BDBe: THG-Quotenänderung gefährdet Klimaschutz nachhaltig

Berlin, 20. Juni 2025 – Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) äußert scharfe Kritik an den jüngsten Plänen des Bundesumweltministeriums zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote). Der aktuelle Referentenentwurf, der ambitionierte Ziele für erneuerbare Energien im Verkehrssektor umsetzen soll, sieht unter anderem eine Reduzierung der Anrechenbarkeit nachhaltiger Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse vor. Dies könnte gravierende Folgen für die Branche haben, die nachweislich zur CO2-Minderung beiträgt. Der BDBe fordert eine Neubewertung der Argumente, die die Grundlage des Entwurfs bilden, und warnt vor einem klimapolitischen Rückschritt.

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Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) äußert Sorge über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Treibhausemissionsminderungs-Quote (THG-Quote), die vom Bundesumweltministerium (BMUKN) vorgelegt wurden. Der Referentenentwurf zielt darauf ab, die Erneuerbare Energien Richtlinie (RED III) in nationales Recht zu übertragen und stellt dabei hohe Anforderungen an den Einsatz erneuerbarer Energien im Verkehrssektor.

Kritisch betrachtet der BDBe besonders die geplante Absenkung der Anrechenbarkeit nachhaltiger Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse sowie die vorgeschlagene Verzögerung des THG-Quotenhochlaufs bis 2030. Auch die Aussetzung der Berichtspflichten zur Evaluierung der THG-Quote sorgt für Widerspruch. Positiv hervorgehoben werden hingegen Maßnahmen zur Bekämpfung von Betrug bei der Anrechnung fortschrittlicher Biokraftstoffe und die Weiterführung der THG-Quote bis 2040.

Alois Gerig, der Vorsitzende des BDBe, kritisiert die Absenkung der Obergrenze für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse als unbegründet. Er verweist auf längst widerlegte Behauptungen über Flächenkonkurrenz und indirekte Landnutzungseffekte. „Nachhaltig zertifiziertes Bioethanol aus heimischem Anbau leistet seit Jahren nachweislich einen messbaren und kosteneffizienten Beitrag zur CO2-Minderung im Verkehr – und unterliegt dabei wie andere Biokraftstoffe auch strengen ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien“, betont Gerig.

Der vorliegende Gesetzentwurf steht im klaren Widerspruch zu dem Beschluss der Umweltministerkonferenz der Länder vom November 2024, der fordert, möglichst alle nachhaltigen Optionen zur THG-Minderung zu nutzen, um die Klimaziele zu erreichen. Für den BDBe stellt der Entwurf einen klimapolitischen Rückschritt dar, der auf überholte Argumente zur vermeintlichen Umweltschädlichkeit von Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse rekurriert. Gerig kritisiert: „Die von Minister Schneider mit Verweis auf widerlegte Narrative behauptete pauschale Umweltschädlichkeit von Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse verkennt nicht nur die Realität, sondern untergräbt auch die Investitionssicherheit für eine gesamte Branche.“

Der BDBe fordert von der Bundesregierung eine technologieoffene Herangehensweise, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert. Gerig spricht mahnend: „Wer bewährte Lösungen ohne Not einschränkt, gefährdet Vertrauen und Planungssicherheit.“

Der Gesetzentwurf wird nun in die Länder weitergeleitet und soll voraussichtlich im Herbst im Bundestag diskutiert werden. Der BDBe, der die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen und -verbände vertreibt, sieht die Rolle nachhaltig produzierter Biokraftstoffe als entscheidend an für die Zukunft des Verkehrssektors in Deutschland. Zur Zeit enthalten die an Tankstellen angebotenen Benzinsorten zwischen 5 % und 10 % den nachhaltigen Rohstoff Bioethanol, der aus unterschiedlichen Quellen, wie Futtergetreide oder Zuckerrüben, gewonnen wird.


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BDBe kritisiert geplante THG-Quotenänderung als Rückschritt für den Klimaschutz: …

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Herausforderungen und Chancen für die Bioethanolwirtschaft im Kontext der THG-Quote

Die aktuelle Diskussion um die Treibhausemissionsminderungs-Quote (THG-Quote) und den dazugehörigen Referentenentwurf verdeutlicht die Spannungen zwischen Umweltpolitik und den Interessen der erneuerbaren Energien. Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) hat jüngst Bedenken geäußert, die auf einem fundamentalen Misstrauen gegenüber nachhaltigen Biokraftstoffen basieren. Diese Stoffe spielen eine zentrale Rolle in der deutschen Energiepolitik, insbesondere in der Mobilitätswende, der angestrebten Reduktion von CO2-Emissionen im Verkehrssektor.

