Brandschutz: Jede vierte Anlage mit wesentlichen Mängeln

TÜV-Verband warnt vor Mängeln beim Brandschutz öffentlicher Gebäude

Berlin (ots) – Der TÜV-Verband hat den Baurechtsreport 2024 veröffentlicht und dabei alarmierende Defizite im Brandschutz öffentlicher Gebäude aufgedeckt. Über ein Viertel aller geprüften Brandschutzanlagen weisen wesentliche Mängel auf, so der Verband. Besonders betroffen sind Feuerlöschanlagen und Rauchabzugsanlagen. Zudem stellt die Energiewende mit einer zunehmenden Zahl an Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeichern eine neue Herausforderung für den Brandschutz dar. Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, appelliert an Eigentümer und Verwalter, die Funktionsfähigkeit der Brandschutzsysteme sicherzustellen.

Bremen (VBR).

Der TÜV-Verband hat kürzlich seinen Baurechtsreport 2024 veröffentlicht, der alarmierende Mängel im Brandschutz öffentlicher Gebäude aufzeigt. Die Untersuchung, die sich auf sicherheitsrelevante Haustechnik konzentriert, offenbart erhebliche Defizite: Jeder vierte Brandschutzanlage wurde mit wesentlichen Mängeln beanstandet.

Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, spricht von "nach wie vor unzureichendem technischen Brandschutz in öffentlichen Gebäuden". Besonders betroffen sind Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser, Hotels und Hochhäuser. Im Jahr 2023 erhielten 27,1 Prozent der geprüften Brandschutzanlagen eine Beanstandung wegen gravierender Mängel – ein Anstieg um 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Nur 29 Prozent der Anlagen waren mängelfrei, während 43,9 Prozent geringfügige Mängel aufwiesen.

Unter den neun geprüften Anlagentypen stechen Feuerlöschanlagen hervor, bei denen fast jede dritte Anlage (31 Prozent) erhebliche Mängel hatte. Auch Rauchabzugsanlagen (27,6 Prozent) und Brandmeldeanlagen (21,3 Prozent) zeigten besorgniserregende Quoten. Noch dramatischer ist die Situation bei Lüftungsanlagen (35,4 Prozent) und Notstromaggregaten (25,1 Prozent), wo wesentliche Mängel keine Prüfbescheinigungen mehr ermöglichten.

Die Gründe für diese hohen Mängelquoten sind vielfältig. Der TÜV-Verband führt den wachsenden Zeit- und Kostendruck auf Baustellen, den akuten Fachkräftemangel sowie die Komplexität moderner Gebäudetechnik als Hauptursachen an. Doch auch Versäumnisse bei Wartung und Instandhaltung sind problematisch. Dr. Bühler betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Auftragnehmern und Sachverständigen bereits in der Planungsphase, um Mängel zu reduzieren.

Bürokratische Hürden erschweren zudem die Sicherstellung eines reibungslosen Brandschutzes. Dr. Bühler fordert daher einen Abbau der Bürokratie auf Baustellen, um Sicherheitsvorgaben effizienter umsetzen zu können, ohne dabei Kompromisse bei der Sicherheit einzugehen.

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Ein weiteres Thema ist die Energiewende, die neue Herausforderungen für den Brandschutz mit sich bringt. Trotz des Solarpakets I der Bundesregierung für den vereinfachten Bau und Betrieb von Solaranlagen müssen Brandschutzmaßnahmen angepasst werden. Während Photovoltaik-Anlagen statistisch kein höheres Brandrisiko darstellen als andere elektrische Anlagen, führen Batteriespeicher in Innenräumen bei extremen Temperaturen zu erheblichen Gefahren.

Erstmalig nimmt der Baurechtsreport 2024 auch Prüfungen gemäß VdS-Prüfrichtlinie auf. Hierbei zeigt sich, dass nur 10,1 Prozent der geprüften elektrischen Anlagen mängelfrei waren. Ein Drittel (32 Prozent) wies wesentliche Mängel auf.

Interessierte Leserinnen und Leser können den vollständigen Bericht online abrufen. Der TÜV-Verband setzt sich weiterhin für hohe technische Sicherheitsstandards ein und fördert den fachlichen Austausch, um das Vertrauen in die technische und digitale Sicherheit zu stärken und unsere Lebensgrundlagen zu schützen.

Für weitere Informationen und Presseanfragen steht Maurice Shahd, Pressesprecher des TÜV-Verbands, zur Verfügung (hier einfügen ).


