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Die Attraktivität des Pflegeberufs könnte in einem Wendepunkt stehen. Laut einem neuen Positionspapier der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sind politische Maßnahmen erforderlich, um die Bedingungen in der Pflege zu verbessern. Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB), die die Interessen der professionellen Pflegekräfte vertritt, hat die Forderungen der DKG aufmerksam geprüft und bewertet.
Viele der im Papier formulierten Erwartungen sind keine Neulandforderungen; sie spiegeln die seit Langem erhobenen Ansprüche der Pflegeberufsverbände wider. Trotzdem zeigt die DKG-Zentrale in München auf, dass ein grundlegendes Vertrauen in die Profession aufgebaut werden muss, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern. „Wir freuen uns über die Unterstützung unserer Forderungen durch die DKG. Es ist unstrittig, dass die Attraktivität des Pflegeberufs steigt, wenn den Pflegenden mehr Vertrauen und mehr Kompetenzen zugestanden wird. Heilkundeausübung gehört zwingend ins berufliche Profil von Pflegefachpersonen“, erklärt VdPB-Präsidentin Kathrin Weidenfelder.
Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist die Kompetenzerweiterung für Pflegefachpersonen, die bereits im Koalitionsvertrag fest verankert ist. Auch die Etablierung einer bundeseinheitlichen Pflegeassistenzausbildung wird dringend gefordert. Dennoch bringt die VdPB Bedenken bezüglich der Finanzierungsvorschläge der DKG an. „Die Finanzierung, wie die DKG sie vorschlägt, geht vor allem zulasten der zu pflegenden Menschen und nicht – wie in anderen Branchen üblich – von den Arbeitgebern getragen. Das schätzen wir als wenig sinnvoll ein“, so Weidenfelder.
Ein besonders kritisches Thema sind die Vorschläge zur Aufhebung der Pflegepersonal-Untergrenzen. Der Umgang mit Pflegebedarf durch die PPR 2.0 wird als Schritt in die richtige Richtung gewertet, jedoch bleibt unklar, ob diese Maßnahmen den Personalbedarf verbindlich regeln werden. „Wir sind noch weit davon entfernt, dass dadurch auch der Personalbedarf verbindlich geregelt wird; wo die ‚Rote Linie‘ der absoluten Mindestbelegung liegt, muss bis dahin weiter durch die Pflegepersonal-Untergrenzen geregelt werden“, äußert Weidenfelder weiterhin besorgt.
Angesichts der aktuellen Entwicklungen ist die VdPB entschlossen, gegen jede Forderung zu argumentieren, die zu weitergehenden Belastungen für das Pflegepersonal führt und das Wohl der Patientinnen und Patienten gefährdet.
In einem größeren Kontext betrachtet, sind die Ansprüche der DKG und die Reaktionen der VdPB entscheidend für die Zukunft der Pflege in Deutschland. Die Diskussionen rund um die Pflegeberufe sind nicht nur bedeutend für die Fachkräfte selbst, sondern auch für die Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung. Damit wird deutlich, dass es nicht nur um die Pflege selbst geht, sondern um die gesamte Gesundheitsversorgung und deren nachhaltige Gestaltung.
Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern, gegründet 2017, ist das Sprachrohr der professionellen Pflegekräfte in Bayern. Ihr Engagement zielt darauf ab, sowohl die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern als auch die Interessen der Berufsgruppe zu vertreten. In diesem Sinne möchte die VdPB weiterhin aktiv an der Entwicklung der Pflege tätig sein und einen positiven Wandel in der Branche herbeiführen.
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Zur Position der DKG: Attraktivität des Pflegeberufs steigt vor allem mit mehr …
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Die Zukunft der Pflegeberufe: Herausforderungen und Chancen im Kontext des DKG-Positionspapiers
Im Zuge der vorliegenden Debatte über die Attraktivität des Pflegeberufs verdeutlichen aktuelle Entwicklungen, wie wichtig die Themen Kompetenzerweiterung und Vertrauensaufbau für die Profession Pflege sind. Die Forderungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) stehen nicht isoliert, sondern sind Teil eines breiteren gesellschaftlichen Diskurses, den die Pflege seit Jahren aktiv führt. Der zunehmende Fachkräftemangel fordert neue Maßnahmen, um den Beruf langfristig als attraktiv zu gestalten.
