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Bayern: Pflegeeinrichtungen im Notstand wegen Ausbildungsänderung

Pflegeassistenzausbildung: "Kultusministerium wirft Bayern um Jahre zurück." / bpa ...
Pflegeeinrichtungen in Bayern erleben derzeit einen akuten Mangel an Fachkräften, der dazu führt, dass hilfesuchende Familien täglich abgewiesen werden müssen. Diese alarmierende Situation wird durch eine Erhebung mit dem Titel "Bei Anruf Sorry" untermauert. Trotz des dringenden Bedarfs plant das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus, die bewährte einjährige Assistenzausbildung aufzugeben und stattdessen auf eine verlängerte Neugestaltung zu setzen. Dies kritisiert Kai A. Kasri, der bayerische Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), scharf. Die geplanten Änderungen bedrohen laut Kasri nicht nur die schnelle Versorgung von Pflegebedürftigen, sondern verschärfen auch die ohnehin angespannte Personalsituation.

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Bremen (VBR). Pflege in Bayern: Ein Jahr Ausbildung reicht aus

In Bayern stehen Pflegeeinrichtungen vor einem gravierenden Problem: Täglich müssen hilfesuchende Familien abgewiesen werden, weil es nicht genug Pflegepersonal gibt. Die Erhebung „Bei Anruf Sorry“ verdeutlicht diesen alarmierenden Trend und unterstreicht den akuten Handlungsbedarf. Doch anstatt Lösungen zu finden, plant das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus, die bewährte einjährige Assistenzausbildung aufzugeben und durch eine längere Ausbildungszeit von 18 Monaten zu ersetzen. Der bayerische Landesvorsitzende des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Kai A. Kasri, äußerte scharfe Kritik an diesem Vorhaben.

„Pflegebedürftige und ihre Familien suchen überall im Freistaat dringend nach professioneller Unterstützung. Jeder Tag zählt für sie. Gleichzeitig steuert Bayern auf einen massiven weiteren Personalmangel zu, wenn geburtenstarke Jahrgänge auch in der Pflege in Rente gehen“, betonte Kasri. Laut ihm ist es unverständlich, warum gerade jetzt eine Verlängerung der Assistenzausbildung erwogen wird. Diese Änderung könnte Bayern in der Gewinnung wichtiger Pflegekräfte um Jahre zurückwerfen.

Hintergrund der Diskussion sind bundesweite Bemühungen, eine einheitliche Assistenzausbildung in der Pflege zu etablieren. Während einige Fachverbände für eine einjährige Ausbildung plädieren, streben andere Länder eine 18-monatige Ausbildungsdauer an. Kasri warnte: „Dieser Kompromiss würde bedeuten, dass dringend benötigte Kräfte erst später in der Versorgung ankommen.“ Die Praxis habe gezeigt, dass Assistenzkräfte innerhalb eines Jahres alle notwendigen Fähigkeiten erwerben könnten.

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Die Dringlichkeit der Lage lässt wenig Spielraum für langwierige politische Debatten. Niemand kann bestreiten, dass der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal steigt – insbesondere, wenn immer mehr Angehörige aus dem Beruf ausscheiden. Jede Verzögerung bei der Ausbildung neuer Pflegekräfte verschärft lediglich die bestehende Notlage.

Kasri fasst die Situation eindringlich zusammen: „Ein gutes und schnelles System wird aufgegeben, nur weil es der Bund und andere Länder so wollen? Wo ist das bayerische Selbstbewusstsein, wenn man es wirklich braucht?“ Sein Appell geht über die bloße Kritik hinaus; er fordert schnelles Handeln, um die kontinuierliche Versorgung pflegebedürftiger Menschen sicherzustellen.

Diese Entwicklung betrifft nicht nur die betroffenen Einrichtungen und deren Bewohner, sondern weist auf eine breitere Problematik in der gesellschaftlichen Organisation der Altenpflege hin. Die veränderten Bedingungen fordern pragmatische und schnelle Lösungen. Familien und Pflegebedürftige dürfen nicht die Leidtragenden zögerlicher Politik sein.

Für weitere Informationen steht Joachim Görtz, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle, zur Verfügung. Er ist telefonisch unter 089/890 44 83 20 erreichbar.

Die Zukunft der Pflege in Bayern hängt maßgeblich davon ab, wie schnell und flexibel auf aktuelle Herausforderungen reagiert wird. Die Entscheidung über die Länge der Assistenzausbildung könnte dabei wegweisend sein – mit weitreichenden Konsequenzen sowohl für die Pflegeanbieter als auch für die Betroffenen selbst.


