Vertrauen in staatliches Handeln“. Das Papier versteht sich als Beitrag zur Modernisierungsagenda der Bundesregierung und zeigt konkrete Wege auf, wie politische Ziele und praktische Umsetzung der Energiewende besser verzahnt werden können.
Politische Weichenstellungen für schnellere Genehmigungsverfahren
Die Bundesregierung hat 2025 mehrere zentrale Beschlüsse gefasst, um den Ausbau erneuerbarer Energien durch beschleunigte Genehmigungsverfahren voranzutreiben. Diese politischen Entscheidungen folgen einer klaren zeitlichen Abfolge und zielen auf umfassende Digitalisierung der Verwaltungsprozesse.
Politische Zeitachse (alt → neu)
Den Auftakt bildete der Bundestagsbeschluss zu gesetzlichen Höchstfristen am 27. Juni 2025 (Stand: Juni 2025). Dieses Gesetzesvorhaben legt verbindliche Zeitrahmen für Genehmigungsverfahren fest und soll Planungssicherheit für Investoren schaffen.
Bereits im Vorfeld dieser Entscheidung warnten Umweltverbände vor unzureichenden Maßnahmen. Der NABU äußerte im Juni 2025 Bedenken, dass die beschlossenen Regelungen nicht weitreichend genug seien, um die Energiewende tatsächlich zu beschleunigen (Stand: 06/2025).
Einen weiteren Meilenstein setzte der Bundesrat mit der RED III-Umsetzung im Juli 2025. Die Länderkammer beschloss, dass Genehmigungsverfahren ab November 2025 vollständig digital abgewickelt werden müssen (Stand: 11.07.2025). Diese Digitalisierungsoffensive soll Bearbeitungszeiten deutlich verkürzen und Doppelanträge vermeiden.
Digitalisierung der Verfahren
Das Bundesumweltministerium kündigte im Oktober 2025 konkrete Umsetzungsschritte an: Ab November 2025 sollen alle Anträge elektronisch eingereicht werden können, verbunden mit verbindlichen Maximalfristen für die Bearbeitung (Stand: 10/2025). Diese Maßnahmen reagieren auf konkrete Hemmnisse in der Praxis.
Eine DIHK-Umfrage vom September 2025 belegt, dass 73 Prozent der Unternehmen Bürokratie als Haupthemmnis für Investitionen in erneuerbare Energien sehen (Stand: 09/2025). Die geplanten Digitalisierungsmaßnahmen zielen direkt auf dieses Problem ab.
Erste Erfolge zeigen sich bereits: Der BDEW meldete im Oktober 2025, dass seit Anfang 2024 bereits rund 26 Gigawatt neue Windgenehmigungen erteilt wurden (Stand: 10/2025)*. Diese positive Entwicklung soll durch die vereinbarten Beschleunigungsmaßnahmen weiter gestärkt werden.
| Datum | Maßnahme/Kerninhalt | Relevante Folge für Verfahren | Quelle/Stand |
|---|---|---|---|
| 27.06.2025 | Bundestag beschließt gesetzliche Höchstfristen | Verbindliche Zeitrahmen für Genehmigungen | Juni 2025 |
| Juni 2025 | NABU warnt vor unzureichenden Maßnahmen | Kritik an Umsetzung der Beschleunigung | 06/2025 |
| 11.07.2025 | Bundesrat beschließt RED III-Umsetzung | Vollständig digitalisierte Verfahren ab November 2025 | 11.07.2025 |
| Oktober 2025 | Bundesumweltministerium kündigt elektronische Abwicklung an | Maximalfristen und digitale Antragstellung | 10/2025 |
Die politischen Beschlüsse des Jahres 2025 markieren einen Systemwechsel hin zu verbindlichen Fristen und vollständig digitalisierten Prozessen. Ob diese Maßnahmen ausreichen, um die langen Wartezeiten spürbar zu reduzieren, wird die Umsetzung in den kommenden Monaten zeigen.
Fakten, Zahlen und Stimmen aus der Recherche
Die Diskussion um Bürokratieabbau und Genehmigungsbeschleunigung wird durch konkrete Zahlen und externe Bewertungen untermauert. Unternehmen beklagen massive Hürden, während gleichzeitig gesetzliche Neuerungen auf den Weg gebracht wurden.
Wahrnehmung: Bürokratie als Hemmnis
Eine aktuelle Unternehmensbefragung zeigt das Ausmaß des Problems: 73 Prozent der Unternehmen sehen Bürokratie als Haupthemmnis bei Energiewende-Projekten, insbesondere mangelhafte digitale Behördengänge und fehlende transparente Fristvorgaben (Quelle: DIHK, Stand: September 2025)*. Diese Einschätzung deckt sich mit den langen Wartezeiten, die der BEE für konkrete Projekte benennt.
