BDPK-Bundeskongress 2025: Weichen für Gesundheitsreform stellen

BDPK-Bundeskongress 2025: Gesundheitspolitische Weichenstellungen in der neuen ...
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05.06.2025 – 13:16

Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V.

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BDPK-Bundeskongress 2025: Gesundheitspolitische Weichenstellungen in der neuen Legislaturperiode

Den diesjährigen Bundeskongress nutzte der Verband der Krankenhäuser und Rehabilitationseinrichtungen in privater Trägerschaft (BDPK e.V.), um mit den Gesundheitspolitiker:innen der Bundesregierung Vorschläge für eine effizientere Krankenhausversorgung zu diskutieren. Insbesondere nicht evidenzbasierte Personalvorgaben müssen gestrichen werden. Außerdem müssen niedrigschwellige Zugänge zur Rehabilitation geschaffen werden, um unnötige Frühverrentungen zu vermeiden.

Berlin, 05. Juni 2025 - Mit einem klaren Appell an die neue Bundesregierung eröffnete Dr. Hans-Heinrich Aldag, Präsident des Bundesverbands Deutscher Privatkliniken e. V. (BDPK), den diesjährigen Bundeskongress in Berlin. Vor über 200 Vertreter:innen aus Gesundheitspolitik, der Sozialversicherungsträger, der Fachverbände sowie zahlreicher Kliniken in privater Trägerschaft machte Aldag gleich zu Beginn deutlich: „Ein gesundheitspolitisches ‚Weiter so‘ können wir uns nicht länger leisten.“

In ihrem Impulsvortrag „Die Krankenhausreform aus Sicht der Bundesländer“ erklärte Ministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken aus Schleswig-Holstein: „Wir werden uns als Länder dafür einsetzen, dass wir mehr Planungshoheit und Planungssicherheit erhalten“. Dies bekräftigte auch Staatssekretär Matthias Heidmeier vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen: „Krankenhausplanung ist verfassungsrechtlich Ländersache. Deshalb ist hier die Abstimmung zwischen Bund und Ländern wichtig“.

Auch die geplante Vorhaltefinanzierung greift nach Einschätzung des BDPK zu kurz. Es drohten neue Fehlanreize und gleichzeitig längere Wartezeiten für die Patient:innen, so Dr. Mate Ivančić, 2. Vizepräsident des BDPK und Vorsitzender Geschäftsführender Direktor der Schön Klinik SE. Dass Änderungen an der nach wie vor fallzahlabhängigen Vorhaltevergütung erforderlich sind, bekräftigte auch Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Sicherung der Fachkrankenhäuser. Die zu eng gefasste Definition der Fachkrankenhäuser sowie eingeschränkte Kooperationsmöglichkeiten gefährden aus Sicht des BDPK die fachklinische Versorgung. Dr. Christos Pantazis, MdB (SPD) und Emmi Zeulner, MdB (CSU) versprachen diesbezüglich praxistaugliche Anpassungen und boten in diesem Zuge konstruktive Gespräche mit den Krankenhausträgern an.

Unabhängig von der Krankenhausreform zeigen sich Ineffizienzen insbesondere in den ungebremst steigenden Personalausgaben. Die zentralistisch verordneten Personalvorgaben haben sich in den vergangenen Jahren verselbständigt, ohne dass sie auf belastbarer Evidenz beruhen. Die damit verbundenen Kostensteigerungen haben weder die Versorgung der Patient:innen spürbar verbessert, noch die Arbeitsbedingungen im medizinischen und pflegerischen Bereich nachhaltig verändert.

Einig waren sich alle Teilnehmer:innen der Podiumsdiskussion, dass in Deutschland im EU-Vergleich viel Geld für unsere Gesundheitsversorgung ausgegeben wird. „Wir geben unfassbar viel Geld aus und liegen im OECD-Vergleich vorn mit unseren Ausgaben“, so Robert Möller, BDPK-Vorstandsmitglied und Vorsitzender der Geschäftsführung der Helios Kliniken GmbH.

