BEE-Analyse: AKW für Versorgungssicherheit irrelevant und für Energiewende kontraproduktiv
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat neue Analysen darüber veröffentlicht, ob ein Weiterbetrieb von Atomkraftwerken in Deutschland sinnvoll wäre. Die Ergebnisse zeigen, dass ein AKW-Weiterbetrieb weder die Versorgungssicherheit verbessern, noch die Energiewende beschleunigen würde. Im Gegenteil: Der Fortbestand der Atomkraftwerke würde den Ausbau erneuerbarer Energien behindern und unwirtschaftlich sein.
Die Analyse des BEE zeigt, dass die deutschen Atomkraftwerke zwischen 7.000 und 8.200 Volllaststunden im Jahr laufen. Selbst bei negativen Strompreisen speisten sie mit über 65 Prozent ihrer Nennleistung ins Netz ein, was die Flexibilität im Strommarkt hemmt und die Kosten erhöht. Ein Weiterbetrieb würde Erneuerbare Energien benachteiligen und Vergütungsausfälle verursachen.
Auch mit Blick auf die Versorgungslage sei ein AKW-Weiterbetrieb unnötig. Die Szenarien des BEE zeigen, dass die Stromnachfrage in Deutschland in fast allen Fällen zu 99,96 Prozent inländisch gedeckt werden kann. Deshalb ist der Atomausstieg im April unerlässlich.
Der BEE ruft im Rahmen der Plattform Klimaneutrales Stromsystem zur Diskussion über ein flexibel steuerbares Back-up erneuerbarer Energien, Speicher und Grüner Kraft-Wärme-Kopplung auf, das den Ausgleich ohne Atomkraft gewährleistet.
Inhaltliche Arbeit des BEE: Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) vereint alle Akteure der Erneuerbaren Energien in Deutschland und ist die wesentliche Anlaufstelle für Politik, Medien und Gesellschaft. Das Ziel des BEE ist eine 100-prozentige Nutzung erneuerbarer Energien in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität.
Pressemeldung:
BEE-Analyse: AKW unnötig für Versorgungssicherheit und kontraproduktiv für Energiewende
Am 15. März 2023 veröffentlichte der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) eine Analyse, die deutlich macht, dass ein Weiterbetrieb der Atomkraftwerke in Deutschland keinen nennenswerten Einfluss auf die Verbesserung der Versorgungssicherheit im Winter 2023/24 hätte, sondern den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien behindern würde.
In den letzten Jahren liefen die Atomkraftwerke zwischen 7.000 und 8.200 Volllaststunden im Jahr, speisten auch zu Zeiten negativer Strompreise im Durchschnitt mit über 65 Prozent ihrer Nennleistung ins Netz ein. „Inflexibilität im Strommarkt können wir uns bei wachsenden Anteilen erneuerbarer Energien nicht mehr leisten. Das ist unwirtschaftlich und hemmend für die erneuerbaren Energien, denn in Zeiten negativer Strompreise werden erneuerbare Energien nach jetziger Gesetzesregelung (§ 51 EEG) pönalisiert, obwohl sie oft gar nicht alleinige Ursache dieser Situation sind. Außerdem erhöhen sich die Kosten für den Redispatch“, so BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.
Die Sensitivitätsanalyse für das Jahr 2022 ergab, dass die nach § 51 EEG nicht vergütungsfähigen Strommengen bei Wind auf über 7 Prozent und bei Photovoltaik auf fast 9 Prozent ihrer gesamten jährlichen Erzeugung angestiegen wären, sollten die drei verbleibenden Kraftwerke weiterhin ins Stromnetz einspeisen. „Derart massive Vergütungsausfälle würden im Folgenden finanzielle Risiken beim erneuerbaren Anlagenbetrieb mit sich bringen und Investitionen zurückhalten. Das wäre völlig kontraproduktiv für die benötigte Beschleunigung der Energiewende und die Entfesselung von Wind und Solar“, so Peter.