Die Politik hat auf diese Herausforderungen reagiert. Der Bundestag beschloss am 27. Juni 2025 gesetzliche Höchstfristen für Genehmigungen erneuerbarer Energieprojekte von 1 Monat bis maximal 2 Jahren (Quelle: Bundestag, Stand: Juni 2025). Diese gesetzliche Grundlage wurde durch die Umsetzung der RED-III-Richtlinie im Juli 2025 ergänzt, die einen erstmals vollständig digitalisierten Genehmigungsprozess ab November 2025 vorsieht (Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Stand: 11. Juli 2025).
Auswirkungen der Beschleunigung
Ab November 2025 werden alle Genehmigungsverfahren für Erneuerbare-Energien-Projekte ausschließlich elektronisch abgewickelt – mit festgelegten Maximalfristen zwischen 1 Monat und 2 Jahren (Quelle: Bundesumweltministerium, Stand: Oktober 2025). Diese Beschleunigung zeigt bereits Wirkung: Seit Anfang 2024 wurden deutschlandweit Windprojekten mit insgesamt rund 26 GW neue Genehmigungen erteilt (Quelle: BDEW, Stand: Oktober 2025).
Doch die Reformen stoßen nicht nur auf Zustimmung. Der NABU warnt, dass die neuen Genehmigungsfristen die Behörden überfordern könnten (Quelle: Handelsblatt, Stand: Juni 2025). Diese kritische Stimme zeigt, dass der Spagat zwischen Beschleunigung und sorgfältiger Prüfung weiterhin eine zentrale Herausforderung bleibt.
Bürokratieabbau: Chance für den Ausbau oder Risiko für die Umwelt?
Die Debatte um beschleunigte Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien spaltet Wirtschaft und Umweltschutz. Während Unternehmen auf mehr Tempo beim Ausbau drängen, warnen Umweltverbände vor aufgeweichten Standards. Diese kontroverse Diskussion zeigt die Gratwanderung zwischen beschleunigter Energiewende und umfassendem Naturschutz.
Chancen für Ausbau und Netzanschlüsse
Aus Sicht der Wirtschaft behindert Bürokratie massiv den Fortschritt. 73 Prozent der Unternehmen sehen bürokratische Hürden als Haupthemmnis für die Energiewende (Stand: September 2025). Diese Einschätzung deckt sich mit den Forderungen des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), der bereits im Oktober 2025 auf die Blockade von Projekten mit einer Leistung von 8,7 GW bei Windkraft hinwies.
Die bisherigen Beschleunigungsbemühungen zeigen erste Wirkung: Seit Anfang 2024 wurden bereits rund 26 GW neue Windgenehmigungen erteilt (Stand: Oktober 2025)*. Diese Entwicklung unterstreicht das Potenzial vereinfachter Verfahren. Der BEE betont in seinem Vorschlagspapier, dass "ein deutlicher Bürokratieabbau eine Grundvoraussetzung für das Gelingen der Energiewende" sei und verwies auf Genehmigungsprozesse bei Wasserkraft, die teilweise über zehn Jahre dauern.
Kritik von Umweltverbänden
Gegenläufig positionieren sich Umweltorganisationen wie der NABU. Sie warnen davor, dass verkürzte Fristen und vereinfachte Verfahren zu oberflächlichen Umweltprüfungen führen könnten (Stand: Juni 2025). Diese Bedenken stehen im direkten Konflikt mit den Beschleunigungsbestrebungen der Bundesregierung und der Wirtschaft.
Die Spannung zwischen ökologischen Schutzinteressen und dem Tempo des Energiewende-Ausbaus bleibt damit ungelöst. Während Unternehmen auf mehr Pragmatismus drängen, fordern Umweltverbände die Beibehaltung gründlicher Prüfverfahren.
Die entscheidende Bewährungsprobe für den Bürokratieabbau wird die elektronische Abwicklung ab November 2025 sein. Gelingt die digitale Transformation der Genehmigungsverfahren, könnte sie den lang ersehnten Durchbruch bringen – ohne dabei Umweltstandards zu gefährden.
Ausblick: Was jetzt folgt
Die angekündigten Maßnahmen zur Genehmigungsbeschleunigung markieren einen wichtigen Schritt.* Die kommenden Monate zeigen, ob die gesetzten Ziele in der Praxis tatsächlich erreicht werden können. Dabei rücken mehrere konkrete Termine und Entwicklungspunkte in den Fokus.
Die Höchstfristen für Genehmigungsverfahren bilden die Grundlage für beschleunigte Abläufe.* Ab November 2025 startet die schrittweise Umstellung auf elektronische Verfahren – ein zentraler Baustein für effizientere Prozesse.* Der Bundesrat beschloss am 11. Juli 2025 die Umsetzung der RED-III-Richtlinie, die zusätzlichen Schwung in den Ausbau der Erneuerbaren bringen soll.*
In der Praxis wird sich besonders das Spannungsfeld zwischen Beschleunigung und Naturschutz als Prüfstein erweisen. Gerichte werden zunehmend mit der Auslegung der neuen Regelungen befasst sein, während Umweltprüfungen trotz verkürzter Fristen ihre Schutzfunktion behalten müssen. Die Frage, ob sich Verfahren tatsächlich auf die angestrebten Zeiträume verkürzen lassen, ohne rechtliche Sicherheit oder ökologische Standards zu gefährden, bleibt vorerst offen.