Um die begrenzten Mittel im Gesundheitssystem effizient einzusetzen, müssen die Ausgaben konsequent dem relevanten Outcome – der Ergebnisqualität – gegenübergestellt werden. Möller brachte es auf den Punkt „Es ist ein Skandal, dass sich die Gesetzgebung überhaupt nicht um Ergebnisqualität kümmert.“

Die Forderung an die neue Bundesregierung ist damit klar: Statt starrer Vorgaben braucht es mehr Gestaltungsfreiheit für die Krankenhäuser, um durch optimierte Abläufe und medizinisch sinnvolle Strukturen die Versorgung effizienter gestalten zu können. Die Qualität der Versorgung wird dabei durch eine kontinuierliche Messung der Ergebnisqualität sichergestellt.

„Letztlich werden die Veränderungen in der Krankenhauslandschaft auch die Reha-Kliniken tangieren, so wie das schon immer war,“ stellte BDPK-Präsident Aldag fest. Zudem stehen die Rehabilitationseinrichtungen vor wegweisenden Herausforderungen. Die Finanzierung ihrer Leistungen bei der Deutschen Rentenversicherung wird komplett neu geregelt – bis Jahresende müssen neue Vergütungssätze verhandelt sein, die ab dem 1. Januar 2026 gelten. Thomas Keck, erster Direktor der DRV Westfalen, stellte das neue Vergütungssystem der DRV vor und betonte, dass durch die kritische Begleitung des BDPK im Vergütungssystem viel bewegt wurde und es sich um ein lernendes System handle.

Dr. Dana Matlok, Leiterin der Gruppe Rehabilitation in der gesetzl. Rentenversicherung beim BMAS, ging auf die vorgesehenen Neuerungen in der medizinischen Rehabilitation für die neue Legislaturperiode ein. Im Fokus stehen dabei insbesondere der Ü45-Check, die Sicherung der Erwerbsfähigkeit, das Fallmanagement, das Betriebliche Eingliederungsmanagement sowie der Gemeinsame Grundantrag. Dass es sich bei dem Gemeinsamen Grundantrag für Reha- und Teilhabeleistungen um ein nicht gerade leichtes Unterfangen, sondern um ein Mammutprojekt handelt, stellte Gülcan Miyanyedi, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) an den Anfang ihres Vortrags. Ziel eines trägerübergreifenden „Reha-Antrags“ ist die Förderung eines einfachen, ganzheitlichen, digitalen Zugangs, ausgehend vom Bedarf einer Person. „Ein Reha-Antrag soll die Grundlage für Leistungen wie aus einer Hand sein“, so Miyanyedi.

In der Podiumsdiskussion waren sich alle einig, dass ein niederschwelliger Zugang zu Reha-Leistungen und die bedarfsgerechte Ausgestaltung des Reha-Budgets zwingend erforderlich sind. Im Kampf gegen den Pflegekräftemangel gilt es endlich wichtiges Potenzial zu nutzen und die Pflegeausbildung in Reha-Kliniken zuzulassen.

Der Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V. (BDPK) vertritt seit über 70 Jahren die Interessen von mehr als 1.000 Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken in privater Trägerschaft. Als deutschlandweit agierender Spitzenverband setzt er sich für eine qualitativ hochwertige, innovative und wirtschaftliche Patientenversorgung in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken ein.

Bei Rückfragen:

Katrin Giese
Pressesprecherin des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken e.V. 
Friedrichstraße 60, 10117 Berlin 
Tel.: 030 - 2 40 08 99 - 0
mailto:presse@bdpk.de  www.bdpk.de 
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Am 5. Juni 2025 fand in Berlin der Bundeskongress des Bundesverbands Deutscher Privatkliniken e.V. (BDPK) statt, ein wichtiger Anlass für Fachleute aus dem Gesundheitswesen, um über essentielle gesundheitspolitische Weichenstellungen zu diskutieren. Präsidiert von Dr. Hans-Heinrich Aldag stellte der Kongress die dringenden Herausforderungen der Krankenhausversorgung in den Fokus. Vor mehr als 200 Vertreter:innen aus Politik und Gesundheitswesen forderte er ein Ende der stagnierenden Gesundheitspolitik: „Ein gesundheitspolitisches ‚Weiter so‘ können wir uns nicht länger leisten.“

