– Berliner Kulturkonferenz tagte am 20. Oktober in der Akademie der Künste.
– Mitglieder beschlossen Vertretung in politischen Gremien und eine Diskussionsreihe.
– Beteiligungsprozess für ein Berliner Kulturfördergesetz läuft seit April 2025.
Berliner Kulturkonferenz stärkt Einfluss in schwierigen Zeiten
Am 20. Oktober trafen sich die Mitglieder der Berliner Kulturkonferenz zur 4. Mitgliederversammlung in der Akademie der Künste am Pariser Platz. Die Versammlung fällte drei wegweisende Beschlüsse: Sie etablierte ein Verfahren zur Entsendung von Vertreterinnen und Vertretern in politische und kulturfachliche Gremien, initiierte eine Diskussionsreihe zu Honorarempfehlungen und richtete einen Runden Tisch "Räume für Kultur" ein.
Die drei Vorstandsvorsitzenden betonen die wachsende Bedeutung der Kulturkonferenz: „Die Berliner Kulturkonferenz ist der Treffpunkt für die Vernetzung aller wichtigen Berliner Kulturakteure. Der Prozess für ein Berliner Kulturfördergesetz nimmt deutlich an Fahrt auf; die Verleihung des Fairnesspreises der Deutschen Schauspielgewerkschaft für 'Berlin Ist Kultur' zeugt von der überregionalen Bedeutung; die Beteiligung der Kulturkonferenz am ICC Konzeptverfahren, an der bundesweiten Kultur-Länder-Konferenz sowie die Begleitung der neuen Studie 'Kultur als Standortfaktor' für Berlin zeigt die zunehmende Wertschätzung der geballten Kompetenz unseres Zusammenschlusses.“
Melanie Kühnemann-Grunow, MdA und kulturpolitische Sprecherin der SPD, unterstreicht den solidarischen Charakter: „Die Berliner Kulturkonferenz ist für mich von unschätzbarem Wert, aber natürlich insgesamt für die Kultur. Sie führt die Kulturschaffenden, die Aktiven zusammen und macht es mir nochmal ganz deutlich wie wichtig es ist, sich solidarisch unterzuhaken. Für die Kultur an einem Strang zu ziehen, uns nicht auseinanderbringen zu lassen, ist unsere gemeinsame Aufgabe.“
Beim anschließenden Kulturpolitischen Empfang nutzten knapp 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Kultur die Gelegenheit zum direkten Austausch*. Die Veranstaltung markiert einen weiteren Schritt im Engagement der 2023 gegründeten Initiative, die Berliner Kultur in ihrer gesamten Breite zu vertreten und Ressourcen zu bündeln.
Beteiligungsprozess für ein Kulturfördergesetz
Der Weg zum Berliner Kulturfördergesetz folgt einem transparenten und partizipativen Verfahren, das im April 2025 startete. Damals begann der breit angelegte Beteiligungsprozess mit Fachgruppen, die sich unter anderem mit Teilhabestrukturen, Räumen, Honoraren, Diversität und Nachhaltigkeit befassen (Quelle: Oper und Tanz, Stand: April 2025)*.
Wie läuft der Prozess praktisch ab?
Aktuell, im Sommer 2025, arbeiten 15 Fachgruppen am Berliner Kulturfördergesetz. Diese Gruppen agieren transparent und partizipativ – erste Zwischenergebnisse werden für den Spätherbst 2025 erwartet (Quelle: TKV Berlin, Stand: Sommer 2025 / Erwartung: Spätherbst 2025)*.
Wer arbeitet in den Fachgruppen?
Die Fachgruppen setzen sich aus verschiedenen Kulturschaffenden und Expert:innen zusammen, die inhaltliche Bausteine für das künftige Gesetz erarbeiten. Laut der Berliner Kulturkonferenz befassen sie sich mit zentralen Themen wie Räumen, Sozialen Standards und Kultureller Bildung. Diese thematische Breite sichert eine umfassende Perspektive auf die Berliner Kulturszene.
| Datum | Ereignis | Quelle/Stand |
|---|---|---|
| April 2025 | Beginn des Beteiligungsprozesses mit Fachgruppen | Oper und Tanz, Stand: April 2025* |
| Sommer 2025 | 15 Fachgruppen arbeiten transparent und partizipativ | TKV Berlin, Stand: Sommer 2025* |
| Spätherbst 2025 | Erwartete Zwischenergebnisse | TKV Berlin, Erwartung: Spätherbst 2025* |
Finanzielle Lage: Kürzungen und ihre Konsequenzen
Die Berliner Kulturlandschaft steht vor massiven finanziellen Einschnitten. Für das Jahr 2025 waren ursprünglich Kürzungen von etwa 150 Millionen Euro im Berliner Kulturbereich vorgesehen, die jedoch als nicht realisierbar bewertet werden (Stand: Juni 2025)*. Besonders betroffen von diesen geplanten Streichungen sind Künstlerinnen und Künstler sowie Räume der Freien Szene.
