Zusammenfassung VB-Redaktion:
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, fordert die Bundesregierung auf, das geplante Mercosur-Freihandelsabkommen neu zu verhandeln. In einer gemeinsamen Reise von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nach Kolumbien und Brasilien sieht er eine große Bedrohung für die deutsche und europäische Landwirtschaft. Im Fokus steht dabei die Ernährungssicherheit sowie die Auswirkungen auf den Klima- und Umweltschutz durch Agrarimporte zu Dumping-Standards. Leser können am Ende der Pressemeldung weitere Informationen zum Thema erhalten.
Pressemeldung:
Deutscher Bauernverband fordert Neuverhandlung des Mercosur-Freihandelsabkommens
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, hat die Bundesregierung aufgefordert, das geplante Mercosur-Freihandelsabkommen neu zu verhandeln. Hintergrund ist die gemeinsame Reise von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nach Kolumbien und Brasilien.
Bedrohung für europäische Landwirtschaft
“In der jetzigen Form ist dieses Handelsabkommen eine große Bedrohung für die deutsche und europäische Landwirtschaft. Damit würde sich die EU in neue geopolitische Abhängigkeiten begeben. Diesmal bei der Ernährungssicherheit”, so Rukwied. Die EU will mit dem “Green Deal” Vorreiter beim Klima- und Umweltschutz sein. An Agrarimporte werden aber nicht die gleichen hohen EU-Standards angelegt wie an die EU-Landwirtschaft.
Gefährdung der Versorgungssicherheit
Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft droht durch eine zunehmende Verbotspolitik innerhalb der EU verloren zu gehen. Eine verstärkte Aufgabe von bäuerlichen Familienbetrieben, ausgelöst durch Agrarimporte zu Dumping-Standards, und die Gefährdung der Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Lebensmitteln wäre die Folge.
Neuverhandlung gefordert
Das Mercosur-Abkommen darf so nicht kommen. Es muss neu verhandelt werden. “Klarzustellen ist, dass die Ziele des Green Deals, etwa die Minderung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, genauso für Importe gelten müssen. Gleiches gilt für unsere Tierwohlstandards. Hält Südamerika diese Standards nicht ein, muss es einen sofortigen Importstopp geben. Allgemeine Bekenntnisse für mehr Nachhaltigkeit im Handel reichen jedenfalls nicht aus”, betont Rukwied.
Pressekontakt
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Weitere Informationen über den Verband
– Der Deutsche Bauernverband (DBV) ist die größte Interessenvertretung der Landwirte in Deutschland.
– Der Verband wurde 1949 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Berlin.
– Der DBV vertritt rund 26.000 Mitglieder und 342.000 Betriebe, darunter auch viele Familienbetriebe.
– Die Hauptziele des DBV sind die Förderung und Unterstützung der Landwirtschaft sowie die Vertretung der Interessen der Landwirte in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
– Der Verband ist in 18 Landesbauernverbänden und über 500 Kreisverbänden organisiert.
– Der DBV engagiert sich unter anderem für eine zukunftssichere und nachhaltige Agrarpolitik, den Tier- und Umweltschutz sowie eine faire Bezahlung der Landwirte.
– Der DBV ist Mitglied im europäischen Dachverband COPA-COGECA und kooperiert eng mit anderen landwirtschaftlichen Verbänden auf nationaler und internationaler Ebene.
– Wichtige Zahlen: Im Jahr 2020 betrug der Umsatz der deutschen Landwirtschaft 60,2 Milliarden Euro. Insgesamt sind in Deutschland mehr als 2,5 Millionen Menschen in der Landwirtschaft tätig.