Zentrale Anliegen der Diskussion waren die notwendige Reform der Krankenhausversorgung sowie die Versäumnisse in der Personalpolitik. Ministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken aus Schleswig-Holstein betonte die Wichtigkeit einer fundierten Planung und einer besseren Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern. Auch Staatssekretär Matthias Heidmeier aus Nordrhein-Westfalen unterstrich: „Krankenhausplanung ist verfassungsrechtlich Ländersache. Deshalb ist hier die Abstimmung zwischen Bund und Ländern wichtig.“

Ein weiteres kontroverses Thema war die geplante Vorhaltefinanzierung. Dr. Mate Ivančić, 2. Vizepräsident des BDPK, warnte, dass diese zu neuen Fehlanreizen und längeren Wartezeiten für Patient:innen führen könnte. Die Kritik an den starren Personalvorgaben, die häufig auf unzureichender Evidenz basieren, wurde von vielen Teilnehmer:innen geteilt. Diese Vorgaben müssten überarbeitet werden, um die Effizienz der medizinischen Versorgung zu verbessern.

Besonderes Augenmerk lag auf der Sicherung der Fachkrankenhäuser. Die gegenwärtigen Einschränkungen bei der Definition und den Kooperationsmöglichkeiten gefährden akut die Versorgung in diesem Sektor. Dr. Christos Pantazis und Emmi Zeulner, beide Mitglieder des Bundestages, signalisierten Bereitschaft zur Zusammenarbeit und wollten praxistaugliche Lösungen finden.

Im Blickpunkt der Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass Deutschland im internationalen Vergleich enorm hohe Ausgaben für das Gesundheitswesen tätigt, ohne dass die Ergebnisse proportional dazu besser werden. Robert Möller, BDPK-Vorstandsmitglied, merkte kritisch an: „Es ist ein Skandal, dass sich die Gesetzgebung überhaupt nicht um Ergebnisqualität kümmert.“ Um die Mittel im Gesundheitssystem effizienter zu nutzen, müsse die Ausgabenstruktur neu bewertet werden, vor allem im Hinblick auf die tatsächliche Ergebnisqualität der Versorgung.

Ein wichtiges Thema, das im Rahmen des Kongresses ebenfalls hervorgehoben wurde, ist die finanzielle Neugestaltung der Reha-Leistungen bei der Deutschen Rentenversicherung . Bis Ende des Jahres sollen neue Vergütungssätze in Kraft treten, die ab dem 1. Januar 2026 gelten. Thomas Keck, Direktor der DRV Westfalen, stellte das neue Vergütungssystem vor und hob hervor, wie wichtig die kritische Begleitung des BDPK in diesem Prozess war.

Im Hinblick auf die medizinische Rehabilitation wurden weitere Neuerungen angekündigt, wie der Ü45-Check und optimierte Fallmanagement-Strategien. Diese Entwicklungen seien entscheidend, um eine breite und bedarfsgerechte Versorgung und niedrigschwellige Zugänge zu Reha-Leistungen zu ermöglichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kongress des BDPK sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen des deutschen Gesundheitssystems eindrucksvoll skizzierte. Die Teilnehmer:innen zeigten sich überzeugt, dass durch strukturelle Veränderungen und ein Umdenken in der Gesundheitspolitik passgenaue Lösungen gefunden werden müssen – im Interesse der Patient:innen und der Qualität der Versorgung.


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Herausforderungen und Perspektiven für die Gesundheitsversorgung in Deutschland

Die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen verdeutlichen die Dringlichkeit, bestehende Strukturen und Vorgaben zu überdenken. Der BDPK-Bundeskongress 2025 konfrontiert zahlreiche Herausforderungen, die nicht nur die klinische Versorgung betreffen, sondern auch die Rehabilitation. Während der Kostenaufwand in der deutschen Gesundheitsversorgung im internationalen Vergleich sehr hoch ist, zeigt sich ein deutlicher Widerspruch zwischen Ausgaben und Ergebnisqualität. Dieser Missstand, der von Experten wie Robert Möller angesprochen wurde, fordert eine grundlegende Reform, um finanzielle Mittel zielgerichteter und effizienter einzusetzen.

