– Einspeiseinitiative Biogas Bayern beschleunigt und vereinfacht kostengünstigen Netzanschluss für Biogasanlagen
– Am 23. Juni 2025 von Wirtschaftsministerium, BBV und zehn Energieakteuren unterzeichnet
– Rund 2.700 bayerische Biogasanlagen (1.500 MW) stärken regionale Energieversorgung und Versorgungssicherheit
Bayern stärkt Biogas als Schlüssel zur nachhaltigen Energieversorgung
Am 23. Juni 2025 haben der Bayerische Bauernverband und zehn weitere Partner aus der bayerischen Energiewirtschaft gemeinsam mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium die „Einspeiseinitiative Biogas Bayern“ unterzeichnet. Diese Initiative setzt klare Impulse, um Biogas in Bayern besser zu nutzen und die regionale Energiewende voranzutreiben. Dabei steht die zentrale Botschaft im Fokus: „Biogas ist als regionale, erneuerbare Energie viel zu wertvoll, um damit lediglich Strom zu produzieren“, so Ely Eibisch, Vizepräsident des Bauernverbands. Biogas soll nicht nur für die Stromproduktion genutzt werden, sondern auch als vielseitige Energiequelle für Wärme und biomethanbasierte Einspeisung ins Gasnetz stärker zum Einsatz kommen.
In Bayern sind derzeit rund 2.700 Biogasanlagen mit fast 1.500 Megawatt Leistung in Betrieb – das entspricht ungefähr der Kapazität des stillgelegten Kernkraftwerks Isar 2. Vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an Versorgungssicherheit und regionaler Wertschöpfung gewinnt Biogas als verlässliche, nachhaltige Energiequelle zunehmend an Bedeutung. Das seit dem 31. Januar 2024 laufende Förderprogramm BioMeth Bayern unterstützt bereits die Einspeisung von Biomethan ins Erdgasnetz gezielt.
Die neue Einspeiseinitiative verfolgt nun das Ziel, den Anschluss von Biogasaufbereitungsanlagen ans Gasnetz zu beschleunigen und gleichzeitig kostengünstiger zu gestalten. Dazu sollen bürokratische Hürden abgebaut, Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfacht und innovative, wirtschaftliche Lösungen gefördert werden. Eibisch betont: „Dieser Vorstoß nimmt das Potential von Biogas für die heimische Energieversorgung noch besser in den Blick – ein wichtiger Schritt, um das Überleben der bayerischen Biogasanlagen zu sichern.“ Besonders in Phasen mit wenig Sonne und Wind liefert Biogas nicht nur grundlastfähigen Strom, sondern auch verlässliche Wärme – gerade in Dunkelflauten von großer Bedeutung.
Die Einspeiseinitiative bietet den bayerischen Betrieben damit eine echte Perspektive, ihre Rolle in der Energiewende aktiv auszufüllen und von vereinfachten Verfahren, verbesserter Planungssicherheit sowie günstigeren Kosten zu profitieren. Wie Ely Eibisch klarstellt: „Hier braucht es vereinfachte Verfahren, mehr Planungssicherheit und niedrigere Kosten. Daher bietet die Einspeiseinitiative den bayerischen Betrieben eine echte Perspektive, hier aktiv mitzugestalten.“ Die Initiative wird am 1. Juli 2025 offiziell vorgestellt und unterstreicht den Stellenwert von Biogas als zentraler Baustein für eine nachhaltige bayerische Energieversorgung.
Biogas als Schlüssel für regionale Energieunabhängigkeit
Biogas spielt eine zunehmend wichtige Rolle im bayerischen Energiemix. Es verbindet regionale Landwirtschaft mit der Versorgungssicherheit und reduziert die Abhängigkeit von Energieimporten. Dabei geht es längst nicht mehr nur um die Stromerzeugung. Vielmehr bietet Biogas als vielseitige Energiequelle – etwa in Form von Biomethan – die Chance, Wärme und Gasnetzversorgung auf nachhaltige Weise sicherzustellen. Dies macht den aktuellen Fokus auf den Netzeinspeisungs-Ausbau besonders relevant. Für Landwirte und Anlagenbetreiber bedeutet das jedoch auch, sich in einem komplexen Genehmigungsumfeld zurechtzufinden und erhebliche Herausforderungen zu bewältigen. Gleichzeitig eröffnet die Einspeiseinitiative Bayern neue Wege, um Biogas effizienter und wirtschaftlicher in das Gasnetz einzuspeisen – ein entscheidender Schritt für die Zukunft der Branche.
