DW-Zukunftspreis 2025: Ausgezeichnete Innovationen für bezahlbares Wohnen in der Wohnungswirtschaft

Beim WohnZukunftsTag in Berlin wurden am 25. Juni 2025 die vier Gewinner des DW-Zukunftspreises für bezahlbares Wohnen ausgezeichnet. Die ausgezeichneten Projekte aus Hamburg, Heidelberg, Schwäbisch Gmünd und Mannheim zeigen mit serieller, modularer und nachhaltiger Bauweise, wie sich Bauzeiten verkürzen, Kosten senken und niedrige Mieten realisieren lassen. Damit setzen sie ein deutliches Signal für innovative Lösungsansätze gegen die wachsende Wohnungsnot in Deutschland.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Prämierung am 25. Juni in Berlin von vier innovativen Neubauprojekten für bezahlbares Wohnen
– Ausgezeichnete Konzepte: serielle Holzbau-, modulare Hybridbau-, flexible Duplex- und generationenübergreifende Quartiersmodelle
– Projekte beweisen, dass „anders bauen“ sozial, ökologisch und wirtschaftlich tragfähig ist

DW-Zukunftspreis 2025: Innovative Bauprojekte für bezahlbares Wohnen

Unter dem Motto „Anders Bauen für bezahlbares Wohnen: Innovativ, einfach, experimentell“ wurden auf dem WohnZukunftsTag am 25. Juni in Berlin vier Neubauprojekte mit dem DW-Zukunftspreis 2025 ausgezeichnet. Der Preis würdigt visionäre Ansätze, die trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen neue Wege für bezahlbares und nachhaltiges Wohnen aufzeigen. Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, betont: „Sie verbinden Kreativität mit Pragmatismus, denken Bestehendes weiter, hinterfragen Konventionen und gehen mutig neue Wege. Genau diese Innovationskraft brauchen wir, wenn wir die Wohnraumversorgung sozial gerecht, ökologisch tragfähig und wirtschaftlich machbar gestalten wollen“. Die prämierten Projekte machen deutlich, wie sich Wohnraum effizient und bezahlbar schaffen lässt, ohne dabei an Qualität einzubüßen.

Das Gemeinschaftsprojekt der Baugenossenschaft Bergedorf-Bille eG, HANSA Baugenossenschaft und Dornieden Gruppe am Öjendorfer See in Hamburg überzeugte durch eine serielle Bauweise, mit der in knapp einem Jahr 45 Duplex-Reihenhäuser entstanden sind. Diese Bauweise ermöglicht flexible Nutzung, da die Duplex-Häuser auf einfache Weise in Reihenhäuser umgewandelt werden können. Wesentlich dabei ist die deutliche Verringerung der Bauzeiten und -kosten sowie die Reduzierung von Mängeln, was sich in niedrigen Mieten niederschlägt.

Die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg errichtete bis Mai 2025 in nur 14 Monaten 99 Wohnungen für Mitarbeitende des Universitätsklinikums. Das Quartier liegt in unmittelbarer Nähe des Klinikums und ist über eine Fußgängerbrücke ideal mit dem Arbeitsort verbunden. Die standardisierten Wohnungen sind so gestaltet, dass sie trotz Einheitlichkeit flexibel für unterschiedliche Bedürfnisse genutzt werden können. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung. Die modulare Holzhybridbauweise und der Einsatz standardisierter Nasszellen-Module trugen zu einer effizienten Bauzeit bei und ermöglichten trotz hoher Baukosten niedrige Mieten.

In Schwäbisch Gmünd schuf die Landes-Bau-Genossenschaft Württemberg eG ein vielfältiges autofreies Quartier mit 147 Wohnungen, das unterschiedliche Generationen und Lebenssituationen berücksichtigt. Neben der baulichen Qualität besticht das Projekt durch soziale und nutzungsspezifische Sonderkomponenten sowie großzügige Freianlagen. Nach knapp drei Jahren Bauzeit wurden bezahlbare Wohnungen fertiggestellt, die Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsschichten ein partnerschaftliches Zusammenleben ermöglichen. „Wenn Mut zum Experimentieren mit dem klaren Ziel sozialverträglichen Bauens zusammenkommt, entstehen echte Blaupausen für die Zukunft“, so die Jury.