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Pflegeassistenzausbildung: “Kultusministerium wirft Bayern um Jahre zurück.” / bpa …

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Hintergrund und Perspektiven zur Assistenzausbildung in der Pflege

Die Diskussion um die Dauer der Assistenzausbildung für Pflegekräfte in Bayern steht im Kontext eines allgemein steigenden Bedarfs an qualifiziertem Pflegepersonal in Deutschland. Mit der demografischen Entwicklung und dem Eintritt der sogenannten "Babyboomer" in das Rentenalter wird in den kommenden Jahren eine erhebliche Zunahme an pflegebedürftigen Menschen erwartet. Die Statistik zeigt bereits eine deutliche Diskrepanz zwischen der Nachfrage und dem Angebot an Pflegekräften.

Vergleichbare Ereignisse lassen sich auf Bundes- sowie europäischer Ebene beobachten. In vielen Ländern wird die Ausbildung von Pflegeassistenten unterschiedlich gehandhabt, was zu variierenden Ausbildungszeiten und Qualifikationsanforderungen führt. Während einige Länder wie Dänemark und die Niederlande auf kürzere, praxisorientierte Ausbildungsmodelle setzen, wird in anderen Staaten länger an theoretischem Unterricht festgehalten.

Diese Unterschiede haben signifikante Auswirkungen auf die Versorgungslage: Studien haben mehrfach belegt, dass es keine lineare Beziehung zwischen der Ausbildungsdauer und der praktischen Einsatzfähigkeit der Assistenzkräfte gibt. Vielmehr kommt es auf die Qualität der Ausbildung und die anschließende Einarbeitung in der Praxis an. Kritiker der vorgeschlagenen Verlängerung argumentieren daher, dass die zwölfmonatige Assistenzausbildung bereits ein erfolgreiches Modell darstellt, das den spezifischen Anforderungen des Berufsbildes gerecht wird, ohne unnötig Zeit zu verlieren.

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Ein weiterer Aspekt dieser Debatte ist die Anziehungskraft des Berufes selbst. Längere Ausbildungszeiten könnten potenzielle Bewerber abschrecken, da sie länger auf ein eigenständiges Gehalt warten müssen. Gerade in einer Branche, die ohnehin mit Imageproblemen und einem harten Arbeitsalltag kämpft, wäre dies ein zusätzlicher Hemmschuh bei der Gewinnung neuer Fachkräfte.

Mögliche Entwicklungen in dieser Angelegenheit hängen stark von den Ergebnissen der laufenden bundesweiten Abstimmungen ab. Sollte die 18-monatige Ausbildung durchgesetzt werden, müssten nicht nur Lehrpläne angepasst, sondern auch neue Kapazitäten an Schulen geschaffen werden. Dies könnte zusätzliche Ressourcen und Zeit beanspruchen, die angesichts des akuten Personalnotstands nicht verfügbar sind.

Prognosen deuten darauf hin, dass der ohnehin angespannte Pflegemarkt weiter unter Druck geraten könnte. Kurzfristige Engpässe dürften sich verschärfen, wenn die Umsetzung der neuen Regelung tatsächlich Jahre in Anspruch nimmt. Langfristig bleibt abzuwarten, ob eine längere Ausbildung den gewünschten Effekt einer höheren Qualifikation der Pflegekräfte oder sogar eine Verbesserung der Pflegequalität mit sich bringen würde.

In der Gesamtbetrachtung zeigt sich, dass die geplanten Reformen zur Assistenzausbildung nicht isoliert betrachtet werden sollten. Sie stehen Teil eines größeren Maßnahmekatalogs, der dringend notwendigen Anpassungen in der Pflegeausbildung vorsieht. Welche konkreten Ergebnisse letztlich erzielt werden, hängt maßgeblich von der weiteren politischen Willensbildung und der Umsetzbarkeit der beschlossenen Maßnahmen ab.

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7 Antworten

  1. ‘Echt traurig wie hier mit den pflegekräften umgegangen wird. Die politik hat keine ahnung von der realität.’

  2. Denk mal drüber nach, die leute brauchen hilfe jetzt und nich in anderthalb jahren! Versteht doch keiner sowas.

  3. Versteh ich nicht warum das so lange dauern muss. Man lernt doch alles wichtige in einem jahr. Mehr zeit verschwendet doch nur resourcen.

  4. Das is ja völliger quatsch. Ein jahr ausbildung is doch genug. Warum sollten wir das auf 18 monate verlängern, das machts nur komplizierter und bringt nix.

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