Bremen (VBR). In der digitalen Ära, in der wir leben, macht auch das Gesundheitswesen bedeutende Fortschritte in Richtung fortschrittlicher Technologien. Ein herausragendes Beispiel dafür ist die Ambition des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT), der unter der Führung von Präsident Alf Reuter steht, die digitale Transformation in seinem Sektor aktiv voranzutreiben. Auf dem 9. opta data Zukunftstag, der am 7. März 2024 in Essen stattfand, unterstrich Reuter die entscheidenden Schritte, die der Verband bereits unternommen hat und weiterhin plant, um die Digitalisierung im Bereich der Orthopädie-Technik voranzubringen.
Alf Reuter erläuterte, dass digitale Werkzeuge wie Scannen, Modellieren und Drucken bereits Standard in der orthopädietechnischen Werkstatt sind. Jedoch offenbart sich bei der Abwicklung mit den Kostenträgern ein kontrastreiches Bild: Hier dominieren immer noch Papierberge, was den Arbeitsfluss erheblich verlangsamt. Ein Wendepunkt ist die Einführung der elektronischen Verordnung (eVerordnung) für Hilfsmittel, ein Schritt, der bis zum 1. Juli 2027 vollständig umgesetzt sein soll. Ziel ist es, sämtliche orthopädietechnischen Betriebe in die Lage zu versetzen, digitale Verordnungen nicht nur zu empfangen, sondern auch abzurechnen, und somit den Verwaltungsaufwand signifikant zu reduzieren.
Die Digitalisierung stellt jedoch nur einen Aspekt der Herausforderungen dar, denen sich die Orthopädie-Technik gegenübersieht. Reuter spricht von einem “bergauf” Kampf, der aufgrund des demografischen Wandels und der Zunahme von chronischen sowie komplexen Krankheitsbildern geführt werden muss. Diese Entwicklungen bedeuten, dass eine immer größer werdende Anzahl von Menschen auf spezialisierte Versorgung angewiesen ist, während gleichzeitig die finanziellen Ressourcen der Kostenträger unter Druck stehen. Hinzu kommt der Fachkräftemangel, der durch eine Überfrachtung mit bürokratischen Aufgaben nur noch verschärft wird.
Als Reaktion darauf fordert Reuter eine grundlegende Überarbeitung und Verschlankung der Prozesse, mit dem klaren Ziel, die Lebensqualität von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu verbessern und ihnen vollumfängliche Teilhabe zu ermöglichen. Der Weg dahin beinhaltet die Standardisierung von Verträgen, die Verwaltung von Beitritten und die Digitalisierung von Verordnungen sowie Abrechnungsunterlagen. Wichtig dabei ist, dass dies alles unter Wahrung der Therapiefreiheit des Arztes sowie des Wahlrechts der Patienten erfolgt.
Kirsten Abel, Sprecherin des Präsidiums des BIV-OT, präsentierte ebenfalls das seit 2021 laufende Pilotprojekt zur eVerordnung für orthopädische Hilfsmittel. Es zielt darauf ab, den Gesamtprozess nicht nur zu digitalisieren, sondern für alle Beteiligten – Ärzte, Sanitätshäuser, Patienten und Kostenträger – zu optimieren. Eine transparente Gestaltung der Schnittstellen und die Ausrichtung des Projekts an der Infrastruktur der gematik stehen dabei im Vordergrund.
Dieses Vorhaben, gepaart mit der Einsicht und der Erfahrung führender Expertinnen und Experten, lässt hoffen, dass die Digitalisierung der Orthopädie-Technik einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen leisten kann. Der opta data Zukunftstag bot bereits einen vielversprechenden Ausblick darauf, wie die Telematikinfrastruktur und künstliche Intelligenz das Gesundheitssystem weiterhin revolutionieren könnten. In diesem Sinne bewegt sich der BIV-OT proaktiv auf ein Ziel zu, das nicht weniger als eine grundlegende Transformation der Orthopädie-Technik und der Patientenversorgung in Deutschland beinhaltet.
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Spitzenverband treibt Digitalisierung voran: BIV-OT-Präsident Alf Reuter zu Gast …
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