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Brombeerkoalition: Thüringer Pflege auf dem Prüfstand

Brombeerkoalition setzt wichtige Punkte für die Thüringer Pflege / bpa fordert ...
Die zukünftige Regierungskoalition in Thüringen setzt neue Prioritäten im Bereich der Pflege: Um Qualität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sollen beschleunigte Prozesse für internationale Fachkräfte und die Entbürokratisierung der Pflege eingeführt werden. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), als größter Vertreter der Altenpflege im Land, begrüßt die Richtungsentscheidungen, warnt jedoch vor praxisfernen Projekten wie der Wiedereinführung der Gemeindeschwester. Zentral sind für den bpa die sofortige Umsetzung des Masterplans zur Fachkräftesicherung sowie der Ausbau von Kurzzeit- und Telemedizinangeboten, insbesondere in ländlichen Regionen. Ein zukunftsweisender Wandel ist nötig, um die Herausforderungen anzugehen, so die bpa-Landesvorsitzende Margit Benkenstein.

Bremen (VBR). In Thüringen nimmt die bevorstehende Regierungskoalition ein drängendes Thema in den Blick: die Qualität der im Land. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), mitgliederstärkster Verbund in der Altenpflege Thüringens, sieht erste positive Signale. Laut bpa-Landesvorsitzender Margit Benkenstein wurden Kernforderungen der Pflegeprofis in den Koalitionsvertrag integriert. Diese umfassen eine beschleunigte Anwerbung und Anerkennung von Auszubildenden aus dem Ausland sowie Maßnahmen zur Entbürokratisierung. „Es gilt jetzt abzuwarten, wie es mit der konkreten Umsetzung aussieht“, bemerkt Benkenstein (Zitat-Quelle: ).

Besondere Aufmerksamkeit erhält der „Masterplan Fachkräftesicherung“. Dabei geht es um eine vereinfachte Integration internationaler Pflegekräfte in den Arbeitsalltag – ein innovativer Ansatz, der darauf abzielt, die Lücken im System schnell zu schließen. Doch nicht alle Vorhaben finden ungeteilte Zustimmung. Die Wiedereinführung der Gemeindeschwester und die Einrichtung von Pflegestützpunkten sorgen für kritische Stimmen. Benkenstein hinterfragt diese Ansätze mit der Sorge, dass sie wichtige Ressourcen binden könnten, ohne notwendigerweise auf die bestehende Versorgung durch über 500 Pflegedienste aufzubauen.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist der Ausbau von Kurzzeit-, Verhinderungs- und Tagespflegen. Ebenso steht die Begrenzung von Leiharbeit im Raum. Gerade in einem landwirtschaftlich geprägten Bundesland wie Thüringen spielt auch die Telemedizin eine entscheidende Rolle. Sie bietet das Potenzial, die medizinische Versorgung effizienter zu gestalten und Zugangslücken auf dem Land zu schließen.

Die Herausforderungen in der Pflegebranche sind vielfältig und dringlich. Deshalb fordert Benkenstein ein schnelles Handeln. „Es reicht nicht aus, Ziele im Koalitionsvertrag zu beschreiben. Die zentralen Projekte müssen jetzt sofort angegangen werden“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Ein stabiles Fundament in der Pflege stellt nicht nur die Weichen für einen besseren Alltag in der Betreuung, sondern stärkt auch die Gesellschaft als Ganzes. Die kommende Regierung hat nun die Aufgabe, diese Vision zügig in die Realität umzusetzen.


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Zukunft der Pflege in Thüringen: Chancen und Herausforderungen

Die aktuelle Entwicklung in der thüringischen Pflegepolitik ist Teil eines größeren Trends, der deutschlandweit zu beobachten ist. Angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Nachfrage nach Pflegeleistungen stehen und Pflegebranche unter Druck, nachhaltige Lösungen zu finden. Die Weichenstellungen im thüringischen Koalitionsvertrag spiegeln diesen Druck wider und entsprechen den Forderungen vieler Experten, die einen schnellen Handlungsbedarf sehen.

Ein wesentlicher Hebel zur Verbesserung der Pflegesituation liegt in der Fachkräftesicherung. Der "Masterplan Fachkräftesicherung", den die bpa-Landesvorsitzende Margit Benkenstein anmahnt, könnte weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben. Besonders die sogenannte Kompetenzvermutung für internationale Pflegekräfte hat das Potenzial, qualifizierte Fachkräfte schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dies könnte nicht nur in Thüringen, sondern bundesweit ein Modell werden, um dem akuten Personalmangel entgegenzuwirken.

Doch neben der reinen Personalfrage rückt auch die Infrastruktur ins Blickfeld. Neben dem Ausbau der Kurzzeitpflege wird die Rolle der Telemedizin immer zentraler. In ländlichen Regionen wie Thüringen kann sie entscheidend dazu beitragen, Zugangsbarrieren abzubauen und die Gesundheitsversorgung insgesamt effizienter zu gestalten. Die Herausforderung besteht darin, eine flächendeckende Integration digitaler Technologien zu fördern und gleichzeitig den persönlichen Kontakt zwischen Pflegekräften und Patienten nicht zu vernachlässigen.

Trotz der geplanten Maßnahmen gibt es jedoch Stimmen, die vor überhastetem Aktionismus warnen. Projekte wie die Wiedereinführung der Gemeindeschwester, die laut Benkenstein Ressourcen binden könnten, stehen unter kritischer Beobachtung. Während traditionelle Modelle der Pflege in manchen Kontexten von Nutzen sein können, bedarf es einer gezielten Evaluation, um sicherzustellen, dass Investitionen tatsächlich einer verbesserten Versorgung zugutekommen.

Die Entwicklungen in Thüringen könnten beispielgebend für andere Bundesländer sein, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen. Entscheidend wird sein, wie schnell und zielgerichtet die politischen Maßnahmen umgesetzt werden. Vor allem muss ein Gleichgewicht zwischen kurzfristigen Entlastungen und langfristigen strukturellen Verbesserungen gefunden werden, um die Pflege in Deutschland zukunftsfähig zu machen.


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