Vertreterinnen des bbk berlin betonten im Juni 2025 die Bedeutung von Ausstellungshonoraren, Arbeitsstipendien und langfristiger Ressourcenplanung als zentrale Anliegen im Kontext der Kürzungen und des Kulturfördergesetzes*.
Die möglichen Folgen für die Kulturszene sind weitreichend: Die Freie Szene, die wesentlich zur kulturellen Vielfalt Berlins beiträgt, könnte durch wegbrechende Förderung in ihrer Existenz bedroht werden. Proberäume und Ateliers, ohnehin schon knapp in der wachsenden Stadt, würden zusätzlich unter Druck geraten. Arbeitsstipendien, die vielen Künstlerinnen und Künstlern die grundlegende Existenzsicherung ermöglichen, könnten reduziert oder gestrichen werden.
Vor diesem Hintergrund gewinnen die Aktivitäten der Berliner Kulturkonferenz an Bedeutung. Die Mitglieder beschlossen ein Verfahren zur Entsendung von Vertreterinnen und Vertretern der Kulturkonferenz in politische und kulturfachliche Gremien, die Veranstaltung einer Diskussionsreihe zum Thema Honorarempfehlungen sowie die Einrichtung eines Runden Tisches "Räume für Kultur". Diese Initiativen zeigen den Versuch, trotz finanzieller Engpässe strukturelle Verbesserungen für die Kulturschaffenden zu erreichen.
Räume für Kultur: Interessenvertretung und AG Räume
Ohne geeignete Räume bleibt kulturelles Schaffen auf der Strecke. Proberäume für Musiker:innen, Ateliers für bildende Künstler:innen und bezahlbare Aufführungsorte für die freie Szene bilden das Fundament urbanen Kulturlebens. Die AG Räume der Berliner Kulturkonferenz bündelt deshalb die Interessen derjenigen, für die diese Räume existenziell sind.
Die Arbeitsgruppe setzt sich für Proberäume, Ateliers und Aufführungsorte ein, um eine starke Interessenvertretung zu gewährleisten. Diese geballte Kompetenz macht sie zu einem zentralen Ansprechpartner in der kulturpolitischen Debatte.
Wer ist in der AG Räume vertreten?
Die breite Zusammensetzung spiegelt die Vielfalt der Berliner Kulturszene wider. Von Musik- und Kunstverbänden bis hin zu Interessenvertretungen der freien Darstellenden Künste vereint die AG die wesentlichen Akteure, die täglich mit den Herausforderungen der Raumsuche konfrontiert sind. Diese gebündelte Expertise ermöglicht es, konkrete Probleme aus erster Hand zu adressieren und praxistaugliche Lösungen zu entwickeln.
Welche Forderungen stehen im Vordergrund?
Die AG Räume verfolgt das Ziel, die dauerhafte Sicherung und den bedarfsgerechten Ausbau von Räumen für kulturelle Produktion und Präsentation. Dabei geht es nicht nur um die reine Verfügbarkeit, sondern auch um faire Nutzungsbedingungen und bezahlbare Mieten. In diesem Zusammenhang verweist der bbk berlin auf die Notwendigkeit verlässlicher Rahmenbedingungen, darunter:
- Die verbindliche Festlegung von Ausstellungshonoraren*
- Eine langfristige Ressourcenplanung für die Kultur*
- Die Sicherung von bezahlbaren Ateliers und Proberäumen als unverzichtbare Infrastruktur
Die Einrichtung eines "Runden Tisches Räume für Kultur" durch die Berliner Kulturkonferenz unterstreicht die Dringlichkeit des Themas. Er bietet eine Plattform für den direkten Austausch zwischen Kulturschaffenden, Verbänden und politischen Entscheidungsträgern, um gemeinsam nachhaltige Lösungen für die Raumfrage zu finden.
Ausblick: Was die Kulturpolitik für Berlin bedeutet
Die Berliner Kulturpolitik steht vor entscheidenden Monaten. Bis zum Spätherbst 2025 arbeiten 15 Fachgruppen an inhaltlichen Bausteinen für das geplante Berliner Kulturfördergesetz (Quelle: Theater und Orchester GmbH Berlin, Stand: Sommer 2025*). Diese Zwischenergebnisse werden gegen Ende des Jahres erwartet und bilden die Grundlage für die weitere politische Debatte.
Was folgt bis Spätherbst 2025?
Die Fachgruppen konzentrieren sich auf zentrale Themen wie Räume, Soziale Standards und Kulturelle Bildung. Der breit angelegte Beteiligungsprozess, der im April 2025 startete, soll sicherstellen, dass verschiedene Perspektiven in das künftige Gesetz einfließen. Parallel dazu bleibt die finanzielle Situation ein bestimmendes Thema – die Diskussion um mögliche Kürzungen in Höhe von 150 Millionen Euro sorgt weiterhin für politische Brisanz (Quelle: Berufsverband Bildender Künstlerinnen Berlin, Stand: Juni 2025).
Welche Fragen bleiben offen?
