Bremen (VBR). Am Dienstagabend fand im eleganten Humboldt-Carré in Berlin eine bemerkenswerte Preisverleihung statt, bei der der Verein Neuland gewinnen e. V. mit dem Annemarie-Renger-Preis ausgezeichnet wurde. Diese Ehrung, die von Knut Fleckenstein, dem Bundesvorsitzenden des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), überreicht wurde, umfasst eine beeindruckende Statue des renommierten Künstlers Markus Lüpertz und ein Preisgeld von 10.000 Euro. Die Veranstaltung brachte zahlreiche Vertreter:innen aus Gesellschaft und Ehrenamt zusammen, um jene zu würdigen, die sich leidenschaftlich für den sozialen Zusammenhalt in den ländlichen Regionen Ostdeutschlands engagieren.
In einer Zeit, in der gesellschaftliche Spaltungen zunehmen und sozialer Einsatz immer dringlicher wird, ist diese Auszeichnung von hoher Bedeutung. “Angesichts zunehmender gesellschaftlicher Spaltungen und eines wachsenden Bedarfs an sozialem Engagement möchte der ASB mit dieser Auszeichnung zu einem solidarischen Miteinander in der Gesellschaft beitragen,” so Fleckenstein (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Die Preisverleihung war nicht nur ein feierliches Ereignis, sondern auch ein Aufruf zur Reflexion. Die preisgekrönte Autorin Anne Rabe erinnerte das Publikum daran, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit sei. Sie unterstrich: “Solidarität ist immer konkret und verbirgt sich nicht in Worthülsen” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Ihre eindringlichen Worte waren eine Einladung, die Zivilgesellschaft aktiv zu stärken und Schutzräume für demokratische Werte zu schaffen.
Neuland gewinnen e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, jenen oft vernachlässigten ländlichen Gebieten neues Leben einzuhauchen. Seit 2017 unterstützt der Verein kreative Köpfe, die mit innovativen Ideen ihre Heimat transformieren wollen. Vorstand Andreas Willisch betonte die Notwendigkeit solcher Initiativen: “Wir und derjenige Teil der Zivilgesellschaft, den wir zu stärken versuchen, das sind eigentlich die Leisen, die die eher nicht in den Headlines und den Topmeldungen vorkommen” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Besonders rief er die Politik dazu auf, die finanziellen Mittel für demokratiestärkende Programme nicht länger zurückzuhalten.
Der ASB, seit über 135 Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Zivilgesellschaft, versteht sich als Partner dieser Initiativen. Mit über 20.000 Ehrenamtlichen setzt sich der Verband tatkräftig für den sozialen Zusammenhalt ein, sei es durch die Begleitung älterer Menschen oder die Ausbildung von Ersthelfer:innen. Damit der Enthusiasmus für freiwilliges Engagement weiterhin blühen kann, appelliert der ASB an eine unterstützende politische Infrastruktur.
Die jüngste Preisverleihung stellt einen leuchtenden Meilenstein dar, der sowohl Anerkennung als auch Motivation für all jene ist, die tagtäglich für ein starkes und solidarisches Miteinander einstehen. In Zeiten des Wandels bleibt die Förderung des sozialen Zusammenhalts eine zentrale Herausforderung, die gemeinsames Handeln und Engagement erfordert.
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Solidarität ist immer konkret: ASB verleiht Annemarie-Renger-Preis 2024 an den Verein …
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Gesellschaftlicher Wandel und das unerlässliche Engagement im ländlichen Raum
Die Verleihung des Annemarie-Renger-Preises an den Verein Neuland gewinnen e. V. stellt nicht nur eine Anerkennung für herausragende zivilgesellschaftliche Initiativen dar, sondern wirft auch ein wichtiges Schlaglicht auf die strukturellen Herausforderungen und Chancen im ländlichen Osten Deutschlands. In einer Zeit, in der viele Gegenden unter Abwanderung und infrastrukturellem Niedergang leiden, haben sich innovative Initiativen als essenzielle Anker erwiesen, um Gemeinschaften neu zu beleben und sozialen Zusammenhalt zu fördern. Dabei knüpfen sie an eine lange Tradition lokaler Selbsthilfe und gemeindebasierter Projekte an, die über Jahrzehnte hinweg wichtige soziale und kulturelle Impulse gesetzt haben.
Ähnliche Programme und Auszeichnungen sind von besonderer Bedeutung, weil sie die dringend notwendige Aufmerksamkeit auf Regionen lenken, die oft abseits der großen politischen und wirtschaftlichen Brennpunkte liegen. Historisch betrachtet wurden Anstrengungen zur Stärkung der Zivilgesellschaft oftmals durch nationale oder EU-weit geförderte Entwicklungsprojekte unterstützt. Doch wie Andreas Willisch eindrucksvoll darlegte, sind gerade diese Förderprogramme derzeit gefährdet – was ernsthafte Fragen über die zukünftige Unterstützung solcher wichtigen gesellschaftlichen Akteure aufwirft.
Prognostisch betrachtet, wird der Bedarf an lokal fokussierten Lösungsansätzen weiter steigen, insbesondere da globale Phänomene wie demografische Veränderungen und Klimawandel lokal messbare Auswirkungen haben. Das Zusammenspiel aus engagierten Bürgern, politischer Unterstützung und klugen Maßnahmen kann den Unterschied zwischen stagnierenden Gemeinden und solchen, die widerstandsfähiger und einladender für neue Bewohner und Innovationen werden.
In diesem Kontext ist die Rolle von Organisationen wie dem ASB und andern vergleichbaren Einrichtungen essenziell, die mit ihrem Erfahrungsschatz, ihrer Infrastruktur und ihrem Netzwerk hilfreiche Unterstützer für Initiativen vor Ort sein können. Wenn politische Rahmenbedingungen verbessert werden und solche Partnerschaften gestärkt werden, stehen die Chancen gut, dass diese Regionen eines Tages von Verlierern des Wandels zu Vorzeigemodellen erfolgreicher Anpassung und Erneuerung werden.
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