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BEV-Einbruch: Private Zulassungen deutlich gesunken

Pkw-Neuzulassungen: Absturz bei BEV, Privatmarkt deutlich im Minus
Bonn/Berlin (ots) – Im November 2024 verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt rund 244.500 Pkw-Neuzulassungen, was einem leichten Rückgang von 0,5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Noch deutlicher fiel der Einbruch bei rein batterieelektrischen Fahrzeugen aus, die einen dramatischen Rückgang von 21,8 % erlitten. Während sich die wirtschaftliche Unsicherheit in Deutschlands Automobilmarkt widerspiegelt, plädiert der ZDK für politisch unterstützte Maßnahmen zur Wiederbelebung der Elektromobilität, darunter reduzierte Ladestrompreise und eine verbesserte Ladeinfrastruktur. Mit einem geplanten Förderprogramm ab 2025 sollen insbesondere Familien und Berufseinsteiger unterstützt werden, umweltfreundliche Mobilitätslösungen zu erschließen.

Bremen (VBR). Die Entwicklungen auf dem Automobilmarkt im November 2024 zeichnen ein komplexes Bild. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wurden etwa 244.500 Pkw neu zugelassen und damit 0,5 % weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres – eine Entwicklung, die auch den bisherigen Jahresverlauf mit einem Minus von 0,4 % prägt.

Besonders auffällig sind die Zahlen der privaten Fahrzeugzulassungen, die um 9,3 % zurückgegangen sind. Auch konventionelle Antriebe wie Diesel und Benziner erlebten mit Rückgängen von 7,5 % und 5,4 % weniger Nachfrage. Das ernüchterndste Bild jedoch bieten die rein batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV). Mit einem dramatischen Einbruch von 21,8 % im Monatsvergleich und einer noch gravierenderen Abnahme von 26,1 % im bisherigen Jahresverlauf wird die Herausforderung der E- in Deutschland offensichtlich.

Thomas Peckruhn, Vizepräsident des ZDK, benennt die Gründe für diese Entwicklung. Er hebt hervor: „Aktuell wird das Kaufverhalten stark durch die herausfordernde wirtschaftliche Lage mit drohenden Arbeitsplatzverlusten beeinflusst.“ (Zitat-Quelle: ). Eine allgemeine Zurückhaltung beim Neuwagenkauf lässt die Bürger ihre aktuellen Fahrzeuge länger nutzen. Besonders drastisch zeigt sich dies bei den elektrisch betriebenen Autos. „Der Ladestrompreis muss runter“, fordert Peckruhn, ergänzt durch die Notwendigkeit „viel mehr Schnelllader im öffentlichen Raum.“

Trotz dieses Trends gibt es Lichtblicke in einigen Segmenten des Marktes. Die Plug-in-Hybride sehen einen positiven Zuwachs von 9,5 % im laufenden Jahr und auch das Gebrauchtwagengeschäft kann im November einen leichten Anstieg von 0,3 % verbuchen, was sich in einem Jahreswachstum von 7,7 % niederschlägt.

Angesichts dieser Herausforderungen schlägt der ZDK vor, finanzielle Entlastungen zu schaffen, insbesondere für Familien und Berufseinsteiger. Ein Förderkonzept in Höhe von 500 Millionen Euro ab 2025 soll den Zugang zu umweltfreundlicher Mobilität erleichtern und könnte somit sowohl die Wirtschaft als auch den Klimaschutz ankurbeln.

Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die drängende Frage, wie Mobilität in Zukunft gestaltet werden sollte. Der Ruf nach politischen Signalen, um die E-Mobilität in Schwung zu bringen, ist lauter denn je. In wirtschaftlich fordernden Zeiten bedarf es mutiger Entscheidungen, um eine nachhaltige und individuelle Mobilität zu sichern.


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Nachhaltige Mobilität: Herausforderungen und Chancen für den Automarkt

Die aktuelle Rückgang der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland spiegelt tieferliegende Trends wider, die nicht nur ökonomischen, sondern auch technologischen und politischen Ursprungs sind. Die stagnierenden Zahlen, insbesondere bei rein batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV), deuten darauf hin, dass potentielle Käufer derzeit mit Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität konfrontiert sind.

Ein kritischer Punkt bleibt die Ladeinfrastruktur. Trotz der Bemühungen, das Netz von Ladestationen auszubauen, gibt es immer noch große regionale Unterschiede in der Verfügbarkeit, was potenzielle Fahrer verunsichern kann. Hohe Kosten für Ladestrom in Verbindung mit begrenzter Erreichbarkeit der Schnellladestationen tragen dazu bei, dass Verbraucher weiterhin zögern, vollständig auf elektrische Antriebe umzusteigen. Hier könnte eine gezielte staatliche Unterstützung bei der Senkung der Stromkosten sowie ein beschleunigter Ausbau von Ladestationen das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen.

Regional sind es vor allem Pendler und Bewohner ländlicher Gebiete, die allein auf individuelle Mobilität angewiesen sind. Für sie wäre der Umstieg auf umweltfreundlichere Fahrzeuge besonders attraktiv, wenn finanzielle Förderungen und Infrastrukturerweiterungen parallel erfolgen, sodass konkrete Anreize gesetzt werden. Ein stärkeres politisches Engagement könnte somit nicht nur umweltpolitische Ziele unterstützen, sondern auch den Wirtschaftsstandort Deutschland im sich wandelnden Automobilsektor wettbewerbsfähiger positionieren.

Eine andere Möglichkeit, das Interesse der Verbraucher zu wecken, wäre die Förderung junger Käufergruppen, wie von der ZDK vorgeschlagen. Berufseinsteiger und Familien stehen häufig unter finanziellen Druck und würden von einem klimafreundlichen Mobilitätsangebot profitieren, das sich durch günstige Erwerbskosten und niedrigere Betriebskosten auszeichnet. Diese Schritte könnten zudem die allgemeine Akzeptanz und Verbreitung elektrischer Fahrzeuge fördern, indem sie einer breiteren Zielgruppe zugänglich gemacht werden.

Daneben spielen globale Faktoren eine bedeutsame Rolle. Der weltweite Bewegungsraum der Autoindustrie überrascht regelmäßig mit neuen Technologien und Modellen, insbesondere aus dem asiatischen Raum, die Einfluss auf deutsche Marktteilnehmer nehmen. Deutschland muss deshalb einen strategischen Einklang zwischen nationaler Förderungspolitik und globalen Innovationstrends finden, um nicht nur als Produktions-, sondern auch als Innovationszentrum für nachhaltige Mobilität zu bestehen.

Insgesamt bieten die Herausforderungen des aktuellen auto-mobilen Marktes die Chance, die Weichen neu zu stellen und langfristig eine tragfähige, ökologische und ökonomische Verkehrslösung zu etablieren, die Umwelt- und Konsumbedürfnisse in Einklang bringt. Klar bleibt jedoch, dass koordinierte politische Maßnahmen unabdingbar sind, um Signale der Zuversicht an die Konsumenten zu senden und eine Trendumkehr bei den Neuzulassungen zu bewirken.


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