Den Sonderpreis erhielt die NOKERA Construction GmbH für ein nachhaltiges Wohnquartier in Mannheim mit 167 Einheiten in serieller Holzbauweise. Das Projekt wurde innerhalb von 17 Monaten realisiert und entspricht dem KfW 40 QNG-Standard. Durch digitale Prozesse und serielle Vorfertigung konnten die Herstellungskosten deutlich gesenkt werden. Fast alle Wohnungen sind gefördert, was niedrige Mieten sichert. Die Jury hob die innovative Gestaltung der kompakten Gebäude und Wohnungen hervor. Die Typisierung erlaubt eine Übertragbarkeit auf weitere Projekte.

Carsten Wiese von Aareon Deutschland unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz des Themas: „Wohnen ist ein menschliches Grundbedürfnis. Umso wichtiger ist es, dass es bezahlbar bleibt. Das diesjährige Motto hat einen gesellschaftlichen Nerv getroffen und die innovativen Siegerprojekte setzen einen wichtigen Benchmark in der Branche“. Der DW-Zukunftspreis, erstmals im Rahmen des GdW-WohnZukunftsTags verliehen, bringt damit branchenweit wichtige Impulse für zukunftsfähiges Wohnen.

Weitere Informationen zu den Projekten und zum DW-Zukunftspreis bietet die Webseite www.dw-zukunftspreis.de .

Warum Bauinnovationen jetzt unverzichtbar sind

Die aktuelle Wohnungskrise in Deutschland verlangt nach frischen Ansätzen im Bauwesen. Die steigenden Mieten, lange Bauzeiten und wachsende Nachfrage treffen auf einen angespannten Wohnungsmarkt, der vor allem in städtischen Ballungsgebieten sozialem Zusammenhalt und Lebensqualität auf die Probe stellt. In diesem komplexen gesellschaftlichen und politischen Umfeld gewinnt die Entwicklung und Umsetzung innovativer Baukonzepte zunehmend an Bedeutung. Sie sind nicht nur notwendig, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sondern auch, um nachhaltige, flexible und sozial integrative Lebensräume zu ermöglichen.

Die politischen Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Herausforderungen fordern eine neue Zusammenarbeit zwischen Bauwirtschaft, Politik und Gesellschaft. Traditionelle Bauweisen stoßen an ihre Grenzen, sowohl was Kosten als auch Geschwindigkeit und Umweltverträglichkeit betrifft. Das macht innovative Methoden wie modulare Vorfertigung, serielle Bauweisen oder Hybridbauweisen aus Holz zu wichtigen Bausteinen. Sie ermöglichen kürzere Bauzeiten, geringere Kosten und zugleich verbesserte Qualität. Darüber hinaus spielen flexible Wohnungskonzepte eine Rolle, die sich an verschiedene Lebenssituationen anpassen lassen – etwa durch wandelbare Grundrisse, die einen Generationenwechsel oder unterschiedliche Nutzungsbedarfe berücksichtigen.

Sozialer Zusammenhalt durch neue Wohnformen

Innovation im Wohnungsbau betrifft längst nicht nur die technische Umsetzung, sondern auch die soziale Dimension. Neue Quartierskonzepte setzen auf Mischung und Vielfalt, schaffen Begegnungsräume für Menschen verschiedener Altersgruppen und Herkunft und fördern damit den sozialen Zusammenhalt. Solche Projekte bieten nicht nur bezahlbaren Wohnraum, sondern auch Gemeinschaftsflächen, Sonderwohnformen und integrierte Dienstleistungen. Sie adressieren das Bedürfnis nach Nachbarschaft und unterstützen nachhaltige Lebensweisen, beispielsweise durch autofreie Zonen und Freianlagen.

Die gesellschaftliche Bedeutung innovativer Wohnprojekte wird durch ihre positive Wirkung auf die Integration und das Wohlbefinden ihrer Bewohnerinnen und Bewohner deutlich. Gerade in schwierigen Zeiten zeigen sich solche gemeinschaftlichen Wohnformen als stabilisierender Faktor, der Isolation reduziert und das Miteinander stärkt.

