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Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis aus 40 Organisationen hat sich formiert, um ein deutliches Signal für ein bundesweites Verbot von privatem Feuerwerk zu setzen. Während die Innenministerkonferenz auf der Tagesordnung steht, zeigt sich die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gemeinsam mit Partnern wie der Gewerkschaft der Polizei (GdP), der Bundesärztekammer und PETA Deutschland entschlossen, die Gefahren von Silvesterfeuerwerk ins Bewusstsein zu rücken.
Die Forderung ist klar: Ein Verbot, das den Verkauf und Gebrauch von Böllern an Silvester vollständig untersagt, ist rechtlich machbar und wird in der Gesellschaft mehrheitlich unterstützt. Der Vorschlag, bestehende Regelungen lediglich auf kommunale Verbotszonen auszudehnen, reicht laut den Initiatoren nicht aus, um die Menschen, die Umwelt und die Tierwelt vor den verheerenden Auswirkungen eines unkontrollierten Feuerwerks zu schützen.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, äußert sich eindeutig: "Wer die jährlichen fatalen Folgen von privatem Feuerwerk ignoriert, handelt fahrlässig und trägt Mitverantwortung für tausende Verletzungen, Angriffe auf Polizei und Rettungskräfte, Todesfälle, Feinstaub und Brände." Resch verweist auf die wachsende Anzahl von Stimmen in der Bevölkerung, die ein Ende des "gefährlichen Ausnahmezustands zu Silvester" fordern. Die politische Bereitschaft, ein gemeinsames Vorgehen zu entwickeln, sei gegeben, die Zeit für Taten sei jetzt.
Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der GdP, plädiert für mehr Unterstützung der Polizei an Silvester. Die zahlreichen Verletzten und Einsätze unterstreichen die Notwendigkeit, dass die Innenministerkonferenz sich ernsthaft mit den Herausforderungen rund um den Jahreswechsel auseinandersetzt. Die Debatte um ein Böllerverbot erfährt zunehmende Intensität.
Eine alarmierende Realität zeigt auch Ameli Gabel-Pfisterer, leitende Oberärztin für Augenheilkunde am Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: "Die Silvesternacht ist für uns Augenärztinnen immer eine Ausnahmesituation." Die Zahlen sprechen für sich: Schwere Augenverletzungen haben sich seit 2021 verdoppelt, während auch die Zahl der speziell betroffenen Kinder unter 12 Jahren alarmierend hoch ist. Gabel-Pfisterer stellt fest, dass auch viele Unbeteiligte als "Zuschauer" in Gefahren geraten. Die Frage bleibt: Wollen wir als Gesellschaft diese Verletzungen weiterhin in Kauf nehmen?
Um die Forderung nach einem Böllerverbot zu untermauern, hat das Bündnis ein neues Hintergrundpapier veröffentlicht. Dieses beleuchtet gängige Mythen und Gegenargumente und setzt sich für ein klares Verbot ein. Die Städte und Kommunen sollen die Möglichkeit bekommen, aktiv zur Sicherheit ihrer Bürger und der Umwelt beizutragen.
Die Diskussion wird durch die Rolle des Bundeslandes Bremen als Vorsitzende der Innenministerkonferenz geprägt. Eine aktuelle Beschlussvorlage sieht vor, dass das Bundesinnenministerium die rechtlichen Rahmenbedingungen für kommunale Verbotszonen überprüfen soll.
Das wachsende Aktionsbündnis, das sich für ein böllerfreies Silvester starkmacht, umfasst neben der DUH auch zahlreiche weitere Organisationen, die alle eines gemeinsam haben: sie setzen sich für ein sicheres und umweltfreundliches Silvester ein.
In dieser kritischen Diskussion wird die Verantwortung von Entscheidungsträgern deutlich. Die Zeit für Veränderung ist gekommen – das Wohl von Mensch, Tier und Umwelt darf nicht länger hintangestellt werden.
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Start der Innenministerkonferenz: Breites von der Deutschen Umwelthilfe koordiniertes …
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Mehr als ein Fest: Die gesellschaftlichen Risiken des Silvesterfeuerwerks
Das Thema privates Silvesterfeuerwerk wird nicht nur aus rechtlicher Sicht, sondern auch aus gesellschaftlicher Verantwortung zunehmend kritisch betrachtet. In den letzten Jahren haben sich die Zahlen der durch Feuerwerk verursachten Verletzungen drastisch erhöht. Laut einer Studie hat sich die Anzahl schwerer Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper im Vergleich zu den Vor-Covid-Jahren sogar verdoppelt. Dies betrifft vor allem Kinder, da über 900 betroffene Schulkinder in den letzten neun Jahren medizinisch behandelt werden mussten.
