BDF bestätigt Präsident Schäfer: Verband setzt auf Mehrgeschossbau und Quartiersentwicklung

Mathias Schäfer wurde am 13. Oktober 2025 in Marburg für eine zweite Amtszeit als Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) bestätigt. Gleichzeitig beschloss die Mitgliederversammlung eine strategische Ausrichtung für die kommenden zehn Jahre. Der Verband wird seine Aktivitäten künftig stärker auf neue Geschäftsfelder wie Mehrgeschossbau und Quartiersentwicklung ausrichten, während das Einfamilienhaus Kerngeschäft bleibt.
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Inhaltsübersicht

– Mathias Schäfer als Präsident des Bundesverbands Deutscher Fertigbau wiedergewählt
– Verband fokussiert künftig stärker auf Mehrgeschossbau und Quartiersentwicklung
– Kerngeschäft bleibt weiterhin der Bau von Einfamilienhäusern

BDF bestätigt Präsident Schäfer und setzt strategische Weichen

„Mathias Schäfer geht in seine zweite Amtszeit als Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF).“ Am 13. Oktober 2025 stimmten die Mitglieder in Marburg einstimmig für die Wiederwahl des 51-jährigen Geschäftsführers von FingerHaus. „In Schäfers Heimatstadt Marburg bestätigte die BDF-Mitgliederversammlung den 51-jährigen Geschäftsführer von FingerHaus (Frankenberg/Eder) einstimmig in seinem Amt.“

Die Versammlung markierte nicht nur personelle Kontinuität, sondern auch einen strategischen Wendepunkt. „Ebenfalls wiedergewählt wurden die BDF-Vizepräsidenten Hans Volker Noller von Fertighaus WEISS (Oberrot) und Johannes Schwörer von SchwörerHaus (Hohenstein-Oberstetten).“ Neu im Vorstand ist Johannes Hauck von der Hager Group als Vertreter der fördernden Mitglieder.

Der Verband richtet seinen Blick bewusst auf die nächste Dekade. „Ein Schwerpunkt der BDF-Mitgliederversammlung neben der Vorstandswahl war die Abstimmung einer Strategieentwicklung mit Blick auf die kommenden zehn Jahre.“ Die Branche erschließt zunehmend Geschäftsfelder jenseits des traditionellen Einfamilienhausbaus – darunter Mehrgeschossbau, Quartiersentwicklung und serielle Sanierung. „Der BDF versteht sich als Interessenvertretung des seriellen und holzbasierten Bauens und wird seine Verbandsaktivitäten künftig stärker auch auf die neuen Geschäftsfelder ausrichten. Kerngeschäft bleibt aber das Einfamilienhaus.“

Mit rund 50 Herstellern in Holz-Fertigbauweise und über 120 Zulieferern als fördernde Mitglieder (Stand: 13. Oktober 2025, Pressemitteilung BDF) verfügt der 1961 gegründete Verband über eine breite Basis für diese strategische Erweiterung. Sechs FertighausWelten und das Portal FertighausWelt.de bilden bereits heute wichtige Säulen der Kundenansprache.

Zahlen und Markttrends im Fertig- und Holzbau

Die strategische Neuausrichtung des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau erfolgt zu einem Zeitpunkt, in dem serielle und holzbasierte Bauweisen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Zwei zentrale Kennzahlen verdeutlichen diese Entwicklung: Die Fertigbauquote bei neuen Wohngebäuden erreichte 2023 einen Wert von 24,5 Prozent – das bedeutet, fast jedes vierte neu errichtete Wohngebäude entstand in Fertigbauweise. Parallel dazu stieg der Holzbauanteil am gesamten Hochbau 2024 auf etwa 20 Prozent und zeigt weiterhin wachsende Tendenz, auch im gewerblichen und öffentlichen Bau.

Diese Zahlen belegen, warum der Verband sein Profil über den klassischen Einfamilienhausbau hinaus schärfen möchte. Die Mitgliedsunternehmen bearbeiten zunehmend Geschäftsfelder wie Mehrgeschossbau, Quartiersentwicklung und serielle Sanierung. Diese Segmente tragen mittlerweile einen steigenden Anteil zum Branchenumsatz bei.

Wo der Fertigbau heute steht

Die aktuellen Marktdaten zeigen ein klares Bild:

  • Fertigbauquote Neubau (Wohngebäude): 24,5 % – Stand: Jahr 2023 (Statistisches Bundesamt)
  • Holzbauanteil am Hochbau: ca. 20 % – Stand: Jahr 2024 (ifeu/Bundesarchitektenkammer)

Beide Werte belegen die wachsende Relevanz moderner Bauweisen. Während die Fertigbauquote den Anteil industriell vorgefertigter Gebäude misst, zeigt der Holzbauanteil die Verbreitung des nachwachsenden Rohstoffs im gesamten Hochbau. Beide Entwicklungen verlaufen parallel und verstärken sich gegenseitig, da viele Fertighäuser in Holzbauweise realisiert werden.

