Bremen (VBR).
Vom 5. bis 7. Mai versammelt sich die Inkassobranche in Timmendorfer Strand an der Ostsee zu einem bedeutenden Kongress und der Mitgliederversammlung des Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU). Unter dem Motto „Neues aus dem Verband“ hat der diesjährige Kongress das Potenzial, weitreichende Impulse für die Branche zu setzen. Anke Blietz-Weidmann, Präsidentin des BDIU, kommentiert: "Der Kongress hat auch in diesem Jahr ein erstklassiges Programm und ausgezeichnete Redner. Die vielen bereits eingegangenen Anmeldungen machen deutlich, dass der Kongress sich in vielen Kalendern fest etabliert hat."
Die Agenda des Kongresses widmet sich sowohl einer Rückschau auf vergangene Entwicklungen als auch einem Ausblick auf zukünftige Herausforderungen, die die Branche betreffen können. Ein zentrales Thema wird die jüngst abgeschlossene öffentliche Debatte zur Musterfeststellungsklage im Bereich des Konzern-Inkasso sein. Obwohl das Urteil des Bundesgerichtshofes im Februar einen Schlussstrich zog, erfordert die juristische Analyse der Entscheidung weitere Aufmerksamkeit. Professorin Dr. Christine Osterloh-Konrad von der Universität Tübingen wird in ihrem Vortrag die gesellschaftliche Relevanz dieses Urteils beleuchten.
Ein weiteres Augenmerk liegt auf den politischen Entwicklungen und deren Einfluss auf die Inkassowirtschaft. Frank-Michael Goebel, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Koblenz, greift im Rahmen seines Vortrags den aktuellen Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD auf. Ein umstrittener Aspekt ist die Evaluation des Gesetzes zur Verbesserung des Verbraucherschutzes im Inkasso, das schon jetzt auf Widerstand stößt. Die Formulierung im Koalitionsvertrag, die eine Überprüfung der Inkasso-Reform von 2021 vorschlägt, wird von BDIU als einseitig und undifferenziert kritisiert. Anke Blietz-Weidmann bringt es auf den Punkt: "Wir sind die ersten, die applaudieren, wenn den schwarzen Schafen, die es noch gibt, das Handwerk gelegt wird. Wir gehen daher davon aus, dass die BDIU-Mitgliedsunternehmen mit der in der Formulierung enthaltenen Unterstellung nicht gemeint sind."
Trotz der bestehenden Vorbehalte spricht sie sich für konstruktive Gespräche mit der neuen Bundesregierung aus. Denn die Inkassowirtschaft spielt eine Schlüsselrolle in der deutschen Wirtschaft. „Für uns sieht das so aus, als umfasse die Initiative zur Stärkung der Wirtschaft alle außer uns“, betont sie. In Anbetracht der systemrelevanten Funktion des Inkassos in der wirtschaftlichen Gesamtheit stellt sie die Frage nach einem differenzierten Umgang mit diesem sensiblen Thema.
Auf dem Programm steht ebenfalls die Diskussion über Identitätsdiebstahl und Fehler in der Personenidentifizierung. Hierbei wird hervorgehoben, dass die meisten Inkassoverfahren gut funktionieren, jedoch immer wieder kriminelle Energie und Missverständnisse auftreten können. Eine Diskussionsrunde unter dem Vorsitz von Thomas Schauf, dem Vorsitzenden des Datenschutzausschusses, wird sich mit der Kooperation zwischen Inkassoinstitutionen, Adressdienstleistern und Auskunfteien befassen.
Laut Anke Blietz-Weidmann sind noch einige Plätze für den Kongress verfügbar. Interessierte sollten prüfen, ob eine Teilnahme noch realisierbar ist. Weitere Informationen zu Themen, Rednern und dem Anmeldeverfahren sind auf der Website des Kongresses zugänglich.
Der BDIU selbst hat seit seiner Gründung im Jahr 1956 eine zentrale Rolle inne, indem er die Interessen der Inkassowirtschaft bündelt. Mit rund 450 Mitgliedsunternehmen, die etwa 70 Prozent aller Inkassodienstleister in Deutschland repräsentieren, hat der Verband Einfluss auf die Rückführung von jährlich über fünf Milliarden Euro aus mehr als 33 Millionen Forderungen in den Wirtschaftskreislauf. In Europa ist der BDIU der größte Inkasso-Verband und bietet seinen Mitgliedern Zugang zu einem internationalen Netzwerk.
Die kommenden Tage in Timmendorfer Strand versprechen, wegweisend für die Zukunft der Inkassobranche zu werden.
