– Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen fordert sofortige Aktualisierung veralteter GOÄ- und GOP-Gebührenordnungen
– Zwischen Kostenträgern und Leistungserbringern entstand beispielloser Konsens für moderne Vergütung nach aktuellen Standards
– Bundesgesundheitsministerium zögert bei dringend notwendiger Reform der Gebührenordnung, stattdessen unzureichende Zwischenlösungen vereinbart
Dringender Reformbedarf bei der Gebührenordnung für Ärzte und Psychotherapeuten
In einer Zeit, in der sich viele Bereiche des Gesundheitssystems weiterentwickeln, wirkt die Vergütung ärztlicher und psychotherapeutischer Leistungen erstaunlich veraltet. „In einer Welt, die von stetigem Wandel und fortschreitender Entwicklung geprägt ist, wirken Teile des Gesundheitssystems überraschend veraltet, insbesondere wenn es um die Honorierung von ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen geht.“ Seit Jahren gilt die Reform der seit Jahrzehnten gültigen Gebührenordnungen GOÄ und GOP als überfällig – doch bislang fehlte ein durchsetzbarer Impuls.
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) hat mit einer Resolution einen entscheidenden Schritt unternommen und fordert eine umgehende Anpassung. Die aktuelle Gebührenordnung, deren Wurzeln bis ins Jahr 1982 zurückreichen und deren letzte kleinere Überarbeitung 1996 erfolgte, spiegelt „in keiner Weise die realen Fortschritte innerhalb der medizinischen und psychologischen Versorgung wider.“ Entsprechend klafft eine erhebliche Lücke zwischen den geltenden Honorar-Obergrenzen und den Anforderungen einer heutigen, zeitgemäßen Gesundheitsversorgung.
Dabei liegen umfassende Vorschläge vor, die in einem beispiellosen Konsens von Kostenträgern und Leistungserbringern entwickelt wurden, um das veraltete System zu überwinden. Diese Initiativen zielen darauf ab, „ein Vergütungsgefüge [zu schaffen], das sich an aktuellen wissenschaftlichen Standards, betriebswirtschaftlichen Faktoren und dem gegenwärtigen Leistungsspektrum orientiert.“ Die Notwendigkeit einer Reform reicht deshalb weit über reine finanzielle Erwägungen hinaus: „Dies ist nicht nur eine Frage der finanziellen Gerechtigkeit, sondern auch der Qualitätssicherung in der Gesundheitsversorgung.“
Trotz dieser Dringlichkeit zeigt sich das Bundesgesundheitsministerium zurückhaltend. Statt einer tiefgreifenden Neuordnung werden lediglich abweichende Vereinbarungen getroffen, die „kaum als Ersatz für eine umfängliche Überarbeitung der Gebührenordnung gelten können.“ Für Ärztinnen und Psychotherapeutinnen bedeutet das eine erhebliche Belastung, da sie unter den bestehenden Bedingungen kaum noch Leistungen erbringen können, die aktuellen Standards genügen.
Die Initiative des BDP mit seinen rund 11.000 Mitgliedern bringt dabei nicht nur fundierte Fachexpertise ein, sondern versteht sich auch als Vermittler zwischen Politik, Medien und Öffentlichkeit. Mit über 75 Jahren Erfahrung unterstreicht der Verband die gesellschaftliche Dimension der Debatte: „Es geht nicht nur darum, einen überholten administrativen Rahmen zu aktualisieren, sondern auch um die Sicherung einer hochwertigen und zukunftsorientierten Versorgung der Bevölkerung im Bereich der Gesundheit und Psyche.“ Gerade bei allen technischen und medizinischen Fortschritten bleibt das Wohl der Patientinnen und Patienten zentral – was eine angemessene Honorierung der Leistungserbringer unabdingbar macht.
Weitere Hintergrundinformationen finden sich unter folgendem Link: BDP Pressemitteilung zur Resolution an BMG: Reform der Gebührenordnung für ….
Warum die Honorarreform jetzt dringend notwendig ist – und was auf dem Spiel steht
Die Gebührenordnung für Ärztinnen und Ärzte ist ein zentrales Element im Gesundheitswesen. Sie regelt, wie ärztliche Leistungen honoriert werden und beeinflusst dadurch maßgeblich die Organisation und Qualität der Versorgung. Doch das bestehende System steht vor erheblichen Herausforderungen: Die Struktur der Gebührenordnung ist überholt und passt nicht mehr zu den heutigen Anforderungen der medizinischen Praxis und den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten. Eine umfassende Modernisierung der Honorarordnung ist daher überfällig – sie betrifft nicht nur die ärztliche Vergütung, sondern hat weitreichende Auswirkungen auf die Sicherstellung einer hochwertigen, flächendeckenden Versorgung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Eine Reform der Honorarordnung ist in diesem Kontext nicht nur eine Fachfragen der Gesundheitspolitik, sondern ein Thema von gesellschaftlicher und politischer Bedeutung. Die derzeitigen Defizite in der Gebührenordnung führen zu Verzerrungen bei der Ressourcenverteilung im Gesundheitswesen und erschweren eine bedarfsgerechte Patientenversorgung. Ohne Anpassungen drohen Engpässe bei der ärztlichen Versorgung, vor allem in strukturschwachen Regionen, und eine Verschlechterung der Patientensicherheit. Politische Akteure stehen deshalb in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die ärztliche Versorgung zukunftsfest und patientenorientiert bleibt.
Weitere Reformen im Gesundheitsbereich – etwa in der Pflege oder im Krankenhauswesen – unterstreichen die Dringlichkeit, auch die ärztliche Honorierung zu modernisieren. Die öffentliche Debatte konzentriert sich zunehmend auf die Frage, wie die Gesundheitsversorgung effizient, gerecht und nachhaltig gestaltet werden kann. Dabei ist die Honorarreform ein unverzichtbarer Baustein, um die Attraktivität des Arztberufs zu erhalten und den gesellschaftlichen Wandel im Gesundheitswesen zu begleiten.
Auswirkungen auf Ärztliche Versorgung und Patientensicherheit
Die bisherige Gebührenordnung begünstigt nicht selten Leistungen, die weniger komplex sind, während zeitintensive oder koordinierende Tätigkeiten unterbewertet bleiben. Dies führt zu Fehlanreizen und kann Qualitätsverluste bewirken. Eine moderne Honorarstruktur soll dem entgegenwirken, indem sie die Vielfalt ärztlicher Tätigkeiten angemessen abbildet und damit die Versorgung und Patientensicherheit stärkt.
Gesellschaftlicher Wandel und politische Verantwortung
Der demografische Wandel, neue Versorgungsmodelle und wachsende Erwartungen der Bevölkerung erfordern ein flexibles und modernes Honorarsystem. Politische Entscheidungsträger müssen die gesellschaftlichen Herausforderungen aktiv gestalten und eine Reform vorantreiben, die langfristige Stabilität und Gerechtigkeit im Gesundheitswesen sichert.
Kernaufgaben der Honorarreform:
- Anpassung der Vergütung an moderne medizinische Leistungen
- Verhinderung von Versorgungslücken in benachteiligten Regionen
- Förderung patientenorientierter und koordinierter Behandlung
- Unterstützung der Attraktivität des Arztberufs im gesellschaftlichen Wandel
Nur durch eine zeitnahe und konsequente Reform der Gebührenordnung lässt sich gewährleisten, dass das Gesundheitssystem auch künftig seine zentrale Rolle für die Bevölkerung und die Gesellschaft erfüllen kann. Verzögerungen könnten ernste Folgen für die Versorgungsqualität und die politische Stabilität im Gesundheitswesen haben.
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