Für eine fundierte Berichterstattung zu diesen Entwicklungen empfiehlt sich der Kontakt zu zentralen Akteuren: Die zuständigen Genehmigungsbehörden liefern Einblicke in die praktische Umsetzung, während Verbände wie der BEE und der NABU die Perspektiven von Wirtschaft und Naturschutz vertreten. Netzbetreiber können über Erfahrungen mit beschleunigten Netzanschlüssen berichten. Diese Stakeholder bilden ein wichtiges Frühwarnsystem für Herausforderungen und Erfolge der beschleunigten Energiewende.
Die Inhalte dieses Beitrags basieren auf einer Pressemitteilung des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e. V. (BEE).
Weiterführende Quellen:
- „73 % der Unternehmen sehen Bürokratie als Haupthemmnis bei Energiewende-Projekten, insbesondere mangelhafte digitale Behördengänge und fehlende transparente Fristvorgaben (Stand: 09/2025).“ – Quelle: https://www.dihk.de/resource/blob/134842/energie-energiewende-barometer-2025-data.pdf
- „Der Bundestag beschloss am 27.06.2025 gesetzliche Höchstfristen für Genehmigungen erneuerbarer Energieprojekte von 1 Monat bis maximal 2 Jahren, um Verfahrensdauern bei Wind und Photovoltaik zu verkürzen (Stand: Juni 2025).“ – Quelle: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2025/kw26-de-bundesimmissionsschutzgesetz-1095280
- „Ab November 2025 werden alle Genehmigungsverfahren für Erneuerbare-Energien-Projekte ausschließlich elektronisch abgewickelt; mit festgelegten Maximalfristen zwischen 1 Monat und 2 Jahren (Stand: 10/2025).“ – Quelle: https://www.bundesumweltministerium.de/pressemitteilung/bundesregierung-bringt-schnellere-genehmigungsverfahren-fuer-erneuerbare-energien-auf-den-weg
- „Der Bundesrat verabschiedete im Juli 2025 ein Gesetz zur RED III-Umsetzung mit Beschleunigungsgebieten, vereinfachten Verfahren für Windenergie und Speicher sowie einem erstmals vollständig digitalisierten Genehmigungsprozess ab November 2025 (Stand: 11.07.2025).“ – Quelle: https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2025/07/RED-III.html
- „Seit Anfang 2024 wurden deutschlandweit Windprojekten mit insgesamt rund 26 GW neue Genehmigungen erteilt, was auf beschleunigte Verfahren hindeutet (Stand: 10/2025).“ – Quelle: https://www.bdew.de/presse/erneuerbare-energien-ausbauziele-beibehalten-systemeffizienter-ausbauen/
- „NABU warnt, dass die neuen Genehmigungsfristen für Wind- und Solarprojekte die Umweltprüfung schwächen und die Behörden durch zusätzliche Prüfschritte mit kurzer Übergangszeit überfordern könnten (Stand: 06/2025).“ – Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/erneuerbare-energien-bundestag-beschliesst-schnellere-genehmigungsverfahren/100140839.html


7 Antworten
„Der BEE hat gute Punkte angesprochen! Ich bin neugierig zu wissen, ob diese Maßnahmen wirklich den Unterschied machen werden oder ob sie nur politische Rhetorik sind.“
„Das wäre interessant zu sehen! Der BEE spricht viel von Vertrauen in den Staat – aber kann man darauf bauen? Ich denke da an vergangene Erfahrungen mit langsamen Verfahren.“
Ich habe gehört, dass Bürokratie echt ein großes Hindernis ist! Aber ich frage mich, wie schnell können die neuen digitalen Verfahren wirklich funktionieren? Ich hoffe, es wird nicht noch komplizierter!
Das hoffe ich auch! Die Digitalisierung klingt gut in der Theorie, aber was ist mit der Umsetzung? Gibt es da schon Erfahrungswerte?
Ich mache mir auch Sorgen über mögliche Probleme bei der Umsetzung. Hoffentlich werden die Fristen eingehalten und die Behörden sind gut vorbereitet!
Ich finde das Thema sehr wichtig, aber gibt es wirklich genug Forschung dazu? Manchmal habe ich das Gefühl, dass schnelle Entscheidungen nicht immer die besten sind. Was denkt ihr über die Balance zwischen Schnelligkeit und Umweltschutz?
Ja, das stimmt! Es ist schwierig zu sagen, ob wir tatsächlich alles richtig machen. Vielleicht sollten wir mehr auf die Umweltverbände hören, wie den NABU.