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BDIU Kongress25: Koalitionsvertrag bedient alte Vorurteile
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Ein Blick in die Zukunft der Inkassobranche
Die bevorstehende Mitgliederversammlung und Kongress des Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) in Timmendorfer Strand stehen vor dem Hintergrund eines dynamischen Umfelds, das sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die Branche bereithält. Die bereits deutlichen 30 Prozent Anstieg in der Zahl der Anmeldungen zu diesem bedeutenden Event unterstreicht das hohe Interesse an den aktuellen Entwicklungen im Inkasso-Sektor und die Dringlichkeit, gesetzliche Rahmenbedingungen kritisch zu evaluieren.
Das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH), das die öffentliche Diskussion über die Musterfeststellungsklage ad absurdum geführt hat, illustriert die zunehmende Komplexität der rechtlichen Landschaft im Inkassowesen. Während die Entscheidung Klarheit brachte, bleibt die Aufgabe, die juristischen Implikationen eingehend zu verstehen, von zentraler Bedeutung. Die Rolle von Expertinnen wie Professorin Dr. Christine Osterloh-Konrad wird daher entscheidend sein, um nicht nur die Rechtslage, sondern auch die gesellschaftlichen Perspektiven zu beleuchten.
In einer Zeit, in der das Vertrauen in institutionelle Akteure auf die Probe gestellt wird, ist es besonders wichtig, die Bedenken der Verbraucher ernst zu nehmen. Auch die Evaluation des VVInkG, die im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung angesprochen wird, wird von der Branche aufmerksam verfolgt. Der BDIU fordert, dass eine differenzierte Betrachtung statt einer vorzeitigen Verurteilung erfolgt. Dies könnte sich als strategisch wertvoll erweisen, um in einem sich wandelnden rechtlichen Umfeld proaktiv agieren zu können. Eine solche Herangehensweise wäre nicht nur konstruktiv, sondern könnte auch darauf abzielen, Missverständnisse auszuräumen und nachhaltige Lösungsansätze zu entwickeln.
Zusätzlich ist das Thema Identitätsdiebstahl in der Diskussion von herausragender Bedeutung. In einer Welt, in der Daten zunehmend zur Zielscheibe von Kriminellen werden, ist die Sicherstellung der Identität und deren Integrität unabdingbar. Experten aus verschiedenen Bereichen haben beim Kongress die Möglichkeit, Grundlagen für die Zusammenarbeit zwischen Inkasso, Adressdienstleistern und Auskunfteien zu legen, um einen umfassenden Schutz der Verbraucher zu gewährleisten.
Der Kongress stellt somit nicht nur eine Plattform für den Austausch bewährter Praktiken dar, sondern bietet auch eine hervorragende Gelegenheit, um gemeinsam an Lösungen für die künftigen Herausforderungen in der Inkassowirtschaft zu arbeiten. Es ist zu erwarten, dass der BDIU mit seinen Mitgliedern und Partnern nicht nur Herausforderungen adressiert, sondern auch Wege findet, zukünftige Gelegenheiten zum Wachstum und zur Verbesserung der Branche zu nutzen.
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8 Antworten
‚Identitätsdiebstahl‘ muss unbedingt ernst genommen werden! Ich hoffe, dass bei dem Kongress echte Lösungen gefunden werden und nicht nur diskutiert wird. Gibt es bereits gute Ansätze oder Best Practices von anderen Ländern?
‚Die Rolle des Inkassos‘ ist so entscheidend in der Wirtschaft! Aber ich mache mir Sorgen um die negative Wahrnehmung durch einige Verbraucher. Was tut der BDIU dagegen? Gibt es da Strategien?
‚Neues aus dem Verband‘ klingt vielversprechend! Aber ich frage mich, wie viele echte Fortschritte wir tatsächlich sehen werden? Ist der BDIU bereit für Veränderungen im Inkasso-Bereich?
Der BDIU sollte wirklich mehr auf die Verbraucher eingehen. Die Kritik am Koalitionsvertrag macht mich stutzig. Wird es da echte Veränderungen geben? Ich hoffe, es wird nicht nur geredet.
Ich denke auch, dass es wichtig ist, dass Verbraucher gehört werden! Vielleicht gibt es ja schon Vorschläge von den Rednern im Kongress? Das könnte spannend sein.
Ich finde den Kongress eine super Idee, um Inkasso zu verbessern. Aber was ist mit dem Verbraucherschutz? Ich hoffe, dass die Themen klar besprochen werden. Wer wird wirklich die Stimme der Verbraucher sein?
Ich stimme zu, dass der Verbraucherschutz wichtig ist! Aber ich frage mich, ob die Diskussionen auch ernst genommen werden von den Entscheidungsträgern? Gibt es da schon Anzeichen für Verbesserungen?
Es wird interessant sein zu sehen, wie die Diskussion über Identitätsdiebstahl angegangen wird. Ich denke, das ist ein großes Problem heutzutage. Welche Lösungen könnten hier präsentiert werden?