Bremen (VBR).
Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW) warnt vor Rückschritten im Lieferkettengesetz
Inmitten heißer Debatten in Berlin und Brüssel schlägt der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) Alarm: Die Verschiebung des EU-Lieferkettengesetzes könnte kostspielige Folgen für den Schutz von Menschenrechten und Umweltstandards haben. „Menschenrechte und Umweltschutz sind keinesfalls eine ‚unnötige Belastung‘, sondern Teil der unternehmerischen Verantwortung“, erklärt Prof. Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des BNW. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Aktuell diskutiert das EU-Parlament die sogenannte "Stop the Clock"-Initiative, die eine Verschiebung der Gesetzesanwendung bis Juni 2028 vorschlägt. Hierbei sollen Sorgfaltspflichten der Unternehmen auf unmittelbare Geschäftspartner beschränkt werden. Diese Entwicklung bedroht dringend benötigte Fortschritte in Sachen Unternehmensverantwortung und nachhaltiger Wirtschaft.
Während die Harmonisierung europäischer Richtlinien und das Vermeiden doppelter Berichtspflichten positive Schritte sind, betont der BNW, dass dies nicht zulasten verbindlicher Sorgfaltspflichten geschehen darf. Die Werbung dafür ist klar: Eine starke Wirtschaft basiert auf starken Standards.
Zudem stehen in Deutschland die Diskussionen um das nationale Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) im Mittelpunkt. Ein internes Dokument deutet darauf hin, dass die Abschaffung des LkSG auf der Agenda steht. Dies widerspricht den Wahlversprechen der SPD, die sich stark für die Umsetzung des Green Deal und der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) gemacht hatte.
Der BNW fordert die politisch Verantwortlichen auf, einen festen Rahmen für Menschenrechte und Umweltstandards zu etablieren. „Deutschland und die EU können jetzt für Planungssicherheit sorgen,“ so Reuter. Der Appell an SPD, CDU und CSU ist eindeutig: Beibehalten Sie starke Vorgaben und setzen Sie die EU-Lieferkettenrichtlinie konsequent um. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Die Bedeutung dieser Diskussionen geht weit über die politische Arena hinaus. Sie betrifft nicht nur Unternehmen, die ihren Einflussbereich global gestalten wollen, sondern hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf Verbraucher und Arbeitnehmer weltweit. Ein starker rechtlicher Rahmen schützt nicht nur vulnerable Gruppen, sondern stärkt auch das Vertrauen in eine sozial und ökologisch verantwortliche Wirtschaft.
Seit seiner Gründung im Jahr 1992 steht der BNW als unabhängiger Unternehmensverband an vorderster Front, um sich für Umwelt-, Klimaschutz und soziale Nachhaltigkeit einzusetzen. Mit 700 Mitgliedsunternehmen repräsentiert der Verband eine bedeutende Anzahl an Arbeitsplätzen und wirtschaftlichen Einfluss deutschlandweit. In dem branchenübergreifenden Netzwerk finden sich sowohl Großunternehmen als auch KMUs, Cleantech-Startups und Sozialunternehmer.
Jetzt bleibt abzuwarten, wie die Entscheidungsträger mit diesem gewichtigen Thema umgehen. Die nächsten Monate könnten entscheidend für die Richtung sein, die nachhaltiges Wirtschaften in ganz Europa nehmen wird.
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BNW kritisiert geplante Verschiebung des EU-Lieferkettengesetzes und Diskussion über …
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Die Zukunft der Lieferketten: Balance zwischen Wirtschaft und Verantwortung
Inmitten der anhaltenden Diskussionen um das EU-Lieferkettengesetz und nationalen Regulierungen zeigt sich, dass die Herausforderungen komplexer globaler Lieferketten weiterhin hohe politische und ökologische Relevanz besitzen. Die Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und der Einhaltung von Menschenrechten sowie Umweltstandards ist keine neue Thematik, rückt jedoch zunehmend in den Fokus international observerärer Debatten. Historisch gesehen hat es immer wieder Bestrebungen gegeben, wirtschaftliche Freiheit gegen regulatorische Verpflichtungen abzuwägen, wie bereits beim Pariser Klimaabkommen 2015 oder der Einführung strengerer Datenschutzregeln in Form der DSGVO beobachtet werden konnte.
