Bremen (VBR). Die Zukunft der deutschen Infrastruktur steht auf dem Spiel: Mehr als 4.000 Brücken entlang der Autobahnen benötigen dringend eine Sanierung oder müssen sogar neu errichtet werden. Diese alarmierende Lage hatte bereits vor zwei Jahren Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) dazu veranlasst, ein ambitioniertes Programm zu verkünden: Ab 2026 sollen jährlich 400 Brücken saniert werden, um den enormen Rückstau innerhalb eines Jahrzehnts abzubauen.
Doch die Realität sieht düster aus. Diese Ankündigung bleibt bislang weitgehend unerfüllt, was nun zahlreiche Spitzenverbände auf den Plan ruft. In einem dringenden Appell fordern die BVMB, HDB, ZDB, VBI, und weitere namhafte Verbände unmissverständlich rasche und deutliche Maßnahmen von der Bundesregierung ein. Der Hauptvorwurf: Obwohl die Notwendigkeit längst bekannt ist, wird das Bauprogramm nicht energisch genug verfolgt. Dazu kommt noch, dass in den letzten Wochen immer mehr Ausschreibungen aufgrund fehlender finanzieller Mittel zurückgezogen wurden. Besonders besorgniserregend ist die geplante Kürzung des Budgets der Autobahn GmbH um satte 20 Prozent. Von 6,2 Milliarden Euro sollen künftig nur noch 4,9 Milliarden bereitstehen.
Diese Sparmaßnahmen könnten verheerende Konsequenzen haben. Wenn notwendige Sanierungen weiterhin verschleppt werden, drohen zusätzliche Brückensperrungen. Die Talbrücke Rahmede auf der A45 sowie die Salzbachtalbrücke zwischen Frankfurt und Wiesbaden sind bereits prominente Beispiele, welche die schweren Auswirkungen solcher Sperrungen verdeutlicht haben. Hierdurch leidet nicht nur der Verkehr erheblich, sondern es entstehen auch immense Belastungen für Anwohner und lokale Unternehmen entlang der Ausweichrouten.
Ein funktionierendes und zuverlässiges Autobahnnetz ist essentiell für die Mobilität der Bevölkerung und das reibungslose Funktionieren der Wirtschaft. Deutschland als bedeutendes Transitland trägt zudem Verantwortung für die gesamte europäische Mobilität. Angesichts dessen warnen die Verbände eindringlich davor, die Investitionen weiter zu kürzen. Stattdessen sollten dringend zusätzliche Mittel in Höhe von einer Milliarde Euro pro Jahr bereitgestellt werden, um den Sanierungsstau überhaupt erst in Bewegung zu bringen.
Mehr als 1.000 Brücken befinden sich derzeit in einem “nicht ausreichenden” Zustand, während etwa 80 Brücken gar als „ungenügend“ bewertet werden. Sollte die Bundesregierung nicht schnell handeln und die versprochenen Mittel bereitstellen, prophezeien die Experten einen weiteren Verfall der Infrastruktur. Dies würde nicht nur die Verkehrswege lahmlegen, sondern ganze Gemeinden entlang der Ausweichrouten in Chaos stürzen. Anwohner und Firmen in diesen Gebieten würden unverhältnismäßig belastet, da die umliegenden Straßen die zusätzlichen Verkehrsströme nicht bewältigen könnten.
Auch wirtschaftlich hat das Versäumnis ernste Folgen. Viele Bauunternehmen haben ihre Kapazitäten im Vertrauen auf die versprochenen Aufträge der Regierung erhöht. Jetzt sitzen sie jedoch auf glühenden Kohlen und müssen finanzielle Einbußen hinnehmen. Kurzarbeit im eigentlich boomenden Bausektor erscheint plötzlich nicht mehr ausgeschlossen.
Ein nachhaltiges und modernes Verkehrssystem ist das Rückgrat einer jeden fortschrittlichen Gesellschaft. Ohne rechtzeitige Investitionen droht Deutschland, dieses wertvolle Gut zu verspielen. Die Botschaft der Verbände und Organisationen könnte klarer nicht sein: Handeln statt sparen, bevor die maroden Strukturen eine größere Krise heraufbeschwören.
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Investitionskürzung im Bundeshaushalt wäre fatale Entscheidung für deutsche …
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Zitierte Personen und Organisationen
- Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB)
- BVMB (Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V.)