Nachhaltig gewonnenes Bioethanol hat über die Jahre nachweislich zur Minderung von CO2-Emissionen beigetragen – ein Zeitpunkt, der sich mit den wachsenden Anforderungen der EU-Richtlinie RED III deckt. Die Herausforderungen, die durch den Entwurf der Bundesregierung entstehen, reflektieren nicht nur einen potenziellen Rückschritt in der Klimapolitik, sondern auch die Notwendigkeit, wissenschaftlich fundierte Entscheidungen zu treffen und innovative Lösungen zu fördern, statt bewährte Technologien zu beschränken.

Die Diskussion über Flächenkonkurrenz und die sogenannten indirekten Landnutzungseffekte, auf die sich Kritiker stützen, hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Neue wissenschaftliche Studien legen nahe, dass durch gezielte landwirtschaftliche Praktiken und nachhaltige Anbauverfahren negative Auswirkungen minimiert werden können. Somit könnte der Vorstoß in die falsche Richtung, wie vom BDBe angeführt, nicht nur den Markt, sondern auch die weiteren Entwicklungsziele der deutschen Klimapolitik gefährden.

Die Bedenken des BDBe stehen auch im Kontext der Umweltministerkonferenz, die den Fokus auf nachhaltige Optionen zur THG-Minderung gelegt hat. Dies besagt, dass unterschiedliche Ansätze in der Diskussion bleiben sollten, um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen. Ein Dialog zwischen Industrie und Politik könnte in dieser Situation entscheidend sein, um Konsens zu erzielen und die Investitionslandschaft für die Bioethanolwirtschaft zu sichern.

Damit geht es nicht nur um die Vorzüge und Herausforderungen von Biokraftstoffen, sondern auch um die Zukunft der Mobilität in Deutschland – mit dem Ziel, nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen zu finden, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch tragfähig sind. In einem sich schnell verändernden politischen und wirtschaftlichen Umfeld bleibt es entscheidend, dass die verschiedenen Stakeholder zusammenarbeiten, um die Ziele der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, während gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Bioethanolwirtschaft gewährleistet bleibt.


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10 Antworten

  1. Es wäre gut wenn mehr Menschen über solche Themen sprechen würden; uns alle betrifft es schliesslich! Wie können wir unseren Einfluss als Bürger erhöhen?

  2. ‚Die Investitionssicherheit‘ ist ein wichtiger Punkt! Wenn Unternehmen nicht wissen, wie es weitergeht mit den Vorschriften für Biokraftstoffe, werden sie zögern zu investieren.

    1. ‚Vertrauenskultur‘ in der Branche ist entscheidend! Der Gesetzesentwurf könnte alles gefährden, was bisher erreicht wurde in Bezug auf erneuerbare Energien.

  3. Die Kritik des BDBe an den neuen Vorschlägen finde ich sehr berechtigt. Ich bin neugierig, welche Lösungen die Regierung anbieten kann, um diese Herausforderungen zu meistern.

    1. Genau! Es ist schade, dass oft alte Argumente gegen Biokraftstoffe wiederholt werden. Wo sind die neuen Ideen? Wir brauchen dringend einen Dialog über nachhaltige Energien.

  4. Es ist ja wirklich interessant, wie der BDBe die Absenkung der Anrechenbarkeit kritisiert. Ich frage mich, was die Regierung denkt? Sind sie sich nicht bewusst, dass Biokraftstoffe wichtig sind?

    1. Ja genau! Ich verstehe das auch nicht. Es gibt doch viele Beweise dafür, dass nachhaltige Biokraftstoffe helfen können. Sollten wir nicht mehr in solche Technologien investieren?

    2. Absolut! Die Industrie braucht Unterstützung und keine Einschränkungen. Ich hoffe, dass bei der Diskussion im Bundestag auch die positiven Aspekte von Bioethanol berücksichtigt werden.

  5. Ich finde es wichtig, dass wir über die THG-Quote sprechen. Die geplanten Änderungen könnten wirklich schädlich sein für die Umwelt. Warum wird nicht mehr auf wissenschaftliche Erkenntnisse gehört?

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