Wie aus einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, haben Bundesminister Cem Özdemir und sein ukrainischer Amtskollege Mykola Solskyi ein Labor für Lebensmittelsicherheit und Veterinärmedizin sowie ein Pflanzenschutzlabor in der Ukraine eröffnet. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Labor in Zusammenarbeit mit der FAO über den bilateralen Treuhandfond finanziert. Insgesamt wurden 2,7 Millionen Euro, einschließlich Beiträgen aus der EU und Japan, für die Ausstattung der Labore verwendet, um die Abfertigungskapazitäten zu erhöhen.
Hintergrund dieser Maßnahme ist das Ziel, die Ausfuhr von landwirtschaftlichen Produkten aus der Ukraine zu erleichtern und damit die Souveränität des Landes gegenüber dem russischen Aggressor zu stärken. Russland hat seit Kriegsbeginn die ukrainischen Schwarzmeerhäfen blockiert, über die zuvor nahezu alle Agrarrohstoffe verschifft wurden. Um alternative Exportwege zu etablieren, engagiert sich die EU mit den sogenannten “Solidarity Lanes”. Deutschland unterstützt dieses Vorhaben aktiv und konnte bereits mehr als 48 Millionen Tonnen Agrargüter exportieren und Einnahmen für die ukrainische Landwirtschaft generieren.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Ausfuhren von ukrainischem Getreide von großer Bedeutung sind, da sie nicht nur zur Sicherung der Ernährung der ukrainischen Bevölkerung beitragen, sondern auch zu stabilen Märkten weltweit. Durch den russischen Angriffskrieg sind jedoch große Flächen in der Ukraine kontaminiert, auf denen Lebensmittel für Millionen von Menschen angebaut werden könnten. Der ukrainische Gesamtagrarexport ist aufgrund der blockierten Schwarzmeerkorridore auf den niedrigsten Wert seit einem Jahr gefallen und liegt im Juli 2023 nur noch bei 3,39 Millionen Tonnen Getreide, Ölsaaten und anderen landwirtschaftlichen Produkten.
Um dauerhafte alternative Exportrouten zu schaffen, ist ein weiterer Ausbau der Solidarity Lanes, insbesondere über die Donau, von großer Bedeutung. Das ukrainische Agrarministerium schätzt, dass die Kapazität der Donauroute potenziell um 500-800.000 Tonnen monatlich gesteigert werden kann. Das BMEL unterstützt die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs mit diversen Aktivitäten auf bilateralen und multilateralen Ebenen. Die bilateralen Kooperationsprojekte des BMEL mit der Ukraine wurden für die Jahre 2022 und 2023 um 2,1 Millionen Euro aufgestockt.
Die Eröffnung der Labore für Lebensmittelsicherheit und Veterinärmedizin sowie Pflanzenschutzlabors in der Ukraine ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die landwirtschaftlichen Exporte aus der Ukraine zu erleichtern und das Land bei der Verteidigung seiner Souveränität zu unterstützen. Die deutsche Unterstützung wird in der Ukraine auf politischer, wirtschaftlicher und militärischer Ebene geschätzt und ist ein Zeichen der solidarischen Partnerschaft.
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9 Antworten
Also, ich finde es ja super, dass das BMEL ein Labor in der Ukraine finanziert, aber warum ausgerechnet für alternative Exportrouten? Gibt es nicht genug andere wichtige Projekte, die Unterstützung brauchen?
Wieso finanziert BMEL ein Labor in der Ukraine? Wir haben doch genug Probleme hier!
Ich verstehe, dass Deutschland alternative Exportrouten sucht, aber sollten wir nicht auch unsere eigenen Wirtschaftssektoren stärken?
Ich verstehe nicht, warum wir unser Geld in die Ukraine stecken, anstatt es in Deutschland zu investieren.
Warum finanziert das BMEL ein Labor in der Ukraine? Sollten sie nicht deutsche Unternehmen unterstützen?
Ich verstehe nicht, warum wir in der Ukraine investieren, während wir unsere eigenen Infrastruktur vernachlässigen.
Es ist wichtig, in die Ukraine zu investieren, um wirtschaftliche und politische Stabilität in der Region zu fördern. Unsere eigene Infrastruktur kann parallel verbessert werden, aber wir sollten auch global denken.
Also ich finde es echt fragwürdig, dass unser Geld für so was ausgegeben wird.
Ich finde es absurd, dass das BMEL Geld für ein Labor in der Ukraine ausgibt. Was ist mit unseren eigenen Problemen?