- ZDB (Zentralverband Deutsches Baugewerbe e.V.)
- VBI (Verband Beratender Ingenieure)
- Pro Mobilität – Initiative für Verkehrsinfrastruktur e.V.
- DVLV (Deutscher Verband für Lärmschutz an Verkehrswegen e.V.)
- Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken e.V.
- Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.
- ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V.)
- BGL (Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V.)
- DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e.V.
- BWVL (BUNDESVERBAND FÜR EIGENLOGISTIK & VERLADER e.V.)
- Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP)
- Autobahn GmbH
- Bundesregierung
- BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr)
- Britta Frischemeyer (Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., Leitung Presse & Kommunikation)
Ortsangaben:
- Deutschland
- Talbrücke Rahmede (A45)
- Salzbachtalbrücke (zwischen Frankfurt und Wiesbaden)
- BVMB, HDB, ZDB, VBI, Pro Mobilität, DVLV, Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken, DAV, ADAC, BGL, DSLV und BWVL
Meldung einfach erklärt
Hier ist der Beitrag in leichter Sprache und mit zusätzlichen Fragen und Antworten erklärt:
Datum: 20.06.2024 – 09:01
Veröffentlicht von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Titel: “Gemeinsamer Notruf für den Brückenbau”
Dokument zum Herunterladen:
– “gemPM_240620_Brückenbau_final.pdf” (PDF, 126 kB)
Warum gibt es diesen Notruf?
1. In Deutschland gibt es auf Autobahnen über 4.000 Brücken, die dringend repariert oder neu gebaut werden müssen.
2. Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing sagte vor zwei Jahren, dass ab 2026 jedes Jahr 400 Brücken repariert oder gebaut werden sollen.
3. Diese Zusage wird kaum eingehalten.
Wer macht diesen Notruf?
1. Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB)
2. Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB)
3. Zentralverband Deutsches Baugewerbe e.V. (ZDB)
4. Verband Beratender Ingenieure (VBI)
5. Pro Mobilität – Initiative für Verkehrsinfrastruktur e.V.
6. Deutscher Verband für Lärmschutz an Verkehrswegen e.V. (DVLV)
7. Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken e.V.
8. Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.
9. Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC)
10. Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V.
11. DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e.V.
12. BWVL Bundesverband für Eigenlogistik & Verlager e.V.
Was kritisieren diese Verbände?
1. Momentan wird nicht annähernd an 400 Brücken pro Jahr gearbeitet.
2. Ausschreibungen (Aufforderungen für Bauaufträge) wurden wegen Geldmangels aufgehoben.
3. Das Bauprogramm für Autobahnen wurde ausgeweitet (verlangsamt).
4. Der Etat (Geldbudget) für die Autobahngesellschaft soll um 20% gekürzt werden.
Welche Folgen könnte das haben?
1. Weitere Brücken könnten gesperrt werden.
2. Das Straßennetz könnte weiter kaputtgehen.
3. Es kann ein Verkehrskollaps (großes Verkehrschaos) eintreten.
Was fordern die Verbände?
1. Keine Kürzungen im Budget für den Autobahnbau.
2. Jährlich eine Milliarde Euro zusätzlich, um die Brücken zu modernisieren.
Warum ist das wichtig?
1. Eine funktionierende Autobahn ist wichtig für Menschen und die Wirtschaft.
2. Deutschland hat auch Verantwortung für die Mobilität in ganz Europa.
Wie viele Brücken sind betroffen?
1. Über 1.000 Autobahnbrücken sind in schlechtem Zustand.
2. 80 Brücken sind in sehr schlechtem Zustand.
Welche Auswirkungen hat das auf die Regionen?
1. Umleitungen um gesperrte Brücken führen zu Verkehrschaos in Gemeinden.
2. Anwohner und Unternehmen entlang der Ausweichrouten sind stark belastet.
3. Auch die Verkehrsinfrastruktur in den Kommunen wird stark beansprucht.
Was bedeutet das für die Bauwirtschaft?
1. Bauunternehmen haben ihre Kapazitäten erhöht und warten auf Aufträge.
2. Ohne Aufträge haben sie finanzielle Einbußen.
3. Kurzarbeit, auch im Brückenbau, ist möglich.
Kontakt:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Britta Frischemeyer
Leitung Presse & Kommunikation
Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin
Telefon: 030 21286-229
E-Mail: britta.frischemeyer@bauindustrie.de
Webseite: www.bauindustrie.de
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