Bremen (VBR). Am 21. September feiert Deutschland den Tag des Handwerks, und der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks nutzt diese Gelegenheit, um auf die zentrale Rolle des Mittelstands und die Bedeutung der dualen Ausbildung hinzuweisen. In den letzten zehn Jahren schlossen in dieser Branche rund 15.000 Bäckergesellen und über 28.000 Fachverkäufer ihre Ausbildung ab. Diese beeindruckenden Zahlen belegen die Attraktivität und das Potenzial des Bäckerhandwerks.
Trotzdem steht auch das Bäckerhandwerk vor Herausforderungen: Nachwuchsmangel und demografischer Wandel setzen die Branche unter Druck. Roland Ermer, Präsident des Zentralverbandes, hebt jedoch hervor, dass die Branche frühzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen hat. Seit 13 Jahren gibt es Initiativen, um junge Menschen, Quereinsteiger und Migranten für das Handwerk zu begeistern. Die Kampagne „Back dir deine Zukunft“ etwa richtet sich gezielt an Jugendliche in den sozialen Medien und präsentiert dort erfolgreiche „Backfluencer“, die Einblicke in die abwechslungsreiche und kreative Arbeit im Bäckerhandwerk geben.
Besonders erfreulich ist die Entwicklung auf Führungsebene: Rund 3.184 Meisterprüfungen wurden seit 2014 erfolgreich abgeschlossen, was nicht nur die Aufstiegschancen im Beruf verdeutlicht, sondern auch die Qualität und den Ehrgeiz der Absolventen unterstreicht. Auch die Zahl der neuen Betriebe ist beeindruckend: Trotz Hindernissen wie der Corona-Pandemie und steigenden Energiekosten wurden in den letzten zehn Jahren bundesweit 4.345 Handwerksbäckereien neu gegründet. Das bedeutet, dass im Durchschnitt täglich eine neue Bäckerei eröffnet wurde – ein starkes Signal für die Innovationskraft und Widerstandsfähigkeit des Bäckerhandwerks.
Die Nachwuchssicherung bleibt eine der vordringlichsten Aufgaben des Zentralverbands. Mit speziellen Programmen werden Menschen aus anderen Ländern für den Beruf gewonnen und durch Programme und Kooperationen unterstützt. Hilfreiche Materialien wie Arbeitgeberbroschüren und Fachwörterbücher erleichtern zusätzlich die Einarbeitung. Derzeit haben etwa 21 Prozent der Auszubildenden einen Migrationshintergrund.
Der Verband weist zudem auf seinen Stellenfinder hin, der interessierten Jugendlichen leicht zugängliche Informationen über freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze bietet.
Seit seiner Gründung im Jahr 1948 vertritt der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks die Interessen der Innungsbäcker in Deutschland. Heute repräsentiert er deutschlandweit über 9.242 Betriebe mit rund 235.200 Beschäftigten. Nachwuchsförderung ist dabei ein zentrales Anliegen: Mit Initiativen wie „Bäckman“ werden schon Kinder auf die spannenden Berufe im Bäckerhandwerk aufmerksam gemacht.
Im Kampf gegen Bürokratie und Kostendruck fordert Präsident Ermer mehr Unterstützung von der Politik, um die Rahmenbedingungen für den Mittelstand und seinen Nachwuchs nachhaltig zu verbessern.
Weitere Informationen finden Interessierte auf der Webseite des Zentralverbandes: www.baeckerhandwerk.de.
Meike Bennewitz
Pressereferentin des Zentralverbandes
Tel: (030) 20 64 55-45
E-Mail: presse@baeckerhandwerk.de
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Zum Tag des Handwerks: Bäckerhandwerk bleibt stabile Säule des Mittelstands
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Zukunftsaussichten und Herausforderungen für das deutsche Bäckerhandwerk
Die beeindruckenden Ausbildungszahlen und Unternehmensgründungen im deutschen Bäckerhandwerk verdeutlichen die herausragende Rolle, die dieses Handwerk im Mittelstand spielt – doch wie sehen die langfristigen Perspektiven aus? Der demografische Wandel und der sich verändernde gesellschaftliche Kontext stellen weiterhin große Herausforderungen dar.
Technologischer Fortschritt als Chance und Herausforderung
Die fortschreitende Digitalisierung und der technologische Fortschritt bieten auch im Bäckerhandwerk zahlreiche Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung. Moderne Backtechnologien und Automatisierungsprozesse können die Arbeitslast reduzieren und neue kreative Freiräume schaffen. Gleichzeitig erfordert dies jedoch eine Anpassung der Ausbildungsmethoden und einen verstärkten Fokus auf technische Kompetenzen sowie kontinuierliche Weiterbildungsmöglichkeiten für bestehende Mitarbeiter.
Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung
Parallel dazu wächst das Bewusstsein für nachhaltige Produktion und umweltfreundliche Geschäftspraktiken. Verbraucher legen vermehrt Wert auf regionale Produkte und ökologische Verantwortung, was neue Marktchancen eröffnet. Hier kann das Bäckerhandwerk mit traditionellen Herstellungsverfahren punkten und durch gezielte Maßnahmen zur Energiereduktion sowie den Einsatz von Bio-Rohstoffen seine Attraktivität weiter steigern.
Vergleichbare Entwicklungen in anderen Handwerksberufen
Ähnliche Trends lassen sich auch in anderen Handwerksbereichen beobachten. So setzen beispielsweise Tischlerbetriebe verstärkt auf maßgeschneiderte Lösungen und hochwertige Materialien, während das Fleischerhandwerk mit regionalen Produkten und nachhaltiger Haltung von Nutztieren sein Profil schärft. Diese branchenübergreifenden Entwicklungen betonen die wachsende Bedeutung des Handwerks als Garant für Qualität und Zuverlässigkeit in Zeiten industriell geprägter Massenproduktion.
Prognosen und mögliche Entwicklungen
Angesichts der zunehmenden Urbanisierung und der damit einhergehenden Verdichtung des städtischen Raums könnten mobile Verkaufsformate und innovative Vertriebskonzepte zukünftig eine größere Rolle spielen. Kleinere Bäckerei-Filialen oder Verkaufswagen in Wohngebieten und bei Großveranstaltungen könnten eine attraktive Ergänzung zum klassischen Ladengeschäft darstellen.
Zudem wird die Integration von internationalen Fachkräften und Auszubildenden voraussichtlich zunehmen, was den kulturellen Austausch und die Innovationskraft im Bäckerhandwerk weiter stärkt. Kooperationen mit Berufsbildungsprogrammen und Initiativen zur sprachlichen und fachlichen Qualifizierung werden hierbei entscheidend sein.
Fazit
Insgesamt zeigt sich das deutsche Bäckerhandwerk als dynamischer Sektor, der trotz bestehender Herausforderungen durch seine Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft überzeugt. Mit einer konsequenten Ausrichtung auf Nachhaltigkeit, technologischen Fortschritt und eine effektive Nachwuchsförderung ist die Branche gut gerüstet, um auch in Zukunft erfolgreich zu bestehen.
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