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TÜV-Verband warnt vor Mängeln beim Brandschutz öffentlicher Gebäude

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Zitierte Personen und Organisationen

  • Personen:

    • Dr. Joachim Bühler
    • Maurice Shahd
  • Organisationen:

    • TÜV-Verband e.V.
    • Verband der Sachversicherer (VdS)
  • Unternehmen:

    • Keine spezifischen Unternehmen genannt
  • Institutionen:

    • Berliner Original-Content von: TÜV-Verband e.V., übermittelt durch news aktuell
    • Feuerversicherer
    • Gesetzgeber und die Musterverordnung für den Bau von Betriebsräumen für elektrische Anlagen
    • Prüfverordnungen der Länder
  • Gebäude/Einrichtungen:
    • Schulen
    • Krankenhäuser
    • Hotels
    • Veranstaltungsstätten
    • Hochhäuser
    • Kliniken
    • Pflegeeinrichtungen
    • Verkaufsstätten ab 2000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche
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Meldung einfach erklärt

Hier findest du eine Zusammenfassung des Beitrags in leichter Sprache:

1. Datum:
– Der Bericht wurde am 25.07.2024 um 08:20 Uhr vom TÜV-Verband veröffentlicht.

2. Inhalt:
– Der TÜV-Verband hat den Baurechtsreport 2024 veröffentlicht.
– Jede vierte Brandschutzanlage weist wesentliche Mängel auf.
– Die Energiewende bringt neue Herausforderungen für den Brandschutz mit sich.

3. Warum sind die Ergebnisse wichtig?
– Öffentliche Gebäude wie Schulen, Krankenhäuser, Hotels und Hochhäuser haben viele Brandschutzprobleme.
– Im Jahr 2023 hatten 27,1 Prozent der Brandschutzanlagen große Mängel. Das ist mehr als im Vorjahr (0,6 Prozentpunkte Anstieg).
– Weitere 43,9 Prozent der Anlagen hatten kleinere Mängel.
– Nur 29 Prozent waren ohne Mängel.

4. Was sagt der Experte?
– Dr. Joachim Bühler vom TÜV-Verband sagt, dass Eigentümer und Verwalter die Brandschutzanlagen besser warten müssen.
– Es wurden verschiedene Anlagenarten geprüft, wie z.B. Feuerlöschanlagen und Notstromaggregate, und viele hatten Mängel.

5. Gründe für die hohen Mängelquoten:
– Zeit- und Kostendruck auf Baustellen.
– Fachkräftemangel.
– Komplexität der Gebäudetechnik.
– Versäumnisse bei Wartung und Instandhaltung.

6. Wie kann man das verbessern?
– Auftragnehmer sollten früh mit Brandschutzexperten sprechen.
– Bürokratie auf Baustellen sollte reduziert werden, aber die Sicherheit muss Priorität haben.

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7. Neue Herausforderungen durch die Energiewende:
– Mehr Solaranlagen, Batteriespeicher und Ladestationen für Elektrofahrzeuge bringen neue Brandschutzprobleme.
– PV-Anlagen brennen nicht häufiger als andere elektrische Anlagen, haben aber hohe Mängelquoten.
– Batteriespeicher können sehr gefährlich sein, da sie bei extrem hohen Temperaturen verbrennen.

8. Was sagt das Gesetz?
– Aktuell gibt es keine allgemeine Prüfpflicht für PV-Anlagen.
– Versicherungen können aber eine Prüfung verlangen.

9. Neu im Baurechtsreport:
– Erstmals wurden auch Zahlen aus den Prüfungen nach VdS-Prüfrichtlinie veröffentlicht.
– Nur 10,1 Prozent der geprüften Anlagen waren mängelfrei.
– 57,9 Prozent hatten geringe Mängel, und 32 Prozent hatten wesentliche Mängel.

10. Wo kann ich den gesamten Report lesen?
– Auf der Webseite des TÜV-Verbands: www.tuev-verband.de/presse/publikationen/reporte/baurechts-report

11. Über den TÜV-Verband:
– Der TÜV-Verband vertritt die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen.
– Sie setzen sich für technische und digitale Sicherheit sowie Nachhaltigkeit ein.
– Sie arbeiten mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbrauchern zusammen.

12. Kontakt:
– Maurice Shahd ist der Pressesprecher des TÜV-Verbands.
– Kontaktinformationen: Friedrichstraße 136, 10117 Berlin, Telefon: 030 760095-320, E-Mail: maurice.shahd@tuev-verband.de, Webseite: www.tuev-verband.de

Das war die Zusammenfassung in leichter Sprache.

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10 Antworten

  1. Die Energiewende ist ja schön und gut, aber was bringt das wenn am ende alles brennt? Die Kohle für die Sicherheit muss da sein!

  2. Da sieht man mal wieder, das alles teurer wird aber die qualität bleibt schlecht. Warum kriegen die das nicht hin?

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