Herausforderungen und Chancen für die Bauwirtschaft

Die Bauwirtschaft steht vor vielfältigen Herausforderungen: steigende Materialkosten, Fachkräftemangel und komplexere Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Gleichzeitig bieten innovative Bauweisen neue Chancen, diesen Herausforderungen zu begegnen. Serielle und modulare Bauweisen reduzieren die Bauzeit und Fehlerquellen, Standardisierung senkt Kosten und erleichtert die Skalierbarkeit von Projekten. Die Digitalisierung unterstützt dabei, Prozesse zu optimieren und fördert eine effizientere Planung sowie Ausführung.

Für die Bauwirtschaft bedeutet das Umdenken auch eine Anpassung der Arbeitsweise und eine stärkere Vernetzung mit anderen Branchen. Dabei entsteht eine wichtige Dynamik, die eine raschere und sozialverträgliche Lösung der Wohnraumproblematik möglich macht. Die Politik ist gefragt, diesen Innovationsgeist durch Förderprogramme, geeignete gesetzliche Rahmenbedingungen und eine Entbürokratisierung zu stärken, statt ihn zu bremsen.

Aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze im Überblick:

  • Hohe Baukosten: Senkung durch modulare Vorfertigung und serielle Bauweisen
  • Fachkräftemangel: Effizientere Abläufe und digitale Planung zur Kompensation
  • Steigende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum: Flexible Grundrisse und vielfältige Wohnformen für unterschiedliche Lebensphasen
  • Nachhaltigkeitsanforderungen: Verwendung nachhaltiger Materialien wie Holz-Hybridbau und energieeffiziente Bauweise
  • Sozialer Zusammenhalt: Quartiersentwicklung mit Gemeinschaftsflächen und sozialer Infrastruktur

Innovative Bauprojekte liefern hier zugleich praktische Lösungen und zeigen beispielhaft, wie Wohnraum zukunftsfähig gestaltet werden kann. Sie verbinden wirtschaftliche Machbarkeit, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung – ein Dreiklang, der angesichts der Wohnungsnot und gesellschaftlicher Erwartungen unerlässlich ist.

Die enthaltenen Informationen und Zitate basieren auf einer Pressemitteilung des GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

7 Antworten

  1. Die Errichtung von Wohnungen für Klinikmitarbeiter ist eine großartige Idee und zeigt den Bedarf an flexiblen Lösungen im Wohnungsbau auf. Ich hoffe, dass mehr solcher Projekte folgen werden! Welche anderen Berufsgruppen könnten von ähnlichen Initiativen profitieren?

    1. „Ich sehe das genauso! Vielleicht könnten auch Lehrer oder Pflegekräfte ähnliche Unterstützung erhalten? Es wäre interessant zu wissen, wie solche Konzepte weiterentwickelt werden könnten.“

  2. Ich finde es spannend, wie verschiedene Bauweisen kombiniert werden können, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Verwendung von Holz als nachhaltiges Material ist ein guter Schritt nach vorne! Was haltet ihr von den Umweltaspekten solcher Projekte?

  3. Die Idee der generationenübergreifenden Quartiersmodelle finde ich super! Es ist wichtig, dass Menschen unterschiedlichen Alters zusammenleben können. Wie seht ihr das mit dem sozialen Zusammenhalt in solchen Projekten?

  4. Es ist ermutigend zu sehen, dass innovative Konzepte für den Wohnungsbau ausgezeichnet werden. Die Verbindung von Kreativität und Pragmatismus ist wichtig. Glaubt ihr, dass solche Projekte auch in anderen Städten umgesetzt werden können?

    1. Ja, ich denke schon! Wenn mehr Städte bereit sind, neue Wege zu gehen, können wir vielleicht die Wohnraumkrise überwinden. Welche Städte wären eurer Meinung nach am besten geeignet dafür?

  5. Ich finde die Ansätze zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Berlin sehr inspirierend. Besonders die serielle Bauweise ist interessant, da sie Zeit und Kosten spart. Wie denkt ihr über die Flexibilität dieser Modelle?

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