Die strategische Weichenstellung des BDF spiegelt somit nicht nur veränderte Unternehmensstrategien wider, sondern reagiert auch auf messbare Marktentwicklungen. Der Verband positioniert sich zunehmend als Interessenvertretung des seriellen und holzbasierten Bauens insgesamt – bei gleichzeitiger Wahrung des Kerngeschäfts im Einfamilienhausbereich.

Widerstände und strukturelle Hürden

Während der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) das serielle und holzbasierte Bauen als Zukunftspfad etablieren will, formieren sich kritische Stimmen innerhalb der Bauwirtschaft. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und die IG BAU äußern grundsätzliche Bedenken gegenüber einer zu starken Fokussierung auf serielle und modulare Bauweisen. Aus ihrer Sicht drohen Qualitätseinbußen bei der handwerklichen Ausführung und eine potenzielle Verlagerung von Arbeitsplätzen. Zudem fordern sie mehr regulatorische Flexibilität für die serielle Sanierung, um diese überhaupt praktikabel umsetzen zu können (Stand: April 2025).

Gegenpositionen und Engpässe

Die Skepsis gegenüber neuen Bauweisen ist nur eine von mehreren Herausforderungen, mit denen die Baubranche 2025 konfrontiert ist. Laut Branchenverbänden wie dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) und dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) bleiben traditionelle Problemfelder weiterhin akut:

  • Fachkräftemangel (Stand: 2025)
  • Langwierige Genehmigungsprozesse (Stand: 2025)
  • Gestiegene Baukosten (Stand: 2025)
  • Rohstoffengpässe (Stand: 2025)

Diese strukturellen Hemmnisse erschweren nicht nur den konventionellen Hochbau, sondern bremsen auch die von BDF-Präsident Mathias Schäfer vorangetriebene Expansion in neue Geschäftsfelder wie den Mehrgeschossbau und die Quartiersentwicklung. Gleichzeitig gewinnt die technische Gebäudeausstattung als integraler Bestandteil moderner Bauprojekte an Bedeutung. Die Hager Group, vertreten durch Johannes Hauck im BDF-Vorstand, erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von ca. 2,9 Mrd. € (Stand: Geschäftsjahr 2024). Diese wirtschaftliche Stärke unterstreicht das wachsende Gewicht fördernder Mitglieder bei der Bewältigung branchenübergreifender Herausforderungen.

Mehr als nur Bauen: Was moderne Holzbauweise für Bürgerinnen und Bürger bedeutet

Wenn der Bundesverband Deutscher Fertigbau seine Aktivitäten künftig stärker auf Mehrgeschossbau, Quartiersentwicklung und serielle Sanierung ausrichtet, geht es um weit mehr als um Unternehmensstrategien. Diese Entwicklung betrifft unmittelbar das Leben in unseren Städten und Gemeinden – und damit jeden Einzelnen. Denn hinter den Fachbegriffen verbergen sich konkrete Verbesserungen für den Alltag der Menschen.

Standardisierte und holzbasierte Lösungen können Planungs- und Bauzeiten deutlich verkürzen und Bauabläufe planbarer gestalten. In der Praxis bedeutet das: Wo heute Baulücken klaffen oder marode Gebäude stehen, entstehen schneller neue Wohnungen, Schulen oder Kitas. Für Familien, die dringend bezahlbaren Wohnraum suchen, für Kommunen, die dringend Schulplätze benötigen, und für alle, die auf moderne öffentliche Infrastruktur angewiesen sind, macht dieser Geschwindigkeitsvorteil einen spürbaren Unterschied.

Die sichtbarste Veränderung wird dabei im Stadtbild stattfinden. Holzgebäude prägen zunehmend das architektonische Erscheinungsbild unserer Städte – nicht mehr nur als Einfamilienhäuser am Stadtrand, sondern als mehrgeschossige Wohnanlagen, Bildungseinrichtungen und öffentliche Bauten mitten im urbanen Raum. Dieser Wandel hin zu sichtbarerer Holzbauarchitektur bringt nicht nur ästhetische Vielfalt, sondern steht auch für nachhaltiges Bauen und das Erreichen von Klima- und Ressourcenzielen.