Die vom DKG formulierten Ansätze zur Finanzierung von Fort- und Weiterbildungen müssen sorgfältig hinterfragt werden. Während die Idee, dem Pflegepersonal erweiterte Kompetenzen zuzusprechen, als grundsätzlich positiv bewertet werden kann, bleibt die Frage, wie diese Initiativen finanziert werden sollen. Die Sorge, dass diese Finanzierung auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten ausgetragen wird, ist mehr als gerechtfertigt. Ein nachhaltiger Ansatz müsste sicherstellen, dass die Kosten für Fortbildung von den Arbeitgebern getragen werden, um die Versorgungsqualität nicht zu gefährden.
Die DKG fordert zudem die Aufhebung der Pflegepersonal-Untergrenzen. Diese Regelungen sind entscheidend für die Sicherstellung eines ausreichenden Pflegepersonals, das den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten gerecht wird. In Anbetracht der demografischen Veränderungen, die zu einer steigenden Anzahl älterer Menschen führen, könnte eine solche Aufhebung gravierende Auswirkungen auf die Versorgungsqualität haben. Die Einführung der PPR 2.0 ist ein wichtiger erster Schritt, der jedoch nicht ausreicht, solange die rechtlichen Grundlagen für eine verbindliche Personalbemessung fehlen.
Darüber hinaus sollten die Befugnisse der Pflegefachpersonen freier gestaltet werden, um die fachliche und therapeutische Rolle in der Patientenversorgung zu stärken. Dies könnte ebenfalls zu einer höheren Jobzufriedenheit und einer verstärkten Bindung an den Beruf führen. Die Pflege ist eine essenzielle Säule des Gesundheitssystems, und es liegt an uns, den entsprechenden Veränderungen und Anpassungen Raum zu geben.
In der öffentlichen Wahrnehmung scheint sich ein Wandel vollzogen zu haben: Die Stimmen der Pflegekräfte werden lauter, ihre Anliegen sichtbarer. In diesem Kontext kann es von Vorteil sein, bereits bewährte Modelle aus anderen Ländern zu betrachten, die ähnliche Herausforderungen bereits bewältigt haben. Es bleibt zu hoffen, dass die aktuellen Diskussionen dazu führen, den Pflegeberuf nicht nur attraktiver zu machen, sondern auch zu einem gleichwertigen Bestandteil der gesundheitlichen Versorgung zu erheben.
Insgesamt sind die Aussagen der VdPB und die Forderungen der DKG ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, doch es ist unerlässlich, dass die konkrete Umsetzung und die finanziellen Rahmenbedingungen jetzt rasch und nachhaltig gestaltet werden, um sowohl das Wohl der Pflegekräfte als auch der Patientinnen und Patienten sicherzustellen.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Pflegeberuf
- Deutsche Krankenhausgesellschaft
- Kompetenzerweiterung
- Pflegepersonal-Untergrenzen
- Fortbildung
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9 Antworten
Der Fokus auf Weiterbildung und Kompetenzerweiterung ist absolut notwendig! Aber wie können wir sicherstellen, dass diese Schulungen auch wirklich stattfinden und nicht nur auf dem Papier existieren?
„Wir müssen Vertrauen in die Pflege aufbauen“ – dieser Satz hat mich nachdenklich gemacht. Was bedeutet das konkret? Welche Schritte sind notwendig? Ich finde es gut, dass dieses Thema angesprochen wird.
„Vertrauen“ ist in unserer Gesellschaft allgemein ein großes Thema! Vielleicht könnte man Schulungen anbieten oder Aufklärungskampagnen starten?
Die Idee von PPR 2.0 klingt vielversprechend, aber ich habe Bedenken wegen der Umsetzung. Könnte es nicht auch zu einer Überlastung des Personals führen? Wir sollten das genau beobachten.
Das ist ein wichtiger Punkt! Wenn mehr Aufgaben übernommen werden, ohne dass das Personal entsprechend wächst, wird es problematisch.
Die Diskussion über die Finanzierung ist wichtig. Es kann nicht sein, dass Patienten die Kosten tragen müssen. Was denkt ihr über alternative Finanzierungsmodelle? Ich hoffe, dass alle Stimmen in dieser Debatte gehört werden.
Ich stimme dir zu! Es muss eine Lösung gefunden werden, die sowohl Pflegekräfte als auch Patienten schützt. Vielleicht sollten wir auch internationale Beispiele untersuchen?
Das Thema Pflegepersonal-Untergrenzen ist ebenfalls entscheidend! Ohne ausreichendes Personal leidet die Versorgungsqualität enorm. Wie können wir da Druck aufbauen?
Ich finde den Artikel sehr aufschlussreich. Die Forderungen der DKG sind lange überfällig, besonders die Erhöhung der Kompetenzen für Pflegekräfte. Wie können wir sicherstellen, dass diese Änderungen auch tatsächlich umgesetzt werden?