Bremen (VBR). Inmitten der brütenden Augusthitze wagte sich der Bundestagsabgeordnete Jürgen Kretz in ein ungewöhnliches „Praktikum“ bei der Baumschule Lebensraum Garten im baden-württembergischen Mauer. Ziel seiner Hospitanz, organisiert durch den Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V., war es, praxisnah die Herausforderungen und Notwendigkeiten in der Baumschulbranche besser zu verstehen.
Seit über einem Jahrhundert betreibt die Familie Müller auf einer Fläche von mehr als 30 Hektar ihre traditionsreiche Baumschule. Hier gedeihen rund 10.000 verschiedene Pflanzenarten und -sorten, die perfekt an die regionalen Klimabedingungen und Bodenverhältnisse angepasst sind. Unter fachmännischer Anleitung schnitt der Politiker Apfelbäume und lernte die anspruchsvolle Kunst der Veredelung kennen – eine Methode zur Verschmelzung zweier Pflanzenteile unterschiedlicher Herkunft, die zu einer neuen, robusteren Pflanze heranwachsen.
Jürgen Kretz zeigte sich beeindruckt von der Hingabe und dem handwerklichen Geschick der Baumschuler. „Ich habe mir gerne viel Zeit für die inhaltliche Diskussion genommen: Welche Baumarten werden gebraucht, um einen guten Mittelweg zwischen heimischen und klimaangepassten Arten zu finden? Was können Baumschulen zum Schutz der Biodiversität oder der Umsetzung der Schwammstadt beitragen?“, resümiert er. Diese praxisnahen Einblicke plant er mit nach Berlin zu nehmen, um sie dort weiter zu verfolgen.
Christian Müller, einer der Betreiber der Baumschule, betonte die Bedeutung solcher Besuche, insbesondere angesichts steigender Temperaturen und schwindender Wasserressourcen. Es werde entscheidend sein, die passenden Baumarten für die Zukunft zu identifizieren, erklärte er. Gleichzeitig unterstrich Müller die Rolle der Baumschulen beim nachhaltigen Einsatz von Wasser, Energie und Pflanzenschutz.
Neben der praktischen Arbeit wurde auch über politische und bürokratische Hindernisse diskutiert, die die Branche betreffen. Dabei standen Themen wie die EU-Nature-Restoration-Law (NRL), bürokratische Hürden sowie spezifische Regelungen zur LKW-Maut bei Dienstleistungen im Fokus. Diese Gespräche verdeutlichten die Notwendigkeit politischer Unterstützung, um die Herausforderungen zu meistern und den Weg für eine nachhaltige Zukunft zu ebnen.
Marius Tegethoff, stellvertretender Geschäftsführer des BdB, zeigte sich erfreut über das Engagement von Kretz: „Klasse, dass sich Herr Kretz bei rekordverdächtigen Temperaturen auf den Weg gemacht hat, um uns besser kennenzulernen!“
Das Projekt „Praxis für die Politik“, initiiert vom Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) e.V., ist ein wertvolles Format, um Politikern praxisnahe Einblicke in verschiedene Wirtschaftsbereiche zu verschaffen. Die Erkenntnisse und Eindrücke aus solchen Praktika können helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit den Bedürfnissen und Herausforderungen der jeweiligen Branchen stehen.
Mit seinem Aufenthalt in der Baumschule Lebensraum Garten hat Jürgen Kretz einen wichtigen Schritt in Richtung eines tieferen Verständnisses für eine Branche unternommen, die maßgeblich zum Erhalt der Biodiversität und zum nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen beiträgt. Sein Engagement und seine neu gewonnenen Erkenntnisse könnten künftig die politische Landschaft deutlich bereichern und positive Veränderungen vorantreiben.
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MdB Jürgen Kretz absolviert “Praktikum” in der Baumschule
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Tiefergehende Betrachtung: Die Rolle der Baumschulen in einer sich wandelnden Umwelt
Die Herausforderungen, vor denen die Baumschulbranche heute steht, sind nicht isoliert zu betrachten. Ein Blick auf vergleichbare Ereignisse und Trends zeigt, dass die Baumschulen als wichtiger Bestandteil des ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Gefüges fungieren. Ihre Arbeit hat direkte Auswirkungen auf Biodiversität, Klimaanpassung und regionale Wirtschaftsentwicklungen.
In ähnlicher Weise wie die Landwirtschaft passen sich auch Baumschulen an verändernde klimatische Bedingungen an. In Südeuropa etwa haben viele Baumschulen bereits umfassende Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs eingeführt. Diese Praktiken könnten auch für deutsche Baumschulen richtungsweisend sein, um sich gegen zukünftige Dürren zu wappnen.
Ein weiterer Trend ist die zunehmende Anerkennung der städtischen Grüngestaltung als wichtiger Faktor zur Verbesserung der Lebensqualität. Projekte wie das Berliner "Schwammstadt"-Konzept zeigen, wie wichtig es ist, städtische Räume widerstandsfähiger gegenüber Wetterextremen zu machen. Baumschulen spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie klimaresistente Pflanzenarten kultivieren und liefern. Der Besuch von Jürgen Kretz unterstreicht den politischen Willen, solche Initiativen stärker zu fördern.
Prognosen deuten darauf hin, dass gesetzliche Rahmenbedingungen wie das EU Nature Restoration Law (NRL) entscheidend für die künftige Ausrichtung der Branche sein werden. Das NRL zielt darauf ab, natürliche Lebensräume wiederherzustellen und die Biodiversität zu stärken. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Politik und Baumschulen ist notwendig, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen sowohl ökologische als auch ökonomische Ziele erfüllen.
Die von Christian Müller betonten "beschränkenden Faktoren" Wasser und Temperaturen nehmen weltweit eine zentralere Rolle ein. Besonders Städte wie Singapur oder Melbourne haben bereits innovative Lösungen entwickelt, um diese Herausforderungen zu meistern. Solche Beispiele könnten auch deutschen Baumschulen als Modell dienen.
Mögliche Entwicklungen in der Branche könnten auch durch technologische Innovationen getrieben werden. Sensorik zur Überwachung von Bodenfeuchtigkeit oder Drohnen für die Bestandsaufnahme und Pflege großer Anbauflächen bieten vielversprechende Ansätze, um Arbeitsabläufe effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Zusammengefasst zeigt sich, dass Baumschulen weit mehr als nur Pflanzenlieferanten sind. Sie tragen maßgeblich zur Gestaltung unserer Umwelt und zur Sicherung der Biodiversität bei. Die praxisorientierten Initiativen wie das vorgestellte "Praktikum" sind daher wegweisend, um politische Entscheidungsträger mit den realen Herausforderungen und Chancen der Branche vertraut zu machen. Nur so können gemeinsam nachhaltige Lösungen erarbeitet werden, die Mensch und Natur gleichermaßen zugutekommen.
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6 Antworten
Bäumschulen sind wichtig für die Zukunft! Mehr Politiker sollten sowas machen!
…besonders jetzt wo es immer heißer wird…
Ich finde es toll das Kretz sich so für die Baumschulen interresiert. Hoffentlich bringt das was in Berlin.
Ja, hoffentlcih wird was besseres für die Natur gemacht
Das ist gut das Politiker auch mal arbeiten und nicht nur reden. Mehr von sowas bitte!