Ein zentrales Thema bleibt die Klinikplanung. Aktuelle Vorschläge zur Vorhaltefinanzierung könnten, ohne eine entsprechende Anpassung, zu neuen Fehlanreizen führen, die den Zugang zu Behandlungen für Patient:innen zusätzlich erschweren. Hier ist eine engere Kooperation zwischen Bund und Ländern gefragt, wie der Impulsvortrag von Prof. Dr. Kerstin von der Decken verdeutlicht.

Zudem ist die Diskussion um die Rehabilitation von großer Bedeutung. Die neue Vergütung der entsprechenden Leistungen durch die Deutsche Rentenversicherung stellt sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance dar. Durch die geplanten Änderungen im Reha-System, wie den Ü45-Check und das Betriebliche Eingliederungsmanagement, könnte es gelingen, die Erwerbsfähigkeit der Betroffenen nachhaltig zu sichern.

Für die Zukunft der Pflegeausbildung wird es entscheidend sein, sinnvolle Wege zur Integration von Reha-Kliniken in die Ausbildungssysteme zu finden. Der steigende Pflegekräftemangel erfordert innovative Lösungen, die es ermöglichen, qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen und die Versorgungssituation zu entspannten.

Zusammenfassend zeigt sich, dass der BDPK-Bundeskongress 2025 nicht nur eine Plattform für den Austausch über aktuelle Herausforderungen ist, sondern auch einen Ausblick auf notwendige Reformen bietet. Die anstehenden Veränderungen können das Potenzial entfalten, die Qualität der Gesundheitsversorgung in Deutschland grundlegend zu verbessern, wenn ein gemeinschaftlicher Ansatz in der Politik und unter den Gesundheitsträgern entworfen wird.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Gesundheitspolitik
  2. Krankenhausreform
  3. Rehabilitation
  4. Personalmangel
  5. Bundesverband Deutscher Privatkliniken

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12 Antworten

  1. Ich finde es toll, dass solche Kongresse stattfinden! Aber wie können wir sicherstellen, dass nicht nur geredet wird? Was denkt ihr über die vorgeschlagenen Maßnahmen?

    1. Es braucht ein stärkeres Engagement von allen Beteiligten! Vielleicht sollten wir mehr Informationsveranstaltungen organisieren.

  2. Ich finde den Artikel wirklich gelungen! Die Themen sind sehr relevant für uns alle und zeigen, wie viel Verbesserungspotenzial im Gesundheitssystem steckt.

  3. Die Diskussion um die Rehabilitation ist auch sehr wichtig. Ich hoffe, dass die neuen Vergütungssätze tatsächlich eine Verbesserung bringen werden. Gibt es schon Informationen dazu?

    1. Ich habe gehört, dass es einige positive Änderungen geben soll. Es bleibt abzuwarten, wie schnell diese umgesetzt werden.

    2. Das wäre wirklich hilfreich für viele Menschen in der Reha! Wir müssen dranbleiben und verfolgen, was passiert.

  4. Der Kongress hat einige wichtige Themen angesprochen, aber ich habe das Gefühl, dass immer noch viel unternommen werden muss. Wie können wir sicherstellen, dass die Vorschläge auch umgesetzt werden?

    1. Ich stimme dir zu! Es ist frustrierend zu sehen, dass oft nur geredet wird und keine konkreten Schritte folgen. Wir müssen Druck aufbauen!

    2. Vielleicht sollten wir als Bürger mehr in den Dialog treten und unsere Stimmen lauter machen für Veränderungen im Gesundheitssystem.

  5. Ich finde den Beitrag sehr informativ und aufschlussreich. Besonders die Punkte zur Krankenhausversorgung sind wichtig. Was denkt ihr über die Vorhaltefinanzierung? Könnte das wirklich zu längeren Wartezeiten führen?

    1. Ja, ich denke auch, dass die Vorhaltefinanzierung problematisch sein könnte. Wir sollten mehr darüber diskutieren, wie wir die Effizienz im Gesundheitswesen verbessern können.

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