Bremen (VBR).
Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) traf sich am 8. und 9. März in Heidelberg zur alljährlichen Mitgliederversammlung. Die Veranstaltung verdeutlichte einmal mehr ihren großen Einfluss auf die Zukunft der Augenoptikbranche durch wegweisende Diskussionen und Entscheidungen.
Zum Auftakt lobte ZVA-Präsident Christian Müller die erfolgreichen Entwicklungen des letzten Jahres: "Es ist ein gutes Jahr, wenn man schafft, was man sich vorgenommen hat – und wir haben einiges erreicht. Wir sind stolz, dass wir eine gemeinsame Fortbildungsbewertung mit allen Verbänden der Augenoptik erreicht haben“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Das neu eingeführte COE-Bewertungssystem soll einheitliche Standards in der Fortbildung setzen und den beruflichen Nachwuchs fördern.
Ein zentraler Punkt der Versammlung war die berufliche Bildung. Christian Müller betonte: "Wir brauchen moderne Berufsbilder für Gesellen und Meister“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Die Einführung eines optometrischen Screenings als Kassenleistung könne helfen, langfristige Gesundheitskosten zu reduzieren und die Berufswelt attraktiver gestalten.
Auch wissenschaftliche Errungenschaften kamen nicht zu kurz. So präsentierte Dr. Stefan Bandlitz eine Studie zur Fahrtauglichkeit bei Verwendung von Orthokeratologie-Kontaktlinsen, die im Fachmagazin Contact Lens and Anterior Eye erschienen ist. Diese Studienergebnisse unterstreichen die Innovationskraft der Branche.
Klaus Schmitz vom Zentralverband des Deutschen Handwerks thematisierte die Rechtsfragen zur Meisterpräsenz, während Rainer Hankiewicz über Fortschritte der neuen Meisterverordnung berichtete. Ziel ist es, die optometrischen Aspekte zu stärken und die Verantwortung des Meisters für das Medizinprodukt Brille hervorzuheben.
Doch es gibt noch Hürden zu nehmen. Die politische Unsicherheit aufgrund der Regierungsumbildung verzögert die Reform der Hilfsmittelversorgung. Eine stärkere Einbindung der Gesundheitshandwerke in politische Entscheidungen bleibt unerlässlich.
Thomas Heimbach, Vorsitzender des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses, schilderte die aktuellen strukturellen Veränderungen in der Branche wie den Rückgang von Betrieben und die zunehmende Filialisierung. Erfreulich dagegen: Der stationäre Branchenumsatz ist um drei Prozent gestiegen, während der Online-Handel marginal bleibt.
Die weithin beachtete 26. Brillenstudie 2024/25 des Instituts für Demoskopie Allensbach bringt wertvolle Erkenntnisse für den ZVA-Branchenbericht, der Ende April veröffentlicht wird. Auf diese Weise setzt der ZVA wichtige Impulse für die Stärkung der Augenoptik in Deutschland.
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ZVA-Mitgliederversammlung 2025: Zukunft der Augenoptik mitgestalten
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Zukunftsperspektiven und Herausforderungen der augenoptischen Branche
Die jährliche Mitgliederversammlung des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) in Heidelberg legte einen klaren Fokus auf die zukünftigen Herausforderungen und Chancen der Branche. Neben den bereits besprochenen Themen ergaben sich aus den Fachdiskussionen und Berichten weitere bemerkenswerte Einblicke, die die strategische Ausrichtung der Augenoptikindustrie in den kommenden Jahren prägen könnten.
Ein zentraler Aspekt der Tagung war die zunehmende Digitalisierung in der augenoptischen Ausbildung und Praxis. Der Technologiefortschritt bietet nicht nur neue Chancen zur Weiterbildung, sondern auch innovative Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten. Dies erfordert jedoch von den Augenoptikern, sich kontinuierlich mit neuen Technologien vertraut zu machen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Darüber hinaus könnte die branchenspezifische Nachhaltigkeitsdebatte in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Während der Versammlung wurde diskutiert, wie Umweltaspekte stärker im Produktionsprozess verankert werden können. Die Förderung nachhaltiger Materialien in der Brillenherstellung und die Implementierung umweltfreundlicher Praktiken stehen auf der Agenda vieler Unternehmen in der Branche.
Der Marktanteil des Online-Handels, obwohl aktuell noch marginal, wächst beständig und stellt eine Herausforderung für traditionelle optometrische Betriebe dar. Es wird erwartet, dass dieser Bereich in naher Zukunft signifikant zunehmen wird, insbesondere wenn technologische Fortschritte wie virtuelle Anproben und personalisierte Empfehlungen weiterentwickelt werden. Die herkömmlichen Geschäfte müssen innovative Wege finden, um ihren Servicewert zu erhöhen und gegen diese Online-Trends zu bestehen.
Des Weiteren wurde auf globale Trends hingewiesen, die das Potential haben, sich auch in Deutschland verstärkt durchzusetzen. Dazu zählen etwa ganzheitliche Ansätze in der Gesundheitsvorsorge, bei denen Optometristen als integraler Bestandteil von interdisziplinären Teams arbeiten, um umfassende Lösungen für Patienten anzubieten. In diesem Zusammenhang wird die Forderung nach öffentlich geförderten Präventionsprogrammen immer lauter.
Schließlich bleibt abzuwarten, wie sich politische Unsicherheiten auf die Umsetzung der dringend benötigten Reformen in der Hilfsmittelversorgung auswirken werden. Der ZVA muss weiterhin aktiv Networking betreiben und seine Position in gesundheitsbezogenen Diskussionen stärken, um die Interessen seiner Mitglieder effektiv vertreten zu können. Auch die Rolle internationaler Partnerschaften sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden, da sie neue Perspektiven und Kooperationen eröffnen können.
Insgesamt zeigt sich ein klares Bild: Die Augenoptikerbranche steht vor einer Phase des Wandels und der Innovation. Mit gezielten Maßnahmen und einem starken gemeinsamen Engagement kann sie jedoch gestärkt aus dieser Transformationszeit hervorgehen.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen
- Augenoptik
- Orthokeratologie
- Contact Lens and Anterior Eye
- Meisterverordnung
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5 Antworten
Die Idee mit dem optometrischen Screening als Kassenleistung klingt super! Das könnte wirklich helfen, viele Probleme frühzeitig zu erkennen. Was denkt ihr über die finanziellen Aspekte für die Kassen?
Ich sehe das auch so, Esther09! Aber ich frage mich, ob es genug Unterstützung von der Politik geben wird? Wer setzt sich dafür ein?
Ich finde die Diskussion über moderne Berufsbilder sehr wichtig. Es ist entscheidend, dass wir mit der Zeit gehen. Wie sieht es eigentlich mit der Umsetzung von diesen neuen Berufsbildern aus? Gibt es da schon Fortschritte?
Das ist ein interessanter Punkt, Rkeller! Ich habe auch gehört, dass neue Technologien immer wichtiger werden. Welche Technologien haltet ihr für am relevantesten in der Augenoptik?
Ja, Rkeller, die Berufe müssen modernisiert werden. Aber ich mache mir Sorgen um die älteren Kollegen. Wie sollen sie sich auf die neuen Standards einstellen?