Diese alarmierenden Statistiken werfen Fragen auf, nicht nur hinsichtlich der Sicherheit, sondern auch in Bezug auf den Umweltschutz. Jedes Jahr führt das Silvesterfeuerwerk zu erheblicher Luftverschmutzung, die ansteigende Feinstaubwerte zur Folge hat. Vor dem Hintergrund der Klimakrise und der zunehmenden Sensibilisierung für Umweltfragen wird die Debatte über ein bundesweites Böllerverbot immer lauter, auch weil das Feuerwerk nicht nur gesundheitliche Risiken birgt, sondern auch Tiere und die Umwelt stark belastet.
Die öffentliche Diskussion zeigt zudem, dass eine Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland sich für ein Ende der gefährlichen Silvesterrituale ausspricht. Umfragen zeigen, dass der Wunsch nach einer Vereinfachung rechtlicher Maßnahmen und einem Verbot des Verkaufs von Feuerwerkskörpern wächst. Die aktuelle Initiative der Innenministerkonferenz ist ein Schritt in diese Richtung und könnte als Wendepunkt in der gesellschaftlichen Wahrnehmung des Themas angesehen werden.
Zukunftsorientierte Lösungen liegen möglicherweise nicht in der Schaffung von Verbotszonen, sondern in einem umfassenden Verbot, das den rechtlichen Rahmen für das gesamte Land klärt. Besonders in urbanen Gebieten, wo der Einsatz von Feuerwerk in den letzten Jahren häufig zu Notfalleinsätzen führt, zeigt sich die Notwendigkeit für eine ganzheitliche Regelung. Die Forderung nach einem bundesweiten Verbot könnte dazu beitragen, nicht nur die Zahl der Verletzungen zu senken, sondern auch das Bewusstsein für eine sicherere und nachhaltigere Silvesternacht zu schärfen.
Die Proteste der letzten Jahre und die Schaffung eines breiten Bündnisses aus über 40 Organisationen verdeutlichen zudem, dass es eine kollektive Verantwortung gibt, die über den persönlichen Spaß an Feuerwerk hinausgeht. Die kommende Innenministerkonferenz und die Vorbereitungen dazu könnten in diesem Kontext ein entscheidender Schritt sein, um dem stetig steigenden Druck der Zivilgesellschaft nachzukommen und eine Verschärfung der geltenden Sprengstoffverordnung zu erreichen. Die Zeit des Abwartens könnte bald vorbei sein, und mehr denn je könnte das nächste Silvester ein Symbol für den Wandel hin zu einer sichereren und umweltbewussteren Feierlichkeit werden.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
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6 Antworten
Die Idee eines bundesweiten Verbots gefällt mir! Aber wie realistisch ist das? Gibt es bereits Länder oder Städte mit ähnlichen Regelungen? Ich denke, wir sollten mehr darüber erfahren!
Ein Böllerverbot könnte tatsächlich das Verletzungsrisiko senken. Ich finde es auch wichtig, dass die Polizei besser unterstützt wird. Was denkt ihr darüber? Könnten andere Maßnahmen vielleicht auch helfen?
Ja, ich denke auch, dass eine ganzheitliche Regelung notwendig ist! Es wäre interessant zu erfahren, wie andere Länder mit diesem Thema umgehen.
Ich stimme zu, dass ein Verbot von privatem Feuerwerk sinnvoll wäre. Die Umweltbelastung ist enorm! Ich frage mich, wie viel Unterstützung es wirklich gibt? Könnte eine Umfrage helfen, um mehr Menschen zu erreichen?
Das Thema ist sehr wichtig und sollte nicht ignoriert werden. Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft Verantwortung übernehmen. Was haltet ihr von den Argumenten, die gegen Feuerwerk sprechen? Gibt es auch positive Aspekte, die wir berücksichtigen sollten?
Ich finde den Artikel wirklich informativ und gut strukturiert. Die Statistiken über die Verletzungen sind erschreckend. Was denkt ihr über die Vorschläge für ein bundesweites Verbot? Wäre das wirklich ein Schritt in die richtige Richtung?