Herausforderungen bei Planung und Genehmigung
Der Ausbau und die Modernisierung von Biogasanlagen und deren Anschluss ans Gasnetz geraten häufig an bürokratische Hürden. Planungs- und Genehmigungsverfahren sind oft langwierig und komplex, was Investitionen und Innovationen erschwert. Für viele Betreiber von Biogasanlagen – von kleinen Hofanlagen bis zu größeren Biogasanlagen – ist die Unsicherheit über behördliche Abläufe eine große Belastung. Hinzu kommen technische Anforderungen und finanzielle Zwänge, die den Ausbau verlangsamen. Gerade in der aktuellen Situation, in der eine sichere und klimafreundliche Energieversorgung dringend benötigt wird, stehen diese Hürden im Widerspruch zu den politischen Zielen. Deshalb ist die Vereinfachung der Verfahren ein zentrales Anliegen der Branche und der Einspeiseinitiative. Nur wenn verbindliche und schnellere Genehmigungen gewährleistet sind, können vorhandene Biogasanlagen ihr Potenzial voll ausschöpfen und neue Beiträge zur Energieversorgung leisten.
Chancen durch BioMethan und innovative Lösungen
Die Einspeisung von Biomethan ins Erdgasnetz ist ein Schlüssel, um Biogas langfristig wirtschaftlich attraktiv zu machen. Biomethan kann als klimafreundlicher Brennstoff fossiles Erdgas ersetzen und flexibel eingesetzt werden – von der Wärmeerzeugung über Mobilität bis zur Stromproduktion. Innovative Technologien zur Gasaufbereitung und neue Förderprogramme, wie etwa das Bayerische Förderprogramm BioMeth, verbessern die Wirtschaftlichkeit und bieten neue Betätigungsfelder für die Landwirtschaft. Die Kooperation unterschiedlicher Akteure in der Einspeiseinitiative zeigt, dass die Energiewende regional gestaltet wird. Gleichzeitig ist die Zukunft der Biogasanlagen von den gesetzlichen Rahmenbedingungen und Marktentwicklungen abhängig. Technische Innovationen können dazu beitragen, Anlagen effizienter zu machen und Emissionen weiter zu reduzieren. Auch die Kombination mit anderen Erneuerbaren Energien wird an Bedeutung gewinnen, um Versorgungssicherheit selbst bei Dunkelflauten zu sichern.
Ein Blick nach vorn zeigt, dass Biogas insbesondere in Bayern eine wichtige Rolle spielen wird, um regionale Wertschöpfung zu schaffen und unabhängig von globalen Rohstoffmärkten zu werden. Mit rund 2.700 Anlagen und einer Leistung von etwa 1.500 Megawatt entspricht die Kapazität ungefähr der des stillgelegten Kernkraftwerks Isar 2 – ein symbolträchtiger Vergleich für das Potenzial nachhaltiger Energiequellen. Die Entwicklungen in Bayern könnten als Modell für andere Regionen dienen, die ihre erneuerbaren Gasmärkte ausbauen wollen. Dabei werden Effizienzsteigerungen und die Integration in bestehende Netze entscheidend sein. Trotz bestehender Unsicherheiten bietet die aktuelle Dynamik im Bereich Biogas eine Perspektive, die über reine Stromproduktion hinausgeht und die Energieversorgung zukunftsfähig gestaltet.
Die in diesem Beitrag genutzten Informationen und Zitate stammen aus einer Pressemitteilung des Bayerischen Bauernverbands.
8 Antworten
Die Initiative könnte wirklich ein Wendepunkt sein! Mich interessiert jedoch, ob es genügend Unterstützung für innovative Technologien gibt? Wie wird das gefördert?
… und was passiert mit den bestehenden Anlagen? Brauchen diese auch Unterstützung für Upgrades und Anpassungen an neue Standards?
… zudem wäre es wichtig zu wissen, wie schnell diese neuen Verfahren wirklich umgesetzt werden können.
Die Idee, Biogas auch für Wärme und Gasversorgung zu nutzen, finde ich sehr sinnvoll. Dennoch bin ich skeptisch: Wie realistisch sind die Pläne angesichts der aktuellen Herausforderungen im Genehmigungsprozess?
Es ist spannend zu sehen, wie Biogas als multifunktionale Energiequelle hervorgehoben wird. Gibt es bereits Beispiele von erfolgreichen Projekten in Bayern, die als Vorbild dienen können?
Ich hoffe, dass die Einspeiseinitiative auch kleinen Betrieben zugutekommt! Wie wird sichergestellt, dass die Vorteile nicht nur großen Firmen zugutekommen?
Die Einspeiseinitiative Biogas Bayern ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende in Bayern. Ich frage mich, wie die bürokratischen Hürden konkret abgebaut werden sollen. Welche konkreten Maßnahmen sind geplant?
Ich finde es großartig, dass Biogas jetzt mehr Aufmerksamkeit bekommt! Aber was ist mit den Kosten für Landwirte? Sind diese Initiativen wirklich finanziell machbar für alle?