Allerdings hängt der Erfolg dieser Entwicklung von mehreren Faktoren ab: Qualitätssicherung, reibungslose Genehmigungsverfahren und stabile Lieferketten müssen mit der technologischen Entwicklung Schritt halten. Gelingt dies, profitieren Bürgerinnen und Bürger doppelt – durch schnellere Realisierung wichtiger Bauvorhaben und durch eine zukunftsfähige, nachhaltige Baukultur in ihrer unmittelbaren Lebensumgebung.

Ausblick: Was die zweite Amtszeit prägen dürfte

Die zweite Amtszeit von Mathias Schäfer als BDF-Präsident wird von einer doppelten Herausforderung bestimmt: Einerseits soll der Verband seine Rolle als Interessenvertretung des seriellen und holzbasierten Bauens weiter ausbauen, andererseits bleibt das klassische Geschäftsfeld zentral. Wie die Strategieentwicklung des Verbands verdeutlicht, wird das Kerngeschäft Einfamilienhaus weiterhin den Mittelpunkt bilden, während gleichzeitig neue Geschäftsfelder wie Mehrgeschossbau, Quartiersentwicklung und serielles Sanieren an Bedeutung gewinnen.

Entscheidend für den Erfolg dieser strategischen Ausrichtung werden die äußeren Rahmenbedingungen sein. Die Fachkräfteverfügbarkeit, Genehmigungsdauer und Kostenentwicklung beeinflussen maßgeblich, wie schnell Projekte in den Wachstumssegmenten tatsächlich realisiert werden können. Für den BDF bedeutet dies, trotz erweiterter Aktivitäten den Fokus nicht zu verlieren und gleichzeitig an den Schnittstellen zwischen Standardisierung, Qualität und gesellschaftlicher Akzeptanz zu arbeiten.

Die Verbandsstrategie setzt auf Kontinuität mit klaren Prioritäten. Durch die Einbindung von Partnern und die konsequente Ausrichtung auf beide Geschäftsfelder – das traditionelle wie das innovative – positioniert sich der BDF für die kommenden Jahre. Die Balance zwischen bewährten Strukturen und neuen Möglichkeiten wird den Weg der Fertigbauindustrie in Schäfers zweiter Amtszeit maßgeblich prägen.

Die nachfolgenden Informationen basieren auf einer Pressemitteilung des Bundesverbands Deutscher Fertigbau.

Weiterführende Quellen:

8 Antworten

  1. @BDF Die strategische Neuausrichtung sieht spannend aus! Es wäre interessant zu erfahren, wie genau man die Herausforderungen des Fachkräftemangels angehen will. Habt ihr schon konkrete Pläne dazu?

  2. @BDF Gute Entscheidung mit dem neuen Fokus! Aber wie steht ihr zu den kritischen Stimmen von anderen Verbänden? Glaubt ihr, dass diese Bedenken ernst genommen werden sollten oder eher übertrieben sind?

  3. Ich finde es gut, dass mehr Augenmerk auf den Mehrgeschossbau gelegt wird. Das könnte für viele Familien helfen, schneller Wohnungen zu finden. Was denkt ihr über die Qualität bei seriellem Bauen? Ich hoffe wirklich, dass der Standard hoch bleibt.

    1. @Jolanta41 Gute Frage! Die Qualitätssicherung ist super wichtig. Vielleicht sollten mehr Schulungen für Arbeiter angeboten werden? Wie seht ihr das in Bezug auf zukünftige Bauprojekte?

  4. Die Zahlen zu Fertigbau und Holzbau sind beeindruckend. Eine Quote von 24,5 % im Neubau zeigt ja wirklich, wie sehr sich der Markt verändert. Könnte das auch Auswirkungen auf die Baupreise haben? Ich bin gespannt auf die nächsten Entwicklungen!

    1. Das denke ich auch! Mit der steigenden Nachfrage könnten die Preise steigen. Aber vielleicht gibt es auch neue Ansätze zur Kostenkontrolle? Habt ihr Ideen dazu oder kennt ihr Beispiele aus anderen Ländern?

  5. Ich finde es toll, dass Mathias Schäfer wiedergewählt wurde! Der Fokus auf Mehrgeschossbau und Quartiersentwicklung ist echt wichtig. Was denkt ihr über die Herausforderungen, die es dabei gibt? Ich hoffe, dass sie auch mit den Fachkräften ein gutes Konzept haben.

    1. Ja, das Thema Fachkräftemangel ist echt kritisch! Aber ich denke, wenn sie gute Strategien entwickeln, könnte das klappen. Wer hat Erfahrungen mit neuen Bauprojekten gemacht? Welche Tipps habt ihr für die Branche?

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