Auch mit Blick auf die Versorgungslage sei ein AKW-Weiterbetrieb unnötig. Die Szenarien des BEE zeigen, dass trotz Atomausstieg und bei gleichzeitigem Eintreten mehrerer extremer Parameter die Stromnachfrage in Deutschland zu 99,96 Prozent inländisch gedeckt werden könne. In den verbleibenden Situationen könnten Importe im europäischen Binnenmarkt helfen, wie es heute auch schon der Fall sei.
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Weitere Informationen über den Verband
– Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) ist ein deutscher Dachverband von Unternehmen, Verbänden und Einzelpersonen, die im Bereich der Erneuerbaren Energien tätig sind.
– Der Verband wurde im Jahr 1998 gegründet und hat seinen Sitz in Berlin.
– Ziel des BEE ist es, die Erneuerbaren Energien in Deutschland und Europa voranzubringen und als Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz und die Energiewende zu etablieren.
– Der BEE vertritt mehr als 50 Mitgliedsverbände und rund 9.000 Einzelmitglieder aus den Bereichen Windenergie, Solarenergie, Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie.
– Zu den bekanntesten Mitgliedern des BEE zählen unter anderem der Bundesverband Solarwirtschaft, der Bundesverband Windenergie, der Deutsche Biomasseforschungszentrum und der Bundesverband Erneuerbare Energie Österreich.
– Der Verband setzt sich auf politischer Ebene für die Förderung der Erneuerbaren Energien ein und agiert als Interessenvertretung seiner Mitglieder gegenüber der Bundesregierung, dem Bundestag, der EU-Kommission und anderen relevanten Akteuren.
– Der BEE hat verschiedene Strukturen, zu denen unter anderem der Vorstand, die verschiedenen Facharbeitsgruppen und die Geschäftsstelle gehören.
– Der BEE veröffentlicht regelmäßig Studien, Positionspapiere und Stellungnahmen zu aktuellen Themen und Entwicklungen im Bereich der Erneuerbaren Energien.
– Laut eigenen Angaben konnte der BEE durch die Arbeit seiner Mitglieder und die politische Einflussnahme in den letzten Jahren dazu beitragen, dass der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromproduktion in Deutschland deutlich gesteigert werden konnte. So sollen im Jahr 2019 bereits rund 42 Prozent des deutschen Stroms aus Erneuerbaren Energien stammen.
– Der BEE setzt sich auch für eine verstärkte Internationalisierung der Erneuerbaren Energien ein und arbeitet eng mit anderen internationalen Verbänden und Organisationen zusammen. So ist der BEE unter anderem Mitglied im Europäischen Dachverband für Erneuerbare Energien sowie in der Renewable Energy Policy Network for the 21st Century (REN21).
10 Antworten
Naja, ich finde Atomkraftwerke könnten immer noch eine Rolle spielen. Was denkt ihr?
Atomkraftwerke sind eine sichere Option für die Energieversorgung und sollten weiter genutzt werden.
Also ich finde Atomkraftwerke überhaupt nicht irrelevant! Sie sind eine wichtige Ergänzung zu regenerativen Energien.
Ich finde Atomkraftwerke unverzichtbar für die Versorgungssicherheit und regenerative Energiewende.
Also ich finde Atomkraftwerke super wichtig für die Energiewende! Was denkt ihr?
Atomkraftwerke sind wichtig für die Versorgungssicherheit und sollten weiter ausgebaut werden.
Atomkraftwerke sind eine veraltete und gefährliche Technologie, die nicht weiter ausgebaut werden sollte. Es gibt sicherere und nachhaltigere Alternativen für die Versorgungssicherheit. Die Risiken von Atomkraft sind einfach zu hoch, um sie zu ignorieren.
Ich finde Atomkraftwerke sind doch eine umweltfreundliche Alternative zur regenerativen Energiewende.
Das ist eine gewagte Aussage. Atomkraftwerke sind verantwortlich für gefährlichen Atommüll und das Risiko von nuklearen Katastrophen. Die regenerative Energiewende hingegen bietet nachhaltige und sichere Alternativen.
Atomkraftwerke sind total überbewertet! Wir sollten lieber auf Hamsterkraft setzen, die sind viel süßer!