Bremen (VBR). Am 29. Februar 2024 veröffentlichte der BFW Landesverband Nord alarmierende Zahlen zur aktuellen Lage des Wohnungsbauvorhabens im Norden Deutschlands. Ein dramatischer Einbruch bei den Baubeginnen neuer Wohnprojekte kennzeichnet eine Krisensituation, die die private Wohnungswirtschaft in den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern vor große Herausforderungen stellt. Der Bericht zeigt auf, dass im Jahr 2023 kaum noch neue Wohnungsbauprojekte initiiert wurden, was ein gravierendes Problem für die regionale Entwicklung und die Zufriedenheit der Bevölkerung darstellt.
Diese Entwicklung ist das Ergebnis hoher Kosten, die die Erfüllung aktueller Standards mit sich bringt und die Initiierung neuer Bauvorhaben zunehmend verhindert. Besonders betroffen sind die Gebiete rund um Hamburg, wo die Zahl der Baubeginne um bemerkenswerte 85,3 Prozent zurückging, sowie Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit Rückgängen von 71,9 bzw. 58,4 Prozent.
Sönke Struck, Vorstandsvorsitzender des BFW Landesverband Nord, beschreibt die Lage als einen “faktischen Stillstand beim Wohnungsbau”, eine Entwicklung, die seiner Aussage nach bereits seit Jahren befürchtet wurde. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Während 2022 in Hamburg noch 5.219 Wohnungen in Bau gingen, waren es 2023 gerade einmal 770. Ähnliche Trendwenden zeichnen sich auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ab.
Auch die Zukunftsaussichten sind düster. Die Pläne für das Jahr 2024 weisen deutliche Rückgänge bei den geplanten Baubeginnen auf, was darauf hinweist, dass die Krise im Wohnungsbau am nördlichen Rand Deutschlands weit von einer Lösung entfernt ist. Dabei spielt nicht nur die aktuelle Zurückhaltung bei Neubauvorhaben eine Rolle. Ein weiteres Problem ist die fast stagnierende Anzahl an fertiggestellten Wohnungen, was darauf zurückzuführen ist, dass die jetzt fertiggestellten Projekte noch aus der Zeit vor der Krise stammen.
Vor dem Hintergrund dieser besorgniserregenden Entwicklungen fordert der BFW Landesverband Nord signifikante Veränderungen: darunter länderübergreifende Typengenehmigungen für Wohnhäuser und eine generelle Baukostensenkung durch gesetzliche Deregulierungen. Die Vorschläge richten sich auch gegen überzogene Anforderungen, die über das erforderliche Maß hinausgehen und die Wirtschaftlichkeit von Neubauten belasten. Ziel ist es, den Wohnungsbau wieder anzukurbeln und langfristig für mehr bezahlbaren Wohnraum zu sorgen, um soziale Spannungen abzubauen und die Attraktivität der Region für Wirtschaft und Zuwanderung zu steigern.
Der BFW Landesverband Nord vertritt rund 230 Mitglieder, die einen erheblichen Beitrag zum Wohnungsbau in der Region leisten. Die deutliche Botschaft dieser Entwicklungen und Forderungen wirft ein Schlaglicht auf die tiefgreifenden Herausforderungen, vor denen der Wohnungsbau im Norden Deutschlands steht. Sie unterstreicht die Dringlichkeit von Lösungsansätzen, um die Wohnraumkrise zu bewältigen und die Lebensqualität vieler Menschen zu verbessern.
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Pressemitteilung des BFW Landesverbands Nord: Baubeginne im Norden brechen ein
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