BDP warnt: ePA schützt sensible Daten nicht ausreichend!

BDP-Pressemitteilung zur Stellungnahme des BDP zur elektronischen Patientenakte (ePA)
Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für gesetzlich Versicherte sorgt für Diskussionen und Bedenken, insbesondere in Bezug auf den Datenschutz. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) warnt davor, dass die ePA sensible Gesundheitsdaten nicht ausreichend schützt und fordert strengere gesetzliche Regelungen. Bereits Anfang 2025 sollen alle Versicherten eine ePA erhalten, es sei denn, sie widersprechen aktiv. Trotz wiederholter Appelle des BDP für verbesserte Datenschutzmaßnahmen wurden viele ihrer Forderungen bislang ignoriert. Nun richtet sich der Verband mit eindringlichen Forderungen erneut an die Bundesregierung.

Bremen (VBR). Die steht vor der Tür und wird ab Anfang 2025 für alle gesetzlich Versicherten verfügbar sein, sofern kein aktiver Widerspruch erfolgt. Diese Entwicklung hat zu erheblichen Bedenken seitens des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) geführt, der insbesondere den Schutz hochsensibler Daten infrage stellt.

„Die ePA für alle schützt sensible Befunde nicht ausreichend“, so die klare Botschaft des BDP. Der Verband hebt hervor, dass psychotherapeutische Befunde und Entlassbriefe aus Kliniken eine Fülle persönlicher Informationen wie Familiendynamiken oder schulische Werdegänge enthalten können. Diese Daten könnten bis zu 90 Tage von Mitbehandelnden und deren beruflichen Gehilfen eingesehen werden, falls kein Widerspruch eingelegt wird. Apotheken hätten Zugriff für drei Tage.

Der BDP hatte bereits während des Gesetzgebungsprozesses auf diese Datenschutzproblematik hingewiesen und sich vehement für eine Opt-In-Lösung ausgesprochen. Sie fordern nun erneut Nachbesserungen im gesetzlichen Rahmen – insbesondere ein differenziertes Zugriffsmanagement und bessere Aufklärung über Datenschutzrisiken sowie deren Nutzung zu Forschungszwecken. Die Dringlichkeit dieser Forderung unterstreichen sie mit einer weiteren Stellungnahme an das Bundesgesundheitsministerium und andere relevante Gremien.

Die ePA könnte tatsächlich Fortschritte für das Gesundheitswesen bedeuten, aber es ist entscheidend, dass dies nicht zulasten der Datensicherheit geht. Für eine vertrauensvolle im Gesundheitswesen müssen hohe Standards gesetzt und die Menschen umfassend informiert werden. Der BDP stellt klar: „Noch ist ausreichend Zeit, die Regelungen entsprechend anzupassen“ (Zitat-Quelle: ).

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In einer zunehmend digitalisierten Welt muss der Schutz sensibler Daten höchste Priorität haben. Der BDP, welcher mehr als 11.000 Mitglieder vertritt und sich seit über 75 Jahren den Interessen der Psychologinnen und Psychologen widmet, bleibt ein unverzichtbarer Akteur in der Sicherstellung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Gesundheitsdaten.


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Datenschutzdialog: Die Zukunft der elektronischen Patientenakten

Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten in Deutschland markiert einen bedeutenden Schritt im digitalen Gesundheitswesen, birgt jedoch auch erhebliche Herausforderungen, vor allem im Bereich des Datenschutzes. Der hat eindringlich auf die Gefahren der unzureichenden Absicherung sensibler Gesundheitsdaten hingewiesen. Diese Bedenken sind nicht unbegründet, da vergleichbare Initiativen in anderen Ländern ebenfalls mit Datenschutzproblemen konfrontiert waren.

In Frankreich etwa stieß die massenhafte Einführung von elektronischen Gesundheitsakten auf Widerstand, nachdem wiederholte Datenverletzungen öffentliche Besorgnis erregten. Dortige Reformen führten zu verschärften Zugriffsbestimmungen und einer Verstärkung des Schutzes für sensible Daten. Ebenso gilt es in Großbritannien, wo das NHS Digital Kontroversen über die Integration von Patientendaten auslöste, die Frage der Zustimmung zu individualisieren und besonderen Schutzmechanismen für personenbezogene Informationen einzuführen.

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Eine zukunftsweisende Entwicklung wäre daher die Implementierung eines differenzierten Zugriffsberechtigungssystems, das den individuellen Schutzbedürfnissen der Versicherten Rechnung trägt. Die Möglichkeit zur frühzeitigen Verschattung besonders sensibler Informationen könnte ein angemessener Kompromiss sein, um sowohl die Interessen der als auch die Persönlichkeitsrechte der Patienten zu wahren. Zudem sollte im Zuge der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ein verstärkter Fokus auf Transparenz gelegt werden, damit Versicherte jederzeit nachvollziehen können, welche ihrer Daten zu welchem Zweck genutzt werden.

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass die Nutzung von Gesundheitsdaten unter strenger Beachtung ethischer Grundsätze nicht nur Risiken bergen, sondern enorme Chancen eröffnen kann. Optimierte Forschungsprozesse und individualisierte Therapieansätze könnten durch den verantwortungsvollen Zugriff auf Patientendaten erheblich gefördert werden. Zu vermeiden bleibt jedoch, dass technologische Fortschritte auf Kosten von Bürgerrechten realisiert werden.

Dank des wachsenden öffentlichen Bewusstseins und kritischer Rückmeldungen aus Fachkreisen ist nun mehr denn je eine sachliche Diskussion sowie die Bereitschaft politischer Entscheidungsträger gefragt, um Gesundheitsinnovationen mit starken Datenschutzmaßnahmen zu vereinen. Es wird unerlässlich sein, kontinuierlich an der Schaffung eines digitalen Gesundheitssystems zu arbeiten, das sowohl fortschrittlich als auch sicher ist, und dabei keine Bedenken zulässt, die möglicherweise das Vertrauen der Bevölkerung gefährden könnten.


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7 Antworten

  1. @Mario Interessant Frage! Glauben sie genug Zeit da für Anpassungen vor 2025? Diese Thema is so wichtig für die zukünftige des Gesundheitswesen.

  2. @BDP Respekt dass ihr euch so einsetzt! Es braucht echt hohe standards im daten schutz damit vertrauen aufgebaut wird. Was denkt ihr sollte als nächstes passieren?

  3. Hab gehört NHS in UK hatte ähnliche probleme. Vielleicht könn wir von deren fehler lernen? Aber wie kann man Bürgerrechte schützen bei gleichzeitige nutzen von Daten?

    1. @Eotto @Nmaier Absolut! DSGVO könnte da helfen mit mehr klarheit über daten nutzung. Aber wie überzeut man die Politik davon?

  4. Ick finde dat wichtig dat der BDP sich für besseren Datenschutz einsetzt. Wenn 90 Tage zugriff auf daten besteht, wer garantiert das keiner missbrauch macht? Ideen für verbessertes zugriffsmanagement?

  5. Dis dings mit die ePA, es is kompliziert, ne? Daten sicherheit muss echt besser sein. Was meint ihr, wie kann man sicherstellen das es nicht schief geht wie in Frankreich?

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