Bremen (VBR). Am kommenden Wochenende steht erneut eine umstrittene Jagdpraxis im Fokus, die von Tierschützern seit Langem kritisiert wird – die Baujagd auf Füchse. Während Fuchsfähen in dieser Jahreszeit hochtragend sind oder bereits ihren Nachwuchs zur Welt gebracht haben, sieht der Dachshund-Club Nordbayern diese Zeit als Anlass für die Durchführung solcher Jagden. Dabei werden speziell ausgebildete Jagdhunde in die Bauten geschickt, um die Füchse vor die Flinten der wartenden Jäger zu treiben. Diese Praxis, die in Bayern durch den Dachshund-Club Nordbayern und ähnliche Organisationen ausgeführt wird, steht im Mittelpunkt der Kritik von Tierschutzvereinigungen.
Lovis Kauertz, Vorsitzender von Wildtierschutz Deutschland e.V., bringt die Problematik auf den Punkt: “Nichts, was mit der Baujagd zu tun hat, ist tierschutzkonform.” Er bezieht sich damit nicht nur auf die Jagd selbst, sondern auch auf die vorgelagerten Trainingsmethoden mit lebenden Füchsen in künstlich angelegten Tunnelbauwerken, den sogenannten Schliefenanlagen, sowie die Haltung der Übungsfüchse unter nicht artgerechten Bedingungen.
Die Hauptkritikpunkte am Vorgehen sind vielschichtig:
1. Sowohl die gejagten Tiere als auch die Hunde sind erheblichen Verletzungen und damit verbundenen Schmerzen ausgesetzt. Das widerspricht dem Grundsatz der Weidgerechtigkeit, der unnötige Schmerzen vermeiden soll.
2. Die Chancengleichheit des Wildtieres, dem Zweck der Jagd eine größtmögliche Chance der Flucht einzuräumen, wird missachtet, insbesondere da ausgangsblockierende Maßnahmen getroffen werden.
3. Die intensive Stress- und Angstsituation für die Füchse, die in ihren Bauen, wo sie normalerweise Schutz finden und ihren Nachwuchs aufziehen, gejagt werden.
Zudem kritisiert Wildtierschutz Deutschland die ökologische Ineffizienz der Baujagd. Mit Verweis auf Statistiken, nach denen durch Baujagd lediglich ein Bruchteil der Fuchspopulation erlegt wird, wird argumentiert, dass diese Methode nicht zur Regulation der Fuchsbestände beitrage.
Dieser Kritik folgend, ist eine Petition ins Leben gerufen worden, die sich gegen die Jagdhundeausbildung mit lebenden Füchsen sowie das Verbot der Baujagd austellt, um ein klares Zeichen gegen diese Praxis zu setzen.
Die Kontroverse um die Baujagd und die damit verbundenen Trainingsmethoden wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit der Überarbeitung jagdlicher Praktiken unter Tier- und Naturschutzaspekten. Die vorgebrachten Argumente von Wildtierschutz Deutschland e.V. laden dazu ein, eine Diskussion über ethische Jagdmethoden und den Schutz von Wildtieren in Deutschland neu zu führen.
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Baujagd des Dachshund-Clubs Nordbayern nicht tierschutzkonform
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3 Antworten
Füchse sind enorm wichtige Beutegreifer. Sie verhindern die Ausbreitung von Krankheiten wie Borreliose, Hantavirus, FSME, Babesiose etc.
Bitte beleuchtet die gesamte tierschutzwidrige Fuchsjagd. Nicht nur die furchtbare Baujagd gehört abgeschafft, sondern die gesamte Fuchsjagd.
Danke für Euren sehr informativen Bericht!
Liebe Grüße
Die Baujagd und die Schliefenanlagen sind eine widerliche und nutzlose Tradition der Freude am Töten und Quälen empfindungsfähiger intelligenter Tiere. Beides gehört verboten und unter Strafe gestellt. Ich werde nicht müde, die Bevölkerung über diese abgrundtiefen Grausamkeiten aufzuklären!
Baujagd, wie auch die Fallenjagd sind extreme Tierquälerei an Füchse, Dachse, Stein- und Baummarder,Illtis und einigen anderen Beutegreifern. Entstanden sind diese Praktiken zu einer Zeit, als der Tierschutz noch ein völlig unbekannter Begriff war und das besonders in der Jagd, die sich bis heute enorm gegen die Tierschutzrichtlinien wehrt, kein Wunder, wäre es jaquasi das Ende der Jagd, wie sie heute praktiziert wird. Dementsprechend sorgte die Jagdlobby dafür, daß die Jagdpraktiken vom Tierschutzgesetz bis heute ausgeklammert wurden und erfand mit dem Begriff der Waidgerechtigkeit ein Wort, das mit dem Tierschutz allerdings nichts zu tun hat. Das muss endlich verändert werden und die Jagd muss sich endlich dem Tierschutzgesetz unterordnen