Bremen (VBR).
In einem umfassenden Blick auf die betriebliche Mobilität in Deutschland präsentierte der Bundesverband Betriebliche Mobilität e.V. kürzlich die Ergebnisse seiner BBM-Mobility-Survey 2024. Diese Studie, erarbeitet mit einer breiten Befragung von 2.870 Beschäftigten aus diversen Unternehmen, beleuchtet das aktuelle und zukünftige Mobilitätsverhalten am Arbeitsplatz.
Die Untersuchung zeigt klare Trends: Vielfach wird noch immer der Pkw für den Arbeitsweg bevorzugt. Über 60 Prozent der Befragten benutzen das Auto, um zur Arbeit zu gelangen, sei es als eigenes Fahrzeug oder als Dienstwagen. Die mittlere Pendelstrecke beträgt dabei 23 Kilometer, bei einer durchschnittlichen Dauer von 30 Minuten. Axel Schäfer, Geschäftsführer des Verbands, betont, wie wichtig "Fakten statt Mutmaßungen" für eine fundierte Analyse sind (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Ein bedeutendes Ergebnis der Umfrage ist die zunehmende Bedeutung flexibler Arbeitsmodelle wie Home-Office. Fast die Hälfte der Mitarbeitenden arbeitet regelmäßig von zu Hause und glaubt, so zum Klimaschutz beizutragen. Diese Möglichkeit schafft attraktivere Arbeitsbedingungen, insbesondere für jene mit längeren Anfahrtswegen. Gleichwohl wünschen sich 50 Prozent der Befragten bessere Mobilitätsangebote seitens ihrer Arbeitgeber.
Eine wichtige Erkenntnis betrifft die Informationslücken über bestehende Angebote. Viele verstehen Konzepte wie das Mobilitätsbudget nicht vollständig, was deren Nutzung beeinträchtigt. Der CEO von Dataforce, Marc Odinius, sieht darin "noch potenzial" und vermutet mangelnden Zugang zu verständlichen Informationen als Hauptursache (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Hinsichtlich zukünftiger Veränderungen planen nur 21 Prozent der Teilnehmenden eine Verhaltensanpassung, wobei E-Fahrzeuge hoch im Kurs stehen. Bei jungen Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren erfreut sich auch das Fahrrad wachsender Beliebtheit. Diese Bevölkerungsgruppe wünscht sich vor allem sicherere Radwege – ein Wunsch, der wichtige Impulse für städtische Infrastrukturprojekte geben könnte.
Die Experten der Branche wie auch kleinere Unternehmen sollten die Studie intensiv analysieren, da sie wertvolle Einblicke in bestehende Defizite und Potenziale bietet, empfiehlt der BBM. Nachhaltigkeit und finanzielle Unterstützung sind für viele Beschäftigte eng miteinander verknüpft. Arbeitgeber könnten hier gezielt durch Incentives wie Zuschüsse zum Jobticket ansetzen, um ihre Belegschaft zu motivieren und gleichzeitig umweltschonende Alternativen zu fördern (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Für detailliertere Einblicke steht die vollständige Studie unter nachfolgendem Link kostenfrei zur Verfügung: BBM Mobility Survey 2024.
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BBM Mobility Survey 2024: Beschäftigte wollen einfach, flexibel und schnell zur …
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Nachhaltige Mobilität: Chancen und Herausforderungen für Unternehmen
Die Erkenntnisse der BBM-Mobility-Survey 2024 spiegeln wider, wie tief verwurzelt das Bedürfnis nach nachhaltiger Mobilität inzwischen in der Arbeitswelt ist. Insbesondere vor dem Hintergrund wachsender Umweltsorgen birgt der Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel sowohl erhebliche Potenziale als auch diverse Herausforderungen für Unternehmen.
Ein wesentlicher Aspekt, der aus der Studie hervorgeht, ist die zentrale Rolle des Autos im Pendleralltag – trotz kurzer Arbeitswege. Diese Dominanz verdankt sich nicht zuletzt der Bequemlichkeit und Flexibilität, die das Auto als Verkehrsmittel bietet. Doch genau dieser Punkt eröffnet für Arbeitgeber eine Chance: Sie können durch entsprechende Mobilitätsangebote und flexible Arbeitsmodelle, wie etwa erweitertes Home-Office, gezielt Anreize schaffen, die Nutzung von Pkw zu reduzieren. Ein Ansatz könnte beispielsweise die verstärkte Förderung von Dienstradleasing sein, was gerade bei jüngeren Arbeitnehmer*innen bereits auf Interesse stößt.
Ein übergreifender Trend zeigt sich darin, dass viele Beschäftigte bereit sind, auf innovative und nachhaltigere Technologien umzusteigen – vor allem Elektrofahrzeuge oder E-Bikes finden zunehmend Zuspruch. Es liegt daher im Interesse der Unternehmen, entsprechende Infrastrukturen auszubauen, darunter Ladestationen für E-Fahrzeuge oder sichere Radabstellplätze. Solche Maßnahmen könnten nicht nur die Akzeptanz alternativer Mobilitätsoptionen erhöhen, sondern auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern.
Besondere Aufmerksamkeit sollte auch der Bildung von Partnerschaften zwischen Unternehmen, öffentlichen Verkehrsbetreibern und Kommunen zukommen. Diese Zusammenarbeit kann helfen, die bestehende Infrastruktur und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern. Die Ergebnisse der Befragung verdeutlichen, dass hier noch Defizite bestehen – die Bewertung der Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes mit öffentlichen Verkehrsmitteln fällt vielerorts mäßig aus. Eine Verbesserung könnte den Verzicht auf das Auto erleichtern und somit der Umwelt zugutekommen.
In einer Zeit, in der die Arbeitswelt von rasanten technologischen Entwicklungen und einem zunehmenden Fokus auf Nachhaltigkeit geprägt ist, wird es für Unternehmen entscheidend sein, Mobilitätsbedürfnisse ihrer Mitarbeitenden aktiv zu gestalten. Individuelle Lösungen und maßgeschneiderte Angebote könnten helfen, die Mobilitätswende erfolgreich zu meistern. Dabei ist es wichtig, dass finanzielle Aspekte berücksichtigt werden, da wirtschaftliche Faktoren weiterhin eine wesentliche Rolle spielen. Ein bewusster Umgang mit Mobilität muss bezahlbar bleiben, um langfristig Akzeptanz zu finden.
Im Rückblick auf vergleichbare Studien und Konferenzen zeigt sich, dass die Herausforderungen bei der Umsetzung nachhaltiger Mobilitätskonzepte vielfältig sind, jedoch ebenso viele Chancen bieten, um Unternehmenskultur und -prozesse zukunftsfähig zu gestalten. Die BBM-Mobility-Survey 2024 liefert wertvolle Einblicke und sollte als Grundlage für weitergehende Diskussionen in Politik und Wirtschaft dienen.
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