Ein zentraler Punkt, der in dieser Transformationsdebatte zur Lieferkettentransparenz häufig unterschätzt wird, ist die Rolle der Verbraucherbewegungen und der Zivilgesellschaft. Studien haben kontinuierlich gezeigt, dass Konsumenten in Europa mehr Wert auf nachhaltige und ethische Beschaffungspraktiken legen. Unternehmen, die proaktiv auf diese Nachfrage reagieren, können durch stärkere Verbrauchervertrauensbindung profitieren und langfristig Wettbewerbsvorteile erzielen. Im Angesicht der steigenden Globalisierungsdynamik und der Forderung nach nachhaltigem Handeln erwartet man, dass dieser Trend zunimmt und Unternehmen unter Druck setzt, weitreichendere Transparenzmaßnahmen zu implementieren, unabhängig von politischen Verzögerungen.
Gleichzeitig bleibt die Frage nach dem Timing solcher Regelungen essenziell. Durch die mögliche Verschiebung der Anwendung des EU-Lieferkettengesetzes auf Juni 2028 könnten positive Entwicklungstendenzen geschwächt werden. Ironischerweise fallen solche regulatorischen Lock-ups mit der Marktrealität auseinander, in der technologische Fortschritte in der Blockchaindokumentation und künstlichen Intelligenz dazu beitragen, Lieferketten effizienter und transparenter zu gestalten. Diese Tools sind ein Beweis dafür, dass Fortschritt nicht als Bedrohung, sondern als Hebel für eine integrative, auf Werten basierende Wirtschaftsarchitektur betrachtet werden kann.
Letztendlich steht die Politik vor der herausfordernden Aufgabe, umfassende gesetzliche Rahmenbedingungen festzulegen, die sowohl den Anforderungen an nachhaltiges Wirtschaften gerecht werden als auch zukunftsfähige Wachstumschancen fördern. Eine klare Haltung und Richtlinien könnten somit nicht nur Rechtssicherheit schaffen, sondern auch als Anreiz fungieren, die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union auf dem globalen Markt zu stärken.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.
- EU-Lieferkettengesetz
- Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)
- SPD
- CDU
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7 Antworten
‚Stop the Clock‘ klingt nach einem Risiko für uns alle. Wir brauchen starke Vorschriften! Was denkt ihr darüber? Gibt es denn Beispiele aus anderen Ländern, wo solche Gesetze gut funktioniert haben?
‚Stop the Clock‘ kann wirklich katastrophale Folgen haben! Aber ich sehe auch viele Chancen in den neuen Technologien wie Blockchain! Wie können wir diese Technologien besser nutzen für nachhaltige Lieferketten?
Die Diskussion über das Lieferkettengesetz ist so wichtig! Ich hoffe, dass die politischen Entscheidungsträger das ernst nehmen. Was denkt ihr über die Möglichkeit eines nationalen Gesetzes? Ist das eine gute Idee oder nicht?
Ich glaube schon, dass ein nationales Gesetz hilfreich sein könnte! Aber was passiert dann mit den internationalen Beziehungen? Kann Deutschland das alleine stemmen ohne Nachteile zu haben?
Das Thema ist echt kompliziert! Ich finde es super schwierig zu entscheiden, wo man anfängt und was man ändern sollte. Vielleicht sollten wir mehr darüber diskutieren und voneinander lernen.
Ich finde es wichtig, dass der BNW auf die möglichen Folgen der Verschiebung des EU-Lieferkettengesetzes hinweist. Die Menschenrechte sind wirklich wichtig, aber wie können wir sicherstellen, dass Unternehmen auch wirklich Verantwortung übernehmen? Wer kümmert sich darum?
Es ist besorgniserregend, dass solche Gesetze verschoben werden könnten. Ich frage mich, ob die Verbraucher genug Druck aufbauen können, um Änderungen herbeizuführen. Wo bleibt der Rückhalt für die Unternehmen, die sich an diese Standards halten wollen?