Bärin Mici: Umzug nach Österreich – Warum die Restaurantbärin jetzt in den BÄRENWALD Arbesbach kommt

Die slowenische Restaurantbärin Mici wird Ende November von VIER PFOTEN in den BÄRENWALD Arbesbach in Österreich gebracht. Ursprünglich war ein Transport nach Mecklenburg-Vorpommern geplant, doch in Arbesbach steht nun ein besser geeignetes Gehege zur Verfügung. Die 24-jährige Bärin erhält damit erstmals artgemäße Lebensbedingungen mit Rückzugsmöglichkeiten und natürlicher Umgebung.
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Inhaltsübersicht

– Bärin Mici wird im November 2025 in den BÄRENWALD Arbesbach in Österreich umgesiedelt
– Sie lebte zuvor 24 Jahre lang in einem Käfig als Restaurantattraktion in Slowenien
– Das neue Gehege bietet mehr Rückzugsmöglichkeiten und artgemäße Bedingungen

Bärin Mici findet neues Zuhause in Österreich

Die slowenische Restaurantbärin Mici erhält noch in diesem Herbst ein artgerechtes Zuhause. Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN verlegt den geplanten Transport der 24-jährigen Bärin kurzfristig von Deutschland nach Österreich. Statt wie ursprünglich vorgesehen in den BÄRENWALD Müritz in Mecklenburg-Vorpommern kommt Mici Ende November in den BÄRENWALD Arbesbach in Niederösterreich.

„Anders als ursprünglich geplant kommt Mici nun doch in den BÄRENWALD Arbesbach in Österreich statt in den BÄRENWALD Müritz in Mecklenburg-Vorpommern. Beide Schutzzentren werden von der internationalen Tierschutzorganisation geführt. Grund für diese Entscheidung ist, dass in Arbesbach kürzlich ein Gehege frei wurde, das Mici noch mehr Rückzugsmöglichkeiten und somit die idealen Bedingungen bietet.“

Die veränderte Planung kommt der Bärin zugute, die nach Jahren in beengter Restaurant-Haltung besondere Bedürfnisse hat. Magdalena Scherk-Trettin, Projektkoordinatorin für Wildtierrettungen bei VIER PFOTEN, erklärt: „Das Gehege, das Mici im BÄRENWALD Arbesbach beziehen wird, ist noch besser auf die Bedürfnisse der Bärin zugeschnitten. Es bietet ausreichend Rückzugsmöglichkeiten, die die Bärin unbedingt braucht: Mici ist von ihrer bisherigen Haltung sichtlich sehr gestresst – jahrelang war sie ständig den Blicken der Besucher:innen des Restaurants ausgesetzt. In Arbesbach wird sie sich nun davon erholen können. Sie wird erstmals in ihrem Leben die Natur genießen können, viel Platz im Grünen und ihren eigenen Teich haben.“

Der BÄRENWALD Arbesbach bietet mit seiner kürzlichen Erweiterung von 16.000 m² auf 24.000 m² (Stand: 14. Oktober 2025) optimale Voraussetzungen für Micis Eingewöhnung. Aktuell leben im österreichischen Schutzzentrum vier Bären – Brumca, Erich, Felix und Dunbar – die wie Mici aus schwierigen Haltungsbedingungen gerettet wurden und nun ein artgemäßes Leben führen können.

Warum Mici nicht nach Deutschland kommt

Der Fall der Bärin Mici steht exemplarisch für einen grundlegenden politischen Wandel in Slowenien. Bis Ende 2025 lebten in dem EU-Land noch zwei Bären in Privathaltung (Stand: September 2025). Diese Praxis soll nun ein rasches Ende finden: Die slowenische Regierung plant, die Privathaltung von Bären und anderen gefährlichen Wildtieren bis Sommer 2026 vollständig zu verbieten (Stand: September 2025). Nach jahrelangem Druck von Tierschutzorganisationen haben die Behörden die gesetzliche Grundlage für dieses Verbot geschaffen, das nach aktuellen Informationen „in Kürze“ in Kraft treten wird (Stand: November 2025).

Privathaltung von Bären: Lage in Slowenien

Die slowenische Gesetzgebung durchläuft derzeit eine entscheidende Phase. Während in vielen europäischen Ländern die Haltung gefährlicher Wildtiere bereits streng reguliert oder untersagt ist, befand sich Slowenien bis vor kurzem noch in einer Übergangsphase. Die verbleibenden Bären in Privatbesitz – darunter auch Mici – repräsentieren die letzten Tiere einer bald obsolet gewordenen Praxis. Der politische Prozess zeigt sich dynamisch: Innerhalb weniger Monate hat sich die rechtliche Lage deutlich zugunsten des Tierschutzes entwickelt.

Rechtlicher Rahmen in Deutschland und Österreich

Die unterschiedlichen Rechtslagen in den deutschsprachigen Ländern werfen die Frage auf, warum Mici nicht nach Deutschland, sondern nach Österreich umgesiedelt wird. Während Slowenien sein Verbot erst implementiert, verfügen sowohl Deutschland als auch Österreich bereits über etablierte Regelungen zur Haltung von Großraubtieren. Die konkreten Unterschiede in den nationalen Gesetzgebungen und deren Auswirkungen auf die Unterbringung geretteter Bären werden im folgenden Kapitel detailliert untersucht.

Zeitpunkt Aussage/Ereignis Quelle/Stand
September 2025 Zwei Bären in Privathaltung in Slowenien; Verbot bis Sommer 2026 geplant Süddeutsche/dpa
November 2025 Endgültiges Verbot steht "in Kürze" bevor meinbezirk.at

Der Fall Mici fällt somit genau in jenen Zeitraum, in dem Slowenien von einer Phase tolerierter Privathaltung hin zu einem komplett veränderten Rechtsrahmen übergeht. Diese Entwicklung unterstreicht den europäischen Trend, die Haltung gefährlicher Wildtiere zunehmend einzuschränken und artgerechte Alternativen zu schaffen.