Trotz der konkreten Arbeitsprozesse sind zentrale Fragen noch nicht abschließend geklärt. Wie werden die Empfehlungen der Fachgruppen in den politischen Entscheidungsprozess überführt? Welche Prioritäten setzt der Senat bei der Umsetzung? Und wie lassen sich die ambitionierten Ziele mit den knappen finanziellen Ressourcen vereinbaren? Diese Unwägbarkeiten beschäftigen die Kulturszene gleichermaßen wie die Politik.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Berlin den Spagat zwischen kultureller Vielfalt und haushalterischen Zwängen meistert – eine Entwicklung, die nicht nur die Kulturschaffenden, sondern die gesamte Stadtbevölkerung betrifft.
Die hier veröffentlichten Informationen und Zitate entstammen einer Pressemitteilung der Berliner Kulturkonferenz.
Weiterführende Quellen:
- „Im Berliner Kulturbereich wurden für 2025 ursprünglich Kürzungen von etwa 150 Mio. Euro vorgesehen, die als nicht realisierbar bewertet werden; besonders betroffen sind Künstler*innen und Räume der Freien Szene (Stand Juni 2025).“ – Quelle: https://www.bbk-berlin.de/news/statement-des-bbk-berlin-zur-kulturausschussitzung-am-2-juni-2025-im-berliner-abgeordnetenhaus
- „Im April 2025 begann der breit angelegte Beteiligungsprozess zur Entwicklung des Berliner Kulturfördergesetzes mit Fachgruppen, die u. a. Teilhabestrukturen, Räume, Honorare, Diversität und Nachhaltigkeit bearbeiten.“ – Quelle: https://www.operundtanz.de/archiv/2025/04/kupo_brennpunkte.shtml
- „Im Sommer 2025 arbeiten 15 Fachgruppen mit eigenen Verantwortlichen transparent und partizipativ am Berliner Kulturfördergesetz, Zwischenergebnisse werden für Spätherbst 2025 erwartet.“ – Quelle: https://www.tkvberlin.de/news.html?item_id=578
- „Die AG Räume der Berliner Kulturkonferenz besteht im Juni 2025 aus 23 großen Berliner Kulturverbänden und setzt sich für Proberäume, Ateliers und Aufführungsorte ein, um eine starke Interessenvertretung zu gewährleisten.“ – Quelle: https://www.bbk-kulturwerk.de/en/kalender/culture-needs-spaces-2025-network-meeting
- „Vertreterinnen des bbk berlin bekräftigen im Juni 2025 die Bedeutung von Ausstellungshonoraren, Arbeitsstipendien und langfristiger Ressourcenplanung als zentrale Anliegen im Kontext der Kürzungen und des Kulturfördergesetzes.“ – Quelle: https://www.bbk-berlin.de/news/statement-des-bbk-berlin-zur-kulturausschussitzung-am-2-juni-2025-im-berliner-abgeordnetenhaus
9 Antworten
‚Berlin Ist Kultur‘ hat gezeigt, wie wichtig diese Themen sind! Aber die Kürzungen machen mir Sorgen… Wie können wir aktiv Druck aufbauen? Gibt es bereits Initiativen oder Aktionen von unserer Seite?
‚Aktiv Druck aufbauen‘ klingt nach einer guten Idee! Vielleicht sollten wir eine Petition starten oder eine Veranstaltung planen?
‚Räume für Kultur‘ klingt nach einer tollen Initiative! Aber wie sieht es mit den langfristigen Ressourcen aus? Ich habe Bedenken, dass ohne gute Planung viele Künstler leiden werden. Was können wir als Gemeinschaft tun?
‚Langfristige Planung‘ ist ein gutes Stichwort! Wir sollten uns mehr darüber austauschen und vielleicht eigene Ideen entwickeln, wie man dies erreichen kann.
Die Gründung eines Runden Tisches für Räume ist ein guter Schritt! Es gibt so wenige bezahlbare Räume in Berlin. Wie können wir sicherstellen, dass diese Ideen auch umgesetzt werden? Mich interessiert, welche konkreten Schritte geplant sind.
Ja, das Thema mit den Räumen ist sehr wichtig! Ich hoffe auch auf transparente Lösungen und nicht nur leere Versprechen. Welche Möglichkeiten gibt es, um sich aktiv zu beteiligen?
Ich stimme zu! Es wird Zeit, dass das Thema Kulturpolitik mehr Beachtung findet. Gerade in Zeiten von finanziellen Engpässen müssen wir alle zusammenhalten und Lösungen finden.
Die Diskussion um Honorarempfehlungen ist echt wichtig, aber ich frage mich, wie das alles in den politischen Prozess einfließt. Werden die Fachgruppen wirklich gehört? Ich hoffe, dass die Stimmen der Kulturschaffenden nicht ignoriert werden!
Ich finde es wichtig, dass die Berliner Kulturkonferenz sich für die Rechte der Kulturschaffenden einsetzt. Es ist eine gute Idee, Vertreter in politische Gremien zu entsenden. Was denkt ihr über die Kürzungen von 150 Millionen Euro? Das könnte echt viele Künstler betreffen.