Arbesbachs Kapazitäten: Zahlen und Projekte

Der BÄRENWALD Arbesbach hat seine Aufnahmekapazitäten in den letzten Jahren deutlich ausgebaut und positioniert sich damit als wichtiger Standort für künftige Bärenrettungen. Die Erweiterungen schaffen nicht nur mehr Platz, sondern auch verbesserte Lebensbedingungen für die Tiere.

Zeitpunkt Maßnahme/Beispiel Wert/Einheit Quelle/Stand
Juni 2023 Erweiterung um neue Gehege 3 Gehege, zusammen 7.000 m² + Betriebsgebäude baerenwald.at, Stand: Juni 2023
Februar 2025 Rettung Bär Felix 34 Jahre alter Bär aus slowenischem Restaurantgehege meinbezirk.at, Stand: Februar 2025
Oktober 2025 Modernisiertes Bärenhaus, infrastrukturelle Optimierungen Schrittweise Umsetzung bis Herbst 2025 ecoplus.at, Stand: Oktober 2025

Die baulichen Erweiterungen zeigen sich konkret in der Vergrößerung der Gesamtfläche des Schutzzentrums. Der BÄRENWALD Arbesbach wurde vor kurzem von 16.000 m² auf 24.000 m² erweitert und verfügt nun über sieben große Außengehege, die den Bären eine natürliche Umgebung bieten.

Die Infrastruktur entwickelt sich kontinuierlich weiter: Ein modernisiertes Bärenhaus und optimierte touristische sowie pädagogische Einrichtungen entstehen derzeit und sollen bis Herbst 2025 fertiggestellt sein. Diese Verbesserungen machen Arbesbach zu einem noch attraktiveren Ziel für Besucher und sichern gleichzeitig artgemäße Lebensbedingungen für die geretteten Bären.

Aktuell leben im BÄRENWALD Arbesbach vier Bären: Brumca, Erich, Felix und Dunbar. Jedes Tier hat hier nach oft jahrzehntelanger Qualhaltung endlich die Chance auf ein würdevolles Leben in naturnaher Umgebung.

Was der Fall für den Tierschutz bedeutet

Der Fall der slowenischen Restaurantbärin Mici wirft ein Schlaglicht auf die unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen für Bärenhaltung in Mitteleuropa. Während Österreich die Privathaltung von Braunbären durch das Tierschutzgesetz grundsätzlich untersagt (Stand: 2025), ist sie in Deutschland nur mit strengen Auflagen und expliziter Genehmigung möglich – Genehmigungen werden de facto kaum erteilt (Stand: 2025). Diese rechtlichen Unterschiede schaffen ein komplexes Geflecht an Verantwortlichkeiten für gerettete Tiere.

Die anstehenden Verbote in Slowenien verschärfen diese Situation zusätzlich. Sie verlagern die Verantwortung für gerettete Bären zunehmend auf spezialisierte Schutzzentren und erfordern verstärkte grenzüberschreitende Kooperationen. Der BÄRENWALD Arbesbach hat diese Entwicklung bereits antizipiert und durch jüngste Erweiterungen Kapazitäten geschaffen, um genau dieser wachsenden Verantwortung gerecht zu werden. Die Unterbringung von Mici in Österreich statt Deutschland unterstreicht, wie wichtig flexible, länderübergreifende Netzwerke für den Tierschutz geworden sind.

Die nachfolgenden Informationen und Zitate stammen aus einer offiziellen Pressemitteilung von VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz.

Weiterführende Quellen:

7 Antworten

  1. Die Entwicklungen um Mici sind erfreulich und zeigen einen positiven Trend im Tierschutz. Hoffentlich folgen andere Länder diesem Beispiel und schaffen ähnliche Gesetze zum Schutz von Wildtieren.

  2. Ich freue mich für Mici! Endlich wird sie die Möglichkeit haben, artgerecht zu leben und ihre Stresssymptome loszuwerden. Wer hätte gedacht, dass das Ende der Privathaltung von Bären in Slowenien bald kommt? Das gibt Hoffnung.

  3. Es ist traurig zu hören, wie lange Mici in einem Käfig leben musste. Solche Geschichten zeigen uns die Notwendigkeit des Tierschutzes. Wie wird sichergestellt, dass so etwas nicht wieder passiert? Ich hoffe auf mehr Aufklärung für die Öffentlichkeit.

    1. Das stimmt! Tierschutz muss Priorität haben. Wir sollten alle gemeinsam dafür kämpfen, dass solche Praktiken verboten werden. Gibt es denn Initiativen oder Organisationen, bei denen man helfen kann?

    2. Ich finde auch, dass Aufklärung wichtig ist! Vielleicht könnten Schulen mehr über den Umgang mit Tieren lehren? Das könnte helfen! Und vielleicht sollte jeder mal den BÄRENWALD besuchen!

  4. Die Entscheidung, Mici nach Österreich zu bringen, ist wirklich gut. Es ist wichtig, dass Tiere wie sie die Möglichkeit haben, in einer natürlichen Umgebung zu leben. Hat jemand Informationen darüber, wie die anderen Bären im BÄRENWALD Arbesbach sich eingelebt haben?

  5. Ich finde es super, dass Mici endlich ein artgerechtes Zuhause bekommt! 24 Jahre in einem Käfig sind einfach zu viel. Wer weiß, wie es ihr ergangen ist. Ich hoffe, sie kann sich gut einleben und die Natur genießen.

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